Priusfreunde.de

@Gerd:

Danke für deinen letzten Absatz! Das ist eine Grundlage, die ich mir zum Diskutieren wünsche.

Du bringst Vorschläge, wie aus deiner Sicht eine schleichend abnehmende Fahrtüchtigkeit überprüft werden kann. Diese kann man dann diskutieren und jeder kann seine Pro- und Contra-Argumente zu diesen Vorschlägen bringen.

So darf es aus meiner Sicht hier im Thread gerne weitergehen, denn das bringt uns tausendmal näher zusammen, als wenn sich einer einfach hinstellt und sagt: "Diese Ideen sind völlige Spinnerei und die Vision Zero ist es auch" und dann die Ziellinie einfach immer weiter verschiebt.

Gerd, dein letzter Beitrag ist doch genau so, wie man eine Diskussion erwartet.

Wenn es zwischenzeitlich einen kleineren Disput gab, in gewisser Hinsicht auch ein klein wenig mit mir, dann geht das sicherlich maßgeblich darauf zurück, dass manche Leute (so wie ich) schlichtweg gereizt reagieren können, wenn die EU wieder einmal pauschal als Sündenbock herhalten muss.

Man kann zwar berechtigt über die eine oder andere unsinnige EU-Richtlinie streiten, über alle gesehen müssen wir uns aber glücklich schätzen, dass es eine Harmonisierung innerhalb der EU gibt, sonst hätten wir einen unerträglichen Wildwuchs, der alles andere als wünschenswert wäre und der auch die Wirtschaftsleistung innerhalb der EU sehr beeinträchtigen würde.

Ich hoffe also, du kannst es verstehen, wenn Leute wie schon gesagt bei EU-Kritik gereizt reagieren, weil es auf keine Kuhhaut mehr passt, was in letzter Zeit auf diesen Staatenbund draufgehauen wird.

eppf

Braucht man auch ein psychiatrisches Gutachten?
Wieviel passiert, weil Machogehabe und Überschätzung der eigenen Fähigkeiten Unfallursache sind?

Gruß
Helmut

@YarisGerd

Danke für deinen letzten Beitrag weiter oben. So liest sich die Kritik schon anders und vor allem sehr konstruktiv.

Ich war derjenige, der das Wort „Bashing“ ins Spiel brachte.

Bereits damals schrieb ich, dass selbstverständlich Kritik immer möglich und erlaubt ist, aber der Ton die Musik macht.

Offenbar hast du es anders gemeint, als ich es verstanden habe. Ich reagiere da ähnlich wie eppf, da man von vielen Seiten immer nur den einen Sündenbock sucht.

Wenn es dir, wie hier jetzt geschrieben, darum geht, dass die Regelungen einheitlich sind und dann auch im Ausland zu Themen werden, dann nehme ich meinen Bashingvorwurf gerne zurück.

So wie die Diskussion jetzt läuft, sollte es sein. Es ist klar formuliert und es wird auch eine mögliche konstruktive Alternative aufgezeigt.


LG
Philipp

eppf schrieb:
Man kann zwar berechtigt über die eine oder andere unsinnige EU-Richtlinie streiten
Selbstverständlich! Das stand nie außer Frage, wenn es sachlich ist. Wie schon öfter mal dargestellt. Leider sind ein paar Menschen, gefühlt international zunehmend, nicht willens oder in der Lage mal zu unterscheiden:
- ist es 1 Gedanke, den 1 Abgeordneter im EU-Parlament geäußert hat?
- ist es ein Beschluß/Verordnung, hat es Rechtsgültigkeit?
- ist es die mehrheitliche Meinung des Europäischen Parlamentes?
- kommt es von der Europäischen Kommission?
Wie soll man auf Augenhöhe, sachlich und respektvoll diskutieren, wenn jemand Dinge raushaut wie "die Abgeordneten (=alle, französische Front National, ungarische Partei Fidesz usw.)... machen sich die Taschen voll ... gegen "den kleinen Mann"" usw.?

Es gibt keine Partei oder Institution mit der ich kritiklos einverstanden bin, jetzt mal auf deutscher Ebene betrachtet. Wenn ich z.B. die Wahlkampfsprüche von Hr. Aiwanger (FWG) gehört habe, hatte ich Puls. Trotzdem bekommt die FWG-Ortsgruppe schon mal mein Kreuz bei der Wahl. Mein seliger Vater war übrigens Gründungsmitglied. Hoffentlich verstehen die Mitlesenden anhand dieses Beispiels, warum Differenzierung und sachliche Formulierung wichtig sind.

Ein Teil dessen was hier auf den letzten Seiten geschrieben wurde passt eher in den Thread Medienkompetenz. Ein Forum ist ein tolles Medium. Wenn wenigstens mal versucht wird, korrekt zu formulieren und ebenso richtig zu lesen. Wenn es geht außerdem ohne Polemik und Unterstellungen, was wiederum in "wie wollen wir diskutieren?" passt.

