Priusfreunde.de

Hallo Leute,

so ganz verstreut habe ich im Forum immer mal wieder den Hinweis gefunden, dass ein Toyota-Hybrid bei leerem Hybridakku nicht mehr zur Fortbewegung zu bewegen ist.

Auch wenn dies ein Fall ist, der wohl sehr selten eintritt, kann ich mir kaum vorstellen, dass Toyota hier keine Notfallebene eingebaut hat.

Bei Honda ist mir bekannt, dass der Wagen sich bei Ausfall des Hybridsystems einfach wie ein Fahrzeug V 1.0 bewegen lässt.

Über eine kurze Antwort freue ich mich, möchte gerne einen Hybridinteressenten beraten, der aber ein Sicherheitsfanatiker ist. Er liebt Rückfallebenen.

Keine Chance !
MG1 (Sonnenrad) dient als Anlasser, ohne "Saft" nix zu machen !
Vgl. hier: www.priuswiki.de/wiki/PSD#.282.29_Wagen_...ll_gestartet_werden. unter (2).
mfG schwarzvogel

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Nur zur Erinnerung: Ein Auto 1.0 kann man auch nicht anlassen, wenn die Starterbatterie leer ist Und die HV-Batterie wird normalerweise nie unter 40% entladen - die Sorge ist also unbegründet.

Gruss,

Holger

Honda hat da offenbar weniger Zutrauen in seine Hybrid-Technik als Toyota. Die IMA-Mildhybriden von Honda hatten in der Vergangenheit auch alle noch einen separaten Anlasser, falls der E-Motor mal nicht seiner Anlasserfunktion nachkommen könnte (z.B. wg. leerer Hybridbatterie). Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist.

Beim Toyota-HSD hilft in der Tat nur das Nachladen der Hybridbatterie beim Freundlichen. Die Spezial-Ladegeräte sind aber dem Vernehmen nach auch nicht in jeder Toyota-Werkstatt verfügbar. Ein wirkliches Problem ist das aber nicht. Mir sind keine Fälle bekannt, wo die Hybridbatterie so weit entladen war, dass das Fzg. nicht mehr gestartet werden konnte. Es mag solche Fälle aber geben (z.B. bei extrem langen Standzeiten).

gshybrid schrieb:
Honda hat da offenbar weniger Zutrauen in seine Hybrid-Technik als Toyota. Die IMA-Mildhybriden von Honda hatten in der Vergangenheit auch alle noch einen separaten Anlasser, falls der E-Motor mal nicht seiner Anlasserfunktion nachkommen könnte (z.B. wg. leerer Hybridbatterie). Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist.



Ich will es mal nicht auf mangelndes Vertrauen in die Technik schieben. Letztlich ist der Akku im Honda einfach viel kleiner. Wenn er recht leer ist und draussen ggf. noch starke Minusgrade vorherrschen ist nunmal einfach keine Leistung mehr abrufbar.
Hatte das im letzten Winter mal beim CR-Z. Bei minus 22 Grad seltsame Geräusche beim Starten. Das war dann der reguläre Anlasser.

Und ja, Honda verbaut immer noch einen seperaten Starter, auch bei den neuesten Modellen.

hungryeinstein schrieb:
dass ein Toyota-Hybrid bei leerem Hybridakku nicht mehr zur Fortbewegung zu bewegen ist.
Das ist korrekt. Der Fall ist nicht vorgesehen, weil er praktisch nur bei defektem Verbrennungsmotor auftreten kann. Der würde dann aber auch nicht anspringen.

Grüße, Egon

gshybrid schrieb:
... Mir sind keine Fälle bekannt, wo die Hybridbatterie so weit entladen war, dass das Fzg. nicht mehr gestartet werden konnte. Es mag solche Fälle aber geben (z.B. bei extrem langen Standzeiten).
Sofern Du Dich auf normalen Gebrauch beziehst, hast Du vermutlich Recht!
Aber es gab schon solche Berichte. Einer ist nicht sehr lange her. Ein User mit Problemen am Benziner hatte mit unzähligen Startversuchen die HV-Batterie tatsächlich entladen, bis nichts mehr ging. In einem Anderen Fall war wohl die Werkstatt schuld, die den Wagen längere Zeit in N stehen lies.

