Priusfreunde.de

Bezüglich Verbrenner und seine heißen Nebenaggregate gelten immer noch die uralten, goldenen Regeln aus der Seeschifffahrt:

Einmal auf Betriebstemperatur bringen und dann mit gleichmäßiger, nicht zu extremer Last laufen lassen...

Viele verlieren aber sowieso vorzeitig die Nerven und trennen sich relativ früh von ihren Fahrzeugen.

O.

Sind's die blank liegenden Nerven, oder hat es andere Gründe für einen Fahrzeugwechsel? Der Autoindustrie und dem Gebrauchtwagenmarkt ist's egal. Hauptsache der Rubel rollt, je mehr desto besser. In diesem Sinne öfter mal was Neues.

Ich glaube, die Frage(n) vom Reisenden lassen sich nur in einzelnen kleinen Etappen erklären, durch welche Maßnahmen sich welche Komponenten des Fahrzeugs am längsten am Leben erhalten lassen und somit die Kosten zu senken.
Am Ende wird aber auch das wieder darauf hinauslaufen, daß man sich für das eine oder andere Kostenmodell entscheiden muß. Man wird kein allgemeingültiges Modell finden, womit bei entsprechender Handhabung das Fahrzeug die geringsten Kosten produziert.
An der einen Stelle eingespart erzeugt früher oder später an einer anderen Stelle Kosten. Bei dem einen etwas mehr. Bei dem anderen etwas weniger. Mal früher, mal später.
Am Fahrzeug verschleißt alles - selbst nur beim doof in der Gegend rumstehen. Das eine oder andere Teil ist auch darauf ausgelegt zu verschleißen. Dann sollte man das auch entsprechend nutzen.

@Wisedrum
Insofern stimme ich Dir vollkommen zu, reinsetzen und losfahren. Den Rest erledigt das Fahrzeug. Und wenn man dabei mit dem Fahrzeug sorgsam umgeht, hat man lange was von - wenn man mal davon ausgeht, kein Montagsfahrzeug erwischt zu haben.

@Reisender:
- Abgasanlage: Korrosion. Da sammelt sich Kondenzwasser drin. Durch Aufheizen wird das entfernt. Die Abgasanlage hat aber noch mehr Komponenten, beispielsweise Vor- und Endschalldämpfer. Wenn letzterer nur noch lauwarm wird, wird sich da das Wasser sammeln.
- Katalysator: Durch die chemische Reaktion wird das Material im Inneren verbraucht. Aber auch dafür werden entsprechende Temperaturen benötigt.
- Hoher EV-Anteil: Wie oben bereits aus dem Erfahrungsbericht zu lesen war, spritsparend war das wohl nicht. Zudem muß man unterscheiden zwischen EV wenn das System dies für richtig hält und dem EV beim Rollen in N. Beides hat einen unterschiedlichen Einfluß auf die Temperatur der Abgasanlage.

Einen optimalen Weg, alle Komponenten zu schonen und so bis zum Lebensende des Fahrzeugs zu nutzen, wird Dir wahrscheinlich keiner sagen können.

Gruß
Tom

"bis zum Lebensende",... definiere bitte

(In meinem Fall: 15 Jahre sind rum*, km < 200.000. Danach ist: Bonus nach dem Lebensende)

*in 3 Jahren

Vielleicht wäre es interessant bei uns eine Rückmeldung, oder Tabelle wie "Kilometerkönig" einzuführen für Prius Halter, die ihren Prius tatsächlich verschrottet haben (=Lebensende). Dann die Daten aufschreiben: Alter, Km, Grund für Verschrottung.

Weiterverkauf nach Afrika zählt nicht, es ist ja noch kein Lebensende.

Ich schätze allerdings fast, es ist nur ein Dutzend Priusfreunde, die ihren Prius tatsächlich zum Schrott gebracht haben. Und dann sind es welche, die nicht mehr hier schreiben.

Es ist schwierig zu sagen, wie ein Auto länger hält als der Durchschnitt. Im Gegensatzt dazu gibt es viele einfache Erklärungen, wie man die Lebensdauer verkürzen kann. Von zu hohen Drehzahlen, insbesondere bei kaltem Motor über Nachlässigkeit bei der Ölkontrolle gibt es da eine Menge, was man in diesem Forum aber nicht extra aufzählen muss.

Eigentlich kann man nicht viel mehr tun als zu vermeiden, was nachweislich schadet. Alles andere liegt in der Hand der Konstrukteure. Und wie schon erwähnt, der Motor alleine bestimmt auch nicht die Lebenserwartung eines Autos.

