Priusfreunde.de

Ich bin ja auch hier, um etwas zu lernen! Zum einen über die Hybridtechnik selbst und zum anderen darüber, wie man sie am besten nutzt.

Zunächst mal mein "Stand":

Gemerkt habe ich, dass ich weniger verbrauche als mit dem alten Wagen (Subaru Legacy). Spritmonitor sagt, der Unterschied beträgt 1,3l. Allerdings schätze ich den Unterschied eher auf 2l, da ich ein wenig flotter fahre als noch zu Subaru-Zeiten. Folgende technische Unterschiede fallen mir da auf:

1) Der Subaru war leichter: 1.600 kg vs 1.900 kg
2) Der Infiniti ist windschlüpfriger (Cw 0,26), allerdings ist die Stirnfläche größer
3) Der Infiniti ist bedeutend länger übersetzt. Tacho 100 entsprechen 1500 U/min
4) Dank der E-Unterstützung muß weniger runtergeschaltet werden
5) Der Motor läuft im Atkinsonzyklus
6) Alle Nebenverbraucher werden aus der Hybridbatterie gespeist (also Lenkung, Bremskraftverstärker, Radio, Klima und was da sonst noch so zuckt). Fahre immer mit Klima und Abblendlicht
7) Dank dem starken E-Motor gibt es ein komfortables Start/Stopp
8) Ein gewisser Teil der Wegstrecke wird komplett elektrisch zurückgelegt. Bei mir sind das 21% aller km (der Infiniti zählt das). Allerdings fahre ich zu viele km zu schnell auf deutschen Autobahnen. Andere Infiniti Fahrer schaffen auch 30% im Schnitt. Der Infiniti fährt bis maximal 140 km/h rein elektrisch. Dazu braucht es aber ein leichtes Gefälle. In der Ebene geht das bis knapp 100 km/h.

So bediene ich den Hybrid
1) Flottes Beschleunigen (relativ zur Umwelt gesehen). Mit dem Infiniti nun noch etwas flotter.
2) Viel konstantes Fahren. Nach Erreichen der Wunschgeschwindigkeit fahre ich konstant, damit unnötiges Beschleunigen entfällt
3) Vorrausschauendes Fahren: Fuß vom Gas -> "Segeln" vor absehbaren Verzögerungen
4) Fahre immer mit Klima und Abblendlicht
5) 80% der km entstehen auf langen Reisen auf der Autobahn. Oft Tempomat auf Tacho 160 km/h gesetzt
6) Nutze gern Überholmöglichkeiten, um mich an der Beschleunigung (und dem Klang) zu erfreuen

Mein Fahrprofil
1) wenig Kaltstarts.
2) kein Pendeln zur Arbeit. Entweder lange Reisen oder mal zum Einkaufen
3) Aufgrund der vielen Reisen viele Autobahn-km

Das Fahrprofil eignet sich womöglich besonders für einen starken Diesel, aber die mag ich halt nicht.

Es ist mir klar, dass der Hybrid sehr sparsam wird, wenn man hinter einem LKW bleibt. Dann meldet der Bordcomputer schon mal eine 6 vor dem Komma (man kommt dabei auf einen sehr hohen EV-Anteil), aber das habe ich noch nie für einen ganze Tankfüllung geschafft (oder gewollt...?).

Mit meinem Nutzungsprofil (schnelles, konstantes Tempomatfahren auf der Autobahn) bin ich zunächst ziemlich beeindruckt, um wie viel sparsamer der Hybrid nun ist, auch wenn ein Teil des Verbrauchvorteils sicher auf konventionelle Vorteile (Cw, Übersetzung, kein 4WD) zurückzuführen sind.

Was kann man noch darüber hinaus machen, erreichen?

Gruß & vielen Dank für Eure Rückmeldungen
Alex

Ich denke, bei Deinem Fahrprofil machst Du soweit alles richtig.

Ein weiteres Absenken des Verbrauchs würde eine Änderung Deines Fahrstils erfordern, insbesondere ein Absenken der gefahrenen Höchstgeschwindigkeit, den Verzicht auf möglichst viele Überholmanöver und den konsequenten Verzicht auf Kurzstrecken ("mal zum einkaufen"). Dann lässt sich vielleicht noch ein Liter weniger herausholen, Spaß macht das aber wahrscheinlich nicht.

Alles andere führt zu weit weg vom Bereich des Praktikablen. Beispiel: Wenn Du nie schneller als ungefähr 80 km/h fahren würdest, wäre ein weiterer Minderverbrauch locker drin. Das ist nämlich so in etwa der Punkt, ab dem Du mehr Energie zum Überwinden des Luftwiderstands als zum Überwinden des Rollwiderstand brauchst, und der Luftwiderstand steigt quadratisch (!) zur Geschwindigkeit. Aber, wie gesagt, das ist dann mehr eine theoretische Betrachtung.

Grüße, Egon

Ich denke, auch der Verzicht auf elektrisch gefahrene Streckenanteile könnte noch eine Minderung des Verbrauchs ergeben.

Die für die Elektro-Traktion benötigte Energie muss zum größten Teil - neben der Rekuperation beim Bremsen - vom Benzinmotor erzeugt werden; die dabei auftretenden Umwandlungsverluste dürften beträchtlich sein und gehen zu Lasten des Verbrauchs.

Viele Grüße von
Priusfritz

Was der Wagen kann, blitzt immer mal bei einzelnen Situationen auf.
Wenn man auf der Stadtautobahn und Landstraße mit 80-120 unterwegs ist, hatte ich nach 150 km 5,9l auf dem BC.

Wenn die Topografie stimmt (milde Hügel steigern den EV-Anteil beträchtlich), schafft man sogar noch einen Liter weniger (BC 4,9 nach 300 km).

Allerdings war beide Male kein Kaltstart eingerechnet (dafür freilich mit Licht/Klima etc). Deshalb wird ein solcher Verbrauch nicht über eine ganze Tankfüllung berechnet auftauchen.