Priusfreunde.de

Francek schrieb:
...zeitweise pro Fahrzeug Geld drauf zu legen, um im Markt oder bei Flotten-Verechnungen für CO2 dabei zu sein. Dies dürfte auch hier der Fall sein.Also ich lese im Bericht:
"Hintergrund des massiven Rabatts ist der für Volkswagen unbefriedigende Absatz von E-Autos in China."
Man war im Vergleich zur Konkurrenz für das Gebotene schlichtweg zu teuer, bei einem Marktanteil von nicht einmal 1/10 des BYD-Absatzes.

Ja, möglicherweise hat man bei diesem Preis draufgezahlt, aber gewiss nicht 5000 EUR oder noch mehr pro Fahrzeug.

Ich sehe es aber durchaus so, dass auch hierzulande ein Hersteller, der in Zukunft eine Rolle spielen will, zu Zeiten flauen Absatzes seine BEVs ggf. mit Nullmarge verkaufen muss, um keine Marktanteile zu verlieren. Bei 150 Mrd. EUR Gewinn, den VW über die letzten 10 Jahre machte, sollte so ein Schritt nicht undenkbar sein, auch wenn Aktionäre und Analysten aufschreien werden.

VW lag schon einmal 1972 an der Verlustgrenze, das aber nicht wegen neuer Modellgenerationen, sondern weil die alten nicht mehr verkäuflich waren. Man sollte aufpassen, dass man nicht erneut weitgehend auf eine Technik setzt, die in absehbarer Zeit wegbrechen wird, ohne die Nachfolgetechnik rechtzeitig anzugehen.

Irgendwie ist für Toyota der HSD das, war für VW früher einmal der Käfer war und für den "Golf" gibt es bisher nur Konzepte ohne ernsthaften Verkaufswillen.

eppf

eppf schrieb:
Ja, möglicherweise hat man bei diesem Preis draufgezahlt, aber gewiss nicht 5000 EUR oder noch mehr pro Fahrzeug.Warum nicht? Tesla hat die ersten fünfzehn Jahre lang durchgängig Verlust gemacht, VW hat die Pressemeldung, der ehemalige VW-Chef Diess habe die Ertragslage beim E-Up und E-Golf intern auf -4 k€ bis -5 k€ pro Fahrzeug beziffert (www.elektroauto-news.net/news/vw-massive...form-schafft-abhilfe), nie dementiert. Warum sollte man für Präsenz im chinesischen Markt nicht ähnlich zu investieren bereit sein?

Der Vergleich mit Tesla hinkt hier ein bisschen. Da hat jemand Pionierarbeit bei der E-Mobilität gemacht und das dazu als komplett neuer Konzern.

Eine Verlusthöhe von 5000 EUR beim ID.3 in China kann man eigentlich schon alleine deshalb ausschließen, weil man dann bereits beim vorhergehenden Listenpreis von ca. 20000 EUR draufgezahlt hätte.

Dass man den ID.3 in China quasi dauerhaft mit Verlust verkauft haben sollte, halte ich für ein arges Gerücht.

Ich gehe davon aus, dass in Europa die Bestandshersteller, darunter auch Toyota, bei BEVs dieselbe Marge einpreisen, wie bei ihren Verbrennern und das wird sich bald nicht mehr halten lassen und zwar solange, bis durch Skaleneffekte und neue Fertigungstechniken die Herstellungskosten deutlich sinken.

eppf

Also Preisen in der Autoindustrie sind sehr eng mit Massenteile Verkaufspreis verbunden ..und Wechsel Kurs von Wahrung !
Die Teile machen 60% vom Preis , Hersteller bezahlen viel fuer Entwicklung und Fertigung der Blechteilen. Der Rest ist hauptsächlich eingekauft , auch bei Motoren . Bei EV autos sind Batterie zwischen 1/4 und 1/3 vom Preis...aber seit 6 Monaten gehen die Batterien Preisen stark runter in China ( die Zellen kommen alle von China) .
Die Chinese BigMAc Preis ist Tiefer als in Europa.

