Priusfreunde.de

In Deutschland ist die Vorschrift zur Benutzung von Winterreifen dünn und schwammig formuliert. Eigentlich soll und muss man, aber richtig müssen muss man nicht.

Mit dieser Unklarheit soll nun bald Schluss sein. Der Bund muss nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg den Bußgeld-Paragraphen aus der Straßenverkehrsordnung streichen. Damit entfällen auch der Punkt die 40 Euro Bußgeld, wenn man mit der falschen Bereifung erwischt wird.

Somit erhielt die Sicherheit im Straßenverkehr einen herben Rückschlag. Schade.

Naja, da warten wir erstmal ab, was da passiert.
Unsere Regierung macht ständig Gesetze, die gegen das Grundgesetz verstoßen, da sollte die ein Oberlandesgerichtsurteil nicht jucken.

Das wirkliche Problem liegt aber darin, wie man denn Winter- und Sommerreifen definiert. Den prinzipielle ist das dasselbe, "nur" Profil und Gummimischung unterscheiden sich. Und soll jetzt der Gesetzgeber festlegen, wieviele Rillen dort sein sollen und wie weich der Gummi sein soll? Vielleicht kann ja ein guter Reifenhersteller mit weniger Profil und härterem Gummi einen besseren Reifen machen? Als Gesetzgeber kann man da nur Fehler machen - oder den Fortschritt abwürgen.

Das sinnvollste wären vielleicht noch Ausweich- und Bremsversuche bei definierten Bedingungen als Maß - aber hier hat natürlich auch das Versuchsfahrzeug Einfluß.

Bei der wässrigen Gesetzeslage war die Rücknahme der Bestrafung die einzig richtige Lösung. Es kann nicht sein dass der Punkt davon abhängig ist, wie der jeweilige Polizeibeamte die Situation gerade nach Bauchgefühl einschätzt.

Doch nun muss etwas geschehen, was alle Fahrzeuge mit ungeeigneten Reifen von der Fahrbahn fegt. Die Steckenbleiber im Winter gefährden nämlich nicht nur andere (und sich selber), sondern sie behindern den Verkehr und können ihn zum erliegen bringen.

Wie man das gesetzlich vernünftig regeln will, ist mir ein Rätsel.

Vorschlag: Wer einen Unfall oder eine Behinderung ausschließlich wegen falscher Bereifung bzw. Fahrzeugausrüstung verursacht, kriegt eine ordentliche Strafe und Abzug der Versicherungsleistung. Die Geldstrafe dürfte preislich gerne in Höhe einer Winterreifenausstattung liegen.

Vorschlag für lernbereite Sünder: Wer nach der Geldstrafe sein Fahrzeug ordentlich ausrüstet, bekommt einen Teil der Strafe zurückerstattet.

Ich verstehe die Diskussion um Winterreifen nicht so recht.
Tatsache ist, das Winterreifen bei niedrigen Temperaturen viele Vorteile haben und eun großes Maß an Fahrsicherheit ( Bremssicherheit) bieten. Wer schon einmal Probleme hatte weil ein "Uneinsichter" meinte bei Schnee und Eis mit seinem Auto schlittenfahren zu müssen, der wird sich garantiert für Winterreifen entscheiden. Ausserdem wird der Sommerreifen in dieser Jahreszeit geschont.
Also, entweder Winterreifen im Winter, bzw. Sommerreifen in der übrigen Jahreszeit......oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen im Winter.
Eine "nichtangepasste Bereifung" ist meiner Meinung nach mindestens "grob fahrlässig".

Aber wie will man Pflicht zur Benutzung von Winterreifen definieren? Anhand es Datums kann sehr unsinnig sein, da sich die Witterung selten genau nach dem Kalender richtet. Schnee vorhanden oder nicht ist auch keine gute Definition, denn das kann sich stündlich ändern. Das Thermometer zu benutzen ist auch keine klare Regelung.

Kurzum: Es ist nicht einfach, eine Winterreifenpflicht gesetzlich zu regeln.

Holger schrieb:
Vorschlag: Wer einen Unfall oder eine Behinderung ausschließlich wegen falscher Bereifung bzw. Fahrzeugausrüstung verursacht, kriegt eine ordentliche Strafe und Abzug der Versicherungsleistung. Die Geldstrafe dürfte preislich gerne in Höhe einer Winterreifenausstattung liegen.

Vorschlag für lernbereite Sünder: Wer nach der Geldstrafe sein Fahrzeug ordentlich ausrüstet, bekommt einen Teil der Strafe zurückerstattet.

Hallo Holger,

solange die Reifen dermaßen unterschiedliche Werte bei unterschiedlichen Straßenzuständen erreichen und solange das eigentliche Problem hinter dem Lenkrad sitzt, gibt es keine sinnvollen Vorschläge.

'Ordentliche Strafen' sind für die marode Staatskasse in Ordnung das eigentliche Problem wird nicht damit gelöst.

