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Zitat:
Alles auf Anfang: Toyota begräbt seine E-Auto-Pläne

Nur ein Jahr hat die Strategie gehalten, jetzt folgt das Umdenken: Berichten zufolge überdenkt Toyota gerade seine E-Auto-Pläne. Kommende Modelle sollen leistungsstärker ausfallen und günstiger produziert werden. Das könnte zu Verspätungen bei manchen Modellen führen, meint ein Insider.
- www.giga.de/news/alles-auf-anfang-toyota...seine-e-auto-plaene/
- www.automobilwoche.de/bc-online/toyota-u...lektroauto-strategie

Grüße, Egon

Zitat: Reuters (Japan) vom 24.10.2022 (Übersetzung: MS-Edge)

Toyota erwägt EV-Strategieüberprüfung...

...Das Team mit dem Namen „Terashi Lab“ wird prüfen, ob es sofort mit der Entwicklung eines neuen, auf Elektrofahrzeuge spezialisierten Fahrgestells beginnen oder e-TNGA für eine Weile in Kombination mit Elektrofahrzeug-Antriebssystemen der nächsten Generation einsetzen soll. Die Entwicklung der neuen Plattform wird etwa zwei Jahre dauern, die Entwicklung des Fahrzeugs dann etwa drei Jahre, so zwei mit der Materie vertraute Personen. „Wir dürfen keine Zeit verlieren“, sagt einer von ihnen.

Wir werden auch die Nützlichkeit der großen Aluminiumgussmaschine „Giga Press“ betrachten, die Tesla in die Produktionslinie eingeführt hat. Automobilplattformen werden durch Schweißen von Hunderten von Gussteilen und Formteilen zusammengebaut, aber die Giga-Presse, die große Gussteile herstellen kann, kann dies erheblich reduzieren und die Effizienz verbessern.

Laut drei Beteiligten gibt es zwei weitere wichtige Technologien zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Es wurde auf etwa die Hälfte der Größe der Antriebseinheit verkleinert, die im EV „bZ4X“ installiert ist, das erstmals e-TNGA anwendet.

Die andere ist eine Technologie, die Wärme auf integrierte Weise verwaltet, wie z. B. die Abwärme von Batterien und Motoren und die Klimaanlage im Auto. Zwei Beteiligte sagten, dass Denso und Aisin mit höchster Priorität an der Entwicklung arbeiten. Aktuelle Elektrofahrzeuge, die e-TNGA verwenden, werfen manchmal Abgaswärme weg, aber Tesla-Autos nutzen sie zum Heizen. Da Strom eingespart werden kann, ist es möglich, die Menge an Batterien zu reduzieren, was auch zu einer Reduzierung der Produktionskosten führen wird...jp.reuters.com/article/toyota-exclusive-idJPKBN2RJ0NR

Toyota-Chef: „Stille Mehrheit“ in der Autoindustrie zweifelt an Elektroauto-Fokus
Toyota wird laut Insidern seine eher spät initiierte Elektroauto-Offensive wohl noch einmal nachschärfen, um mit dem Wettbewerb mithalten zu können. Der Chef des weltgrößten Autoherstellers hält trotzdem an seiner Überzeugung fest, dass die alternative Antriebsart nicht die einzige Lösung für die Zukunft sein sollte. Auch viele andere Automanager haben Akio Toyoda zufolge Zweifel am Elektroauto-Umstieg.
ecomento.de/2022/12/20/toyota-chef-still...n-elektroauto-fokus/

LG
Klaus

Ich glaube, es liegt hier eher folgender Sachverhalt vor, den man mit dem bekannten Spruch "auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person" erklären kann .

Oder ganz einfach "wann hört ihr denn endlich auf mich?"

Es ist jedenfalls schon als Novum zu bezeichnen, wenn der Chef eines Branchenführers sich vehement in der Richtung äußert, einen aktuell vorhandenen Boom quasi aus vorangestellten Gewissensgründen nur widerwillig mitmachen zu wollen.

Aber schon klar, es zuzugeben, auf's falsche Pferd gesetzt zu haben, fällt eben nicht so leicht.

Eines kann man doch wohl sicher sagen, wenn ein Konzernchef entgegen seiner eigenen festen Überzeugung den Kurs ändern muss, um im Wettbewerb nicht noch weiter ins Hintertreffen zu geraten, dies weiterhin implizit als falschen Weg bezeichnet, dann gehört nicht nur der Kurs, sondern auch der Chefsessel neu definiert.

Bei so einer Konstellation muss man seinen Hut nehmen, egal ob man richtig oder falsch liegt.

eppf

eppf schrieb:

Aber schon klar, es zuzugeben, auf's falsche Pferd gesetzt zu haben, fällt eben nicht so leicht.


eppf
vielleicht ist aber das falsche pferd genau das richtige.
mal sehen was die zukunft bringt
esox

Ein Geisterfahrer? Hunderte!

