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Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault
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Elektro-Autos (BEV) der Allianz Renault-Nissan (seit 1999) und Renault-Nissan-Mitsubishi (seit 2016).
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THEMA: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault
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#801923
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 03.08.2024 08:12 - vor 7 Monaten, 3 Wochen  
Du fährst also ~100km/h auf der Autobahn? Das dürfte dich dann schon deutlich von anderen Fahrern unterscheiden.

Ich fahre Ioniq oder e-Golf bspw. immer nur im Eco-Modus. Der Ioniq hat z.B. eine Anzeige für das Strompedal, bis zu welchem Punkt er die Fahrweise als ökonomisch durchgehen lässt. Am Berg gibt er etwas mehr frei. Daran halte ich mich größtenteils. Ergebnis: 99% ökonomische Fahrweise, 1% normale und 0% spochtlich.
bgl-tom
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#801942
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 03.08.2024 10:53 - vor 7 Monaten, 3 Wochen  
weinfux und JoAHa schrieben:
Schwung ausnützen, segeln wo es geht und nicht zu heftig beschleunigen!
Ein Geheimnis effizienten Fahrens ist das vorausschauende Fahren.

Das ist beides richtig und von grundlegender Bedeutung. Wobei über Tipps zur sparsamen Fahrweise in diesem Forum seit seiner Gründung vor fast zwei Jahrzehnten diskutiert wird und ich denke, sie sind allen im Wesentlichen bekannt.

Persönlich beherzige ich sie nicht bewusst; das heißt ich lege es nicht darauf an. Aber mein persönlicher Fahrstil berücksichtigt wohl einiges davon.


bgl-tom schrieb:
im Winter wenig(er) heizen
Das kann man machen; ich mache es nicht. Das Leben ist zu kurz, um im Auto zu frieren oder gar fruchtlose Diskussionen mit Beifahrern zu führen. Schon gleich gar nicht mit weiblichen.

Der Ioniq hat z.B. eine Anzeige für das Strompedal, bis zu welchem Punkt er die Fahrweise als ökonomisch durchgehen lässt.
Die MéganE unterstützt ihren Fahrer durch mehrere solcher Anzeigen, die man einblenden und beachten kann. Man kann es aber auch bleiben lassen. Ich fahre einfach mit Gefühl und nach Gefühl, manchmal nach aktueller Notwendigkeit und immer so, wie es mir gerade richtig erscheint.

Du fährst also ~100km/h auf der Autobahn?
Fast. Ich fahre selten dauerhaft über 110 km/h, außer natürlich zum Überholen. Die Endgeschwindigkeit meiner Autos sehe ich praktisch nie, von daher ist sie mir herzlich egal.

Ich fahre Ioniq oder e-Golf bspw. immer nur im Eco-Modus.
Anders als bei den Hybriden zuvor, wo die Fahrmodi hauptsächlich eine Änderung der Pedalkennlinie bewirkt haben, findet bei E-Autos tatsächlich eine Begrenzung der Maximalleistung statt. Nach meiner Erfahrung mit bislang drei grundverschiedenen E-Autos verhilft dies aber nicht zu einem nennenswerten Rückgang des Stromverbrauchs.

Es verhilft im Allgemeinen zu einer entspannteren Fahrweise, mehr Grip und weniger Reifenabrieb. Besonders bei elektrischen Fronttrieblern macht sich das deutlich positiv bemerkbar, aber ohne dass die Fuhre dadurch lahmarschig wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit der anderen Megane-E-Fahrer das nicht auch können.
So ist es. Spielt ein Auto konstruktiv-konzeptionell mit, ist also nicht von Natur aus ein Sprit- oder Stromfresser, kommt ganz automatisch ein guter Jahresschnitt dabei heraus, sofern man es nicht ständig krachen lässt.

Dass man die MéganE im Hochsommer trotz der hohen Frontlinie und der protzigen 20-Zoll-Bereifung problemlos mit unter 12 kWh/100 km (BC) über sehr weite Strecken bewegen kann, spricht eher für die gute Arbeit der französischen (Renault) und japanischen (Nissan) Ingenieure als für den Fahrer.

