Priusfreunde.de

Moin,

nachdem ich heute nach exakt vier Monaten die 10.000-km-Marke erreicht habe, möchte ich doch mal ein Zwischenresümee wagen:

• 10.000 km in vier Monaten sind knapp das doppelte meiner gewöhnlichen Fahrleistung. Gut, es waren ein paar unvorhergesehene längere Touren dabei, aber insgesamt deutet das doch darauf hin, dass das Fahren mit dem Auto irgendwie Spaß machen muss


• Ich bin ausgesprochen zufrieden mit dem Auto. Das Fahrgefühl ist unglaublich angenehm, die Leistungsentfaltung übertrifft meine Erwartungen bei weitem - ich hatte wohl während der Wartezeit zu viele Testberichte gelesen. Dagegen bleibt die Geräuschentwicklung deutlich hinter meinen Erwartungen zurück - vermutlich aus dem gleichen Grund. Dass der Wagen relativ laut wird, wenn man das Gaspedal durchtritt, ist ja erwartbar, aber absolut finde ich die Lautstärke im Innenraum mehr als erträglich. Hab' aber keine Ahnung, wie sich das außen anhört und was die Radfahrer denken, wenn ich mal schnell am Berg überhole .


• In Sachen Innenraumqualität stören mich die Sachen, von denen ich zuvor dachte, dass sie mich stören würden entweder gar nicht (weißliches Softtouch-Zeugs) oder nicht genug, um was dagegen zu unternehmen (spaciger Wählhebel). Die Armaturen finde ich ausgesprochen gut ablesbar, die Sitze vollkommen langstreckentauglich (und ich fahre häufig >300 km am Stück und bin da eher anspruchsvoll.) Im Übrigen bin ich in dieser Beziehung schmerzfrei und brauche kein gepolstertes Plastik, nachgemachtes Alu oder Wurzelholz.


• Das sound System gefällt. Zum Radioempfang kann ich wenig sagen, weil ich das selten nutze, habe aber bisher keine Nachteile gegenüber meinen bisherigen Autos bemerkt. Blöd finde ich lediglich, dass der Verkehrsfunk sich nicht per dedizierter Taste, sondern lediglich ziemlich fummelig per Menü (de-)aktivieren lässt. IPod-Integration und Freisprechanlage finde ich perfekt gelöst, USB-Sticks nutze ich nicht.


• Das Navi ist auch prima. In der englischen Spracheinstellung, die ich nutze, ist die Stimme auch gut gesampelt (und weiblich, und ein bisschen gouvernatenhaft ), in anderen Sprachen, auch deutsch, gibt es halt manchmal unsaubere Übergänge. In Französisch klingt es mitunter so, als würden sich mehrere Damen gegenseitig ins Wort fallen . Die Navigationsleistung an sich ist gut, sehr praktisch finde ich die neben der Karte eingeblendeten Abbiegepfeile. Da brauche ich dann auch kein Auto-Zoom mehr. Toll finde ich auch die Wahlmöglichkeit zwischen drei Routen (schnell, kurz, "umweltfreundlich".)


• Die Rückfahrkamera ist einfach geil.

Wünschen würde ich mir eine Batteriestandsanzeige (HV-Batterie) im Hauptinstrument statt nur im MFD und eine Umschaltmöglichkeit für den BC am Lenkrad, z.B. mittels der unbelegten Taste unter den Telefontasten.

Mein Spritverbrauch liegt bei mir derzeit bei 5.3 Liter (im Winter), das sind gut zwei Liter weniger als das Vorgängerfahrzeug im Sommer. Damit bin ich zufrieden, zumal ich nicht wirklich verbrauchsorientiert fahre. Dennoch hoffe ich, dass das im Sommer signifikant runter geht und ich die 50 MPG Werksangabe für den Prius C nach amerikanischem Testzyklus packe. Bin guter Hoffnung, da bei Temperaturen über +10° regelmäßig deutlich bessere Verbräuche rauszukommen scheinen.