Es ist ein Spiel mit Risiko, aber wenn sie die "reale Weltlage" richtig einschätzen in 2030+/-, dann wäre als Aktionär viel zu gewinnen und einiges zu verlieren. Was sagt denn die heutige Aktienlage? Aha - fällt seicht und stetig in 2022, sagt Tante G. aus San José. Also einkaufen auf niedrigem Niveau?!

@esox:
Hast du schon einmal einen Weltkonzern erlebt, der auf ein Pferd setzte, das (wenn überhaupt) erst in 10 Jahren oder noch später an den Start gehen wird und vorher nur auf der Trainingskoppel herumläuft?

Wenn dann noch dazu kommt, dass die favorisierte Übergangstechnik in weiten Teilen der Absatzmärkte bereits verboten sein wird, bis das neue Pferd am Start ist...

Was die Zukunftsoptionen der nächsten beiden Jahrzehnte anbelangt, ist jedenfalls eines klar:
Entweder ein Umsteuern auf die Technik mit der besten Energieeffizienz oder ein weiter ungehemmtes Ausstoßen von Treibhausgasen, mit nur marginaler Reduktion.

Es kann jedenfalls nicht zielführend sein,
- wenn für jeden FCEV-PKW noch lange Zeit 3 BEVs mit Kohlestrom fahren müssen
- wenn für die Bereitstellung von E-Fuels aus dem Zwischenschritt Wasserstoff die Stahlwerke zu wenig Wasserstoff erhalten, um vom Koks wegzukommen
- wenn wir noch lange Zeit alleine in D einen Gasbedarf von ca. 1000TWh pro Jahr haben, bzw. diesen nur langsam senken können.

Dies schlichtweg dadurch begründet, dass der gigantische EE-Bedarf für fossilfreie Alternativen selbst mit bestem Willen nicht schnell genug aufgebaut werden kann, um sich solche ineffiziente Spielchen wie FCEV oder E-Fuels zumindest innerhalb der nächsten 15 bis 20 Jahre leisten zu können.

Nein, ich kann es auch nicht sicher sagen, welcher PKW-Antrieb in 20 Jahren Stand der Technik sein wird. Ein Autohersteller, der es bis dahin aber überleben will, muss realisieren, dass weder der normale Verbrenner noch so etwas wie ein HSD die Übergangstechnologie sein kann. Bei einem geplanten Verbrenner-Aus in weiten Teilen der Absatzmärkte bis 2035 heißt die Übergangstechnologie BEV, außer diese bleibt auch längerfristig.

Es ist ja auch nicht so, dass man durch BEVs für eventuell später kommende FCEVs nichts lernen könnte. Beides sind elektrisch angetriebene Fahrzeuge, wo es noch viel zu entwickeln gibt.

Der obige Absatz sollte eigentlich schon Grund genug sein, um BEVs ernsthaft anzugehen.

eppf

Ich bin aus Liebe zur Elektrifizierung ja auch der Meinung, dass Toyota hier deutlich mehr tun und die BEV-Welle mit anschieben sollte. Von einem aktuellen BEV-Boom zu sprechen, scheint mir jenseits von Mitteleuropa -wo befristete Förderinstrumente eine Absatzvorwegnahme erzeugt haben und der Trend für die kommenden Jahre abzuwarten bleibt- aber doch etwas voreilig.Laut www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/verk...rstes-halbjahr-2022/ sind im ersten Halbjahr 2022 weltweit gerade einmal 4,3 Millionen BEV+PHEV abgesetzt worden, davon wegen des Leitmarkts China (2,45 Millionen) ein hoher Anteil von PHEVs sowie Elektrokleinstfahrzeugen. Dass von der Gesamtjahresprognose von 13,4% globalen Marktanteils sämtlicher Arten(!) ladbarer PKW ein dominanter Anteil auf PHEVs und Elektrokleinstfahrzeuge entfallen wird, die folgliche schwierige Marktlage im angebotsseitig deutlich überbesetzten derzeitigen Haupt-BEV-Segment der kompakten SUVs, die bis zum noch fernen Verbrennerverbot unsichere Entwicklung im zweitgrößten Markt Europa angesichts Abbaus von Anschaffungsprämien, schließlich der außerhalb von China, Europa, USA und Kanada immer noch monovalent verbrennerorientierte Markt -lediglich 5% der 4.3 Millionen ladbaren Vehikel gingen im ersten Halbjahr in den ganzen Rest der Welt- lassen den Boom aus Sicht eines umsatzorientierten Herstellers derzeit und in der kurzfristigen Zukunft vllt. doch eher noch als Bümmschen erscheinen. Toyoda dürfte wohl mehr als eine Vermutung oder gar ein persönliches Wunschdenken ausplaudern, wenn er verkündet, dass mehrere Autohersteller unter diesen Umständen über diversifizierte Marktstrategien statt eines primären BEV-Engagements nachdenken - bekannt ist dies ja bspw. von BMW.

eppf schrieb:
Bei so einer Konstellation muss man seinen Hut nehmen, egal ob man richtig oder falsch liegt.
Nur so zum Vergleich, was würdest du zu einem CEO sagen, unter dessen Fuchtel der Aktienkurs von 399,93 (Schlusskurs 3.1.2022, Nasdaq RT) um 65% auf 137,80 (20.12.22) fällt?