Grüße, Egon
Egon
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#801974
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 04.08.2024 13:00 - vor 7 Monaten, 3 Wochen  
Egon schrieb:

(betraf Eco-Modus)
Nach meiner Erfahrung mit bislang drei grundverschiedenen E-Autos verhilft dies aber nicht zu einem nennenswerten Rückgang des Stromverbrauchs.

Das ist auch meine Erfahrung. Ich glaube, dass da auch ein psychologischer Aspekt mitspielt.
Durch das gefühlt "schlappere" Ansprechverhalten im Eco-Modus fühlt man sich vielleicht manchmal genötigt, trotz bewusst sparsamer Fahrweise zu stark oder zu lange "Gas" zu geben, was in meinem Fall schon seinerzeit beim Prius dazu geführt hat, dass der Verbrauch im Eco-Modus höher war als im Normal-Modus.

Ansonsten vollste Zustimmung, was vorausschauendes Fahren und "Segeln" betrifft.
Das ist die halbe Miete!

Gruß, Ralf
DocBrown
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#802720
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 12.08.2024 23:14 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Es gibt derzeit nichts anderes zu berichten, so dass mir nur die sehr erfreulichen Hochsommer-Verbräuche bleiben.

Das hier (BC-Angabe, also Netto) war gestern die Strecke Heidelberg -> Frankfurt/Main über die Autobahnen A5, A6 und A661 bei 32 Grad, Tempo 100 bis 110 km/h und stark heruntergekühltem Innenraum:





Ziemlich überzeugend, nicht?! Nur die sehr zähen Stadtverkehre in Heidelberg zu Fahrtbeginn und in Frankfurt vor dem Fahrtende verhindern eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit. Ich kann leider immer erst nach dem Fahrtende fotografieren, also nicht nur den Autobahnanteil.

Es bestätigt sich einmal mehr, dass Renault mit der MéganE ein tolles und sehr effizientes E-Auto auf die Beine gestellt hat...





...welches außerhalb Frankreichs kaum jemand kauft.

Die in allen technischen Belangen erheblich weniger überzeugende Zoe war um Faktoren erfolgreicher. Das war aber auch noch in der guten alten Zeit, als man für einen gut ausgestatteten E-Neuwagen nicht ab 45.000 Euro aufwärts ausgeben musste.

Grüße, Egon
Egon
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Letzte Änderung: 12.08.2024 23:22 von Egon.Grund: Bild ergänzt.
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#802724
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 07:16 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Egon schrieb:
Ziemlich überzeugend, nicht?!
Durchaus. Mit dem Up auf einer Höhe, aber doch etwas mehr Auto, Gewicht, Leistung, Breite.

Die in allen technischen Belangen erheblich weniger überzeugende Zoe war um Faktoren erfolgreicher.
Was aber auch an der Konkurrenzsituation gelegen habe dürfte. Und dann wäre interessant zu wissen, wie hoch der Anteil Leasing-Akkus war, während heute doch mehr Vertrauen in die Technik besteht. Ich denke die Megane ist doch auch deutlich mehr Auto, was den Preis relativiert.

LG
Klaus
KSR1
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#802749
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 09:44 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
KSR1 schrieb:
Mit dem Up auf einer Höhe
So weit möchte ich dann doch nicht gehen. Die MéganE ist sehr genügsam, aber der e-Up in diesem Punkt uneinholbar. Netto-Verbräuche im einstelligen Bereich im Hochsommer waren nicht selten und mit den bescheidenen 30 Kilowattstunden an Bord kam ich selbst auf Langstrecke erstaunlich gut aus. Ich hätte ihn gerne behalten, wenn ich nicht mehr Platz benötigt und er ein eingebautes Navi gehabt hätte.

Grüße, Egon
Egon
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#802829
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 20:07 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Ja, die hohen Temperaturen lassen beeindruckend niedrige Verbräuche zu. Heute morgen war ich in der Nachbarstadt und fuhr dann die Kinder wieder nach Hause. Es waren bis zu 27*C, also ging es sich gerade noch mit offenen Fenstern und ohne Klimaanlage aus. Am Ende standen 8,9kWh/100km im Display. So weit bist du da ja gar nicht davon entfernt.
bgl-tom
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#802843
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 21:32 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Bis bald die Kälte wieder zuschlägt... ...aber bis dahin erfreuen wir uns an den fast zu warmen Temperaturen!

