Aber mal ehrlich, hohe Ersatzteilpreise interessieren doch wohl nur dann, wenn man sie (häufig) braucht.
Am Ende muss man sowas aber auch wirtschaftlich betrachten.
Dazu mal ein Beispiel.
Nehmen wir einen Konzern der Völker motorisieren will. Einen Wagen für das Volk sozusagen. Keine Ahnung wie man ihn nennen könnte...na egal.
Und da brauchen wir mal ein Teil.
Ein elektrischer Fensterheber. Sagen wir mal Kosten von 25€ für das Bauteil.
Dieses Teil wird bei 100000 Autos 200000x gebraucht.
Rechnet man eine Ausfallquote bräuchte man zB.1000 Stück zusätzlich. Also braucht man pro 100000 Autos 201000 Stück.
Fallen die Teile aber öfters aus ("Sowas hatten wir noch nie"sagt der Händler und der AutoBlöd Kummerkasten ist voll davon)braucht man eben entsprechend mehr. Also zB. 210000 Stück.
Nun hat man als Automobilhersteller die Möglichkeit bei größerer Abnahme einen geringeren Preis pro Teil beim Zulieferer durchzusetzen.
Der Zulieferer wird es mitmachen. Denn die Auslastung bei nicht notwendiger Modernisierung steigt. Der bekommt aber statt der ursprünglichen 25€ nur 20.
Das kann er mitmachen da er ja nicht in neue Teile investieren muss und so diese 5€/Teil verschmerzen.
Noch günstiger wird es wenn man es modellübergreifend einsetzen kann.
Da wird die Einsparung noch größer da die Stückzahl ja proportional steigt. Und man könnte nochmal mit dem Zulieferer reden.
Senkt man die Fehlerquote nimmt man ja weniger ab. Man spart also weniger...Also kauft man 420000 Einheiten auf.
Nun kommt ein anderer Hersteller. Der ärgert sich über Fehler und will immer perfekt sein. Nun sucht der für die Globalisierung Partner die als Zulieferer für zB. Fensterheber dienen können.
Zulieferer:"Bei 420000 Stück Abnahme(wie bei den Anderen) kosten die 19€/Stück."
Naja, man prognostiziert beim Hersteller aber nur 100000 Autos, also: "Nein wir dachten so an 200100 Stück."
Dazu der Zulieferer:"Okay, dann kosten die 30€/Stück da die geringe Produktionsabnahme sich sonst nicht rechnet!"
Am Ende hat der erste Hersteller nach 10 Jahren (solange werden i.d.R. Originalersatzteile nach Produktionsende vorgehalten)4200000 Fensterheber abgenommen. 4000000 in 2000000 Autos verbaut und 199998 Fensterheber als Ersatzteil verkauft. Die restlichen 2 wandern ins Museeum. Die 38€ kann man verschmerzen, denn man hat ja ungefähr jedem 10. Besitzer die Fensterheber 2x verkauft.
Vom anderen Hersteller wurden insgesamt 2001000 Fensterheber abgenommen. Nach 5 Jahren entschied man sich ob der hohen Ausfallquote von einen Rückruf zu starten. So blieben 1000 als Reserve liegen (und wurden nach 10 Jahren teuer entsorgt)und die nächsten Fensterheber für die letzten 5 Produktionsjahre gab es dann von einem anderen Hersteller der 1% Fehlerquote schafft.
Nun sollte klar sein warum ET auch teurer sein können...
Achtung, dieser Beitrag enthält Ironie und wer mit genauen Zahlen kommt der kann das machen...interessiert mich aber nicht.