Priusfreunde.de

Also ich kann nicht darüber berichten, dass der Corolla nach längerer Bergabfahrt freiwillig den Motor anwirft und gleichzeitig noch Sprit verbraucht.

Da scheint der P4 ein anderes Verhalten an den Tag zu legen.

Klar, auch der Corolla dreht hoch, um sich gegen das Gefälle einzuspreizen, wenn der Akku nahezu voll ist. Die Momentananzeige für den Verbrauch steht aber bei 0 und beim Übergang in die Ebene gibt es kein Nachtarocken seitens des Verbrenners, es sei denn, es liegen Anforderungsparameter vor, wo er auch ohne vorhergehendes Gefälle starten würde.

Neulich fuhr ich z.B. den Kesselberg runter, da war der Akku auch schon längst voll, bevor ich unten ankam. Anschließend rollte ich fast durchgängig im EV-Modus durch Kochel durch, selbst die gar nicht so kleine Steigung nach der Firma Dorst kam ich noch halb hoch, bis sich der Verbrenner wieder meldete.

Selbst von wirklich längeren Abfahrten wie Seefeld - Zirl oder Seefeld - Telfs mit jeweils ca. 700 Höhenmetern kenne ich das von kurzer beschriebene Verhalten nicht. Immer nur das Hochdrehen während des Gefälles, weil der Akku bereits voll ist.

eppf

Nicht dass das S3b war...

kurzer schrieb:
Ich glaube der Plug In wär hier wirklich deutlich besser.

Wie umgeht ihr dieses Verhalten?

@kurzer

...auch beim P4PHV konnte ich dieses Verhalten jetzt zu Ostern bei höheren Alpenpässen ( ca 1300 - 1500 Höhenmeter Differrenz) beobachten. Ein festes Muster konnte ich dabei nicht feststellen. Mal hat er rekuperiert "wie blöd". Mal nur ein paar Prozentpunkte, gefühlt viel zu wenig.

Aber eine Vermutung habe ich : Wenn ich es richtig beobachtet habe, hängt es davon ab, ob man beim P4PHV den fast voll geladenen HV Akku vorher den Berg hinauf im EV Modus "gequält" hat und dann gleich wieder runter fährt. Dann mag er nicht rekuperieren und schmeisst den Verbrenner an. Das hat evtl. auch noch etwas mit der Akkutemperatur zu tun und ist bei Toyota wahrscheinlich eine Akku-Schutzfunktion und zusätzliches Sicherheitsfeature bei der Bergabfahrt.

Bei Bergauffahrten mit fast leeren , vorher nicht in einem Stück leergefahrenem , Akku im Verbrennermodus hat er bergab gut und viel ungefähr 30 -60 % Ladestand je nach Länge des Passes rekuperiert. ( Berninapass, Julierpass, Foscagnopass )

Das müsste man weiter beobachten oder auch mal einen OBD Scanner mit den entprechenden Parametern mitlaufen lassen.

Ich habe es aber so verstanden, dass die Kiste einem durch Bergabfahrt voll geladenen Akku anschließend auf ebener Strecke nicht gleich wieder Leistung entnehmen will, wo man eigentlich locker mit dem EV-Mode des HEV auskommen würde und das kenne ich so noch nicht.

eppf

kurzer schrieb:
Nach einer Kurzreise nach Bayern hab ich doch was zu meckern. Gerade im Bergabbereich geht der P4 sehr oft in den freiwilligen B Modus. Noch bevor der letzte Strich beim Akku voll ist, jubelt der ICE bis 4000 u/min. Noch störender ist, dass er danach, wenn es zB eben wird, eine ganze Zeit den Motor nicht ausschaltet. Ja, ich hatte sogar den Eindruck, dass er extra Benzin verbraucht, um nicht abzuschalten.

(...)

Wie umgeht ihr dieses Verhalten?
Bist du über das Mittelgebirge über die A9 gefahren?
Die Hügel da sind ein bisschen zu groß und vor allem zu steil Berg runter für den Akku und die Ladestretegie des P4 (Akku eher voller als leerer zu halten).

Die einfachste Methode, um nicht in den Zustand des dauerhaft eingeschalteten Verbrenners zu kommen, muss man einerseits früh in B Schalten, damit der Akku langsamer voll wird und schließlich in N schalten und dann doch die normale Reibungsbremse benutzen wie bei einem normalen Auto. Man wird dann etwas mehr Bremsbelag verschwenden, aber der am Fuß des Berges geht der Verbrenner dann auch aus.

Alternativ für die Hypermiler:
Mit guter Kenntnis der Topografie und dem richtigen absichtsvollen Entladen des Akkus per "Entlade-Pulse&Glide" kann man den Akku vor dem Pass durch Leerfahren vorbereiten: Mit dem Verbrenner beschleunigen und dann knapp unter der ECO Mittellinie den Akku leer fahren. Dann reicht es knapp für so einen Hügel bei der Abfahrt, das aber auch nicht immer, sodass man die erste Methode dann anwenden muss (aber eben erst später).