Zitat:
Toyota-Vorsitzender: E-Autos werden Verbrennern niemals den Rang ablaufen- www.finanzen.net/nachricht/aktien/30-mar...ng-ablaufen-13202057

Toyota: “Wir sind nicht Anti-E-Auto. Wir sind nur realistisch”- futurezone.at/b2b/toyota-anti-e-auto-rea...umstellung/402768154


Grüße, Egon

Und ich werde mich jetzt ganz "realistisch" in unsere ZOE setzen und nach Seeg fahren, ca. 14 Kilometer einfach...
Gruß Martin

Egon schrieb:
Zitat:
Toyota-Vorsitzender: E-Autos werden Verbrennern niemals den Rang ablaufen- www.finanzen.net/nachricht/aktien/30-mar...ng-ablaufen-13202057

"Angesichts einer Milliarde Menschen auf der Welt, die ohne Strom leben, ist die Einschränkung ihrer Auswahl und ihrer Reisemöglichkeiten durch die Herstellung teurer Autos nicht die Lösung", kritisierte Toyoda
Wenn er sich auf diese Kunden begrenzen will, kann er das tun. Aber sind das Käufer von Neuwagen mit einem Preis von mehr als 10kUSD?

Die Meldung mit den 30% basiert sicher auf der gleichen Aussage wie Artikel vor 2 Wochen.
Zur Aussage:
Toyota: “Wir sind nicht Anti-E-Auto. Wir sind nur realistisch”
Ein Yaris kostet ab €25k. Angesichts von bald erhältlichen Autos wie Citroën ë-C3 trennt sich mein Weg wohl zwangsläufig von Toyota und ich formuliere:
Ich bin nicht Anti-Toyota. Aber ich bin geistig nicht 2004 stehen geblieben und mir ist seit 2014 klar, welchen Antrieb ich fahren möchte.
Mein CT ist ein tolles Auto. Aber wenn der z.B. geschrottet würde, würden mir spontan mindestens 5 Modelle einfallen, die als Nachfolger in Frage kämen. Alle haben CCS, keinen Auspuff und sind nicht von Toyota. Das hätte ich mir noch vor 5 Jahren nicht vorstellen können.

Zu dem Gefasel von Leuten ohne Strom weise ich auf diesen Beitrag im Afrika-Thread hin. Bzw. auf den Kommentar eines Lesers von Electrek:
I have a lot of family in Central and South America. The DC charging infrastructure for sure isn’t there. Similarly, there are parts of the region where access to gasoline is unreliable — but they have power. An EV, even at 110 connection L1 charging, is more dependably fueled.
Ich weiß nicht, warum "in der westlichen Welt" immer so getan wird, als gäbe es in Südamerika, Afrika und weiten Teilen Asien nichts. Wer nicht mal einen Hausanschluß hat mit 110-120 Volt und 10 Ampere, der hat längst nicht selten trotzdem einen kleinen Fernsehen, eine Lampe an der Decke der Hütte und ein Smartphone. Und Menschen mit solchen Lebensbedingung oder noch ärmeren, die brauchen ganz sicher auch keinen Hybrid von Toyota. Dort ist das übliche Fortbewegungsmittel ein Boot oder ein Lkw, auf dessen Ladefläche Menschen und Waren dicht gepackt "verfrachtet" befördert werden. Gleiche Liga wie "bald bricht alles zusammen, wenn wegen der Elektroautos die Krankenschwester nicht mehr zur Arbeit kommen kann, weil die zu teuer sind". Mir fällt keine halbwegs freundliche Formulierung ein, wie ich diese Äußerungen finde.

LG
Klaus

bgl-tom schrieb:
"Angesichts einer Milliarde Menschen auf der Welt, die ohne Strom leben, ist die Einschränkung ihrer Auswahl und ihrer Reisemöglichkeiten durch die Herstellung teurer Autos nicht die Lösung", kritisierte ToyodaDas von dir vorgebrachte Zitat von Toyoda spricht Bände.

Man hat nichts, aber auch gar nichts dazugelernt. Leute, die in 10 bis 20 Jahren keinen Strom haben, werden auch kein Auto haben und wie du es richtig sagst, keines zu einem Preis, was ein Toyota kostet.

Auch im hintersten Winkel der Welt wird man bald überall eines gewisse Mindestmenge an Strom verfügbar haben und wenn es bezüglich der Individualmobilität gerade dafür reicht, seinen E-Moped-Akku aufzuladen.

Billigst-"E-Kleinwagen" wie von Minhong
(siehe german.alibaba.com/product-detail/Mingho...i-1600310740803.html)
habe ich übrigens in China schon massenweise gesehen. Das wird wohl dort die Lösung sein, wo es wirklich billig sein muss.

