Es freut mich sehr, dass unsere e-Golf-Anschaffung hier im Forum auf so großes Interesse stößt!
Ich hätte sonst auch wenig Diskussionspartner zu diesem Thema, weil ich in anderen Foren und anderen sozialen Medien nicht aktiv bin und das auch nicht beabsichtige.
Im Folgenden möchte ich auf einige der angesprochenen Punkte direkt eingehen.
Vorher aber ein paar allgemeine Ausführungen:
- Weitere Threads zum Thema E-Golf
Hier geht es um Egons e-Golf.
Allgemein um den e-Golf geht es hier:
- Der e-Golf
- E-Auto-Alternativen in der Golf-Klasse
- Kann man einen Volkswagen kaufen (Thema Produktqualität)?
Puuh, darüber könnte ich nach 40 Jahren Autofahren viel schreiben.
Ich habe sowohl im Familienkreis als auch selbst schlechte Erfahrungen mit älteren VWs (Golf, Bora, Passat), Audis (A2, A6) und einem Škoda Octavia gemacht. Überwiegend im Zusammenhang mit Dieseln - diese Antriebstechnik bietet offenbar ein unerschöpfliches Problempotenzial. Schwierigkeiten sind aber auch im Zusammenhang mit der Programmierung von Steuergeräten und vereinzelt mit der Mechanik aufgetreten: Fensterheber, Schiebedach, Fahrwerk.
Die letzten negativen Erfahrungen liegen mehr als 16 Jahre zurück. Ich gebe dem Konzern also eine neue Chance. Da bei einem E-Auto viele potenzielle Störquellen entfallen und die Foren zum e-Golf wenig Negatives hergeben, bin ich doch einigermaßen zuversichtlich.
- Kann man einen Volkswagen kaufen (Thema Diesel-Skandal)?
Dieses Thema möchte ich gerne aus meinem Thread heraushalten.
Es ist ganz fraglos von Bedeutung: Zum einen wegen dem Diesel-Skandal selbst, der ja noch lange nicht aufgearbeitet ist. Zum anderen wegen des unglaublichen Verhaltens, das der Konzern in Europa (im Gegensatz zu Nordamerika) an den Tag legt: Konsequent abstreiten, Präzedenzfälle und Urteile durch Entschädigungen in letzter Minute verhindern, ansonsten nicht entschädigen.
Darüber wird völlig zurecht intensiv diskutiert, und zwar hier und hier:
- Kann man mit gutem Gewissen einen VW kaufen?
- VW streitet Abgas-Betrug ab
- Warum e-Golf? / Alternativen
Weshalb ich speziell dem e-Golf zugeneigt bin, kann man hier ausführlich nachlesen:
- Kleine Testfahrt im VW e-Golf (Basisversion)
Die erste Alternative ist für mich der Hyundai Ioniq Electric Vor-Facelift. Den gibt es tatsächlich und er bietet sowohl einiges mehr als auch einiges weniger, liegt unter dem Strich aber in etwa gleichauf. In meiner persönlichen Abwägung hat mich der e-Golf den entscheidenden Tick mehr überzeugt, was vor allem an der Größe (der Golf ist handlicher) und dem exzellenten Fahrwerk liegt. Dank des nicht lieferbaren Glasdachs ist der Vorsprung des Gölfchens aber denkbar knapp.
- Konfiguration und Geschmack
Auch dieses Auto kaufe ich für mich nach meinem persönlichen Geschmack. Soll heißen: Schön dass Versicherungsprämien und Steuer niedrig sind, aber das ist nicht entscheidungsrelevant.
Vor allem aber fällt mir im Traum nicht ein, auch nur einen einzigen Gedanken an den eventuellen Geschmack eines späteren Käufers zu verschwenden. Wäre es anders, würde ich einen weißen handgeschalteten Benziner-Golf mit Digital-Display und Zappel-Blinkern bestellen.
Nun zu Euren Anmerkungen:
Timico schrieb:
Ich hab dieser Tage auf irgendeinem Autoportal gelesen, daß Hyundai und Kia 2020 verstärkt darauf setzen, die Lieferzeiten zu verkürzen.
