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Die Gummilamellen dringen logischerweise nicht ins Eis ein, dafür sind sie ja viel zu weich. Allerdings ist durch die wesentlich höhere Auflagefläche bei den Lamellen im Gegensatz zu Spikes, die in zu hartes Eis auch nicht mehr eindringen können, die Reibung bei ersteren natürlich größer.

Sehr schön erklärt

Nun besteht ja der Reifen nicht nur aus Spikes sondern auch aus Gummi.

Da Stahl sogar härter als Glas ist und Glas härter als Eis sehe ich mir auch weiterhin keinen Grund, warum Spikes unter 1 bis 2 Tonnen Fahrzeuggewicht nicht ins Eis eingreifen können, Gummi aber schon.

Wenn dem so wäre, könnte auch kein Schlittschuhläufer, der weniger als ein Auto wiegt und dessen Kufen ein Vielfaches der Auflagefläche von einem dutzend Spikes haben, sich auf dem Eis abstoßen, indem die Kufen ins Eis greifen.

Eine Auflagefläche von Gummi auf Eis nützt gar nichts, da sich bei 250 bis 500 kg Gewichtskraft pro Rad unter einer Auflagefläche in Postkartengröße immer Wasser bildet. Gummi kann da nicht kleben oder reiben.

Aber fahrt ruhig beide mit Ganzjahresreifen zum Polarkreis, ich bin ja nicht dabei.

Bei Reifen gibt es zwei Grundsteine für den Erfolg. Die Konstruktion des Reifens und die Gummimischung. Beides in optimaler Kombination kann einen guten Ganzjahresreifen durchaus besser dastehen lassen als einen durchschnittlichen Saisonreifen.

Auch kann eine an sich gute Eigenschaft wie große Profiltiefe auch nachteilig sein. 9mm sind super, wenn man einen Reifen auch mal im leichten Gelände fährt.
Fährt man über gesplittete Straßen dann kann es auf Asphalt zum Kanguru werden weil einzelne Steinchen eine Unwucht machen das es unkomfortabel wird.

autogasprius_berlin schrieb:
Aber fahrt ruhig beide mit Ganzjahresreifen zum Polarkreis, ich bin ja nicht dabei.

Was soll ich denn bitte am Polarkreis, mit dem Quatsch hast du doch angefangen...

Ich muss in deutschen Mittelgebirgswintern fahren und da zeigen meine persönlichen Erfahrungen sowie diverse Tests (die auch im finnischen Schnee durchgeführt wurden), dass moderne Ganzjahresreifen sich im Winter nicht mehr vor "echten" Winterreifen verstecken müssen.

Dass natürlich Stollen-/Spike-Reifen unter einigen Winterbedingungen nochmal besser als Winterreifen ohne Spikes und Ganzjahresreifen sind, ist auch klar (ich fahre Spike-Reifen am Fahrrad, kann das also durchaus ein wenig beurteilen).

Allerdings darf ich solche Reifen auf dem Auto in Deutschland gar nicht fahren, die Frage stellt sich also gar nicht. Ich habe die Wahl zwischen Winterreifen ohne Spikes und Ganzjahresreifen. Und letztere sind eben auch im Winter im Mittelgebirge eine gute Wahl.

Reifen habe keine Landkarte. Die wissen nicht, auf welchem Breitengrad sie gerade fahren. Aber vielleicht bin ich als Westerwälder auch wenig kompetent, zu weit südlich und nicht hoch genug im Vergleich zum Brandenburgischen Hochgebirge.

LG
Klaus

Es hat zwar absolut nichts mit GJR zu tun, aber da schon mal von Spikes die Rede war und ich mit solchen groß geworden bin, würde ich gerne einige ihrer Vorzüge zitieren:
- Dank der spitzen Metallstifte kannst du auf einer vereisten Fahrbahn eine deutlich höhere Geschwindigkeit erreichen als mit Schneeketten.
- Auf einer geschlossenen Eis- und Schneedecke krallen sich die Stifte in den Untergrund und sorgen für einen sicheren Halt.
- Auf einer vereisten Fahrbahn sorgen Spikes dafür, dass die Reifen beim Bremsen nicht blockieren und das Fahrzeug nicht ausbricht. So erzielst du mehr Sicherheit und Kontrolle beim Kurvenfahren.www.garage-vergleich.ch/ratgeber/spike-r...te-strassen-c:215526

Scherzfrage: welches der teilnehmenden Fahrzeuge fährt hier ohne Spikes und warum?



youtu.be/UDE0qZWMX-Q

Und nein, das Eis kann für Spikes niemals zu kalt werden, höchstens zu dünn.

Dass Eis wirklich zu hart für Spikes werden könnte, war glaube ich auch mehr ein theoretischer Gedankengang...

Auf dem Fahrrad bin ich mit meinen Spikereifen auch sehr zufrieden, aber auf dem Auto stellt sich die Frage ja wie gesagt gar nicht, da in Deutschland nicht erlaubt.

