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Servus.

Zitat:
...ein seltsam anmutendes Familienauto,...- www.spiegel.de/auto/fahrkultur/vw-auto-2...cf-9892-49c2f8512a4b

Familienauto und 3-Türer passen m.M.n. nicht wirklich zusammen.


Grüße ~Shar~

1980 schon. Damals gab es selbst Ford Granada und Opel Rekord noch als Zweitürer. Und ich durfte ab 1992 den Luxus genießen, nicht mehr nach vorn aus dem Auto klettern zu müssen.

Timo

Für mich ist eher interessant, was sich die Autoindustrie immer und immer wieder aus Steuergeldern bezahlen läßt.

- 110 Mio. DM wurden ab 1978 ausgeschüttet, ohne daß sie zeitnah beim Verbraucher ankamen

- die Entwicklung der Passat-Front (ab 1988 auf dem Markt) wurde von öffentlichen Geldern mitbezahlt; Finanzierung ab 1978, auf dem Markt ab 1988. Später noch von VW ad absurdum geführt, in dem ineffiziente Motoren mit hoher Leistung hinter der aerodynamischen Front verbaut wurden, für die die kleine Kühlöffnung gar nicht ausreichte

- Dreizylinder-Turbomotoren kamen erst 40 Jahre später auf den Markt, das Geld kassierte man ab 1978, die öffentlich finanzierte Entwicklung verschwand zinslos 40 Jahre in der Schublade, statt dessen verkaufte man ab den 1990ern VR6, W8, W10 und W12 - laß' es krachen! Verbrauch und Abgase sind doch egal!

Im Auto2000 ist ein Dreizylinder-TDI verbaut. TDIs gab es bei Audi ab 1989 (als Fünfzylinder im Audi 100), ab 1992 auch in der breiten Masse als 1,9 Vierzylinder bei Audi 80, Golf III, Passat & Co. Ab 2000 den extrem sparsamen 1,2 TDI mit drei Zylindern in Audi A2 TDI und Lupo 3L. All diese Fahrzeuge haben Verbrauchswerte möglich gemacht, die zuvor undenkbar waren. Von daher ist die Technik sehr wohl, und das relativ zeitnah, bei den Kunden angekommen.

Was das Kräftemessen mit VR6, V10 TDI, W8, W12 und W16 betrifft (zumindest letztere mit bescheidenen Stückzahlen): bedanke dich beim Patriarchen Piëch, der hier seinen Größenwahn ausgelebt hat! Es sind viele technisch interessante und bemerkenswerte Modelle entstanden, aber zum Glück ist die Phase automobiler Allmachtsphantasien vorüber.

Timo

Ich habe das Zitat mal korrigiert:
All diese Fahrzeuge haben Schadstoffemmisionen möglich gemacht, die zuvor undenkbar waren. Von daher ist die Technik sehr wohl, und das relativ zeitnah, bei den Kunden angekommen.
Wie wir alle spätestens seit Dieselgate wissen, sind die Diesel-Direkteinspritzer Giftfabriken. Daher ist mindestens ein Kriterium der Förderung nicht gegeben:
Noch unter dem Eindruck der Ölkrise hatte der damalige Bundesforschungsminister Volker Hauff Industrie und Hochschulen aufgerufen, binnen drei Jahren ein fahrbereites und serienfähiges Familienauto zu konstruieren, das besonders niedrige Verbrauchs-, Abgas- und Lärmwerte erzielte.

LG
Klaus

Waren die damaligen TDIs tatsächlich "schmutziger" als die bis dato gängigen Wirbel- und Vorkammerdiesel? Vergessen darf man auch nicht, daß die Technik - über alle Hersteller - zahlreiche Benziner-Fahrer angelockt hat, die zuvor mit erheblich höheren Verbräuchen leben mussten. Selbst vergleichbare Diesel haben rund 20-30% mehr gebraucht.

Ich verstehe, daß der TDI heute von Vielen als die Personifizierung des Bösen angesehen wird, aber vor 30 Jahren war er ein Meilenstein in der Massenmotorisierung.

Timo

Man erkennt sie jedenfalls eindeutig an ihrem chrakterischen Gestank. Wenn ich den rieche, weiß ich genau, irgendwo vor mir fährt ein alter VW-Bus T4 oder alter Audi A4 Diesel.

So, wie man auch viele andere auch modernere Diesel am Gestank erkennt...Dieser Geruch nach kaltem Grillfett. Das riecht tatsächlich oft giftig! Aber, ob das grundsätzlich eher wohlriechende Abgas eines Benziners gesund ist, mag man in den meisten Fällen wohl auch eher bezweifeln.

Wie es aus heutiger Sicht aussieht, ist klar. Aber man versetze sich mal ins Jahr 1990 zurück, da war die automobile Welt noch eine andere. Selbst kompakte, normal motorisierte Autos haben 8-10 Liter geschluckt, und auch mit Katalysator - der damals grad erst im Begriff war, eine Selbstverständlichkeit zu werden - lagen die Abgaswerte ein Vielfaches über dem, was heute zulässig ist. Und da mittenrein platzte dann ein Dieselmotor, der sich mit seinen Fahrleistungen nicht mehr hinter vergleichbaren Benzinern verstecken musste (eher umgekehrt) und dabei ohne besondere Bemühungen Verbrauchswerte >5 Liter/100km ermöglichte.

