Hallo Leo
ich habe einen 2006 er Prius Sol inklusive Navi und IPA.
Zuerst ... NUR wegen dem IPA solltest du dir nicht das 3000€ Zusatzpaket besorgen.
Aber wenn du ein gutes Navi, Bluetooth Freisprecheinrichtung und die Sprachsteuerung willst, dann musst du dich im Endeffekt entscheiden zwischen SOL mit Zusatzausstattung Navi und IPA oder dem Executive.
Jetzt die Vorteile von Sol/IPA
Zum einen in Deutschland die Rückfahrkamera. Ich will sie nicht missen. Unabhängig vom IPA hat sie selber bereits ein Parkassistenzsystem in dem hier sehr schön dargestellt wird wie das Auto jetzt fahren würde (basierend auf dem Lenkradeinschlag wird der Fahrtweg dargestellt).
Das ist auf alle Fälle ein Pluspunkt gegenüber Executive.
Nachteil ist das Navi vom Sol hat kein TMC. Was ich persönlich aber eh nicht mehr nutze. Ich hatte es mal eine zeitlang und ich gebe zu ... es hat nichts gebracht. Komischerweise stand ich nämlich trotzdem oft im Stau. Wie es inzwischen aussieht weiss ich nicht.
Die Hauptfrage sollte also für dich sein,
will ich Leder und JBL oder will ich IPA und rückfahrkamera ?
Zum Thema IPA.
Er ist kein Allheilmittel. Aber er ist besser als oft dargestellt wenn man sich mit ihm auseinandersetzt.
Der IPA ist auf den Benutzer angewiesen. Er hat keine aktiven Sensoren um den Parkplatz zu erkennen.
Wenn man aber sich an bestimmte (im Handbuch beschriebene) Techniken hält funktioniert er an sich sehr gut.
Senkrecht zur Fahrbahn einparken. Die Königsdisziplin des IPA.
Vorgehensweise.
Man fährt neben die Parklücke, so dass der Fahrersitz direkt in der Mitte der Parklücke ist und stoppt kurz. Der IPA merkt sich diese Position um dort nach einer Parklücke zu suchen.
Jetzt fährt man etwas vor und schlägt schon mal ein (so dass man im ca. 45 Gradwinkel zur Parklücke steht).
Rückwärtsgang einlegen und der IPA Bildschirm taucht auf.
Auswählen ob man senkrecht oder parallel zur Strasse einparken will beim Tippen auf den entsprechenden Button auf dem bildschirm.
Je nach Lenkbewegung erkennt der IPA ob man auf der linken oder der rechten Seite senkrecht einparken will. (Hat man nach dem kurzen Stopp nach rechts gelenkt, wird auf der linken strassenseite eingeparkt, hat man nach links gelenkt, nimmt der ipa die rechte strassenseite an). Sollte man doch auf der anderen strassenseite parken wollen, kann man die Strassenseite über einen Tipp auf den Bildschirm wechseln.
Durch die kurze Pause hat der IPA eine ungefähre Vorstellung wo die Parklücke sein soll. Jetzt versucht er dort eine Parkplatzmarkierung (weiss) zu finden. Dies geschieht über eine Bilderkennung der Kamera. Je nachdem ob eine Markierung da ist oder wie gut diese ist, gelingt es ihm diese besser oder schlechter zu erkennen.
Der Algorithmus scheint recht gut zu sein. Solange das Bild noch echte Kontraste hat erkennt er sie bei mir immer.
Hat er eine Markierung erkannt, dann setzt er die Zielposition entsprechend. Hat er keine erkannt, nimmt er die Position die das Auto hatte als man kurz stoppte.
Danach kann man die Position korrigieren. Das geht zum einen über eingeblendete Pfeiltasten, zum anderen dass man einfach genau an die stelle tippt wo denn eine Ecke des Parkplatzes sein soll.
Jetzt kommt der wirklich und als einzig echt nervende Teil, das zweifache Bestätigen. Zuerst bestätigt man dass man die Position eingestellt hat. Dann bestätigt man einen Warnhinweis. Dann erst geht es los.