Ich bin die Strecke Nürnberg-Leipzig und zurück oft hinter den LKWs gefahren, da hier der Luftwiderstand deutlich geringer ist, muss man noch besser mit dem Akku haushalten (durch das Leerfahren z.B.). Durch die Berge auf der A9 ist der Verbrauch dann im Optimalfall bei ca. 3,0l/100km statt z.B. 2,7 in nur leicht welligem Terrain.

Ich fahre eine Auris 2 TS und bin recht häufig in den Tiroler Bergen unterwegs. Mit dem Hybridassistant sehe ich was vorgeht und kenne auch dieses Verhalten, dass bei einer längeren Bergabfahrt der Motor nicht ausgehen will. Denke mal soviel Unterschied zum P4 wird es nicht geben.

Das passiert einerseits wenn der Akku schon voll ist bis er wieder im "grünen Bereich" ist. Beim Auris 2/Prius 3 wäre das ab 78% SOC. Der Akku selber lässt sich dann noch bis 80% weiterladen. Und solange er nicht wieder unter die 78% fällt geht der Verbrenner auch nicht mehr aus. Erfolgt das im "Schiebebetrieb", d.h. mit der Motorbremse, gibt es keinen zusätzlichen Verbrauch. Bleibt man allerdings stehen oder der Schiebebetrieb erfolgt nicht dann läuft der Verbrenner im Leerlauf und verbraucht tatsächlich etwas.

Eine weitere Möglichkeit warum er weiterläuft ist dass der Akku durch die Bergabfahrt und die damit verbundene Rekuperation warm geworden ist. Ab glaube 40°C (oder etwas drüber) ist dann Schicht im Schacht und der Verbrenner wird angeworfen und geht auch nicht mehr aus bis er wieder kühl genug ist.

Von dem Tipp in den Alpen in solchen Fällen auf N zu gehen würde ich dringlichst Abstand halten! Hier geht es nicht num ein paar norddeutsche Hügel oder Buckel, sondern um hunderte von Höhenmeter auf teils kurvigen und sehr steilen Straßen. Wer da ohne die aufheulende unterstützende Motorbremse fährt verheizt seine Bremsbeläge in kürzester Zeit!

Wie weiter oben schon geschrieben kann man versuchen vor Abfahrten den Akku möglichst leer zu fahren. Ich mach das an den Strecken die ich gut kenne schon fast gewohnheitsmäßig. Den Fernpass kann so nur mit sehr wenig verheizen fahren. Vom Achensee ins Inntal und den Zirler Berg runter reicht das aber alles nicht, da ist meist schon recht bald der leere Akku (knapp über 40% SOC, bevor der Verbrenner anfängt nachzuladen) voll. Bei meinem Auris 2 ist so nach ca. 200 Höhenmeter Schluß. Alles andere wird leider verheizt. Da würde ich mir einen größeren Akku wie bei den PHEVs wünschen.

Andi_mit_i schrieb:
(...)

Von dem Tipp in den Alpen in solchen Fällen auf N zu gehen würde ich dringlichst Abstand halten! Hier geht es nicht num ein paar norddeutsche Hügel oder Buckel, sondern um hunderte von Höhenmeter auf teils kurvigen und sehr steilen Straßen. Wer da ohne die aufheulende unterstützende Motorbremse fährt verheizt seine Bremsbeläge in kürzester Zeit!
(...)

Ja, wichtige Ergänzung.

Das mit N ist wirklich nur um noch einige letzte Höhenmeter zum Fuß runterzufahren, damit der Verbrenner dann normal arbeitet.
Da ist dann oft der Unterschied 77% SOC und alles ist noch in Ordnung und 80% SOC und der Verbrenner bleibt fast eine Stunde an mit entsprechendem Verbrauch im Detail.

Im echten Gebirge hat man ganz andere Probleme und sollte mittelfristig auf alle Fälle die Motorbremse nutzen.

dukesim schrieb:

Da ist dann oft der Unterschied 77% SOC und alles ist noch in Ordnung und 80% SOC und der Verbrenner bleibt fast eine Stunde an mit entsprechendem Verbrauch im Detail.

Dass der dann eine Stunde an bleibt kenne ich so nicht. Bei mir war in der Regel spätestens nach 5-10 Minuten wieder Ruhe wenn der Akku kühl genug für den Normalbetrieb war. Aber vielleicht unterscheidet sich da der P4 vom Auris/P3?

Ja, dass war tatsächlich auch die A9, wo das aufgefallen ist. Und mit der Temperatur hatte ich auch schon überlegt. Ich konnte auf der Hinfahrt noch gut ohne Klima auskommen.

Der Hauptgrund für die nun so vom P2 verschiedene "Erfahrung" scheint mir auch der angestrebte Ladezustand zu sein. Es passt halt wenig rein.

Frühzeitig in B geht natürlich gar nicht , es geht ja am Ende um den Energieverbrauch, und in N rollen ist mir da lieber. Ohne Tempolimit muss ja auch die Bremse nicht leiden. Nur wie schnell kann man vertreten, mit stehendem ICE?