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Mein Tip - Nissan Evalia, gibt es auch als E!

Gruß Martin

Ihgitt. Ich wette, Egon schielt schon arg zum Scenic rüber..

Timo

Aber der dürfte nicht so den Platz hinten haben, den Egon künftig benötigt...

Gruß Martin

Nee, ich schiele nicht und das sind glücklicherweise noch ungelegte Eier. Ich fahre mit Absicht und Freude ein kleines kompaktes E-Auto und es war ausgesprochen schwierig, eines zu finden, welches in diesen Dimensionen das bietet, was die MéganE bietet. Wer Fahrgefühl und Wendekreis er-fahren und sich näher mit dem Infotainment befasst hat, weiß, wovon ich rede.

Mit einem größeren Fahrzeug wäre das hingegen überhaupt kein Problem gewesen; schon 2020 war deren Auswahl sehr viel größer. Das gilt aber leider vor allem für SUVs und Limousinen, beides so gar nicht mein Ding.

Elektrische Vans gibt es nicht und die vom Raumangebot viel besser geeigneten Hochdachkombis von Stellantis, Renault und neuerdings auch Ford finde ich in nahezu allen anderen Punkten nicht überzeugend. Werde ich vom Gang der Dinge gezwungen, läuft es auf einen Kompromiss hinaus.

Grüße, Egon

Falls der deutlich erhöhte Platzbedarf (wie auch immer er aussehen mag) zeitlich absehbar ist, würde ich mir für diese Zwecke einen stinknormalen, gebrauchten Caddy/Tourneo/Kangoo/Citan/Berlingo/Dokker holen und den Megane behalten. Bereitet beim Kauf weniger Kopfschmerzen und man wird den Kasten anschließend problemlos und ohne großen Verlust wieder los.

Timo

Eine andere Möglichkeit, auf die ich jetzt leider schon mehrfach zurückgreifen musste, sind Krankentransporte durch darauf spezialisierte Unternehmen. Die kommen mit geeigneten Fahrzeugen (alles Diesel), aber das kostet pro Fahrt um 110 Euro. Will man das nicht selbst zahlen, benötigt man für jede einzelne Fahrt eine ärztliche Verordnung, die nicht auf Vorrat ausgestellt wird.

Ich halte in unserem Fall die Kosten für die Krankenkasse für überzogen, unnötig und vermeidbar, da es sich nicht um aufwendige Liegend-Transporte oder dergleichen handelt. Außerdem würde ich das lieber elektrisch erledigt wissen, zumal es sich fast immer um Kurzstrecken handelt.

Dafür muss ich in der MéganE jedes Mal die vier Fächer im Kofferraum-Zwischenboden leeren, den Inhalt trocken zwischenlagern und den Boden dann herausnehmen. So passen die zwei Rollatoren zusammengelegt vertikal hinein. Das ist lästig, aber machbar, so lange es nicht zu oft notwendig ist.

Grüße, Egon

Letzte Nacht habe ich im Hotel mit materialschonenden 3,6 kW geladen, es war ja reichlich Zeit. Das Auto hat von 24 auf 65 Prozent SOC 22,35 Kilowattstunden protokolliert, der Ladepunkt 25,89. Das sind fast 16 Prozent Ladeverlust, woran wohl der auf wesentlich höhere Leistung (nämlich 22 kW) ausgelegte AC-Bordlader beteiligt ist.

So, jetzt aber muss ich mich mit dem Auto ins Samstag-Getümmel der Bonner Innenstadt stürzen. Das hätte ich lieber an einem anderen Wochentag gemacht.

Grüße, Egon

Lieber @Egon

du schreibst dass es keine E-Vans gibt.

Doch, und sogar (neben einige Chinesen und umgebauten Lieferwagen):

Der VW ID.Buzz.

Als Fünfsitzer noch relativ kompakt, mit einer komfortablen hinteren Sitzbank und dahinter scheinbar Platz für mehr als eine Europalette.

