Priusfreunde.de

Hatte heute früh ein Erlebnis der besonderen Art. In unserem Ort, nahe Wien, lagen heute in der Früh gut 15 cm Neuschnee auf unserer Wohnstrasse. Mein Nachbar mit seinem neuen VW Passat blieb mit seiner Schüssel auf dieser ebenen Strecke von ca. 50 Meter rein beim vorwärtsfahren dreimal heillos im Schnee stecken. Seine Frau und seine Tochter mussten ihn immer wieder anschieben.

Ich im Yaris Hybrid musste nicht mal Gas geben. Der "Kleine" surrte im Kriechtempo an ihm vorbei und schon war ich auf der geräumten Hauptstrasse. Alle drei - der Passat Fahrer, seine Frau und seine Tochter warfen mir einen entgeisterten Blick zu.

Alleine durch diese Aktion verleihe ich dem YARIS HSD den Preis des Winterkönigs.

Übrigens funktioniert das ABS auf rutschiger Strasse hervorragend und bringt des Wagen sicher zum stehen, vorausgesetzt man fährt davor nicht mit hoher Geschwindigkeit.

... ja, kann ich nur bestätigen. Hab grad paar Anfahrversuche am Berg gemacht. Der Wagen läuft ganz sanft an, auch an steilen Steigungen. Das Beste was ich bisher hatte. Da kann keiner meiner bisherigen Fronttriebler mithalten. Die Hecktriebler sowieso nicht. Respekt, hätte ich nicht gedacht

Genau was ich meinte. Man soll ja Schalter im Winter nicht mit niedrigem Gang fahren, so viel Dremoment wie möglich bei möglichst geringer Drehzahl ist das Zauberwort. Das beherrscht der HSD mit seinen mehreren Hundert NM ab null Umdrehungen natürlich wie kein anderer.

GaKu schrieb:
Genau was ich meinte. Man soll ja Schalter im Winter nicht mit niedrigem Gang fahren, so viel Dremoment wie möglich bei möglichst geringer Drehzahl ist das Zauberwort. Das beherrscht der HSD mit seinen mehreren Hundert NM ab null Umdrehungen natürlich wie kein anderer.

Hm, bitte entschuldige, aber das klingt mir nicht logisch. Je mehr Drehmoment, desto mehr Kraft reisst doch am Rad. Gerade im hohen Gang bei niedriger Drehzahl ist das Drehmoment und allgemein die Leistung am Rad ja sehr niedrig, darum rutscht das Rad dann nicht sofort durch, was es im niedrigen Gang bei kürzerer Übersetzung und entsprechend mehr Motorkraft am Rad natürlich sofort tun würde.

Die Stärke des HSD liegt hier meines Erachten auch hauptsächlich darin, dass er keine Kupplung einrücken oder sonst irgendwie einen Ruck am Rad erzeugen muss, um Kraftschluss herzustellen.
Er kann einfach flüssig und sanft anfahren.
Wenn man im "simulierten Automatik-Kriechgang" ist, also kein Gas gibt, ist es gerade nicht das hohe Drehmoment des E-Motors, was die tolle Fortbewegung im Schnee ermöglicht, sondern eben das genaue Gegenteil! Über den Kriechgang ist das HSD in der Lage, minimale Kräfte am Rad wirken zu lassen und damit ein durchrutschen des Rades zu verhindern.

Muss man eine Kupplung einrücken, kann das noch so schleifend und vorsichtig geschehen, der Einsatz der Kraft am Rad geschieht immer mit einer recht steilen Kurve, was dann das Durchrutschen beim Anfahren bewirkt.

... ja, über die Kupplung bekommt man das niemals hin, was der Yaris hier automatisch macht und was von großem Vorteil ist beim (an-) fahren im Schnee.

GaKu schrieb:
Das beherrscht der HSD mit seinen mehreren Hundert NM ab null Umdrehungen natürlich wie kein anderer.

Mehrere Hundert NM? Von welcher Größenordnung sprechen wir denn hier?

Werden hier mal wieder E- und Benzinmotor einfach aufaddiert und Übersetzungen außer acht gelassen?

Ich würde darauf wetten, dass nicht mehrere Hundert NM beim Yaris auf der Straße ankommen. Realistisch sind Werte zwischen 150 und 180 NM, wenn man sich die Fahrwerte mal anschaut.

hungryeinstein schrieb:
Mehrere Hundert NM? Von welcher Größenordnung sprechen wir denn hier?

Werden hier mal wieder E- und Benzinmotor einfach aufaddiert und Übersetzungen außer acht gelassen?

also beim P1 waren 350NM bei 0-400 U/min, nur max. Drehmoment des E-Motors, nichts addiert. Beim P2 sinds glaub ich 400NM, den Rest weiß ich nicht. Ebenso weiß ich nicht ob die auch noch ander übersetzt sind, glaube aber nicht.

GaKu schrieb:
hungryeinstein schrieb:
Mehrere Hundert NM? Von welcher Größenordnung sprechen wir denn hier?

Werden hier mal wieder E- und Benzinmotor einfach aufaddiert und Übersetzungen außer acht gelassen?

also beim P1 waren 350NM bei 0-400 U/min, nur max. Drehmoment des E-Motors, nichts addiert. Beim P2 sinds glaub ich 400NM, den Rest weiß ich nicht. Ebenso weiß ich nicht ob die auch noch ander übersetzt sind, glaube aber nicht.