Zum "Jubiläum" habe ich heute mal eine Ausfahrt durch den Schwarzwald (und außenrum zurück) unternommen und dabei ein GPS (Garmin Oregon) mitlaufen lassen. Die Außentemperaturen lagen bei ca. 8°C im Flachland und knapp über null bei 1000 m über NN. Die Ergebnisse möchte ich Euch nicht vorenthalten:

• Der Tacho geht gut 5% vor (53=50, 74=70, 106=100, 127=120). Das "Umschlagen" der Farbe der Geschwindigkeitsschilder im Navi entspricht exakt den GPS-Werten.


• Als Höchstgeschwindigkeit habe ich 171 gemessen (Tacho 180), kann allerdings nicht schwören, dass die Bahn an der Stelle wirklich topfeben war. Ab 160 Tacho hat es für meine Begriffe nicht mehr richtig Spaß gemacht (zumal der Wind etwas böig war), aber ich bin da eher ein Angsthase und hatte außerdem Winterreifen mit ca. 2.6 bar drauf.


• Der Verbrauch auf der Hinfahrt mit insgesamt 2000 m Anstiegen und ca. genausoviel Gefälle lag bei für mich überaus erfreulichen 4.2 Liter lt. BC - der BC lügt laut meinen ausführlichen Tests 0.15 Liter bzw. 2.9%. Hier mal das Höhen- und Geschwindigkeitsprofil (die 250-km/h-Stellen sind wohl Messfehler durch Tunnel. Der gekennzeichnete Punkt ist der Feldberg, da war der vor Fahrtantritt genullte BC bei 6.1 Liter Durchschnittsverbrauch):
  
  
  


• Der Verbrauch auf der Rückfahrt über die Autobahn mit normalerweise Tempomat bei knapp 130 (also ca. 120 real) zuzüglich ein paar Überholmanöver und 2 Vmax-Versuchen lag bei weniger erfreulichen 6.1 Liter. Es war zwar windig, und zwar von vorne rechts und zum Schluss nicht zu knapp, dennoch ist das wohl nicht die Fahrweise, für die der YHSD primär gebaut ist.
  (Der Zacken nach unten im Geschwindigkeitsdiagramm ist ein Grenzübergang, die nach oben wieder Tunnel.)
  
  
  


• Mit dem Gesamtverbrauch für diese Tour von 5.03 Liter nach BC (also vermutlich knapp 5.2 real) bin ich aber durchaus zufrieden. Auf Landstraßen, meinem bevorzugten Revier, fährt der Yaris offenkundig sehr sparsam, auch, wenn es auf und ab geht.


• Ich hatte bei dieser Tour zwei mal den Fall, dass der Fahrakku randvoll war und der Verbrenner beim Geschwindigkeit halten mit Tempomat im Gefälle losging (von der ECU erzwungener B-Modus). Geschwindigkeit halten mit Tempomat geht auch bei mittleren Gefällen ganz gut, aber zum verzögern muss man dann doch die Bremse nehmen.

Gewinnspiel: Wer anhand der Angaben im Posting herausfindet, von wo nach wo ich gefahren bin, soll mir eine PM schicken. Ich gebe ihm beim nächsten Priustreffen, das in weniger als 200 km Entfernung von meinem Wohnort stattfindet, ein Bier aus .

Danke. Ein interessanter Bericht und auch noch schön zu lesen.

Was neben den relativen Verbrauchszahlen (pro Kilometer) auch noch interessant wäre:

Die absoluten Zahlen im Vergleich zu deinem Vorgänger?! Wenn du schreibst, das du nun die doppelte Kilometerleistung in einem vergleichbaren Zeitraum abgespult hast, wie hoch war der absolute Benzinkonsum beider Wagen?

Zur Bewertung der Qualitäten eines Autos ist die Frage zwar eher nicht so geeignet, aber ganz spaßig ist sie trotzdem:

Beim Vorgänger habe ich den Verbrauch nur von Juni bis November 2012 nachgerechnet und bin auf 7,42 LHK gekommen. Wenn man das als Jahresdurchschnittsverbrauch ansetzt, kommt man auf 1.260 Liter im Jahr (Fahrleistung war 51.000 km in drei Jahren).
Mit dieser Menge Sprit könnte ich mit dem Yaris 23.800 km fahren, das entspricht auch so etwa meinen Erwartungen für dieses Jahr.