Es gibt Anzeichen dafür, dass mehrere Konzerne die Auslieferung von E-Autos gezielt verzögert, zumindest aber nicht priorisiert haben. Das liegt daran, dass sie erst ab 2020/2021 hinsichtlich ihres Flottenverbrauchs davon profitieren oder Verkäufe erst dann dafür benötigen. Auch ich nehme an, dass Autos, die bislang nur als Pressemitteilung existierten, dann tatsächlich lieferbar sein werden.
Bis dahin sind in Deutschland nicht wenige E-Auto-Modelle nur auf dem Papier zu bekommen. Über Autos, die es nicht gibt, mache ich mir aber keine Gedanken. Warten auf das Erscheinen neuer Modelle war mir schon immer und ist mir auch weiterhin völlig fremd. Irgendwann bin ich tot und warte noch immer auf das passende Auto.
Das gilt auch für den VW ID.3, den man noch nicht einmal konfigurieren oder bestellen kann. Der wird natürlich irgendwann kommen, keine Frage, aber seit vielen Monaten ist das einfach nur eine Webseite und ein paar Pressefahrzeuge.
gerbre schrieb:
CCS nicht vergessen.
Selbstverständlich.
Es gibt übrigens in autosocut24/mobile.de tatsächlich einen gebrauchten e-Golf ohne CCS, also 1 Exemplar, das der Vorbesitzer nur mit Typ 2-Anschluss bestellt hat. Der soll noch 26k kosten und dürfte ziemlich schwer zu verkaufen sein.
yarison schrieb:
nimm "Keyless Access" noch dazu. Außer du liebst hier auch den Anachronismus. [...]
Ehrlich gesagt bin ich nicht so scharf auf automatisches Öffnen. Beim Tesla habe ich es oft abgeschaltet, je nachdem wo er geparkt ist. Funkfernbedienung mit Fernbedienung der Fenster reicht. Schlüssellos Fahren ist allerdings nett. ... Ich denke nochmal drüber nach.
Nimmst Du die Rückfahrkamera dazu?
Ja. Trotz der serienmäßigen PDC hinten und vorne und obwohl im Innenraum ein unharmonisches Geräusch zu hören ist, wenn das Markenlogo hinten über der Kamera auf- oder zuklappt.
Ich erinnere mich an einen Beitrag von Dir, dass der Passat ab einer bestimmten Geschwindigkeit eine Meldung zeigt, dass Fenster und Schiebedach wegen Energiespargründen geschlossen werden sollen.
Das können meines Wissens alle neueren VWs, auch die Gölfe und natürlich auch der e-Golf. Dazu muss man in irgendeinem der vielen Menüs "Energiespartipps" (oder so ähnlich) einschalten. Dann einfach mit einem offenen Fenster ein bisschen schneller fahren, und die Meldung erscheint. Es gibt auch noch etliche andere Meldungen. Kann man aber auch abgeschaltet lassen.
Zum Active Info Display: [...] die Möglichkeiten, die das Display bietet, sind nicht ausgeschöpft. Die Info-Profile sind zu starr
Ah, Du sieht das auch so, ich bin also nicht alleine! Dazu gleich mehr. Drei meiner vier Probefahr-Gölfe hatten es an Bord, es ist offenbar ein sehr beliebtes Zubehör. Die Tacho-Skalierung des AID im e-Golf ist praxisgerecht.
galaxy schrieb:
Pfeil [...] oder eine Karte?
happyyaris hat es zutreffend beantwortet. Die Karte gibt es auf Wunsch nur im AID. Wer eine MFA hat, muss mit Pfeilen Vorlieb nehmen. Das spricht natürlich für das AID, ebenso wie die schönen roten und grünen Farbspuren, welche die Zeiger am Rand der Tachoskala erzeugen, sobald das eingestellte Tempo über- oder unterschritten wird.
Doch leider ist das alles zwar technisch gut umgesetzt, aber funktional einfach nicht zu Ende gedacht. Mir gefällt die Analog-Variante besser. Es geht dabei nicht um den Aufpreis, der sehr moderat ist. Auch in einem Gebrauchtwagen könnte ich gut damit leben, werde es aber in einem Neuwagen nicht bestellen.