Am Besten ist, das man einsieht, dass es Witterungslagen und FahrereInnen gibt, die den Verkehr behindern und nicht alles so läuft wie man es gerne hätte.

In der Ruhe liegt die Kraft!

MfG Paule

Soll nicht JEDER für sich entscheiden, ob er im Schnee mit Sommerpneus den Terroristen spielen darf oder nicht?
Wieso muss ALLES per Gesetzt geregelt werden?
Wo ist der gesunde Menschenverstand?
Wo ist die Verantwortung über das Schicksal anderer Leute im Straßenverkehr?
Wo ist die Zivilcourage, einem zu sagen, dass seine Reifen "zu nackt" sind?
Mein Beispiel:
Ich sage einem Unbekannten: Tschuldigung! Ihr Bremslicht ist defekt!
Antwort: Was geht dich das an?
Die Welt ist verrückt...

Also ich bin letztes Jahr auch mit den Sommerreifen durch Schnee und Eis gefahren (P3 Life 215/45 17" Michelin), wegen Probleme mit der Beschaffung von Winterreifen. Es gab null Probleme und Pipsi hatte immer super Grip. Und Winterreifen um die Sommerreifen zu schonen ist doch irgendwie Quatsch! Da hat man dann in 8 Jahren noch Reifen die ein gutes Profil durch schonen haben, aber die Dinger sind Knüppelhart. Da kauft man sich doch lieber alle 4-5 Jahre neue und hat Top Reifen. Ich hab mir jetzt trotzdem Winterräder gekauft um eventuellem Ärger aus dem Weg zu gehen und nicht um die Sommerreifen zu schonen.

Also, Du hast gut zu reden!
In Thailand gibt es kein Schnee und Eis, höchstens im Kühlschrank!

Prius-3-ver schrieb:
Soll nicht JEDER für sich entscheiden, ob er im Schnee mit Sommerpneus den Terroristen spielen darf oder nicht?
Solange er nur sich selber behindert und gefährdet, soll es egal sein. Doch ist man im Straßenverkehr nie alleine und hat somit nicht das Recht, andere unnötig einer Gefahr auszusetzen oder sie übermaßen zu behindern.

Wo ist der gesunde Menschenverstand?
Bie vielen autofahrern vorhandern, bei einem viel zu großen Anteil aber auch nicht.

Wo ist die Verantwortung über das Schicksal anderer Leute im Straßenverkehr?
Wo ist die Zivilcourage, einem zu sagen, dass seine Reifen "zu nackt" sind?
So lange es noch so viel Scheißegaldenken und Feigheit gibt wie in Deutschland im Jahre 2010, ist das eine gute Frage.

Prius-3-ver schrieb:
Also, Du hast gut zu reden!
In Thailand gibt es kein Schnee und Eis, höchstens im Kühlschrank!
Hast Du eine Ahnung, bei Minus 40 Grad über Schnee und Eis und Berge und Wüste und was weis ich noch alles. Wird aber wohl daran liegen, das da zwischen noch 10000 Meter Luft liegen.

Warum ein Gesetz wenn es Vernunft auch tun würde. Wer bei jedem Wetter fahren muss, der muss Winterreifen auflegen. Wer je nach Wetter entscheiden kann ob er fährt kann es auch lassen. Wer keine Winterreifen auflegen will der sollte von sich aus bei winterlicher Witterung aufs Auto verzichten.
Wer dann trotzdem fährt und dann in einen Unfall verwickelt ist muss dann eben die Folgen tragen. Auch wenn ich mein Auto nicht beruflich nutzen muss, habe ich Winterrreifen, um bei jedem Wetter sicher unterwegs zu sein. Man lebt nur einmal!

Super!
Alles vernünftige Autofahrer hier.

Woher kommen aber dann die viele Idioten im Straßenverkehr?

Schade ist meiner Meinung nach nur, dass es erst für den Fall des Unfalls eine Regelung gibt.
Wer schlecht gerüstet war, ist schuld.
Das verhindert aber nicht den Unfall.

(Sarkasmus an)
Macht alle Schilder weg und streicht alle Vorschriften der StVO.
Wenn was passiert, einfach schauen, wer's war.
Das würde folgende Verhaltensweisen zulassen:
140km/h in der AB-Baustelle,
100 km/h in der Innenstadt.
Ohne Licht nachts über die Landstraße auf der linken Spur.
Warum nicht, solange nichts passiert?
(Sarkasmus aus)

Habe jeden Morgen mit Pendlern zu tun, die nach der Regel fahren "20km/h mehr geh'n immer".

Schönen Sonntag

Helmut

ellert_de schrieb:


Habe jeden Morgen mit Pendlern zu tun, die nach der Regel fahren "20km/h mehr geh'n immer".
...

Uns wenn man nach Vorschrift fährt, hat man ständig seine Motorhaube im Kofferraum!