Vor allem denken dies Leute gewiss nicht an "Reisemöglichkeiten", sondern wie man zum Markt oder zum Arbeitsplatz kommt. Oder will Toyoda dieser Mrd. Menschen am liebsten ein Kombiangebot "Auto plus Urlaubsreise" machen?

Für mich ist es weniger die aktuelle Firmenpolitik von Toyota, die mich ins Grübeln bringt, sondern solche komplett weltfremden Aussagen, welche zur Rechtfertigung dienen sollen. Das sind Aussagen, ähnlich wie in der Trotzphase eines Kleinkindes, bloß um das weiterhin zu bekommen, an was man unbedingt festhalten will.

eppf

Die Kommunikation von Toyota ist aber schon merkwürdig ! Klar in Europa sind sie Schwach mit EV .
In USA auch bis jetzt ( aber ausser Tesla ist da auch noch sehr wenig EV ) aber dort hat Toyota eine Investition von 14 Milliarden Dollar in eine neue Batterie Giga Werk angefangen. Also doch EV sehr starck.

Es ist durchaus immer noch so, dass die flächendeckende Verfügbarkeit von Netzstrom so ungleich verteilt ist, dass dies sogar aus dem All anhand der nächtlichen Leuchtdichte (natürlich normiert über der jeweils regionalen Bevölkerungsdichte) deutlich erkennbar und die Auswertung entsprechender Satellitenbilder in der volkswirtschaftlichen Forschung als quantitativer Indikator für ökonomische Entwicklung sowie für die Flächenwirksamkeit von Infrastrukturmaßnahmen anerkannt wird. (S. bspw. doi.org/10.1093/jae/ejac020) Bis auch "der hinterste Winkel" hinlänglich stabil mit Strom versorgt sein wird, wird also noch einige Zeit vergehen. Ob diesen "Winkeln" mit Verbrennerautos geholfen wäre, steht auf einem anderen Blatt.

Francek schrieb:
Ob diesen "Winkeln" mit Verbrennerautos geholfen wäre, steht auf einem anderen Blatt.Genau das ist der Punkt. Da werden dann, wie zuvor von mir angedeutet, wohl eher kleine PV-Anlagen für'n Appel und'n Ei stehen, mit denen man sich sein E-Moped auflädt, als eine Tankstelle mit dann schon ungleich teurerem Sprit.

Alleine auf die Idee zu kommen, die 1 Mrd. Menschen in den allerhintersten Weltregionen als mit die wichtigsten Toyotakunden der Zukunft zu sehen, kann entweder nicht ernstgemeint sein, oder man erzählt vollkommen bewusst etwas vom Pferd.

Dass der Vorstand eines Weltkonzerns so etwas aus reiner Fürsorge erzählt, damit diesen Leuten der Weg zur Individualmobilität geebnet wird, kann man getrost knicken.

Jetzt braucht Toyoda nur noch zu sagen, das man auch in diesen Regionen selbstverständlich auf E-Fuels oder Wasserstoff setzen wird, andernfalls mutiert er offiziell zu einem Leugner des CO2-Problems.

eppf

Folgendes bitte nur als Schmunzeleinlage verstehen:

Hybridfan5
schrieb:
Quelle:
www.aaroads.com/forum/index.php?topic=5335.0
VG
Hybridfan5

Andere Textangaben finden sich unter Longest uninhabited road segments.

Vielleicht hilft ja diese Meldung, dass Toyota endlich mal aufwacht?
www.msn.com/de-de/lifestyle/shopping/tes...rolla-ab/ar-BB1hxOF2

BYD takes 20% of Japan’s EV imports in January after launching just last year
Watch out, Toyota. BYD continues its dominant overseas expansion after accounting for over 20% of Japan’s EV imports last month. After launching just last year, BYD is already making its presence known as Japan lags behind the auto industry’s shift to electric.
[...]
The Chinese automaker already accounted for over 1% of Japan’s total auto sales last month. The growth comes as domestic automakers like Toyota, Honda, Mitsubishi, Nissan, and Mazda lag behind the market.
electrek.co/2024/02/07/byd-20-japans-ev-imports/
Die Unterstreichungen sind von mir. BYD hat in 1 Jahr 1% Marktanteil vom Gesamtvolumen erobert, im nicht für Importe bekannten Japan, weil die Bestandshersteller hinterher hinken.

LG
Klaus