Das alte TDI/CDI/whatever heute häufig eine Rußfahne hinter sich her ziehen, dürfte eher mit dem allgemeinen Pflegezustand und evtl. billiger "Tuningmaßnahmen" mittels Chip vom Grabbeltisch zu tun haben. Neu sah das noch anders aus.

Timo

Nun - das was du zu den TDIs und analogen Turbodieseln sagst, ist natürlich aus früherem Blickwinkel so gewesen. Was früher (also vor dem W123 300TD) der lahme Diesel war, wurde aufgeladen zum dynamischen Spritsparwunder...Das freute vor allem die, die beim Tanken einen möglichst geringen Betrag zahlen wollten - die Steuer war dann erst mal nicht so wichtig, da nur einmal im Jahr fällig. Das geht ja eigentlich bis heute noch so weiter. Die Leute kaufen wohl vor allem deshalb immer noch gerne Diesel - insbesondere bei schweren Autos wie SUVs. Und es geht eher ums eigene Portemonnaie als um irgendwelche Auswirkungen auf die Umwelt.

Allerdings spielt beim Fahren von größeren Autos in D oft auch der Statussymbolgedanke (und die gerne auch immer wieder angeführte "Unterstützung der deutschen Wirtschaft") eine große Rolle, weshalb ja auch eher keine Toyotas/Kia/Hyundai, sondern eher (Alibi-)PHEVs deutscher Herkunft gekauft werden...Dabei hilft wiederum vermutlich auch das Leasen-Können bei dienstlichen Fahrzeugen.

Timico, aus meiner Sicht widersprichst du dir selbst.

Wir brauchen uns nicht in das Jahr 1990 zurückzuversetzen, wenn VAG das Geld 1978 dankend angenommen hat und ein entsprechendes Auto binnen 3 Jahren (also bis 1981) entwickeln sollte, die Technik des Dreizylinder-Turbomotors dann aber bis 1999 komplett in der Schublade verschwindet und außerhalb eines Nischenmarktes bis ca. 2018 (also 40 Jahre) dem Verbraucher nicht zur Verfügung steht.



Bildquelle: Screenshot aus de.wikipedia.org/wiki/Audi_A2

Von "zeitnah" möchte ich bei 21 Jahren für ein Nischenauto und 40 Jahren für den breiten Markt nicht sprechen.

Nach meinem Gerechtigkeitsempfinden hätte der Bund das Geld 40 Jahre lang nicht auszahlen und selbst nutzen sollen, da das Ziel nicht erreicht war. Die 4 bevorzugten Autofirmen hätten das Geld jetzt vor kurzem gerne zinslos und durch 1,95583 geteilt in Euro ausbezahlt bekommen können, wenn nicht andere, u.a. auch Toyota) mit Spartechniken schneller gewesen wären.

Was hängst du dich so hartnäckig am Dreizylinder auf? Hättest du dir seinerzeit, als dein 1981-Ich, für einen ordentlichen Aufpreis gegenüber einem Golf oder Passat, ein Leichtbaufahrzeug gekauft, das von einem rumpeligen Dreizylinder-Turbodiesel angetrieben wird? Ich tippe auf Nö, wie wohl die deutliche Mehrheit der Kunden. Wesentliche Teile der gezeigten Technik gingen in den Jahren darauf aber sehr wohl in Serie, wurden aber teils, wie die Ecomatic im Golf 3, vom Kunden nicht angenommen.

Man darf auch nicht vergessen, daß erst die Weiterentwicklung der Motorsteuerungen dazu geführt hat, daß heutige Downsize-Maschinchen überhaupt alltagstauglich sind. Wenn ich an den 1,4 Dreizylinder TDI im A2 denke, der lief doch sehr rustikal und erinnerte stark an eine Baumaschine, nicht zuletzt dank der ollen Rumpel-Düse-Einspritzung. Erst die heute gängige Commonrail-Einspritzung hat den Direkteinspritzern Manieren beigebracht. Das, was 1981 präsentiert wurde, hat nur die grundsätzliche Machbarkeit gezeigt, aber alltagstauglich und -freundlich war es mit Sicherheit noch nicht.

Timo

1981 saß ich als 11- bzw. 12jähriger hinten in einem Kombiwagen mit Dreizylindermotor, allerdings ohne Turbo und als Zweitakter.

Der hatte 1 l Hubraum und 50 PS, geschluckt hatte er 8 l mit ROZ 88, MOZ 84 nach TGL 6428, verbleit und 1:50 noch mit Öl (MZ 22) gemischt.

Mein erstes Auto hatte 8 Jahre später nur 600 cm³ mit 26 PS, die Kraft der zwei Kerzen sozusagen.



Downsizing war damals in meiner Wahrnehmung kein Thema. Und Verbrennungsmotoren mit mehr als 4 Zylinder kannte ich in dem Alter noch nicht.

Na, ich meinte natürlich, wenn du damals schon ein Auto hättest kaufen können. Wobei: gegen einen Wartburg hätte das Konzeptfahrzeug wohl gute Chancen gehabt.

Wenn man so drüber nachdenkt: bestückt mit konventionellerer Technik, hätte sich der Wagen mit seiner kunststoffbeplankten Alu-Karosserie durchaus auch als moderner Trabant- oder Wartburg-Nachfolger bewährt.

Timo

Meine Traumautos waren damals Wartburg und Volvo.

VW Golf gab's als Importfahrzeug. Den großen Volvo fand ich aber besser.