Priusfreunde.de

Hier haben die Norweger einen Wintertest mit div BEVs gemacht.
Es ging um WLTP vs Realreichweite bis der Akku leer ist.
Test
Spoiler: der 2WD Toyota hat ein einigermaßen katastrophales Bild abgegeben. Ich verstehe jetzt, wieso Toyota die BEV Plattform überdenken will.

Toyota senkt Preis für bZ4X in China
Toyota hat den Preis für sein Elektro-SUV bZ4X in China deutlich reduziert – nur vier Monate nach dem offiziellen Verkaufsstart. Der Schritt gilt als Reaktion auf die von Tesla im Januar angestoßene Preissenkungswelle.
www.electrive.net/2023/02/09/toyota-senk...-fuer-bz4x-in-china/

LG
Klaus

In der letzten Zeit mag - vor allem in Zusammenhang mit Reichweitentests im Winter - der Eindruck entstanden sein, der bZ4X sei ein schlechter Energieverwerter.
Ich würde dem gerne die EPA-Werte, also die offiziellen, von der US-Umweltbehörde unter vergleichbaren Bedingungen ermittelten Verbräuche entgegenhalten.

Demnach können von den 2023er Modellen nur die von Lucid und Tesla sowie der Hyundai Kona und der Chevrolet Bolt mit einem geringeren kombinierten Verbrauch aufwarten als der Toyota bZ4X (28 kWh / 100 mi = 17,4 kWh / 100 km).

EPA-Vergleich

Auch EPA-Werte spiegeln nicht zwingend die Praxis wider, wenngleich etwas besser als andere Normwerte.

Man sollte den Vergleich aber auch wie folgt darstellen:
a) Lucid Air AWD: 4975mm x 1939mm x 1410mm / 2360kg / 140mpge
b) Model Y AWD: 4751mm x 1921mm x 1624mm / 2003kg / 123mpge
c) bZ4X: 4690mm x 1860mm x 1600mm / 1970kg / 119mpge
d) bZ4X AWD: 4690mm x 1860mm x 1600mm / 2085kg / 104mpge

Eigentlich gehören b) und d) miteinander verglichen.
Da ergibt sich ein Mehrverbrauch des bZ4X von 18.3%. Das um 4% höhere Gewicht des bZ4X sollte sich in etwa mit den ca. 5% mehr Stirnfläche des Model Y ausgleichen.

Wenn es auch in der Liste noch viele andere Hersteller gibt, wie z.B. Audi und Mercedes, die deutlich weiter hinten rangieren, es wird doch nicht der Anspruch von Toyota sein, den Einäugigen unter den Blinden zu spielen.

Gerade auf dem BEV-Markt wird in Zukunft der Spruch "Das Bessere ist des Guten Feind" eine sehr gewichtige Rolle spielen.

eppf

"Auch EPA-Werte spiegeln nicht zwingend die Praxis wider"

Die Werte per se sicher nicht.
Aber in Relation der Autos zu einander sind sie vermutlich aussagekräftiger als die Einschätzungen einzelner Probefahrer oder die Ergebnisse verschiedener Testfahrer unter verschiedenen Bedingungen.

Von Anfang an besser zu sein als die Besten ist Toyota nicht gelungen, da stimme ich dir zu.

Ich denke beim BEV ist die Kontrolle des rechten Fußes eben noch schwerwiegender als beim Hybrid, als beim Verbrenner.
Im Winterbetrieb kommt halt noch hinzu das die Abwärme des Verbrenners abfällt, während diese beim BEV eben sichtbar wird in Form von verringerter Reichweite.
Den Luxus in ein warmes Auto einzusteigen kann man mit einer teuren Standheizung erkaufen. Auch die geht beim Verbrenner auf die Gesamtreichweite, was aber durch geringeren Kaltstartverbrauch kompensiert wird.
beim BEV kostet auch dies Reichweite.

Also ist alles was man mit dem BEV anstellt stärker in der Reichweite zu sehen als beim Verbrenner. Im Prinzip hat man das ja schon beim Hybrid gesehen. Und es fällt eben bei den ganzen Wintertests auf.

TF104 schrieb:
Ich denke beim BEV ist die Kontrolle des rechten Fußes eben noch schwerwiegender als beim Hybrid, als beim Verbrenner.
Nach meiner Erfahrung im Ioniq hat die Beschleunigung aber kaum einen Verbrauchseinfluss. Viel höher ist der Einfluss der gefahrenen Geschwindigkeit oder Heizungsvorlieben.