Gruß Martin
weinfux
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#802845
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 21:39 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Bei mir ist das andersrum, kaum wird es wärmer, steigt der Verbrauch des Kuga fast bis aufs Doppelte an! Woran das wohl liegt?
schrubber
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Letzte Änderung: 13.08.2024 21:39 von schrubber.
Real men make twins!

Love ist: Staying together after trying to park the camper.
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#802851
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 22:48 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Hallo Egon, du bist ja mit deinem Stromer gut unterwegs. Was nimmt der bei 130 auf der AB. Ich hatte einen Ioniq 5 zur Probefahrt. Der nahm auf der Autobahn bei 130 und um die 20°C Außentemperatur deutlich über 20 kWh. Ist dann dadurch bei der Auswahl für einen Neuwagen ausgeschieden und es ist ein Hybrid geworden. Hast du Vergleichswerte Sommer/ Winter?
ex_AvensisT27
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#802853
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 13.08.2024 23:43 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
Was nimmt der bei 130 auf der AB
Das kann ich nicht direkt beantworten. Wie schon zuvor mit meinen diversen Hybriden fahre ich nur selten schneller als 110 km/h, abgesehen vom Überholen. Bei 130 schätze ich im Sommer 16 bis 17 kWh/100 km. Ich werde versuchen, bei der nächsten Autobahnetappe darauf zu achten, kann dann aber nur einen wenig aussagekräftigen BC-Momentanverbrauch liefern.

du bist ja mit deinem Stromer gut unterwegs
Ich hatte zuvor einen VW e-Up und davor ein großes übermotorisiertes Model S. Auch das waren beides keine ausgeprägten Stromschlucker, wobei ich aber ihre Verbrauchswerte damals nur Netto erfassen konnte (also die Angaben der Fahrzeug-BC verwendet habe). Die MéganE ist mein erstes E-Auto, bei dem ich konsequent die Brutto-Verbräuche erfasse, also die Angaben der Stromquellen verwende.

Hast du Vergleichswerte Sommer/ Winter?
Nein, weil ohne Reifenwechsel/GJR. Der Unterschied war aber bei allen drei E-Autos deutlich. Besonders groß war er beim VW (KLICK), weil das ein sehr schlecht isolierter Kleinstwagen mit einer besonders ineffizienten Heizung ist. In absoluten Zahlen war das aber trotzdem völlig undramatisch, einfach weil ein e-Up so oder so ziemlich wenig Strom verbraucht.

Mein 2015er Tesla S (KLICK) hat da schon deutlich mehr konsumiert, dabei aber den unvermeidlichen Sommer-/Winter-Unterschied erstaunlich glattgebügelt. Tesla verbaut mittlerweile ein noch besseres Wärmemanagement-System ("Octovalve"), das beispielsweise im Antriebsstrang vorhandene Wärme dorthin umleitet, wo sie gerade benötigt wird.

Renault setzt in der MéganeE an dieser Stelle noch einen drauf, indem ebenfalls ein solches System verbaut ist, aber kombiniert mit einer sehr effizienten Wärmepumpe (KLICK). Die macht einen sehr guten Job, auch wenn sie unter hoher Last erstmal heult wie ein Staubsauger.

Trotz allem bleibt es natürlich dabei: Im Winter brauchen E-Autos mehr Strom. Der Mehrverbrauch kann aber je nach technischem Aufwand, Wärmebedarf der Insassen und gegebenenfalls Akkuheizung sehr unterschiedlich ausfallen.