Was soll man bei dem Thema sagen? Ich hatte mal bei einem Vorwagen plötzlich bei einer Überlandfahrt ein lautes Klappern von vorne. Die Werkstatt hatte die Stoßstange vorne nicht festgeschraubt. Eine der beiden Muttern war nur noch ca. 1/4 auf der Gewindestange...
Oder Anders: gegen menschliches Versagen ist kein Kraut gewachsen, egal in welchem Zusammenhang.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Ein User mit Problemen am Benziner hatte mit unzähligen Startversuchen die HV-Batterie tatsächlich entladen, bis nichts mehr ging.
Ja, weil der Verbrenner defekt war. Wie ich oben schrieb: Nur bei defektem Verbrennungsmotor (EDIT: oder leergefahrenem Tank siehe nächster Beitrag) und gleichzeitig krasser Fehlbedienung bekommt man die HV-Batterie überhaupt leer, und das muss man wirklich wollen. Dann aber ist es egal, weil der defekte Verbrenner so oder so nicht anspringt.

Grüße, Egon

Folgene Möglichkeiten fallen mir ein den HV-Akku leer zu bekommen:

1) Jahrelang stehenlassen und nie starten
2) Sehr lange in Ready die Stufe N eingelegt lassen
3) Tank leerfahren und im EV-Modus bis zum bitteren Ende weiterfahren
4) Defekter oder falsch betankter ICE und sehr lange in Ready bleiben
5) Komplett defekter HV-Akku (Selten. Normalerweise sind nur einzelne Module defekt, womit der Wagen noch weiterfährt)
6) Sonstiger Defekt (von dem ich aber nie gehört hätte) der dazu führt, dass die Batterie nicht mehr geladen wird (defektes HV-Kabel, Inverter, MG). Würde aber vermutlich eh' dazu führen, dass der Wagen stehenbleibt. Wenn man ihn dann gleich abschaltet und bald reparieren lässt bleibt auch der HV-Akku geladen.

Also wenn das dem Sicherheitsfanatiker zu riskant ist, dann sollte er darüber nachdenken, ob Autofahren nicht generell zu gefährlich ist. Einen Helm trägt er vermutlich beim Autofahren bereits?

Frage: wenn ich EV Modus das Auto bis auf 40% leerfahre und dann den Motor ausschalte, greift er dann beim Neu-Starten des Motors ausnahmsweise in die 40% Reserve?

Ja. Die 40 Prozent (und am anderen Ende die 80) sind keineswegs als 40,00 oder 80,00 zu verstehen, sondern als angestrebter Richtwert, der nur in wenigen begründeten Ausnahmefällen unter- oder überschritten wird.

Da die Steuerung den SOC über die Spannung der Traktionsbatterie ermittelt, unterliegt das ganze ohnehin einer Hysterese, kann also vom System nicht auf das Prozent genau festgelegt werden.



Grüße, Egon

BlauerClaus schrieb:
Frage: wenn ich EV Modus das Auto bis auf 40% leerfahre und dann den Motor ausschalte, greift er dann beim Neu-Starten des Motors ausnahmsweise in die 40% Reserve?

Das Starten kosten nur 0,XX% vom SOC. Wenn der also kurz bei 39,XX% liegt ist das kein Problem.

Es passiert übrigens auch im regulären Betrieb, dass der SOC gelegentlich unter 40% sinkt.

Beim P1 war es so, das er beim Messleitungsschaden noch startete, jedoch die Rückwärtsfahrt komplett verweigerte. Die Batterieanzeige war auf restlos leer. Trotzdem startete er normal und fuhr als normaler Benziner bis zur Werkstatt. Der Benziner ohne E-Unterstützung zieht dann natürlich keine Wurst vom Teller, das war deutlich zu merken. Aber er schaffte wenigstens den Weg zur Werkstatt noch.

In der Betriebsanleitung (z.B. zum neuen Prius+) habe ich kein Wort zum Vorgehen bei leerer Hybridbatterie gefunden.

Wohl aber findet sich unter 5.2 Vorgehen im Notfall auf Seite 516 eine Anweisung dazu "Wenn die 12-V-Batterie entladen ist":

Es wird dort im vorgeschlagen und im Einzelnen beschrieben, wie ein Starthilfekabel an den speziellen Starthilfeanschluß (mit der Plusklemme - und mit dem Minuskabel an Masse) anzuschließen ist, um dann das Hybridsystem zu starten.

Roland