Priusfreunde.de

yarison schrieb:
Es geht um Akzeptanz.
Ah so. Ich sehe durchaus, das es Anwendungsszenarien geben mag, in denen sowas sinnvoll umzusetzen ist. Z.B. in einer chinesischen Metropole, in der 30000 Taxis im Einsatz sind, die sich auf wenige Modelle verteilen. Nur sehe ich da keinen Sinn für die Individualmobilität hierzulande insgesamt. Diese scheinbar verbreitete Denke "ich warte mit BEV bis es sowas gibt, dann muß ich nicht mehr stundenlang laden". Damit bist wie gesagt nicht Du gemeint, Du hast es ja auch ähnlich geschrieben wie ich es mir denke: wenn sich "alle Hersteller" für "alle Pkw" auf den gleichen Standard einigen würden, würde das kommende Entwicklungen verhindern oder zumindest erschweren. Ich denke wir sind da inhaltlich nicht weit auseinander.

LG
Klaus

Zitat:
Batteriewechsel im großen Maßstab: Geely führt Akku-Tausch-Technologie für Lkw ein

Der chinesische Autokonzern hat seine Batterietausch-Technologie nun auch für Lkw eingeführt. Dafür wurde der Vorgang der Wechselstationen an die größeren Fahrzeuge angepasst. Innerhalb von fünf Minuten erhalten Nutzfahrzeuge wie Zementmischer neue Akkus.
www.electrive.net/2022/03/22/batteriewec...ologie-fuer-lkw-ein/

Gruß Ulli

Zitat:
Akku wechseln bei E-Autos
So funktioniert der Akkuwechsel bei einem E-Auto in fünf Minuten

Hier gibt's Strom für 500 Kilometer Reichweite so schnell einen vollen Tank: Die Power Swap Station von Nio wechselt einen E-Auto-Akku in fünf Minuten – bald wohl auch in Deutschland.- www.autobild.de/artikel/akku-wechseln-be...europa-21367859.html

Ich glaube nicht, dass das in Europa in nennenswertem Umfang kommen und sich durchsetzen wird. Der erste Anlauf war immerhin schon 2007 (KLICK) und die E-Autos sind damals wirklich noch nicht weit gefahren. Mittlerweile sind die verfügbaren Reichweiten ohne Nachladen viel zu hoch und eigentlich ist selbst das nur noch am Stammtisch wichtig, weil es überall Strom und entlang der Autobahnen Schnellladestationen ohne Zahl gibt.

Vor allem aber wird es sich für den Anbieter nicht rechnen, in Europa eine flächendeckende Akkuwechsel-Infrastruktur aufzubauen - weder mittel- noch langfristig. In chinesischen Metropolen mag das anders sein, aber bei uns halte ich das für eine Totgeburt. Wir werden ja sehen, wie die Geschichte weitergeht.

Grüße, Egon

Das sehe ich genauso wie Egon; und ich erinnere mich sogar an noch frühere Ideen zu dem Thema. Alles verschwand bald wieder in der Versenkung. Vielleicht gibt es eine kleine Nische dafür: Taxiflotten in Großstädten, da sollen die Autos ja möglichst wenig Standzeiten haben und HPC-Säulen an Taxiständen machen logistisch auch Probleme.

Die Akku-Wechselstationen müssten ja sehr viele Batteriepacks in kürzester Zeit wieder aufladen, da wären so ab 1000kW Anschlussleistung ganz nett. Geht auch nicht überall ohne erheblichen Aufwand.

Egon schrieb:
Ich glaube nicht, dass das in Europa in nennenswertem Umfang kommen und sich durchsetzen wird.
Dito.
Es fängt ja allein schon bei dem Problem an, dass man damit zusätzliche Akkupacks bräuchte, die nicht in Fahrzeugen genutzt würden. Und wenn die Welt aktuell eines nicht im Überfluss hat, dann sind es Akkuzellen.
Dann doch lieber alle verfügbaren Zellen in Akkupacks für Fahrzeuge bzw. Festspeicher stecken, wo sie auch genutzt werden als sie irgendwo an einer Autobahn zu lagern.

