Priusfreunde.de

Ah ja. Kann man so sehen.

Im Fall von unserem P4 reden wir von einem Poolfahrzeug, zumindest laut einer handschriftlichen Notiz im Serviceheft.

Bis auf die klackernde Antriebswelle und dem schlechten Tragbild der hinteren Bremsen (welche beide größtenteils unabhängig davon sind) konnte ich die letzten 2 Jahre jedoch keinerlei negative “Nachwirkungen” dieses Umstandes bemerken. Der Wagen wurde, was die Laufleistung angeht, in der Zeit auch nur durchschnittlich verwendet, ich habe ihn mit 54.000 km auf der Uhr erworben.

Vor über zwei Jahren habe ich mir im Rahmen einer geplanten Anschaffung ein halbes Dutzend damals genau ein Jahr alte e-Golf angeschaut, alle mit Erstbesitz Volkswagen-Mitarbeiter.

Die meisten davon waren zwar auf den ersten Blick OK, weil zuvor professionell aufbereitet. Doch bei genauerem Hinsehen fanden sich immer auch Gebrauchsspuren, die nicht zum jungen Fahrzeugalter und zum Kilometerstand (meist um 12.000) gepasst haben: Wenig Restprofil auf den Vorderreifen, Lenkrad steht bei Geradeausfahrt schief, zerkratzte Innenraumverkleidungen, verschrammte Felgen, ungewöhnlich viele Steinschlagschäden im Haubenlack und dergleichen mehr.

Selbstverständlich lässt sich das nicht pauschal auf sämtliche Werksdienstwagen aller Marken übertragen. Man sollte aber schon ein bisschen genauer hinschauen, bevor man den Kaufvertrag für ein solches Fahrzeug unterschreibt. Noch mehr gilt das für junge Mietwagen, Poolfahrzeuge, Werkstattersatzwagen, Taxis und in besonderem Maße für Gebrauchtfahrzeuge im Vorbesitz von Tesla.

Grüße, Egon

An der A1 zwischen Bremen und Hamburg gibt es das "Autohus", das auf einem riesigen Gelände hauptsächlich Leasingrückläufer und Fuhrparkfahrzeuge anbietet. Das Bild ist dort dasselbe: kaum ein Fahrzeug ohne kleine oder größere Macken, was den Rückschluss zulässt, daß diese Autos hauptsächlich "gedient" haben. Ich bin seinerzeit enttäuscht abgereist, aus dem Bekannten- und Kollegenkreis hab ich die selbe Rückmeldung bekommen.

Timo

Shar schrieb:
Nachdem Neuwagen nach meinem Eindruck immer noch häufig wieder nach etwa drei Jahren gegen einen Neuwagen getauscht werden, sind die Neuwagen vermutlich noch immer zu billig.Dem kann ich nicht widersprechen!

Insbesondere durch das private Fahrzeugleasing scheinen viele Leute das Rechnen komplett verlernt zu haben. Dabei bräuchte man eigentlich nur die persönliche Leasingrate mit 12 zu multiplizieren, um zu erkennen, welchen "Wertverlust" Leasing mit sich bringt.

Selbst wenn ich jetzt in den sauren Apfel beißen müsste und bei meinem Yarisverkauf nur das erzielen würde, was mir Toyotavertragshändler als Ankaufswert bieten, dann hätte ich innerhalb eines Jahres weniger verloren, als 1 Jahr die Privatleasingrate bei einem Vertrag über 36 Monate bei 10000km pro Jahr ausmacht. D.h. bei Leasing hätte man diesen Wertverlust 3 volle Jahre hintereinander!

eppf

Selbst wenn beim Leasing keine Anzahlung geleistet werden muss, so fallen häufig einmalige Überführungskosten und eine Schlusszahlung an, die zu den Raten addiert werden müssen. Einen Joker in der gesamten Rechnung stellt der Gutachter am Ende des Leasings dar. Er kann dem Deal eine unangenehm teure Note verpassen beim Befinden darüber, was normale Gebrauchsspuren sind und was nicht.

Ob Menschen durch Leasing Rechnen verlernen oder es schon vorher nicht konnten, lasse ich dahingestellt. Das Überschauen von größeren Zahlenräumen und Zusammenhängen ist nicht so einfach für viele. Wohl aber das Bedürfnis vorhanden, erstmal loszulegen, ohne den weiten Blick in die Zukunft und was man sich da genau an die Backe gebunden hat. Hauptsache fahren und meinen, man zahlt dafür nicht so viel (auf'n Haufen). An dieser Meinung arbeiten sich Leasingfirmen und Kreditinstitute ab, indem sie sich eine goldene Nase verdienen. Den Leuten das Geld in der Salamitaktik schmackhaft gemacht aus der Tasche ziehen. Tut dann pro Scheibe nicht so weh. Den Durchblick verlieren viele eh dabei, falls sie ihn denn wollen bei so unerfreulichen Dingen, wie viel Geld letztlich rauszuhauen.