Ich kenne mich mit den genauen Bestimmungen nicht aus, aber sehe (falls es für die entsprechenden Familienmitglieder notwendig wird) es als durchaus möglich dort hinten zwei Rollstühle zu befestigen.

Und es gibt das Fahrzeug zum Glück auch in Farbe!

Der Buzz ist aus mehreren Gründen schon vor längerem durch den Familientest gefallen und wie gesagt: Noch geht es mit der MéganE, die in mancherlei Hinsicht ein Sahnestück im BEV-Angebot darstellt. Aber trotzdem danke für den Tipp!

Hier in Bonn-City ist am Samstag erwartungsgemäß die Hölle los. Frau Egon ist glücklich, ganz nach Ihrem Geschmack. Ich habe meinen Termin bereits erledigt; sie wird wohl noch etwas brauchen. Ich sitze in der Stadtmitte an einem Brunnenrand; aus einem riesigen Zelt in der Nähe dröhnt so Karnevals-Bumsmusik (live) zu mir herüber. Offenbar noch nicht laut genug, um die Tauben zu vertreiben. Was zum Kuckuck ist so toll an überfüllten Innenstädten? Narhallamarsch.

Auf dem Bordsystem der MéganE habe ich eine von mehreren Lade-Apps für AAOS installiert. Das ist eigentlich nicht nötig, weil das native, für E-Autos aufgebohrte Maps das auch alleine kann. Aber ChargeMap ist mit allen für mich verfügbaren Ladetarifen individuell gefüttert und verrät mir noch mehr: Wo sind öffentliche Ladepunkte, mit welchem meiner Anbieter kann ich dort gerade am billigsten laden, wie ist die aktuelle Belegung, gibt es Besonderheiten vor Ort und so weiter.

Habe ich mich entschieden, übergibt die App den Ladepunkt systemintern als Ziel an AAOS, das mich fragt, von welcher der installierten Navi-Apps ich gerne hingeführt werden möchte. Wähle ich statt im Auto ein Ziel zu Hause auf dem PC oder unterwegs mit Tablet oder Mobiltelefon aus, erscheint es ohne Verzögerung auf dem Fahrzeug-Navi, obwohl die ja nur indirekt (über die Renault- und Google-Server) miteinander gekoppelt sind.

Das AAOS nebst Google built-in und was man damit so alles machen kann ist schon ziemlich stark. Vor allem aber ist es schnell und es funktioniert. Es war eine gute Idee von Renault, dieses System zuzukaufen und in den neuen Modellen zu verbauen. Das hätten die sonst in Hundert Jahren nicht so hinbekommen. Davon bin ich angesichts einiger ernüchternder Erlebnisse mit dem, was der Mitbewerb an dieser Stelle so bietet, mittlerweile überzeugt. Eigentlich kann ich nur Tesla hier ausnehmen.

Unsere MéganE parkt dank des Systems nun an einer der zahlreichen Ladesäulen etwas abseits vom Zentrum, in einer mir gänzlich unbekannten Straße in einem mir gänzlich unbekannten Stadtteil. Je nach Standort der Ladestation kann man in Bonn während des aktiven Ladevorgangs zwei oder drei Stunden kostenfrei parken. Also bitte merken: Je näher an der Stadtmitte, umso schneller muss der Akku voll werden.

Grüße, Egon

Danke für den mal wieder hochinformativen Beitrag!

Und noch eine nette Zeit in Bonn ...

und vor allem gute Rückkehr ins Hotel und am Ende wieder nachhause!

Hoffe dass die MéganeE es noch eine Weile schafft, den Ansprüchen im Hause Egon zu genügen, denn es gibt für mich kaum Interessanteres zum Thema eMobilität als die detaillierten Infos dazu.

