Priusfreunde.de

Diese wilde Idee gilt ja bereits für Lkw-Führerscheine seit 2000, wenn ich mich recht entsinne (meinen habe ich seit 2004 und ich muss diesen seither alle 5 Jahre erneuern).

Richtig. Da verliert der LKW aller 5 Jahre seine Gültigkeit. Und ganz so verkehrt ist es tatsächlich nicht sich aller 5 Jahre mal für die Fahreignung durchchecken zu lassen.

Aber nach meinem eigenen Erleben ist es dann wichtig das es enge Grenzen gibt und der Arzt zwar eine Behandlung bei möglichen festgestellten Krankheitsbildern empfehlen kann, die Fahreignung aber eben nicht damit hinausschiebt und auf eine erneute bezahlte Untersuchung bestehen kann. So wie man es bei mir versucht hat.
Dabei war die Verdachtsdiagnose einfach mal falsch. Das aber zu beweisen hat Zeit und Geld gekostet. Und eben nichts mit der Fahreignung zu tun.
Und genau da liegt der Punkt.
Da muss es klare Grenzen und festgesetzte Kosten geben.
Ebenso für mich völlig unverständlich weshalb die Führerscheinbehörde ärztliche Befunde sehen will. Einfach so. Auch auf meine Nachfrage auf welcher Grundlage ich einen derartigen Nachweis bringen soll, kam eben nur : Weil ich das so möchte. Oder anders, sie zweifelte die Aussagen des Arztes an. Warum konnte sie nicht ausführen. Dabei stand im Untersuchungsnachweis das die Werte im Normbereich sind. Also war das Willkür. Auch da gehört bei einer verpflichtenden Untersuchung ein Riegel vorgeschoben und klare Richtlinien definiert.
Denn sowas geht in meinen Augen nicht.

Die Untersuchung an sich okay.

Und wir drehen den Rentenspieß mal um.
Wenn der Führerschein aus körperlichen Gründen weg ist, dann ist man automatisch Rentner. Wie wäre das? So wird dann ein Schuh draus. Denn auch im Arbeitsleben -außer man sitzt im ruhigen klimatisierten Büro- gibt es genug Gefahren auf die man reagieren können muss. Kann man das nicht mehr, dann gehört man nicht mehr auf Arbeit. Schon allein aus Sicherheitsgründen.

Ich war Berufskraftfahrer für Personenbeförderung und auch als LKW Fahrer der Klasse C und CE tätig. Regelmäßige Seh, Reaktions und Konzentrationstests sind da gesetzlich vorgeschrieben. Wenn die jetzt jeder alle 5 Jahre machen müsste,wäre das in Ordnung. Aber Rentner sollen teilweise alle zwei Jahre zusätzlich einen phychologischen Test sowie eine Prüfungsfahrt machen. Einen LKW darf man mit der medizinischen Prüfung auch nach Cerlängerung nur noch privat fahren. Wenn man den gewerblich fahren will, braucht man eine Fahrerkarte sowie die nötigen Zusatzscheine. Für einen BUS reicht die Führerscheinklasse D und eine Fahrerkarte. Wenn man einen PKW oder Minibus mit weniger als 9 Sitzplätzen fährt, braucht man eine Personenbevörderungsschein und eine Ortskundeprüfung. Wer seinen Führerschein umtauscht, sollte sich gut überlegen, ob erirgendwelche freiwilligen Angaben macht. Die könnten ihm die Fahrelaubnis kosten. So hat ein gut eingestellter Diabetiker, trotz von einem Diabetologen Bescheigteb Fahrtauglichkeit, seine Führerschei verloren, wei es der Führerscheinstell nich gefiehl. Das hat den Mann viele Gutachten und tausende Euros und zwei Jahre Fahrverbot gekostet. Meine Frau durfte nach unserer Heirat keinen Führerschein machen, weil das Verkehrsam die Nanensänderung vom deutschen Standesamt nicht anerkannte. Dabei ist in Deutschland nur das Standesamt zur Namensänderung berechtigt. Aber diFührerscheinstelle interessiert sch halt nicht für Kompetentzen und Zuständigkeiten. Was hilft da schon ein ärtzliches Gutachten eines Facharztes? Da sehe ich jede Menge Probleme. Die Kosten tragen natürlich immer die Betroffenen

Gerd

TF104 schrieb:
...
Und wir drehen den Rentenspieß mal um.
Wenn der Führerschein aus körperlichen Gründen weg ist, dann ist man automatisch Rentner. Wie wäre das? ..
"Hinreichend" != "Notwendig"


Wenn meine Reflexe zu schlecht zum Autofahren sind, heißt das nicht, dass ich nicht weiter als Programmierer arbeiten kann.