Es heißt ja immer mal wieder, dass Märkte wie Afrika weiterhin auf Verbrenner angewiesen sein werden. Dazu findet sich auf die Schnelle:

Jahrzehntelang hat Uganda den globalen Kampf gegen Klimawandel und für saubere Energie ignoriert. Jetzt plötzlich gibt es nichts Wichtigeres. Elektroautos werden entwickelt, um Benziner abzulösen.

...

Bisher galt E-Mobilität in Uganda eher als Spinnerei. Ingenieursstudenten an der Universität Makerere in der Hauptstadt Kampala entwickelten 2011 das erste ugandische E-Auto, selbst entworfen und selbst gebaut.

...

Aus der Universitätsforschung wurde ein Staatsunternehmen. Jetzt hat es eine Autofabrik in Jinja östlich von Kampala.

...

Bis Jahresende, sagen gut informierte Kreise, könnten in der Hauptstadt manche Straßen für den E-Verkehr reserviert werden. Der Import von Bussen aus dem Ausland wurde bereits verboten.



https://taz.de/Elektromobilitaet-in-Uganda/!5871554/

„Afrikas Zukunft ist elektrisch“

www.kfw-entwicklungsbank.de/Internationa...-Details_521920.html

Ruanda plant bereits den nächsten Schritt: In Zukunft wollen sie auf Elektromobilität setzen...

"Ich glaube, wir werden alle verblüfft sein, wie schnell hier Elektrofahrzeuge auf den Straßen sein werden"


www.zeit.de/mobilitaet/2018-06/afrika-gr...%2Fwww.google.com%2F

Elektrisch angetriebene Fahrzeuge sind für rurale und peri-urbane Gebiete in Subsahara-Afrika bestens geeignet. Frostige Temperaturen sind äußerst selten, Geschwindigkeiten von über 60 km/h die Ausnahme und tägliche Reichweiten von maximal 80 Kilometern die Regel. Die praktisch unbegrenzte Verfügbarkeit von Solarenergie machen leichte und robuste Lösungen technisch und wirtschaftlich interessant. Der Aufbau einer CO2-freien Ladeinfrastruktur und die lokale Produktion von E-Fahrzeugen schaffen zudem Arbeitsplätze und fördern die wirtschaftliche wie auch gesellschaftliche Entwicklung. Zudem trägt die Elektromobilität für Länder und Nutzer zur Energieautarkie, der Energieversorgung ohne Abhängigkeit von entfernten Quellen oder Lieferanten, bei.

www.siemens-stiftung.org/stiftung/sozial...gionen/e-mobilitaet/

Man kann als Unternehmen solche Tendenzen ignorieren, aber spätestens wenn sich die Herrschenden in Afrika endlich mal einig sind, wird die Entwicklung schneller vorangehen, als es den Etablierten lieb ist. Wer dann nicht liefern kann ist raus...

Smoothie schrieb:

Nur so zum Vergleich, was würdest du zu einem CEO sagen, unter dessen Fuchtel der Aktienkurs von 399,93 (Schlusskurs 3.1.2022, Nasdaq RT) um 65% auf 137,80 (20.12.22) fällt?

Inwiefern hat denn dieser CEO für das betroffene Unternehmen die falschen Entscheidungen getroffen? Das von dir angedeutete Unternehmen ist weiterhin auf Erfolgs- und Wachstumskurs und für die Zukunft gut gerüstet.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Das von dir angedeutete Unternehmen ist weiterhin auf Erfolgs- und Wachstumskurs und für die Zukunft gut gerüstet.
Das glaube ich auch.
Was ist denn der Grund für die Kursentwicklung? Nachdem, was ich so mitbekommen habe - und ich kann mich natürlich irren - liegt es am CEO.

Ähm und die Kurse der vielen anderen Firmen, die deutlich gefallen sind, haben auch nur die CEOs zu verantworten? Oder gibt es da doch noch ein paar weltpolitische Ursachen, wie Rohstoffmangel, Ukrainekrieg, Corona, Lieferengpässe, Wirtschaftskrise, Inflation, Zinserhöhung etc pp? Kann man alles ignorieren, muss man aber nicht...

Ich weiß es nicht. Warum erklärst du mir es nicht, woran der Kurs der Tesla-Aktie, um sie beim Namen zu nennen, leidet? Sind es denn weltpolitische Ereignisse etc.? Ich habe ja keine Ahnung, nur eine Meinung.