Wisedrum schrieb:
Hauptsache fahren und meinen, man zahlt dafür nicht so viel (auf'n Haufen). Ich habe einmal den entscheidenden Teil fett zitiert.

Ich warte schon darauf, bis einmal die Leasingfirmen ihre Rate pro Tag ausweisen. So ein Zehner pro Tag ist ja nicht einmal der Gegenwert von 2 Schachteln Zigaretten...

eppf

Dann hatte ich mit meinem P4 scheinbar Glück gehabt. Andererseits ist für mich selbst das Auto auch nur ein Gebrauchsgegenstand, die Behandlung durch mich fällt wahrscheinlich nicht allzu viel sorgfältiger aus, als durch die vorherigen Fahrer.

Servus.

Wisedrum schrieb:
Einen Joker in der gesamten Rechnung stellt der Gutachter am Ende des Leasings dar. Er kann dem Deal eine unangenehm teure Note verpassen beim Befinden darüber, was normale Gebrauchsspuren sind und was nicht.In erster Linie bestimmt der Schadenkatalog darüber, was akzeptiert wird und was nicht. Der Schadenkatalog ist wiederum ein Teil des unterschriebenen Leasingvertrags.


Grüße ~Shar~

Was oder wer auch immer was bestimmt, auf alle Fälle wird's am Ende des Leasingvertrages spanned, ob man ohne eingeplante Zuzahlung nach Zustandsbegutachtung des Autos aus der Nummer rauskommt. Nach 3 bis 4 Jahren stehen die Chancen gut, dass das nicht der Fall sein wird. Es kann 'ne Menge im und außen am Wagen passieren. Danach sieht so'n 'toller' Leasingvertrag finanziell ein bisschen anders aus. Es gibt sogar Leasingkunden, die lassen das Auto vor Rückgabe noch eine Runde vom Profi aufbereiten. Kostet auch, vielleicht weniger als ohne Aufbereitung und vom Gutachter moniert. Fände es interessant, zu erfahren, wieviel Prozent aller Leasingkunden ein finanziellles Überraschungsei am Ende löhnen mussten. Ein mir bekannter Geschäftswagenfahrer durfte gut draufpacken. Es zahlte die Firma. Danach gab's die nächste neue Schüssel.

Egon schrieb:
...weil zuvor professionell aufbereitet. Doch bei genauerem Hinsehen fanden sich immer auch Gebrauchsspuren, die nicht zum jungen Fahrzeugalter und zum Kilometerstand (meist um 12.000) gepasst haben...Für einen Profi ist es nach wie vor kein Problem, einen Kilometerstand zu manipulieren und die Politik sieht seit vielen vielen Jahren tatenlos zu, weil man sich verweigert, einen manipulationssicheren Kilometerzähler vorzuschreiben, der in der Herstellung keinen ganzen EUR Aufpreis mit sich bringen würde.

eppf

Das ist auch der Grund, warum ich mir, seit ich es mir leisten kann, nie wieder einen Gebrauchten gekauft habe.
Was nicht heißt, dass es nicht auch gute gibt.

Zitat:
Preisschock bei Second-Hand-Autos
Wenn Gebrauchte plötzlich teurer sind als Neuwagen

Lieferengpässe bei Material und Rohstoffen führen zu einer außergewöhnlichen Situation auf dem Automarkt: Gebrauchte steigen im Wert – und kosten teils mehr als Neuwagen. [...]

Die Hochpreis-Ära ist laut Experten sogar historisch. Für die Hersteller ist das ein gute Entwicklung. Sie müssen ihre Neuwagen derzeit mit weniger Rabatt in den Markt drücken. Händler positionieren sich neu - und Privatleute kaufen, was sie kriegen können. Gebrauchtwagen wechseln inzwischen in Rekordgeschwindigkeit den Eigentümer.
- www.wiwo.de/unternehmen/auto/preisschock...uwagen/28312718.html

Grüße, Egon

Egon schrieb:
... Lieferengpässe ... Gebrauchte steigen im Wert – und kosten teils mehr als Neuwagen.
Das kommt mir doch bekannt vor! Auch daß man keine Handwerker bekommt. Man muß möglichst jeden Tag einkaufen, um zu sehen, ob in der Lieferung nicht vielleicht Bananen Öl dabei war. Und dann nur 1 Stück pro Person. Keine Angst, da kommt noch mehr auf uns zu. Zum Beispiel Stromsperre (fand ich als Kind immer ganz gemütlich). Die heute als sichere Anlage geltenden Häuser werden später an die Stadt verschenkt (die darf nämlich nicht ablehnen). Ja, was kommt denn nach Kapitalismus...? Und ich hatte gehofft, daß das erst nach meinem Ableben wiederkommt.

ganz OT: Die Stasi Gene kommen auch immer mehr durch ....