Na beim Yaris HSD sind es 111 NM vom Benziner und 169 vom E-Motor. Diese liegen aber bei verschiedenen Drehzahlen, können aber nicht aufaddiert werden. Das gilt für alle Hybriden.
Und ein Drehmoment welches ein Motor abliefert landet ja nicht eins zu eins auf der Straße.

hungryeinstein schrieb:
GaKu schrieb:
hungryeinstein schrieb:
Mehrere Hundert NM? Von welcher Größenordnung sprechen wir denn hier?

Werden hier mal wieder E- und Benzinmotor einfach aufaddiert und Übersetzungen außer acht gelassen?

also beim P1 waren 350NM bei 0-400 U/min, nur max. Drehmoment des E-Motors, nichts addiert. Beim P2 sinds glaub ich 400NM, den Rest weiß ich nicht. Ebenso weiß ich nicht ob die auch noch ander übersetzt sind, glaube aber nicht.

Na beim Yaris HSD sind es 111 NM vom Benziner und 169 vom E-Motor. Diese liegen aber bei verschiedenen Drehzahlen, können aber nicht aufaddiert werden. Das gilt für alle Hybriden.
Und ein Drehmoment welches ein Motor abliefert landet ja nicht eins zu eins auf der Straße.

der Benziner läuft beim (langsamen) anfahren nicht, also kann man die 111 NM getrost vergessen.

Ich vermute der Vorteil vom E-motor liegt nicht am sonderlich hohen Drehmoment, sondern daran dass das Drehmoment bei der ersten Umdrehung anliegt und vor allem das es extrem fein dosierbar ist.

vor allem liefert der e-motor seine kraft über 360° und nicht wie ein verbrenner explosionsartig. auch wenn viele komponenten dämpfend zwischengeschaltet sind, ist die normale bewegung eines fahrzeugs immer sprungartig. je weniger zylinder, desto ausgeprägter. und genau das spürt man, wenn man dann im hybriden sitzt, diese sanfte gleichmäßige antriebskraft. die ist sogar fähig, das ungehobelte antriebsmoment des verbrenners gezielt zu glätten, wenn der zum antrieb hinzugezogen wird. und das bringt am ende die traktion.

Gestern 500 Kilometer Autobahn, davon die Hälfte auf geschlossener Schneedecke mit anschließenden Fahrten in der Innenstadt von München, wo witterungsbedingt verkehrstechnischer Ausnahmezustand herrschte. Danach schrieb ich:

Gelobt sei das leistungsverzweigte Hybridsystem. Das ist jetzt mein sechster Hybrid-Winter, und es fällt mir immer wieder auf, wie elegant und feinfühlig sich diese Autos unter schwierigen Bedingungen fahren lassen. Heute in der Innenstadt auf Eis und Schnee fühlte ich mich keine Sekunde unsicher, während um mich herum der eine oder andere böse am Schlittern war. Das VSC griff hin und wieder unmerklich ein, das Kontrolllämpchen blinkt dann. Offenbar war ich noch nicht feinfühlig genug.
Grüße, Egon

Wobei man die tolle Wintertauglichkeit nicht nur dem HSD zuschreiben sollte.

1997 fuhr ich einen Nissan Micra CVT, da gab es auch noch schön Blitzeis und auch sonst einen rutschigen Winter.

Aufgrund des CVT , den 155er Reifchen und der geringen Leistung ließ sich der Wagen seidenweich einfach überall durchbugsieren.

Wetten möchte ich nicht, aber damit wäre ich sicher sogar einem HSD davongefahren.

Mein jetziger Hybrid hat knapp die doppelte Leistung und lässt sich auch toll dosieren, aber auch nicht besser als der olle Micra.

Der Unterschied im Fahrgefühl ist, dass man beim E-CVT den Moment des Kraftschlusses nicht spüren kann, beim CVT hingegen schon. Im direkten Vergleich fällt mir das immer wieder auf (wir haben noch einen Jazz CVT in der Familie; der Multitronic-Audi ist mittlerweile gottseidank ersetzt, der Burgman 400 auch).

Der Unterschied zwischen CVT und E-CVT ist deutlich spürbar, wenn man darauf achtet. Das wollte ich dann doch erwähnt wissen. Die meisten Leute würden es aber wohl gar nicht bemerken, das passt schon.

Grüße, Egon

Muss echt endlich mal schauen, dass ich einen HSD zum Test bekomme.

Kann mir echt kaum vorstellen, dass sich der HSD noch viel weicher in Bewegung setzt.
Wenn der Wagen kalt ist gibt es tatsächlich einen leichten Ruck beim Losfahren.
In warmen Zustand kann man jedoch völlig ruckfrei losfahren, da ist von einem Kraftschluss rein gar nichts mehr zu spüren, Feinmotorik am Gasfuß vorausgesetzt.

Nur beim Abbremsen von ungefähr 20-0 km/h merkt man ein leichtes Rucken, wenn die Spritzufuhr wieder zugeschaltet wird und wenn die Start-Stop-Automatik greift. Denke hier ist der HSD tatsächlich sanfter und angenehmer.

hungryeinstein schrieb:
Muss echt endlich mal schauen, dass ich einen HSD zum Test bekomme.
Dann wird es ja allerhöchste Zeit.

Kann mir echt kaum vorstellen, dass sich der HSD noch viel weicher in Bewegung setzt.
Wenn der Wagen kalt ist gibt es tatsächlich einen leichten Ruck beim Losfahren.

Auch im eisekalten Zustand fährt der Prius (oder HSD im Allgemeinen) ohne jeden Ruck an.

MfG Harzbube.