Auf maximale Effizienz ausgelegte Motoren, dazu gehören nicht nur solche im HSD, sondern auch viele Diesel, sind so konzeptioniert, dass sie auch "lauwarm" keinem größeren Verschleiß ausgesetzt sind, da sie fast alle im Winter selten ihre optimale Betriebstemperatur erreichen, wenn sie nicht gerade auf der Autobahn unterwegs sind. Dass die Öl- bzw. Motortemperatur nicht so stark schwankt wie die Kühlmitteltemperatur bzw. dieser zeitlich hinterher hinkt, ist ja bekannt. Und dass der spezifische Verbrauch bei optimaler Motortemperatur geringer ist, denke ich auch.

Stop & Go beim HSD würde ich nicht mit einem anderen Auto vergleichen wollen, schließlich ist ein Power Split Device kein Gummiriemen und schon gar kein Starterritzel. Und wer das HSD nicht überlisten, übertrumpfen oder gar austricksen will, braucht sich darüber auch nicht den Kopf zu zerbrechen.

Lebensende (für ein Fahrzeug) definiert doch jeder für sich selbst.
Für den einen ist es die Verschrottung nach zig Jahrzehnten treuer Dienste. Ein anderer trägt seinen "Schatz" zugrabe, nachdem dieser eine Kaltverformung durchleben mußte.
Ich beispielsweise entscheide das durchaus anhand der Umstände und lasse da auch solch Dinge wie Spieltrieb, Lust auf was Neues, beginnende größere Reparaturen, etc. mit einfließen.
So genau kann man das daher nicht definieren. Bei mir hat ein Fahrzeug dann sein Lebensende erreicht, wenn es nicht mehr bei mir wohnt. Das muß nicht unbedingt heißen, daß es dann nicht von jemand anderem gefahren werden kann.

Gruß
Tom

Naja, Verkauf ist aber wirklich nicht "Lebensende" . Für mich heißt Lebensende: wirklich die Schrottpresse.

Daß es quasi-ewig weiter gehen kann ist natürlich auch klar: Was ist das Lebensende eine McDonnel Douglas DC-3?

aerobuzz.de/general-aviation/erfuellte-k...c-3-durch-kolumbien/

Das ist hier kein Liebhaber Sonntagsflugzeug in der Schweiz, das ist täglicher Nutz Einsatz.

Daher definiert das ja auch jeder für sich.
Vielleicht paßt "Daseinsende" in dem Zusammenhang ein wenig besser.

Gruß
Tom

Manche sagen auch, das Leben ist vorbei, wenn man anfängt Golf zu spielen.

Smoothie schrieb:
Es ist schwierig zu sagen, wie ein Auto länger hält als der Durchschnitt. ..... Und wer das HSD nicht überlisten, übertrumpfen oder gar austricksen will, braucht sich darüber auch nicht den Kopf zu zerbrechen.

Das denke ich über Autos auch. Manchen ist es von 'Natur aus' durch eine geschickt gute gelungene Konstruktion und aufgrund ihrer wohlfeilen Zutaten gegeben, länger durchzuhalten als viele andere relativ unabhängig davon, wie 'optimal' und verschleißarm oder nicht sie behandelt wurden.

Es scheint in der Natur von einigen Menschen zu liegen, trickreicher und schlauer sein zu wollen, als ein bereits ausgefuchst konstruiertes Antriebskonzept. Man könnte es auch in der Art verstehen, dass sie nur das Optimale an Sparsamkeit, wenn's geht im Verbund mit ewiger Haltbarkeit, aus so einem durchdachten System herauszukitzeln trachten. Es kann durchaus sein, dass sie sich als ihres eigenen Unglücks Schmied dabei selbst ein Bein on the long run stellen und die Rechnung eine ganze andere als die so beabsichtigte wird.

Das mit den Temperaturen versuche ich einzuhalten wo es immer möglich ist.

Langsam warm fahren - ich habe leider auf dem Weg zur Arbeit gleich Bundesstraße/Ortsausgang und dann gleich die ersten Hügel hoch. Noch vor Stage 2

Austricksen muss ich also, Verbrennungsmotor läuft schon vor dem Ortsausgang.
Manchmal macht er das auch ohne mich (zu kalt). Wenn ich ihn „anwerfe“ dann so Stellung auf P - Heizung kurz an oder Gaspedal kurz treten. Schon läuft der. So ist das Kühlwasser wenigstens ein bisschen warm.

Andersherum nach Hause, habe ich Zeit und das merkt man dann auch im Verbrauch.
Aber hier geht es um Lebensdauer.