Gerade das bestätigen könnte man sich meiner Meinung nach echt sparen. Wenn ich die blöde Position habe, dann lasse ich den Wagen losrollen. Ich will nicht zweimal tippen müssen.
Senkrecht zur Strasse parke ich persönlich inzwischen immer mit IPA ein. Ich brauche nicht wirklich länger wie wenn ich manuell rückwarts einparke. Vor allem weil man irgendwann dann doch Routine hat, wo halte ich damit mein Wagen weiss was ich will.
Neben den Parkplatz. Einschlagen ein Stück vorrollen. Tipp. Tipp. Tipp. Los gehts.
Parallel zur Fahrbahn einparken. Das ist das schwierigste für den IPA und den Nutzer.
Der Ablauf ist an sich genau dasselbe.
Neben die Parklücke fahren. Und zwar so wie der Wagen später stehen soll ... nur ca. 1 Meter weiter auf der Strasse.
Dann ca. 5 Meter nach vorne fahren und Rückwartsgang aktivieren.
Auswahl ob längs oder senkrecht zur Strasse.
Und dann welche Strassenseite. Da keine Lenkbewegung da ist, kann der IPA nicht erkennen welche Strassenseite gewünscht ist und nimmt die zuletzt verwendete.
Auch hier wieder nimmt der IPA die Position des Autos um daraus den Parkplatz einzustellen. Sind Parkplatzmarkierungen da, verwendet er diese um zu korrigieren.
Genau wie dann beim senkrecht einparken, kann man jetzt den Parkplatz noch modifizieren.
Die Bestätigungsorgie und schon geht es los.
Das Problem beim Parallel einparken ist jedoch wie weit ist es bis zum Strassenrand. Es kann sehr wohl sein, dass man, wenn man noch nciht entsprechende Einstellerfahrung hat, zuweit auf der Strasse steht oder auch versucht auf dem Bordstein zu parken.
Beim senkrecht einparken ist das ja kein grosses Problem. Man fährt einfach ein Stückchen weiter bzw. kürzer.
Daher hat man während des Parallel einparkens (also während man schon rückwärts fährt) die Möglichkeit den Abstand zum Fahrbahnrand nochmal per TouchScreen zu korrigieren (in einem gewissen Rahmen zumindest).
Das kann sich jedoch schwierig gestalten wenn die STrasse nicht ebenmässig ist denn dann ist eher Raten angesagt.
Natürlich haben die Toyota Ingenieure daran gedacht und deswegen empfehlen sie auch darauf zu achten, dass man NICHT den Strassenrand als Grundlage verwendet sondern den davor oder danach stehenden Wagen. Das Parkplatzmarkierungsrechteck ist so aufgebaut dass man eine der verlängerten Linien auf die Reifenhöhe des Vorderwagens bugsiert. Das funktioniert eigentlich immer.
Parallel parken muss ich selten, daher habe ich ihr den "Dreh" nicht so raus und mir gelingt es ab und zu , zu nah oder zu weit weg von der Fahrbahn zu sein. Vor allem wenn ich nicht daran denke auf die Reifenhöhe des Vordermannes zu achten.
Durch den notwendigen einen Tipp mehr, ist es auch wirklich etwas länger als das eigenständige einparken. Es kommt hinzu, der Wagen kann NICHT rangieren.
Insgesamt :
der IPA ist ein Komfortmerkmal wie automatisches Licht. Man braucht es nicht, aber wenn man ihn hat und sich mal dran gewöhnt hat (was schneller geht als man denkt. Einfach mal einen Nachmittag die Parkplätze unsicher machen und sich über die erschrockenen Gesichter der Autobesitzer freuen wenn man die Hände zum Fenster rausstreckt während man schnurstracks Rückwärts Richtung ihre Wagen rollt
) und man hat es eigentlich drin.
Er ist also definitiv NICHT dazu da dass man gar nichts mehr tun muss. Sondern man muss nur etwas anderes tun. Aber er ist sicher. Wenn man es drin hat und kennt, dann gibt es da keine grossen Zweifel. Er fährt rein und berührt nichts. Es ist auf alle Fälle bequemer als das eigenhändige hinundherkurbeln.