Des Weiteren noch andere (zugegeben: teilweise kleinere und bereits auch hier im Thread genannte) Details, die mich an einer weiten Verbreitung dieses Wechselsystems zweifeln lassen:

• ein austauschbarer Akku ist komplizierter und teurer zu produzieren als ein fest verbauter
• ich bin eher davon überzeugt, dass weitere Entwicklungen auf Akkupacks hinauslaufen, die gleichzeitig struktureller Bestandteil des Fahrzeugs sind (vgl. Teslas neuer Ansatz); zusätzliche Masse durch die Verkleidung des Wechselpacks wäre da meines Erachtens ein Schritt zurück
• es besteht in Bezug auf die Lebensdauer kein nennenswerter Vorteil bei einem Wechselakku; aktuelle Akkutechnik und das dazugehörige BMS sind mittlerweile so ausgereift, dass Totalausfälle des Packs bei normaler Nutzung über die Dauer eines Fahrzeuglebens absolut vermeidbar sind
• Gefahr, dass neue Wechselakkustandards auftauchen, die die Fahrer:innen von bestimmten Herstellern abhängig machen
• fehlende Notwendigkeit in der Praxis für Fahrer:innen: selbst auf längerer Strecke benötigt man im Alltag doch praktisch nie einen zweiten vollen Akku, wenn der alte gerade leergefahren wurde - zumal die Wechselstationen ja auch geographisch so günstig gelegen sein müssten, dass man dort idealerweise nur noch mit 1-15% ankommt; ansonsten könnte ich ja auch einfach noch ein paar hundert Kilometer weiterfahren und mich dort für 10 Minuten an einen Schnelllader hängen und mit den zusätzlichen 200 km die Reise fortsetzen (pinkeln oder sich die Beine vertreten muss man ja auch irgendwann...)
• Installation der Stationen sowie stetige Lagerung/Aufbereitung der Akkus sind aufwändiger und teurer (Temperierung der gelagerten Akkus, mehr bewegliche/mechanische Teile durch die Wechselplattform etc.) als die Bereitstellung von Ladesäulen
• erhöhter logistischer Aufwand, damit die jeweiligen Stationen auch zu Stoßzeiten mit genügend Akkupacks versorgt sind (Strom an Ladesäulen hingegen ist ja praktisch immer vorhanden, auch wenn es da bei hoher Auslastung natürlich auch zu Wartezeiten kommt)
• Und zu guter Letzt: Wer stellt sicher, dass die vorherigen Nutzer:innen das Akkupack noch im Rahmen der dafür vorgesehenen Verwendung genutzt haben? Getreu dem Motto: "Don't be gentle, it's a rental!"

Aber wie gesagt, das Hauptproblem liegt meiner Erachtens kurz- und mittelfristig einfach darin, dass wir sowieso schon eine Knappheit an Akkus haben. Langfristig hingegen werden verbesserte Reichweite und Schnellladefähigkeit meiner Ansicht nach keinen Bedarf mehr an Wechselakkus aufkommen lassen.

NIO will in Deutschland flächendeckend Batterietauschstationen errichten
Der chinesische Elektroautobauer NIO expandiert nach Europa. Dabei setzt das Start-up wie auf dem Heimatmarkt auf Batteriewechselstationen. Auch in Deutschland soll ein flächendeckendes Netz für den automatischen Tausch von leeren gegen vollgeladene Akkupakete entstehen.
ecomento.de/2022/06/16/nio-will-in-deuts...stationen-errichten/

LG
Klaus

TotalEnergies will Batteriewechseltechnik vorantreiben
Angesichts stetig steigender Elektroauto-Reichweiten galten Batteriewechselstationen eigentlich als nicht mehr nötige Lösung. In China interessieren sich mittlerweile aber immer mehr Hersteller für die Idee, nachdem dort das Start-up NIO erfolgreich ein breites Netz an Stationen für den Batterietausch aufgebaut hat. Nun beschäftigt sich auch das Mineralölunternehmen TotalEnergies verstärkt mit der Technik.
ecomento.de/2022/07/14/totalenergies-wil...echnik-vorantreiben/

LG
Klaus

Ich habe die Idee von Anfang an, also als sie zum ersten Mal präsentiert wurde, für gut gehalten. Nun will man ein neues, zukünftiges Geschäftsfeld für Tankstellen einrichten? Das kann ich nur gut finden. Kein "Ärger", "Zeitverschwendung" oder ggf. private Investition mit / in Ladestationen. Zudem ggf. ein Preiskampf zw. dem Akkuwechsel und den Stromkosten an der Ladesäule. Kein Zeitverlust, um auf noch bessere Akkutechnologien zu warten. Zudem mögen neue Akkutechnologien noch kostspieliger werden als bestehende Lösungen. Gruß Hybridfan5

Du findest diese Idee also gut?