Was habe ich denn noch, außer Kühlwasser?
Abgase. Ich fahre mindestens 1:10 h (Schnelle Strecke, hohe Geschwindigkeit
(in meinen Verhältnissen ) Normal in Pulse&Glide 1:45-2:00 h. Da läuft der Verbrennungsmotor oft, aber eben auch lange nicht.

Bremsen, muss ich betätigen, sonst rosten die. Vorn sind noch die Originalen (ich muss mal wieder in N mit dem Fuß bremsen). Und wiederum in N mit der Handbremse bremsen, bringt echt was. Die ATU Bremsscheiben/Klötzer geben jetzt nach 40.833 km ein besseres Tragbild ab, als die Originalen es je waren. Die waren nach 3 Jahren 96.261 km reif für die Mülltonne. 55.428 km also noch dann kann ich eine Rückmeldung geben.

Stahlfelgen kann ich noch etwas sagen:
Meine geschlossenen Radkappen bringen was gegen verrostete Felgen.
Eventuell sind es auch die Originalen Radkappen, die durch das an/abbauen beim Räder wechseln die Lackierung der Stahlfelgen beschädigen. Die geschlossenen sind ja nicht zu 100% passgenau. Ich habe 2x Gewebeklebeband rum gewickelt. So halten sie mit „Klack“ in der Felge fest und sind ohne Werkzeug nicht zu entfernen.

Ich danke euch bis hierher, mal sehen was ich selbst noch beitragen kann.
Am besten fand ich das mit dem Schiffsmotor. Das ist ein Beispiel, was man richtig nachvollziehen kann. Vielen Dank dafür.

Ich möchte darauf hinweisen, dass ein N schalten und Ecometer zwischen CHG/ECO halten das gleiche ist
Es ist damit kein Tricksen. Grillblocking ist Tricksen. Wiederum im Prius 4 nicht.

Also meiner hatte für Europa mit TÜV und hohen Löhnen wirklich das Ende erreicht. Ob er in Syrien sinnvoll noch mal 2 Jahre mit all den Defekten irgendwie rollen kann oder auch dort ausgeschlachtet wird, entzieht sich meiner Kenntnis und ist mir auch egal.

Die Kilometerleistung bei schlechter Behandlung und 24/7/365/13 auf der Straße fand ich jedenfalls beeindruckend.

Reisender schrieb:
...
Langsam warm fahren - ich habe leider auf dem Weg zur Arbeit gleich Bundesstraße/Ortsausgang und dann gleich die ersten Hügel hoch. Noch vor Stage 2
...
Ich wohne ca. 100m vom Ortsausgang entfernt. Und in ca. 99% aller Fälle fahre ich in diese Richtung, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin. Zudem ist es leicht abschüssig. Am Ortsausgang ist direkt eine Kreisstraße, auf die ich immer aufbiegen muß. Und in die eine Richtung geht die Kreisstraße auch noch etwas bergauf.
Ich habe kein HA und weiß daher auch nicht, in welchem Stage sich das Fahrzeug befindet. Ist mir auch vollkommen egal. Ich muß da lang.
Vorsichtig warm fahren bedeutet nun nicht, das Gaspedal sanft streicheln. Man darf aber durchaus schon Gas geben, um vom Fleck zu kommen. Das können die Motoren schon ab. Du sollst halt nur keine >75% Leistung abrufen, also das Gaspedal durchtreten. Aber alles unter 75% ist durchaus drin. Das schadet dem Motor nicht. Zudem wird der dadurch schneller warm, da er bereits ein wenig Last bekommt.
Wenn Dir 75 nicht gefällt, nimm halt 60. Und wenn Du Dich fragst, von was nun die 75 oder 60 und woran Du das festmachen kannst, dann Gaspedalstellung. 0 wäre Fuß runter, 100 dann das Pedal auf dem Bodenblech.
Mit warm fahren ist durchaus gemeint, dem Fahrzeug Last angedeihen zu lassen. Alles andere ist dann eher "im Stand warmlaufen lassen und dabei ein wenig dahinkullern". Du sollst nur nach Möglichkeit keine Vollgasorgie hinlegen.

Gruß
Tom

So hält ein Auto nicht sehr lange:


Der Mann hatte seinen Citroen in der Schönauer Straße im Ortsteil Altmannsgrün geparkt. Um den Diesel bei der klirrenden Kälte (-9 Grad) schneller vorzuglühen, legte er einen Föhn in den Motorraum, schaltete auf Heißluft.

Der Föhn heizte den Motor allerdings zu sehr auf...


www.tag24.de/amp/thema/feuerwehreinsatz-...mit-foehn-ab-1836432