"Spaltung" fängt im Kleinen an, Beispiele: "Die Grünen" (z.B. sind weltfremd), "die Polizei" (z.B. unternimmt nichts), "die EU" (welcher Teil) oder "die Moderatoren" (z.B. bevorzugen bestimmte User oder benachteiligen Andere.). Und an der Stelle nochmal der Hinweis: In der Bundesregierung, dem Moderatorenteam usw. verständigt man sich auf eine Handlungsweise. Das heißt nicht, das Alle die gleiche Meinung haben. Sowas nennt man *Tusch* Demokratie.

LG
Klaus

Danke!

LG
Philipp

@KSR1 100%
Was mich schnell aufregt, sind so „confirmation bias Argumentationen“, bei denen z.B. die EU immer schon ein Kern allen Übels ist und dann begierig „Belege“ aufgesaugt und weitergegeben werden.

Dabei wird es in Zukunft immer wichtiger sein, dass die EU geschlossen auftritt, sonst wird man in der Gemengelage zwischen den USA und China komplett zerrieben.

Leider wünschen innerhalb vieler EU-Länder immer mehr Leute den Tod der EU herbei, ohne auch nur in bisschen zu realisieren, dass dies einem wirtschaftlichen Selbstmord gleichkäme.

Das Beispiel UK hat anscheinend kein bisschen gewirkt, bzw. die Populisten in den EU-Ländern nehmen jetzt die Worte von Rishi Sunak für bare Münze, der sich zuletzt komplett zu einem Populisten wandelte, weil er um sein politisches Überleben kämpft.

eppf

PMueller schrieb:

TF104 schrieb:
…
3. eine Verknüpfung der Ergebnisse zwischen Freizeit und Beruf
4. klare Regelungen zur Verrentung einhergehend
.
Außer einem emotionalen „Quid pro Quo“-Gedanken (den ich nicht nachvollziehen kann, weil ich hier kein Feilschen sehe) sehe ich dort keinen generellen Zusammenhang.
(Ausnahme Berufskraftfahrer - bei denen aber der ganz normale Berufsunfähigkeitsmechanismus gelten dürfte)
Wer … nicht mehr tun kann ohne Andere maßgeblich zu gefährden, sollte es nicht mehr tun.
Um mehr geht es nicht.[/quote]

Wenn einem bescheinigt wird, das man Aufgrund einer möglichen Erkrankung kein Fahr.-u. Steuertätigkeit ausführen darf, dann ist es tatsächlich unerheblich ob man dies im Ehrenamt nicht mehr kann oder eben generell nicht mehr kann.
Da gibt es aus sicherheitstechnischer Sicht keine Unterschiede.
Entweder tauglich oder nicht tauglich.
Und wenn man es nicht mehr kann, dann muss dies Konsequenzen haben. Angefangen von möglicher Behandlung um dieses wieder zu können oder eben konsequent wenn es altersbedingt und irreparabel ist, eben auch zur Verrentung führen wenn es Jemanden betrifft der eben diese Tätigkeiten in seinem Beruf ausführen muss.
Heute sind in vielen Berufen gerade handwerklich viele Fähigkeiten gefordert. So ist bei uns zB.das Werkstattpersonal komplett ausgebildet und geschult mit dem Hallenkran. Da gab es früher einen extra Kranführer für. Das machen die Leute heute im Produktionsprozess nebenbei.
Und wenn sie das nicht mehr können dann muss es auch für sie dann leichter sein in die Erwerbsunfähigkeit zu wechseln. Denn es gehört eben heute diese Tätigkeit dazu.
Das Arbeitsleben hat andere Anforderungen als noch vor Jahren als man meinte das eben der, der körperlich nicht mehr so kann ins Büro wechselt und körperlich leichte Tätigkeiten dann erledigt. Dem ist aber heute nicht mehr so, da die stellen besetzt werden, wenn man sie braucht, ggf. auch mit jungen Leuten.
Also kann es natürlich auch sein das eine nicht mehr Eignung zu irgendwas zum Verlust des Arbeitsplatzes führt. Sollte dass das Ziel sein? Mit 60 den Lappen los und auch die Arbeit?

In der Renteneintrittsdiskussion ist ja immer der 70 jährige Dachdecker das Beispiel. Was dann verröchelt wird das man meint das es den nicht trifft und der 70jährige dann nicht mehr aufs Dach muss.
Aber was nutzt es wenn man theoretisch als Pförtner noch gehen kann, keiner aber mehr Pförtner hat...?

Um auf die Gesundheitsdiskussion zurück zu kommen, ist es schon auffällig wie ein erhöhter Blutdruck im Arbeitsleben laut Arbeitsmediziner kein Problem ist, während es in der Freizeit möglicherweise zu einem Problem wird. Und genau das sollte nicht sein, wenn man mal auf den Ausgangspunkt der Diskussion hingeht.

TF104 schrieb:
In der Renteneintrittsdiskussion ist ja immer der 70 jährige Dachdecker das Beispiel. Was dann verröchelt wird das man meint das es den nicht trifft und der 70jährige dann nicht mehr aufs Dach muss.
Aber was nutzt es wenn man theoretisch als Pförtner noch gehen kann, keiner aber mehr Pförtner hat...?
Das ist wieder so, hmja. Dinge wie Rente mit 70 sehe ich aber auch mit Sorge.