Gruß!
JoAHa

@Egon
Der Taxiunternehmer, den ich für die Fahrten meines im Rollstuhl sitzenden Vaters gelegentlich anheure, hat eine sehr interessante Alternative: Ein London-Taxi. Serienmäßig viel Platz, Rollstuhlrampe, innen alle erforderlichen Fixierungen dafür - und Plug-In-Hybrid mit mindestens 80km Reichweite. Relativ kompakt und wendig sind diese Fahrzeuge auch noch.
Vielleicht schaust Du das mal näher an?
Grüße aus Tirol

Du meinst einen LEVC (Geely):

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...limitstart=15#307024

Ja, das hat was. Wäre aber wohl trotzdem nicht meine erste Wahl.

Grüße, Egon

Eine erwähnenswerte Stärke der MéganE ist ihr Fahrwerk. Von früher ist mir Renault für besonders weich abgestimmte Autos bekannt, mit all den Vor- und Nachteilen, die das so mit sich bringt. Doch schon auf der ersten Probefahrt musste ich umdenken.

Keine Ahnung, wie die Franzosen es geschafft haben, einem Fronttriebler mit blödsinnig großen, aber in Relation dazu recht schmalen Rädern (20 Zöller mit 215er Bereifung) einen derart kleinen Wendekreis zu verleihen, gepaart mit einem unerschütterlich stabilen Geradeauslauf. Dazu eine ausgewogene Federung, die nicht bretthart ist und trotzdem hohe Kurvengeschwindigkeiten erlaubt. Dieses sehr angenehme Fahrverhalten hat nicht unmassgeblich zur Kaufentscheidung beigetragen.

Wie berichtet hat Renault an meinem Exemplar auf eigene Kosten die Akustik der Stoßdämpfer nachgebessert, die bei Kälte zum Poltern neigten. Nicht so, dass man unbedingt etwas dagegen hätte tun müssen, aber in einem leisen E-Auto dann doch ein klein wenig störend. Jetzt ist die Fuhre also noch ruhiger, als sie ohnehin schon war.

Gänzlich unerwartet hatte dieser Eingriff weitere positive Auswirkungen. Das Fahrwerk wurde nach den Arbeiten an den Dämpfern vermessen und eingestellt. An den grundsätzlichen Eigenschaften hat sich dadurch nichts geändert, die waren ja vorher schon gut. Aber offenbar wurde auch die Frontkamera neu kalibriert, denn der per OTA-Update bereits spürbar verbesserte Spurhalteassistent ist nochmals ruhiger und exakter geworden. Er muss jetzt viel seltener korrigieren und gleichzeitig scheinen auch die Erkennung der Fahrspur bei schlechten  Sichtverhältnissen, insbesondere bei nasser Straße, sowie die Erkennung von Verkehrszeichen noch ein klein wenig besser geworden zu sein.

Das merkt man aber nur im halbwegs zeitnahen Vorher-/Nachher-Vergleich, denn die Unterschiede sind spürbar, aber nicht riesig. Weil ich aber nur mit weniger Dämpfergeräuschen gerechnet hatte, freue ich mich natürlich über die unerwarteten Zugaben.

Anderes Thema: Verbrauch auf Kurzstrecken. Der Horror mit jedem (und für jeden) Verbrennungsmotor verliert mit einem Elektroauto weitestgehend seinen Schrecken. Aber nicht gänzlich: Auch ein E-Auto braucht mit kaltem Antriebsstrang mehr Energie, bevor er nach einigen Kilometern durchgewärmt ist. Anders als ein Verbrenner zwar nicht viel mehr, aber mehr. Und noch mehr, falls eine Temperierung des Akkus hinzukommt.