Gulfoss schrieb:
Bei der Werksabholung würde ich mich für Dresden entscheiden, angeblich darf man da dann auch selbst "Hand" anlegen
Danke für den Tipp, aber ich bin nur mäßig daran interessiert, unter Anleitung eine Schraube in mein Auto zu drehen.
Auch ist fraglich, ob das Angebot noch existiert, denn auch das Anrecht auf 30 Tage Verbrenner-Leihwagen hat man im Rahmen der Preisreduzierung klammheimlich gestrichen.
[...] Aber alleine diese Fertigung/Manufaktur zu besichtigen ist beeindruckend, auch haben sie sehr gutes Essen im Restaurant
Ich wollte ohnehin Dresden nehmen, nicht Wolfsburg. Das ließe sich nämlich gut mit einer ohnehin 2020 beabsichtigten Kurzreise verbinden. Ansonsten würde ich das Auto natürlich liefern lassen.
galaxy schrieb:
Bis das Fahrzeug geliefert werden sollte, ist sicher auch die erhöhte Prämie durch. Mit solchen Prämien sollte man aber natürlich nie rechnen.
Genau. Es ist zu befürchten, dass die Umsetzung noch lange dauern und der zeitliche Indikator für ein Anrecht der Bestellzeitpunkt sein wird. Ich gehe deshalb davon aus, dass es in meinem Fall bei den 2000 Euro bleiben wird.
schrubber schrieb:
Nur der Aufpreis ist eine Frechheit, ist die Farbe auf Platinbasis?
Bei einem Benziner-/Diesel-Golf kostet ein Rot 230 Euro, bei der Elektrovariante aber 1790 und einige andere Farben sogar 2250 Euro. Auf Nachfrage bekommt man dazu folgende Geschichte erzählt: Die Lackierstraße in der Produktionsstätte des e-Golfs ist nur für wenige Farben ausgelegt. Wenn jemand eine andere möchte, muss der Produktionsprozess für dieses eine Fahrzeug geändert und die Karosserie manuell lackiert werden. Deshalb - und gleichzeitig zur Abschreckung - der hohen Aufpreis.
Das mag so stimmen, oder eben auch nicht; ich kann es weder überprüfen noch ändern. Es müsste aber schon noch sehr viel mehr passieren, bevor ich mich zum Kauf eines grauen Autos nötigen lasse.
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youtu.be/FdC9fOwY7tU
Benny schrieb:
[...] Oder Du lässt die „Farbe“ bei der Bestellung weg, wählst eine Trendfarbe und lässt ihn folieren.
Ich bin kein Freund von Folie auf dem Auto. Wenn es nach etwas aussehen und auch längere Zeit halten soll, ist damit ein ziemlicher Aufwand verbunden. Zudem bringt es einige Erfordernisse mit sich, welche die meisten in diesem Zusammenhang wahrscheinlich gar nicht auf dem Schirm haben.
Danke an alle für Eure Meinungen zur Farbe. Ich tendiere eher zum Rot, das gleichermaßen schick wie vergleichsweise wenig auffällig ist. Klar, es ist keine Tarnfarbe, aber eben auch nichts, wonach sich bei einem Golf irgendwer umdrehen würde.
Mit dem Gelb habe ich das Problem, dass ich nirgends so richtig sehen kann, wie ein Auto in dieser Farbe tatsächlich wirkt. In freier Wildbahn findet man keine und die Bilder im Netz sehen sowohl untereinander als auch auf jedem Bildschirm und jedem Farblaser anders aus. Sogar dieselben Bilder differieren auf jeweils unterschiedlichen Bildschirmen und Druckern stark. Einen vernünftigen Weißabgleich findet man wohl nur bei Grafikern und Fotografen.
galaxy schrieb:
Die kommenden Jahre wird es wohl kein vergleichbares Elektroauto in der Golf-Klasse zu dem Preis geben.
Worauf ich sogar wetten würde. Dabei habe ich mit Glücksspiel nichts am Hut.
Grüße, Egon