Priusfreunde.de

Hallo,
ich habe im November meinen Prius bestellt, und soll ihn im März bekommen. Nun wurde meine Vorfreude etwas getrübt.
Ich habe kürzlich herausgefunden, daß mein Toyota-Händler kein offizieller "PRIUS"-Händler ist; das heißt er kann meinen Prius wie jeden anderen Toyota warten und instandhalten, aber wenn jedoch etwas an den Hybridkomponenten ist, muss der Wagen in eine andere Werkstatt. Darüber wurde ich natürlich nicht informiert (da ich den Prius dann sofort bei dem anderen Händler gekauft hätte)
Jetzt meine Frage an euch: hatte schon mal irgendwer etwas an Hybridteilen zu reparieren gehabt, oder hat jemand ähnliche Erfahrungen mit seinem Händler gemacht??
Ich bin auch jetzt ziemlich verunsichert, ob mein Händler bei den Inspektionen überhaupt merkt, wenn etwas an den H-Teilen nicht stimmt.
vielen dank im voraus

Woher stammt deine Information über Prius und Nicht-Prius Werkstätten?

Die Wahrscheinlichkeit, dass an deinem Hybridsystem was dran ist, ist recht gering... und wenn was dran sein sollte...es zwingt dich niemand zu dem Händler zu fahren, bei dem du das Auto gekauft hast...oder?

Es gab beim Prius-I früher (2001) mal so eine Liste von Händlern, in denen die Prius-zertifizierten Händler mit einem grünen Blatt gekennzeichnet waren. Deren Werkstätten waren angeblich entsprechend geschult worden.

Ob das heute auch noch so ist, weiß ich nicht. Man sollte auf jeden Fall die Werkstatt danach fragen, ob mindestens EIN Mechaniker auf Prius geschult worden ist. Im Fehlerfall können die sonst ziemlich hilflos sein. Die können zwar problemlos mit dem Scanner die Fehlercodes auslesen, aber es kommt halt entscheidend auf die richtige Interpretation an ...

Gruß
Gottfried

gshybrid schrieb:
Im Fehlerfall können die sonst ziemlich hilflos sein. Die können zwar problemlos mit dem Scanner die Fehlercodes auslesen, aber es kommt halt entscheidend auf die richtige Interpretation an ...

Gruß
Gottfried

...nicht nur im Fehlerfall, auch beim normalen Service darf nur geschultes Personal an den Prius (zusätzliche Gefährdungmöglichkeit durch Starkstrom). Auch müssen sie z.B. wissen, wie man die HV-Batterie formiert, was mit zum hybridspezifischen Inspektionsumfang gehört.

Tschöö
Werner

ps: Ein Prius auf der Hebebühne. Werkstattgespräch zweier ungeschulter Kollegen, unter dem Prius stehend:

"Booh ey, guck ma, hat der aber krass bunte Lautsprecherkabel!"

"Jou, Mann, fetten Bass muss der haben, mach ma Radio an!"

Solange die 2 nach dem Arbeiten nicht auf die Idee kommen die bunten Wooferkabel auch wieder an die Stereoanlage anzuschließen...


Woher bekommt man die Liste der Prius-zertifizierten Werkstätten?<br><br>Posting ge&auml;ndert von: jottt, am: 30/01/2006 17:06

An: Jottt
Darauf aufmerksam wurde ich auf der homepage von toyota.lu. Dort kann man für die Händlersuche bestimmte Kriterien ausfüllen; u.a. ist der Prius auch ein solches Auswahlkriterium. Und hier in Luxemburg gibt es nur einen solchen Händler. Ich habe mir diese Information auch vom Hauptsitz von Toyota in Brüssel bestätigen lassen.
Natürlich könnte ich die Inspektionen von Anfang an beim Prius-Händler machen lassen, jedoch wird der nicht begeistert sein, wenn ich bei ihm aufkreuze: mit dem Kauf des Prius habe ich auch 5 Jahre Gratis-Inspektionen.
PS: habe auf der toyota.de seite unter Händlersuche nachgeschaut, und nichts vergleichbares gefunden. Da wird Luxemburg mal wieder ne Ausnahme sein.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: munny, am: 30/01/2006 18:34

Munny schrieb:

Natürlich könnte ich die Inspektionen von Anfang an beim Prius-Händler machen lassen, jedoch wird der nicht begeistert sein, wenn ich bei ihm aufkreuze: mit dem Kauf des Prius habe ich auch 5 Jahre Gratis-Inspektionen.

Echt? Wo gibts das? Das will ich auch!
Gibts das etwa nur bei euch? Frechheit sowas

Gruß René

Sieht wohl so aus,
natürlich wurde mein Händler nicht müde zu erwähnen dass er mit dem Kauf des Prius nur ein &quot;Taschengeld&quot; verdient, und seine Kosten gerade noch gedeckt bekommt.
Im Preis konnte er mir deshalb gar nicht entgegenkommen,
und mein Auto hab ich auch privat verkaufen müssen.
Natülich sind die 5 Jahre ein entscheidender Kauffaktor für mich gewesen. Sonst hätte ich mich nicht von meiner Celica getrennt
gruß
joelle

Hallo,
was ist HV - Batterie formieren und was wird da
mit der Batterie gemacht?
Und wer macht die Schulungen?