Weil ich pedantisch genau den Brutto-Verbrauch meiner MéganE erfasse, fällt mir das auf. Typische Kurzstrecken sind hier 2 x 2 bis 2 x 3 Kilometer im Stadtverkehr (Passagiere zum Arzt und wieder zurück), dazwischen Wartezeit. Auch ohne Heizung ergibt das einen um gut 20 Prozent höheren Verbrauch als auf deutlich längeren Strecken. Mit Heizung explodiert der Stromverbrauch sowieso, weil auf einer derart kurzen Strecke nur sehr wenig Strom für den Antrieb, aber überreichlich für das Aufheizen und Warmhalten des Innenraums benötigt wird.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Du meinst einen LEVC (Geely):

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...limitstart=15#307024

Ja, das hat was. Wäre aber wohl trotzdem nicht meine erste Wahl.

Grüße, Egon

Genau den. Bevor ich in den Genuss kam, mehrfach mitzufahren, hätte ich den LEVC auch nicht ganz ernst genommen. Aber die Ausrüstung für Behinderten-Transport ist extrem praxisgerecht, dennoch bleibt genug Platz für weitere Mitfahrer und Gepäck. Über Verbrauchswerte kann ich nicht viel sagen, die vom Taxler berichtete Reichweite von mindestens 80km erscheint bei der Akkukapazität zu gering. Sein Auto hat aber schon ein paar 100.000km und vielleicht schon starke Degradation. Zwischenzeitlich hab ich auch gelesen, dass der Benzinmotor als Range Extender arbeitet, also kein klassischer PHEV ist.

Ich höre seit schätzungsweise zwei, drei Wochen ein leises Knacken, wenn die Lenkung minimal nach links eingeschlagen wird. Im Auto ist es fast nicht zu hören, aber in der Garage bei offenem Fenster stehend kann ich es akustisch aus dem vorderen linken Radkasten kommend verorten. Das wird doch nicht schon ein Querlenker oder eine andere Fahrwerkskomponente sein, bei gerade mal 33.000 Kilometern Laufleistung? Ich werde es demnächst vom Renault-Händler überprüfen lassen.

Außerdem haben die beiden Vorderräder nicht mehr viel Profil, höchstens noch 3 bis 4 mm. Meine Vermutung ist, dass die Originalbereifung mit nicht allzu üppiger Profilstärke ausgeliefert wird; nachgemessen hatte ich das am Neuwagen natürlich nicht. Länger als 50.000 km werden die Vorderreifen nicht halten, was für meine Verhältnisse (ich pflege keinen "sportlichen" Fahrstil) ungewöhnlich wenig ist.

Ansonsten ist die MéganE weiterhin die reine Freude, ich kann nichts anderes berichten. Der Wagen fährt sich Super, der E-Antrieb und das Fahrwerk harmonieren nahezu perfekt, und für ein so kleines Auto sind Raumangebot und Kofferraum eher großzügig. Vom genialen Infotainment will ich jetzt nicht schon wieder anfangen; gleichwohl trägt es sehr zur Zufriedenheit bei.

Ja, und außerdem ist die MéganE kein Stromfresser. Heute hatte es 19 Grad und schon tendiert die Reichweitenanzeige wieder in Richtung 500 km - zumindest laut Dreisatz:







Das ist für schätzungsweise 58 nutzbare Kilowattstunden an Bord ein echt guter Wert! Allerdings müsste man dazu einen Schnitt von 11,6 kWh/100 km herausfahren, was dort, wo ich unterwegs von, bestenfalls auf einer kurzen Teilstrecke zu machen ist. Meine 385 Kilometer lange Stammstrecke ist im Sommer trotzdem locker drin, auch wenn ich das normalerweise nicht ausnutze.

EDIT: Die angezeigten 13,5 kWh/100 km beziehen sich auf die letzten 2.850 Kilometer, sind aber wie bei praktisch allen E-Autos eine NETTO-Angabe. Also ohne Ladeverluste und ohne Stand-Klimatisierung bei ansonsten abgeschalteten Fahrzeug. Hingegen ist der Strombedarf für die Klimatisierung bei aktivem Fahrzeug (auch im Stand) darin enthalten.

Grüße, Egon