Sollte ich bis November dennoch mit der gleichen km-Leistung und dem gleichen Durchschnittverbrauch weiterfahren, wären das 30.000 km und 1.590 Liter Sprit, also 330 Liter mehr für 13.000 km mehr.

Wenn ich meine vorherige Jahresfahrleistung und den jetzigen Durchschnittsverbrauch zugrunde lege, würden auf 17.000 km beim Yaris 900 Liter durchlaufen, also 360 weniger als beim Vorgänger.

Ich gehe aber davon aus, dass der Verbrauch beim Vorgänger übers Jahr betrachtet etwas höher war (sagen wir mal gut 7,6) und beim Yaris noch etwas runter geht (sagen wir mal auf fünf glatt). In dem Fall käme man auf: Ehemaliger Jahresverbrauch 1.300 Liter, damit mögliche Jahresfahrleistung Yaris 26.000 km, Mehrverbrauch Yaris bei 30.000 km/a 200 Liter, Minderverbrauch Yaris bei identischer Fahrleistung 450 Liter.

Frag mich im November noch mal .

Gargrawarf schrieb:
Gewinnspiel: Wer anhand der Angaben im Posting herausfindet, von wo nach wo ich gefahren bin, soll mir eine PM schicken. Ich gebe ihm beim nächsten Priustreffen, das in weniger als 200 km Entfernung von meinem Wohnort stattfindet, ein Bier aus .
Fein, ein Rätsel - ich liebe Rätsel! Leider lassen meine Ortskenntnisse eine Teilnahme nicht zu. Vor zig Jahren hatte ich mal öfter in Todtmoos zu tun, aber das war noch zu v1.0-Zeiten und diese Strecke scheint nicht zu passen.

Grüße, Egon

... was den Verbrauch regelmäßig in die Höhe treibt, sind Autobahnfahrten. Es sei denn, man fährt nicht recht viel schneller als 100 km/h, dann liegt der Verbrauch auch knapp unter 5 Liter, es sei denn, es geht bergauf.
Am günstigsten komme ich weg, wenn auf der Autobahn zähfließender Verkehr herrscht, was auf der A8 südlich von München relativ häufig der Fall ist, hier fühle ich mich mit dem Yaris dann am wohlsten Auf der Landstr. werden die bergauf Etappen durch die bergab Etappen und die Ortsdurchfahrten mehr als ausgeglichen. Hier komme ich auch im Winter locker mit weniger al 4,5 Liter aus.

Egon schrieb:

Fein, ein Rätsel - ich liebe Rätsel! Leider lassen meine Ortskenntnisse eine Teilnahme nicht zu. Vor zig Jahren hatte ich mal öfter in Todtmoos zu tun, aber das war noch zu v1.0-Zeiten und diese Strecke scheint nicht zu passen.
Close, but no cigar

Bernhard22 schrieb:
... was den Verbrauch regelmäßig in die Höhe treibt, sind Autobahnfahrten. Es sei denn, man fährt nicht recht viel schneller als 100 km/h, dann liegt der Verbrauch auch knapp unter 5 Liter, es sei denn, es geht bergauf.
...
Auf der Landstr. werden die bergauf Etappen durch die bergab Etappen und die Ortsdurchfahrten mehr als ausgeglichen. Hier komme ich auch im Winter locker mit weniger al 4,5 Liter aus.
Wie gesagt, das kann ich bestätigen..

Am günstigsten komme ich weg, wenn auf der Autobahn zähfließender Verkehr herrscht, was auf der A8 südlich von München relativ häufig der Fall ist, hier fühle ich mich mit dem Yaris dann am wohlsten
Das eher nicht. Ich hasse stop and go und Gewühl, da lasse ich lieber laufen und verbrauche ein bisschen mehr. Oder fahre gleich Landstraße, brauche etwas länger aber hab mehr von der Tour.
Die Schweiz mit 80 auf Landstraße, 120 auf Autobahn und allgemein verbreiteter entspannter Fahrweise ist trotz ausgeprägtem Relief sowohl verbrauchs- als auch fahrerlebnistechnisch mein Lieblingsrevier. Außerdem kostet dort Super E0 unter € 1,50