Gruß wenna

wenna schrieb:
Hallo,
was ist HV - Batterie formieren und was wird da
mit der Batterie gemacht?
Und wer macht die Schulungen?

Gruß wenna

Oft wird &quot;formieren&quot; fälschlicherweise mit &quot;regenerieren&quot; gleichgesetzt. &quot;Regenerieren&quot; bedeutet aber, dass nur geschädigte/tiefentladene/überlagerte Zellen wieder auf Leistung/Kapazität getrimmt werden müssen.

Beim &quot;Formieren&quot; dagegen werden alle Zellen auf gleichen Ladelevel gebracht. Würde man das nicht ab und zu machen, käme es zu immer größeren Kapazitätsdifferenzen zwischen den Zellen, was im Endeffekt zu Ausfällen (der schwächsten) Zellen führen könnte.

Der Vorgang läuft so ab, dass die Ladespannung nicht begrenzt wird, sondern über den üblichen Level von ca. 80% hinaus weiter aufgeladen wird bis alle Zellen keine Energie mehr aufnehmen können (Dauer: max. 20 Min.). Hierbei können die Zellen ausnahmsweise sehr warm werden.

Zu oft sollte diese Formierung aber nicht gemacht werden (daher ja auch nur bei der großen Inspektion), da die besten Zellen immer ein klein wenig ihrer aktiven Masse &quot;verlieren&quot; (=Überladung), sich somit den schwächeren Zellen wieder angleichen.

Da die Zellen im normalen Betrieb nur max. 40% ge- und entladen werden (zwischen 40 und 80% ihrer Kapazität), merkt man auch nix von Kapazitätsschwund durch Alterung/Formierung.

Tschöö
Werner

wernerundbritta schrieb:
wenna schrieb:
Hallo,
was ist HV - Batterie formieren und was wird da
mit der Batterie gemacht?
Und wer macht die Schulungen?

Gruß wenna

Oft wird &quot;formieren&quot; fälschlicherweise mit &quot;regenerieren&quot; gleichgesetzt. &quot;Regenerieren&quot; bedeutet aber, dass nur geschädigte/tiefentladene/überlagerte Zellen wieder auf Leistung/Kapazität getrimmt werden müssen.

Beim &quot;Formieren&quot; dagegen werden alle Zellen auf gleichen Ladelevel gebracht. Würde man das nicht ab und zu machen, käme es zu immer größeren Kapazitätsdifferenzen zwischen den Zellen, was im Endeffekt zu Ausfällen (der schwächsten) Zellen führen könnte.

Der Vorgang läuft so ab, dass die Ladespannung nicht begrenzt wird, sondern über den üblichen Level von ca. 80% hinaus weiter aufgeladen wird bis alle Zellen keine Energie mehr aufnehmen können (Dauer: max. 20 Min.). Hierbei können die Zellen ausnahmsweise sehr warm werden.

Zu oft sollte diese Formierung aber nicht gemacht werden (daher ja auch nur bei der großen Inspektion), da die besten Zellen immer ein klein wenig ihrer aktiven Masse &quot;verlieren&quot; (=Überladung), sich somit den schwächeren Zellen wieder angleichen.

Da die Zellen im normalen Betrieb nur max. 40% ge- und entladen werden (zwischen 40 und 80% ihrer Kapazität), merkt man auch nix von Kapazitätsschwund durch Alterung/Formierung.

Tschöö
Werner

Bist Du Dir sicher das man Toyota mit so kaltem Wasser kocht? Mir als Elektroniker fallen da bessere Möglichkeiten der Formierung ein, wenn auch technisch aufwändiger:

Billige Variante:
Pro Batteriepack wird die Spannung begrenzt und weitergeladen. Der überschüssige Parallel-Strom wird per Halbleiter/Lastwiderstand (pro Batteriepack) verbraten.

Teure Variante:
Pro Batteriepack wird die Spannung begrenzt und weitergeladen. Der überschüssige Parallel-Strom wird per Schaltnetzteil (2-polig potentialfrei, eines pro Batteriepack) &quot;durchgeleitet&quot;.

Sauteure Variante:
Das gleiche wie oben aber auch beim Entladen und bei typischen Strömen wie im Prius üblich - 16 bidirektionale Schaltnetzteile mit ca. 3 kW erforderlich!

Vielleicht sollte im Prius III dann doch besser nur eine Lithiumzelle, die dafür aber mit 5000 Ah eingebaut werden, dann braucht man nicht formieren, weils nur eine Zelle gibt Der 10.000A-Schalttransistor hat dann allerdings die Ausmaße eines Wassereimers...