Grüße, Egon
Egon
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#802856
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 14.08.2024 00:23 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
@AvensisT27 unter 20 kWh / 100 km sind bei konstant 130 in der Ebene nicht zu schaffen. Rein rechnerisch braucht der Megane als Beispiel mit cw*A 0,682 bei 130 schon 19,38 kW Leistung um alleine dem Luftwiderstand zu trotzen, das macht schon 15 kWh / 100 km. Dazu kommt noch der Rollwiderstand und der Wirkungsgrad, der natürlich unter 100% liegt. Im Vergleich braucht der windschnittigere BMW i4 mit cw*A 0,554 eine Leistung von 15,65 kW bei 130 für den Luftwiderstand, der Verbrauch bei konstant 130 ist aber im Datenblatt mit 22,5 kWh/ 100 km angegeben. Der Aufschlag dürfte beim Renault durch den geringeren Rollwiderstand kleiner sein, aber niemals dafür sorgen, das unter 20 annähernd möglich ist, eher schon mehr als die 22,5, da der Effekt des Rollwiderstandes bei zunehmender Geschwindigkeit immer weniger relevant ist. Auch das könnte man natürlich grob ausrechnen mit etwas mehr Zeit. In der Realität wird kein erhältliches Fahrzeug diese Erwartungen erfüllen können. Im Alltag fährt man allerdings eh nie dauerhaft konstant 130 in der Ebene, was dazu führt, dass man wenn man den Tempomaten auf einer realen Strecke auf 130 stellt erfahrungsgemäß bei Ankunft eher bei 16-20 landet.

@Egon, beeindruckend, welch niedrigen Alltagsverbrauch du mit dem Megane erreichst, da hat Renault wirklich einen effizienten Antrieb gebaut und du bist wohl auch ein sehr effizienter Fahrer.
illusion
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Letzte Änderung: 14.08.2024 00:24 von illusion.
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#802860
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 14.08.2024 00:47 - vor 7 Monaten, 2 Wochen  
illusion schrieb:
was dazu führt, dass man wenn man den Tempomaten auf einer realen Strecke auf 130 stellt erfahrungsgemäß bei Ankunft eher bei 16-20 landet.
So ist es wohl, ja. Aber ich werde trotzdem beim nächsten Mal darauf achten, was der BC bei Tempomat 132 ausspuckt (der MéganE-Tacho eilt über das gesamte Spektrum 2 km/h vor, bezogen auf GPS).

da hat Renault wirklich einen effizienten Antrieb gebaut
Wahrscheinlich hat Kooperationspartner Nissan einen nicht unerheblichen Anteil daran, aber ich weiß nicht, wie das genau zu gewichten ist. Elektro-Nissans sind mir bislang nicht als besonders sparsam aufgefallen.


Grüße, Egon
Egon
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#805963
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 20.09.2024 00:22 - vor 6 Monaten, 1 Woche  
Nach längerer Zeit mal wieder der aktuelle Sachstand zur MéganE, unserem gallischen Wunderauto.

Um es vorwegzunehmen: Meine Einschätzung ist unverändert. Die MéganE ist ein hoffnungslos unterschätztes E-Auto, das in der Summe seiner Eigenschaften schwer zu toppen ist. Die Kombination aus antriebstechnisch ausgereiftem Elektroauto, viel Innen-/Kofferraum bei kompakten Außenmaßen und das Ganze gepaart mit niedrigem Verbrauch haben andere Hersteller vorwiegend als Versprechen in ihrer Produktpalette.

- de.automobiledimension.com/modell/renaul...gane-e-tech-electric

Doch die unglückliche und inkonsistente Vermarktungsstrategie seitens des Herstellers, dessen schlechter Ruf sowie die weiterhin gesalzenen Neuwagenpreise, die anfänglich bis an die 55k-Marke (!) reichten, werden dauerhaft dafür sorgen, dass dieses Modell außerhalb Frankreichs keine große Verbreitung erfahren wird. Mir egal, aber bedauerlich.

Unser Exemplar wird im harten Familienalltag von Anfang an täglich und denkbar breit eingesetzt: Als Transporter und Krankentransporter, als Kurzstreckenmobil in der Stadt, als Fahrzeug der Wahl für die Langstrecke. Der Wagen ist jetzt 21 Monate alt und in dieser Zeit 44.000 Kilometer gefahren. In Kürze sind es Tausend mehr (Langstrecke steht bevor).





Die MéganE wird bei uns artgerecht genutzt. Spazierfahrten sind also eher nicht ihr Einsatzgebiet und der Kofferraum eigentlich immer voll, obwohl er beachtlich groß ist. In meiner Familie hat sich im Lauf der Zeit so einiges geändert, doch ein Punkt bleibt: Es gibt immer was zu transportieren; das wird sogar eher mehr als weniger. Obwohl ich einer eleganten Limousine durchaus etwas abgewinnen kann, kommen unpraktisch große Autos und solche ohne große Heckklappe als Alltagsfahrzeuge nicht in Betracht.