Also ist alles was man mit dem BEV anstellt stärker in der Reichweite zu sehen als beim Verbrenner.
Sehe ich nicht so. Bei einem Verbrenner spielte die Beschleunigung eine wesentliche Rolle für den Verbrauch.

Wenn Beschleunigung ohne Energieverbrauch einhergeht, dann steht die Physik vor einer Revolution...

Smoothie schrieb:
Von Anfang an besser zu sein als die Besten ist Toyota nicht gelungen, da stimme ich dir zu.18% Mehrverbrauch ist allerdings von besser zu sein ein klein wenig entfernt.

Und das mit einer nagelneuen reinen E-Plattform, die Jahre später als die Konkurrenz auf den Markt kam und das zusätzlich von Toyota als der Hersteller, dem man unzweifelhaft dankbar sein darf, deutlich mehr auf Verbrauchseffizienz gesetzt zu haben als so ziemlich alle anderen Hersteller.

Bevor es missverstanden wird, es geht mir nicht um direkte Kritik am bZ4X an sich, sondern das ist eben das Resultat, wenn man sich jahrelang gegen die reine E-Mobilität in Form von BEVs gewehrt hat.

eppf

TF104 schrieb:
Wenn Beschleunigung ohne Energieverbrauch einhergeht, dann steht die Physik vor einer Revolution...
Arbeit = Leistung * Zeit.
Viel Leistung für eine kurze Zeit kommt auf's gleiche raus, wie weniger Leistung über längere Zeit.
Man muß sich vom Verbrenner-Denken verabschieden. Bei Elektromotoren schwankt der Wirkungsgrad nicht so sehr über den Drehzahlbereich. Und Drehzahl brauchen Verbrenner für gewisse Leistung. Vollastanreicherung und Ähnliches, solche Dinge gibt es beim Elektromotor nicht.

LG
Klaus

Aber es wird für jede Leitung ja Energie benötig, selbst wenn der Wirkungsgrad erhöht wird und damit eine höhere Effizienz einhergeht, so steigt doch der Energiebedarf.

TF104 schrieb:Den Luxus in ein warmes Auto einzusteigen kann man mit einer teuren Standheizung erkaufen. Auch die geht beim Verbrenner auf die Gesamtreichweite, was aber durch geringeren Kaltstartverbrauch kompensiert wird.
beim BEV kostet auch dies Reichweite.

Also ist alles was man mit dem BEV anstellt stärker in der Reichweite zu sehen als beim Verbrenner. Im Prinzip hat man das ja schon beim Hybrid gesehen. Und es fällt eben bei den ganzen Wintertests auf.
Nur als kleines Beispiel: Bei unserer ZOE (Bj.2015) kostet 5 Minuten Vorheizen im Stand bei -8° nicht mal 2 Kilometer Reichweite! Hänge ich ZOE dabei an die Steckdose, dann kostet es überhaupt keine Reichweite, dafür etwas Hausstrom! Der limitierende Faktor im Winter ist der kalte Akku und die chemischen Prozesse, die darin ablaufen.
Beim Verbrenner sieht man es auch an der Reichweite - der Tank wird halt schneller leer...

Gruß Martin

Tja, hättest Du den zweiten Teil des Produktes, die Zeit, nicht vergessen, hätte Deine eigene Überlegung keine eigene Schlußfolgerung, TF104.

LG
Klaus

Nach meiner Erfahrung [...] hat die Beschleunigung aber kaum einen Verbrauchseinfluss.vs.
Wenn Beschleunigung ohne Energieverbrauch einhergeht...
Es ist bemerkenswert, wie die eigentliche Aussage ohne Umweg direkt im folgenden Beitrag völlig verdreht und dann noch ins Lächerliche gezogen wird.

Timo

TF104 schrieb:
Im Winterbetrieb kommt halt noch hinzu das die Abwärme des Verbrenners abfällt, während diese beim BEV eben sichtbar wird in Form von verringerter Reichweite.

Schonmal mit Verbrenner Reichweite rausgefahren? Wer ordentlich BEV fahren kann, kommt weiter, als das Auto anzeigt. Diese "Überreichweite" kann man dann für's Vor-/Heizen nutzen und hat am Ende auch im Winter keinen Reichweitenverlust.

Aber was weiß ich schon...

Heute früh auf 235km geladen, gerade eben nach 60 Kilometern mit 185km Restreichweite abgestellt - it's Magic.