Lithiumzellen kann man IMHO nicht durch Überladen formieren - das wäre tödlich, im wahrsten Sinne des Wortes! Wie machen die das also bei den 7000 Lithiumzellen in den E-Autos die ich kürzlich hier mal erwähnte???

gcf schrieb:

Bist Du Dir sicher das man Toyota mit so kaltem Wasser kocht? Mir als Elektroniker fallen da bessere Möglichkeiten der Formierung ein, wenn auch technisch aufwändiger:

Billige Variante:
Pro Batteriepack wird die Spannung begrenzt und weitergeladen. Der überschüssige Parallel-Strom wird per Halbleiter/Lastwiderstand (pro Batteriepack) verbraten.

Teure Variante:
Pro Batteriepack wird die Spannung begrenzt und weitergeladen. Der überschüssige Parallel-Strom wird per Schaltnetzteil (2-polig potentialfrei, eines pro Batteriepack) &quot;durchgeleitet&quot;.

Sauteure Variante:
Das gleiche wie oben aber auch beim Entladen und bei typischen Strömen wie im Prius üblich - 16 bidirektionale Schaltnetzteile mit ca. 3 kW erforderlich!

Vielleicht sollte im Prius III dann doch besser nur eine Lithiumzelle, die dafür aber mit 5000 Ah eingebaut werden, dann braucht man nicht formieren, weils nur eine Zelle gibt Der 10.000A-Schalttransistor hat dann allerdings die Ausmaße eines Wassereimers...

Lithiumzellen kann man IMHO nicht durch Überladen formieren - das wäre tödlich, im wahrsten Sinne des Wortes! Wie machen die das also bei den 7000 Lithiumzellen in den E-Autos die ich kürzlich hier mal erwähnte???

Soweit mir bekannt ist, liefert der Inverter/Konverter nur EINE Gleichspannung am Ausgang, kann also nur den ganzen &quot;Güterzug&quot; an Zellen (Reihenschaltung) versorgen. Sogar bei der Spannungsüberwachung der Zellen hat man sich viele Drähte (Abgreifpunkte) gespart und kontrolliert nur jeweils 12 Zellen als Einheit (beim P2 müssten es dann 14 parallele Messwerte sein).

Beim Formieren wird ausnahmsweise nur der Ladestrom begrenzt, die Spannung/Temp. dient nur der Überwachung zur Erkennung des Abschaltpunktes (Peak-Ladung).

Wie man Lithiumzellen auf einem Niveau halten kann (auf Dauer), weiß ich auch nicht. Peak-Ladung geht ja nicht, Du sagtest es schon. Also werden die Zellen noch besser selektiert sein müssen, oder man trennt gewisse Anschlüsse mechanisch auf, so dass man wenigstens modulweise nachladen kann. Ein &quot;irrer&quot; Aufwand wäre das:dry:

wernerundbritta schrieb:
Soweit mir bekannt ist, liefert der Inverter/Konverter nur EINE Gleichspannung am Ausgang, kann also nur den ganzen &quot;Güterzug&quot; an Zellen (Reihenschaltung) versorgen. Sogar bei der Spannungsüberwachung der Zellen hat man sich viele Drähte (Abgreifpunkte) gespart und kontrolliert nur jeweils 12 Zellen als Einheit (beim P2 müssten es dann 14 parallele Messwerte sein).


Schon klar - aber immerhin könnte man an immer 2 benachbarte dieser &quot;Abgreifpunkte&quot; eine potentialfreie Spannungsbegrenzerschaltung anschließen die mittels Optokoppler arbeitet.


Beim Formieren wird ausnahmsweise nur der Ladestrom begrenzt, die Spannung/Temp. dient nur der Überwachung zur Erkennung des Abschaltpunktes (Peak-Ladung).

Wie man Lithiumzellen auf einem Niveau halten kann (auf Dauer), weiß ich auch nicht. Peak-Ladung geht ja nicht, Du sagtest es schon. Also werden die Zellen noch besser selektiert sein müssen, oder man trennt gewisse Anschlüsse mechanisch auf, so dass man wenigstens modulweise nachladen kann. Ein &quot;irrer&quot; Aufwand wäre das:dry:

Bzw. halt potentialfreie Ladegeräte einsetzen:

Beim Formieren würde dann der Hauptstromkreis völlig unterbrochen und immer ein Zellenpack mittels der zugehörigen Abgreifleitungen auf max. nachgeladen. Dann das nächste usw. bis alle voll sind, dann den Hauptstromkreis wieder einschalten.

Das wäre übrigens bei Redox-Flow-Batterien auch kein Problem: Der Elektrolyt durchspühlt alle in Reihe geschalteten Zellen parallel aus einem Tank. Da der Elektrolyt Träger der Energie ist und nicht die Platten, kann es niemals zu einer partiellen Entladung kommen!

Idee: Da die Reflow-Batterien eigentlich nur ein Problem haben, nämlich die Menge des benötigten Elektrolyten ist einfach zu groß für mobile Anwendungen, könnte man den Elektrolyt in ungelöster Form speichern, kurz vor der Zelle auflösen und hinterher wieder eintrocknen - so spart man eine Menge Platz und muß nicht das viele Wasser als unnötigen Ballast mitschleppen.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: gcf, am: 22/02/2006 12:49