Du kaufst dir ein E-Auto, pflegst deinen Akku mit schonenden Ladungen in bestimmten Ladefenstern, dass er möglichst lange hält und würdest dann an so eine Wechselstation fahren, wo du möglicherweise einen ständig leergefahrenen und ständig schnellgeladenen Akku ins Auto bekommst? Da ist dann möglicherweise schnell vorbei mit "kein Ärger"...

Oder bist du bereit nur das E-Auto zu kaufen und, weil du gewillt bist ständig den Akku zu wechseln, für den Akku Miete zu zahlen? Letzteres hat die Mehrheit bislang vom E-Auto abgehalten...

Und mit "keine Zeitverschwendung" hast du dir vermutlich auch unrealistische Flausen in den Kopf gesetzt...

Da bist du mehr "locked in" als bei Druckerpatronen! Sowohl beim Preis als auch bei geplanter Obsoleszens.

Dein Akku wird nicht mehr zum Wechsel angeboten? Kein Problem. Schmeiß' einfach das ganze Auto weg!

Zitat:
Japans Autoindustrie entwickelt Wechselakkusystem

Mehrere japanische Autohersteller wollen zusammen mit dem Kurierdienst Yamato Transport eine Wechselakkusystem für kommerziell nutzbare Elektrofahrzeuge entwickeln.

Das Logistikunternehmen Yamato Transport wolle darüber hinaus Möglichkeiten untersuchen, wie die neuen Batteriekassetten beispielsweise die Stromversorgung in Katastrophengebieten sicherstellen könnten.
www.golem.de/news/elektrotransporter-jap...tem-2207-167260.html

Gruß Ulli

Weiterer Artikel dazu:
Japanisches Nfz-Konsortium und Yamato entwickeln Tausch-Akkus

Der japanische Kurierdienst Yamato Transport und die Commercial Japan Partnership Technologies Corporation (CJPT) haben angekündigt, gemeinsam an der Standardisierung von austausch- und wiederaufladbaren Batteriekassetten für kommerziell genutzte Elektrofahrzeuge zu arbeiten.

Bei der CJPT handelt es sich um ein im vergangenen April gegründetes Gemeinschaftsunternehmen von Toyota, Hino und Isuzu, um die sogenannten CASE-Technologien (Connected, Autonomous, Shared, Electric) im Nutzfahrzeug-Bereich voranzutreiben.
www.electrive.net/2022/07/28/japanisches...ickeln-tausch-akkus/

Es geht um Nutzfahrzeuge, Fettschrift von mir.

LG
Klaus

NIO nimmt 2022 Fabrik für Batteriewechselstationen in Ungarn in Betrieb
Der chinesische Elektroautobauer NIO hat kürzlich bekräftigt, in diesem Jahr seine Europa-Expansion voranzutreiben. Nach einem Pilotprojekt in Norwegen steht der Einstieg in Deutschland und weitere Märkte auf dem Programm. Neben Elektroautos bringt das Unternehmen auch seine Batteriewechselstationen nach Europa, dazu wird demnächst eine lokale Fabrik eröffnet.
ecomento.de/2022/08/02/nio-nimmt-2022-fa...n-ungarn-in-betrieb/

LG
Klaus

Forschungsprojekt „KreislaufAkkus“ vergleicht Wechselakkus mit integrierten Batterien
In einem Forschungsprojekt des Instituts für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen und des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) vergleichen die Wissenschaftler Wechselakkusysteme mit vollintegrierten Batteriesystemen, also solchen mit fest eingebauten Akkus. Die Forschenden bewerten im Projekt „KreislaufAkkus“ mit Förderung durch das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium die ökologische Wirkung und Kreislaufeigenschaften sowie soziale und ökonomische Aspekte der verschiedenen Ladeinfrastrukturen.
ecomento.de/2022/08/08/forschungsprojekt...rien-kreislaufakkus/

LG
Klaus

NIO: Deutschland kann „mit mehreren Battery-Swap-Stationen rechnen“
ecomento.de/2022/08/10/nio-deutschland-k...p-stationen-rechnen/

LG
Klaus