Das Arbeitsleben hat andere Anforderungen als noch vor Jahren als man meinte das eben der, der körperlich nicht mehr so kann ins Büro wechselt und körperlich leichte Tätigkeiten dann erledigt. Dem ist aber heute nicht mehr so, da die stellen besetzt werden, wenn man sie braucht, ggf. auch mit jungen Leuten.
Absolute Zustimmung.

LG
Klaus

Was ist daran hmja...?

Niemand möchte den 70 jährigen Dachdecker haben.
Was macht ein Dachdecker wenn er nicht mehr aufs Dach kann?
Pförtner haben wir geklärt, Gynäkologen sind Mangelware...

Ernsthaft, man will das die Leute immer länger arbeiten gehen. Ohne aber zu differenzieren ob man dies überhaupt bis ins hohe Alter schafft. Soll das Ziel eines Handwerkes dann die Arbeitslosigkeit sein? Okay, Klartext, man will das diese Leute mit entsprechendem Abschlag "früher" -also ggf. mit 67 in Rente gehen um dann von jedem cleveren Bürgergeldempfänger ausgelacht zu werden...

Aber um beim Thema Führerschein zu bleiben, es mag populistisch klingen, ist aber leider die Wahrheit das man dem Menschen die Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen abspricht um gleichzeitig ihn im komplexeren Arbeitsleben zu lassen.
Und das kann es nicht sein.
Jeder Mensch hat seine Stärken und seine Schwächen.
Die Stärken sollte man unterstützen und die Schwächen somit verringern. Das macht ein Leben lebenswert und nicht irgendwelche von möglicherweise noch nie im Arbeitsleben stehenden Menschen ersonnenen Ideen umzusetzen.


Es sollte übrigens verlächelt heißen und nicht wie die Autokorrektur meinte verröchelt.

TF104 schrieb:
…
Wenn einem bescheinigt wird, das man Aufgrund einer möglichen Erkrankung kein Fahr.-u. Steuertätigkeit ausführen darf, …

Beziehst du das nun ausschließlich auf Berufe, die ohne eigenes Fahren, nicht mehr möglich sind (Busfahrer, Chauffeur, …)?
Bei klingt es danach, als würdest du auch auf Bäckereifachverkäufer, Programmierer, Krankenschwestern,…. einbeziehen.

Oder nochmal in kurz: Wenn meine Reflexe nicht mehr ausreichen, um ein Auto sicher durch den Straßenverkehr zu steuern, warum kann ich dann nicht weiter als Programmierer arbeiten?

Braucht ein Programmierer Fahr.- und Steuertätigkeiten im Job?
Ich denke nicht das dies Teil einer arbeitsmedizinischen Untersuchung ist.
Aber zB. der Dreher der durchaus Steuertätigkeiten können muss. Nimmt man ihm wegen Untauglichkeit diese weg, so hat dies definitiv Auswirkungen auch auf den Beruf. Man kann ja nicht einerseits die Komplexität zur Bedienung eines Autos absprechen, gleichzeitig aber sagen er wäre geeignet eine noch komplexere Maschine zu bedienen, wo die Verletzungsgefahr ungleich größer ist als im Auto.
Was macht der dann? Programmierer werden oder umschulen auf Krankenschwester?
Ich denke nicht und deshalb sollte man aufpassen das man solche Dinge nicht unterschiedlich bewertet.

Servus.

TF104 schrieb:
Man kann ja nicht einerseits die Komplexität zur Bedienung eines Autos absprechen, gleichzeitig aber sagen er wäre geeignet eine noch komplexere Maschine zu bedienen, wo die Verletzungsgefahr ungleich größer ist als im Auto. M.E. ein unpassender Vergleich, denn beim Dreher gibt es überwiegend das persönliche Verletzungsrisiko, beim Fahrer eines Fahrzeugs können schnell Dritte beeinträchtigt werden.
Bei der Gesundheitsprüfung im Rahmen einer FE geht es m.E. in erster Linie um den Schutz Dritter, wofür eben auch der Staat mit verantwortlich ist.
Beim Schutz des Einzelnen, noch dazu im Rahmen der beruflichen Tätigkeit wie z.B. bei den genannten Dreher, ist der Arbeitgeber (aber auch der AN) verantwortlich.


Grüße ~Shar~

@TF104: Ah, ich denke, jetzt habe ich (besser) verstanden, was dir vorschwebt.
In meinen Ohren klang das danach, als wolltest du alle Arbeitnehmer, die durch die Fahrtüchtigkeitsprüfung fliegen, automatisch in Rente schicken.

Aber im Prinzip geht es dir darum, im selben Zug die jeweilige Berufsfähigkeit zu prüfen, richtig?

Diese Kopplung hielte ich zwar trotzdem weder für sinnvoll noch praktikabel, aber ich weiß, wie du darauf kommst.
Danke