Nein, es war kein theoretischer Gedankengang.

Denn Eis wird härter je kälter es wird und irgendwann hat es eine härte von nahezu Beton erreicht. Was Spikes auf Beton anstellen, Stelle ich dann auch Mal in Frage.

Dementsprechend sind dann wieder Lamellen Reifen im Vorteil.

Es kommt halt wie immer darauf an, in welchem Temperatur Bereich man sich bewegt.

Denn Stahlspikes auf Eis wo es nicht greifen kann ist halt auch rutschiger als Gummi auf leicht angerauter Oberfläche.

Eine allgemeine Aussage gibt es auch hier nicht, da es immer auf die Verhältnisse ankommt. Pauschal zu sagen, Spikes bringen mehr im Winter ist nämlich auch abhängig davon wie die Schneedecke als Beispiel ist.

Zurück zu den Ganzjahresreifen. Ich war auch lange ein Freund von Saisonreifen und habe den GJR immer als einen Kompromiss angesehen. Einen zu großen Kompromiss für die Sicherheit. Aus eigener Erfahrung wurde ich mittlerweile eines besseren belehrt.

Wenn man Mal überlegt, dass es ja eigentlich auch anders nicht sein könnte, da der Gesetzgeber sie ja auch erlaubt und nicht an deren Sicherheit zweifelt.

marratj schrieb:
auf dem Auto stellt sich die Frage ja wie gesagt gar nicht, da in Deutschland nicht erlaubt.Allerdings mit einer für Österreicher wichtigen Ausnahme:Eine Ausnahme gibt es jedoch im kleinen deutschen Eck von Lofer bis Bad Reichenhall sowie entlang der österreichischen Grenze (innerhalb von 15 Kilometern)autorevue.at/ratgeber/spikereifen

Knuddel1987 schrieb:
Nein, es war kein theoretischer Gedankengang.
Denn Eis wird härter je kälter es wird und irgendwann hat es eine härte von nahezu Beton erreicht.Ein bisschen Theorie bleibt da schon noch, wenn man näher auf das "irgendwann" eingeht.

@Kunuddel 1987
Ich war auch lange ein Freund von Saisonreifen und habe den GJR immer als einen Kompromiss angesehen. Einen zu großen Kompromiss für die Sicherheit. Aus eigener Erfahrung wurde ich mittlerweile eines besseren belehrt.

es kommt halt wie immer darauf an in welcher region gefahren wird.
in meiner region würdest du ganz schnell anders denken. ich habe beides probiert, daher im winter winterreifen und im sommer sommerreifen. diese reifen sind speziell für die jeweiligen anforderungen entwickelt. ein ganzjahresreifen ist und bleibt ein mittelweg. mein sohn hat auf seinen hyundai tucson ganzjahresreifen von goodyear. er fährt zu 90% damit in wien, schnee gibt es dort selten, falls doch nur einige zentimeter. daher haben wir uns für die GJR entschieden. sollte es wider erwarten doch einmal mehr schnee geben bleibt der wagen in der garage, öffentlichen verkehrsmittel sind ja vorhanden. diese möglichkeit haben wir landbewohner nicht, daher ist und bleibt für MICH ein guter winterreifen die erste wahl.
esox

Zum Eis:

Bei -30 Grad hat Eis bereits eine Moshärte von 3,5 und ist damit härter als Kalkstein und kommt an die Härte eines Malachit ran.

Bei -80 Grad ist Eis bereits so hart wie Stahl.

Stahl auf Stahl kennt man von der Eisenbahn.... (So reibungsarm wie möglich zur Fortbewegung)

Zu esox:

Auch hier kann ich nur meine Erfahrung mit Elektroautos teilen. Diese Verhalten sich generell anders auf Schnee und gehen mit den Reifen auch ganz anders um als ein Verbrenner.

Ich kann aus persönlichen Erfahrungen die genannten Vorzüge von Spikesreifen bestätigen. Ich habe Ende der 60er auf einem Dienstwagen Moskwitsch die Dinger viele km gefahren. Wer die Karre kennt, weiß, wie die fährt und schleudert. Mit Spikes fuhr das Ding wie auf Schienen. Leider heute aus bekannten Gründen nicht mehr erlaubt.
@Knuddel 1987, über wieviele Km mit Spikes hast du deine Erfahrungen gemacht?

Da frag ich mich doch glatt wie die Kollegen vom Eisspeedway über die Runden kommen. Da greifen nur die Spikes. Oder fahren die nur auf "warmen" Eis?

MfG Harzbube.

esox schrieb:

es kommt halt wie immer darauf an in welcher region gefahren wird.
in meiner region würdest du ganz schnell anders denken. ich habe beides probiert, daher im winter winterreifen und im sommer sommerreifen.
Mal so rein interessehalber, von welcher Region sprechen wir hier genau?