Selten sind weniger als zwei Personen an Bord, vergleichsweise oft sogar drei oder vier. Wenn aber hinter mir jemand sitzt, wird es für mich ungemütlich, weil ich dann den Fahrersitz weiter nach oben stellen muss, damit der Passagier auf der Rückbank seine Füße darunter stellen kann. Der Platz hinten ist nicht üppig, aber ausreichend und in Relation zur Fahrzeuggröße eher großzügig. Das mit dem Sitz hätte man also konstruktiv besser lösen müssen.

Das bemerkenswert gut verarbeitete und mit einem für diese Fahrzeugklasse hochwertigen Innenraum versehene Auto beglückte mich anfänglich mit diversen Geräuschen (Türfangbänder, Stoßdämpfer, Antriebswellen, Ankerbleche) sowie einer defekten Ladeklappen-Verriegelung; alles weiter vorne im Detail nachzulesen. Nachdem ich meinem (guten) Renault-Autohaus sehr deutlich signalisiert habe, dass ich derlei nicht tolerieren und darüber auch nicht weiter diskutieren werde, hat man in mehreren Anläufen auf Herstellerkosten Abhilfe geschaffen. Seither und nun schon etwas länger habe ich tatsächlich Ruhe. Das hätte Renault auch gleich so machen und billiger haben können, aber man hat ja seinen schlechten Ruf zu verteidigen. Gratuliere, hat geklappt.

Die eine oder andere Gebrauchsspur hat das Auto bereits abbekommen. Das lässt sich bei aller Pflege und trotz defensiver Fahrweise im Alltag nicht immer vermeiden. Aber wir reden hier nur von kleinen Schönheitsfehlern, also nichts mit Handlungsbedarf. Allenfalls der gemusterte Stoffbezug des Fahrersitzes könnte gelegentlich eine Aufhellung mit Teppichschaum vertragen. Meine meist farbenfrohe Kleidung ist daran nicht unschuldig; gleichwohl kenne ich aus anderen Autos unempfindlichere Sitze.


Elektronisches

Anders als bei den meisten anderen Herstellern gibt es bei Renault zwei separate Update-Linien: Die Fahrzeugsoftware auf der einen Seite (also Firmware-Updates vom Hersteller, FOTA) sowie die einzelnen Apps des Infotainments auf der anderen (also Updates aus dem AAOS-Playstore, OTA). Beide kommen zuverlässig per Mobilfunk.

Was Renault bislang auf diesem Weg ins Auto gesendet hat, brachte keine spektakulären neuen Funktionen. Ein paar Kleinigkeiten ja, aber überwiegend Bugfixes. Ganz im Gegensatz zu den vielen nützlichen AAOS-Apps diverser Anbieter (nicht nur Google), die einem permanenten Update-Prozess unterliegen und so im Lauf der Zeit doch sehr an praktischem Nutzwert gewonnen haben. Das ist erfreulich.

Womit wir bei einem meiner Lieblingsthemen sind. Wie ich bereits mehrfach festgestellt habe und erneut bekräftigen muss, dürfte das in der MéganE verbaute Infotainment so ziemlich das Beste auf dem Markt sein. Das ist insofern eine etwas gewagte Behauptung, als eine direkte Vergleichbarkeit nur sehr bedingt gegeben ist. So ist beispielsweise das System von Tesla ebenfalls sehr gut, aber Tesla setzt ganz andere Schwerpunkte und seine Software ist aus der Nutzerperspektive ein geschlossenes System.

Das AAOS lässt sich hingegen in bemerkenswertem Umfang erweitern und den eigenen Bedürfnissen entsprechend anpassen. Es ist ein überraschend offenes System und das ist genau mein Ding. Für ein vom Hersteller zugekauftes Produkt ist es bemerkenswert tief ins Fahrzeug integriert, wenngleich nicht so tief wie das von Tesla in den Teslas.





Wie enorm flexibel es ist mag man daran erkennen, dass es mittlerweile schon fünf (!) verschiedene vollwertige Navi-Apps mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt, die man auf dem System installieren und teilweise sogar zeitgleich und mit grafischen Ausgaben auf beiden Displays nutzen kann.