Außerdem ist dein Ansatz schief: Es hießt nicht "Rente = Führerschein weg", sondern "Rente => Verpflichtende Überprüfung der Fahrtüchtigkeit".
Der Äquivalenzschluss dafür wäre "Führerschein weg => Verpflichtende Überprüfung der Erwerbsfähigkeit".

Kann man machen, weiß aber nicht, ob du das wirklich willst.

Diese EU Abgeordneten wollen null Verkehrstote. Das ist aber der falsche Ansatz. Das lässt sich so nicht erreichen. Ich denke gerade an den Busunfall, der gerade in den Medien war. Der Fahrer war gerade losgefahren. Als Busfahrer muss er alle 5 Jahre eine ausführliche Gesundheitsprüfung bestehen. Aber das hat nicht geholfen. Es gibt keine absolute Sicherheit. Das ist nur eine Illusion. Auf der einen Seite will die EU immer mehr Verantwortung auf (teil)autonomische Assistentssyteme schieben und damit dem Fahrer die Kontrolle langsam entziehen und andererseits will sie den alten Fahrern das Fahren verbieten. Das ist diskriminierend, weil es nicht nerücksichtigt, dass ältere Fahrer in der Regel köroerliche Einschränkungen durch Erfahrung ausgleichen können. Wenn man etwas langsamer reagiert, und dafür die Situation ein bis zwei Sekunden früher erkennt, kann man trotzdem früher agieren. Wie gesagt, bin ich nicht gegen regelmäßige Seh-, Reaktion- und Konzentrationstests. Aber, das was die EU vorhat geht zu weit. Die sollten viel mehr darüber nachdenken, ob es Autos im öffentlichen Straßenverkehr braucht, die in unter 2 Sekunden von 0 auf 100Km/h beschleunigen!

P.s. ich wusste nicht, dass Kraftfahrer mit 60 in Rente gehen. Wenn die mit 60 automatisch den Führerschein abgeben müssten, wären sie 7 Jahre lang arbeitslos. Es ist schon jetzt sehr schwer junge Menschen dazu bewegen Berufskraftfahrer zu werden. Schlechte Arbeitsbedingungen, wenig Geld und sehr hohe Verantwortung bei hohen Risiko sind nicht gerade verlockend. Ohne Berufskraftfahrer, wäre die EU spätestens in einen Monat an Ende. Aber immer drauf mit dem großen Knüppel!

Gerd

YarisGerd schrieb:
Diese EU Abgeordneten wollen null Verkehrstote. Das ist aber der falsche Ansatz. Der Ansatz ist schon richtig, wenngleich natürlich illusorisch.

Ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass die Berufsgenossenschaft irgendwann gesagt hätte, wir hören auf, uns um die weitere Arbeitssicherheit zu kümmern, wenn man einen gewissen Wert an tödlichen Arbeitsunfällen unterschritten hat.

Im Ansatz heißt die Forderung der EU "Jeder Verkehrstote ist einer zu viel" und das ist im Prinzip richtig. Solange man nicht bei null angekommen ist, muss nach weiteren praktikablen Lösungen gesucht werden, die Zahl weiter zu verringern.

eppf

Die null Verkehrstoten wären schon gut, aber der Ansatz zum Erreichen des Zieles ist falsch!

Gerd

eppf schrieb:

[...]
Im Ansatz heißt die Forderung der EU "Jeder Verkehrstote ist einer zu viel" und das ist im Prinzip richtig. Solange man nicht bei null angekommen ist, muss nach weiteren praktikablen Lösungen gesucht werden, die Zahl weiter zu verringern.[...]

eppf

Wie ich weiter oben schon schrieb: Tempolimit steht für dieses Problem außen vor.

Gruß
Helmut

Wenn es nach so einigen Leuten geht, soll am besten so ziemlich jede Maßnahme außen vor bleiben, die auch nur im Geringsten an dem Privileg, ein mehrere Tonnen schweres, motorisiertes Fahrzeug zu führen, etwas ändert.

ellert_de schrieb:
Wie ich weiter oben schon schrieb: Tempolimit steht für dieses Problem außen vor.Das ist aber jetzt weniger ein Problem, das die EU zu verantworten hat. Da gibt es einen einzelnen EU-Staat, der jede potenzielle EU-Richtlinie, für alle Straßenarten eine gewisse max. Geschwindigkeit zu definieren, welche jeder Staat freiwillig auch unterhalb davon festlegen darf, konsequent torpediert.

eppf

marratj schrieb:
Wenn es nach so einigen Leuten geht, soll am besten so ziemlich jede Maßnahme außen vor bleiben, die auch nur im Geringsten an dem Privileg, ein mehrere Tonnen schweres, motorisiertes Fahrzeug zu führen, etwas ändert.