Und diese fünf sind nur die offiziellen AAOS-Navi-Apps. Durch eine Hintertür geht noch viel mehr. Das setzt allerdings eine gewissen Affinität und Experimentierfreude voraus. Android Auto und Apple Carplay kommen noch obendrauf, wahlweise per WLAN oder Kabel.

Die meisten Benutzer werden wahrscheinlich nur an der Oberfläche des Systems kratzen und seine Basisfunktionen verwenden. Es kann aber sehr viel mehr und macht richtig Laune, wenn man Lust hat, sich damit zu befassen.


Ein bisschen Statistik:

Das Auto wurde in den 658 Tagen seit der Inbetriebnahme knapp 460 Mal und damit ungewöhnlich häufig geladen. Das kommt daher, weil ich in meiner Garage, in meiner Hobbywerkstatt/Lagerhalle, vor meinem Büro und an meinem zweiten Wohnsitz überall rote oder blaue CEE-Dosen installiert habe. Die nutze ich oft und gerne, meist mit reduzierter Ladeleistung. Ich safte da ganz automatisch an; manchmal über Nacht, manchmal aber auch nur für eine halbe Stunde. Schnellladungen sind hingegen selten und bleiben Langstrecken vorbehalten.





Der von Renault verbaute elektrische Antriebsstrang ist in jeder Hinsicht Klasse, fühlt sich beim Fahren toll an, bietet viele praxisgerechte Eingriffsmöglichkeiten und verbraucht wenig. Ich weiß allerdings nicht, wieviel Renault und wieviel Nissan darin steckt.

Der Stromverbrauch ist im Winter eher durchschnittlich, aber in der wärmeren Jahreszeit im Vergleich zu den Mitbewerbern in dieser Fahrzeugklasse niedrig bis sehr niedrig.





Auf 44.038 km Laufleistung hat das Fahrzeug 6.750 Kilowattstunden Strom verbraucht, und zwar Brutto (also inklusive Klimatisierung, Heizung, Ladeverluste und sämtlichen Nebenverbrauchern). Für den Strom habe ich 1.736 Euro gezahlt, wobei ich dazu sagen muss, dass ich meist günstigen Hausstrom verwende und hin und wieder bei einem Kunden kostenlos laden darf.





Die Energiekosten betragen Stand heute exakt 4,00 Euro je 100 Kilometer. Das ist ein hervorragender Wert, der jetzt aber langsam wieder steigen wird, weil der dritte Winter bevorsteht. Außerdem sind die Preise für öffentliches Laden explodiert aufgrund einer unglückseligen Kombination von gierigen Ladestromanbietern in Kombination mit anhaltendem Behördenversagen.

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=270#805816

Die Kilometerkosten der MéganE liegen inklusive Energiekosten bei bislang 9 Cent/Kilometer exklusive Abschreibung. Selbstverständlich ist sonst alles mit drin: Energie, Versicherung, Wartung, Zubehör, sogar die Parkgebühren sowie sämtliche indirekten Kosten.


Viel mehr gibt es derzeit nicht zu berichten. Das Auto ist schick und komfortabel, fährt prima, transportiert viel und konsumiert dabei wenig Strom. Würde es von einem einheimischen oder aus anderen Gründen beliebten Hersteller produziert und zu einem halbwegs günstigen Preis angeboten, hätte es das Zeug zu einem Verkaufsschlager. So aber wird es ein Exot im bundesdeutschen Straßenbild bleiben.

Grüße, Egon
Egon
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#805983
Aw: Die rote Mégane, Egons Elektro-Renault 20.09.2024 08:08 - vor 6 Monaten, 1 Woche  
Wahrscheinlich habe ich es überlesen: wie gut kommst du im Alltag mit der Ladeposition zurecht? Für mich als Einzelgaragenparker wäre sie denkbar schlecht.

Gab es eigentlich bereits ein Facelift oder ist das bald zu erwarten?

PS: Mir wäre egal, ob er von Renault, Opel oder VW produziert wird. Haltbarkeit ist wichtig und daran scheint Renault zu sparen.
bgl-tom
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Letzte Änderung: 20.09.2024 08:12 von bgl-tom.
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Moderation: JoAHa, KSR1, Timico, Shar, Knuddel1987