Es geht nicht um mehrere Tonnen schwere Fahrzeuge. Die Fahrer, der LKWs und Busse beruflich fahren werden schon jetzt alle 5 Jahre überprüft. In unserer Firma werden sie zusätzlich jedes Jahr vom Betriebsarzt untersucht.

Ja, ich weiß, dass einige Elektroautos auch über 2 Tonnen wiegen. Eine Fahrerlaubnis ist Vorraussetzung um ein Kraftfahrzeug im öffentlichen Straßenferkehr zu fahren. Aber als Privileg würde ich das nicht bezeichnen.

Gerd

Ich glaube, marratj hat nicht die Fahrerlaubnis als Privileg bezeichnet, sondern die damit einhergehende Erlaubnis, den Anachronismus mit immer schwerer werdenden PKWs und damit einer immer geringer werdenden prozentualen "Nutzlast" weiterbetreiben zu dürfen.

eppf

Mit der Fahrerlaubnis Klasse B darf man Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t fahren. Das würde ich schon als "mehrere Tonnen schwer" bezeichnen.

Jemand, der nach seiner Führerscheinprüfung sein Leben lang nur Kleinwagen mit 900-1.200 kg Leermasse gefahren hat, darf sich jederzeit einen Mercedes Sprinter, VW Crafter oder einen dieser bei polnischen Speditionen beliebten Kleinlaster (zumindest die 3,5er, nicht die 7,5er) leihen und den vollbeladen durch die Gegend fahren.

Ohne irgendeine weitere Prüfung, dass er fähig ist, statt dem Kleinwagen auch mit einem bis unters Dach beladenen Transporter ohne Innenspiegel/Heckscheibe (sprich mit eingeschränkter Rundumsicht und dem berüchtigten "Toten Winkel", auf den dann die schwächeren Verkehrsteilnehmer bitte achten sollen) im dichten Stadtverkehr die Nerven zu behalten.

Das sehe ich schon ein stückweit als Privileg an.

Da hast du dann doch einen ganz anderen Ansatz gewählt als ich dachte.

Wenn jemand aus quasi beruflichen Gründen einen Kleintransporter fährt, wo die entsprechende Ladung dazugehört, dann ist es für mich sehr viel verständlicher, als einen PKW mit 2.5t Gewicht fahren zu dürfen, der so gut wie immer mit 80 bis 100kg "Nutzlast" bewegt wird.

Ich bringe mit dem Begriff "Privileg" eher etwas Unnützes in Verbindung, was es nicht zwingend braucht.

eppf

Nun ja, ein Privileg ist erst mal etwas, das man zugebilligt bekommen muss. Etwas, das über Grundbedürfnisse oder Grundrechte hinausgeht.

Die Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen im Allgemeinen könnte man im weiteren Sinne selbst als Privileg einordnen. Denn nirgends gibt es ein verbrieftes Grundrecht darauf, jederzeit und überall Auto fahren zu dürfen.

Natürlich darf man sich mit seinem Körper jederzeit im öffentlichen Raum frei bewegen. Das sehe ich als Grundrecht an. Sobald man aber ein Werkzeug dazu benutzt, das eben schon durch seine Masse und Geschwindigkeit (und der daraus potentiell folgenden Aufprallenergie) in der Lage ist, allein durch seine Bewegung eine potentielle Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer darzustellen, ist das was anderes.

Dieses Privileg wird einem durch den Gesetzgeber zuerkannt, wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Und diese Voraussetzungen sollten eben auch kontinuierlich gegeben bleiben.

Natürlich sehe ich auch den Zwiespalt, wo man die Linie ziehen will. Als Beispiel: Die Sehkraft muss mindestens 70 % betragen, um eine Fahrerlaubnis zugestanden zu bekommen. Nun fällt nach einigen Jahren die Sehkraft schleichend unter diesen Wert ab, obwohl der Fahrer vielleicht erst Mitte 30 ist. Da der Sehkraftverlust schleichend passiert (ich kenne das von mir als Brillenträger ja selbst), erkennt man das selbst gar nicht so direkt, wenn man diesen Schwellwert unterschreitet.

Wie nun soll also sichergestellt werden, dass diese Voraussetzung für die Fahrerlaubnis weiter erfüllt bleibt? Will man regelmäßige verpflichtende Überprüfungen einführen, um solche Fälle zu finden? Oder setzt man auf Eigenverantwortung und wartet darauf, dass was passiert? Weil solange nichts passiert, kann es ja schließlich nicht so schlimm sein, oder?

www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/...den-verkehr-13378130
Mangelnde Sehfähigkeit
Jeder sechste Autofahrer in Deutschland gefährdet den Verkehr