Priusfreunde.de

Hallo,

ich habe jetzt endlich eine Probefahrt mir einem Kia Optima machen können, der hinsichtlich Motorisierung und Fahrleistung dem Prius3/4 recht ähnlich ist. 1.7 l Diesel, DSG Automatik, 141 PS, 0-100 knapp 11 Sek (ähnlich Prius), Top Speed 203 (in der Praxis ab 180 aber extrem zäh, also durchaus vergleichbar mit abgeregeltem Prius). Ausstattung ähnlich dem Top-Modell Prius 4.


Interessant war für mich der direkte Vergleich auf bekannten Strecken. Hier meine Eindrücke:


Beim Anlassen ernüchtert das Steinzeitgefühl. Bis Tempo 30 ist der Diesel deutlich hörbar, man spürt ein leichtes Vibrieren im Sitz. Manchmal ganz angenehm, weil ich an späte Taxifahrten zurück aus der Disco erinnert werde. Aber das ist lange her.

Beschleunigung und >Durchzug trotz ähnlicher Papierwerte deutlich besser im Diesel. Drehmoment merkt man einfach. Auf der Autobahn dann wirkt der Diesel stets überlegen: leiser, weicher, durchzugsstärker, unaufgeregtes Beschleunigen. Da kommt der P4 nicht so richtig mit.

Verbrauch: wirklich sparsam ist der Diesel nur in optimalen Bereichen, also entspanntes Gleiten auf der Bahn, mitschwimmen im Stadtverkehr lässt sich mit um die 6 Liter erledigen, doch gegen den Prius keine Chance. Im Drittelmix dann real um die knapp 7 Liter, laut BC hatte er 7,5l auf den letzten 850 KM verbraucht. Deutlich unter 6,5 wird man kaum kommen, was andersherum fast schon der Maximalverbrauch des Prius 4 sein dürfte.

Das Anfahren ist im Vergleich etwas zu ruppig, die Start/Stopp Automatik ist träge und nervt. Die Schaltvorgänge sind sehr weich, aber spürbar, auch hier ist der Prius deutlich unauffälliger. Ich beginne das Planetengetriebe zu lieben.

Persönliches Fazit: In der Stadt wirkt der Diesel wie ein Dinosaurier. Der Prius macht hier alles besser. Überland tun sich beide nicht viel, da gleiten sie recht souverän dahin, Abroll und Windgeräusche übertönen den Motor. Auf der Autobahn ist der Diesel entspannter, wenn es um höhere Geschwindigkeiten geht, verbraucht aber ähnlich viel und zum Teil sogar mehr als der Prius.

Für große,schnelle Geschäftswagen oder andere echte Langstreckenfahrer führt wohl kein Weg am Diesel vorbei. Für den Normalfahrer ("Drittelmix") ist der Hybrid in jeder Hinsicht die bessere und angenehmere Wahl. Im Stadtverkehr ist der Diesel chancenlos, da er laut ist, merklich vibriert, unangenehm anfährt (Start/Stopp), die Automatik weniger weich ist, sein Filter verstopft und der Nachbar morgens aus dem Bett fällt, wenn man ihn startet.

Kosten:
Ich will hier nicht mit Tabellen langweilen, habe aber ermittelt, dass die Spritkosten sich knapp zugunsten des Prius die Waage halten (aktuelle Preisdifferenz Diesel/Benziner zw. 20-26 Cent). Steuerlich rechnet sich der Diesel erst ab ca. 13.000 KM, in der Versicherung ist er teurer.

Nachdem ich nun einen P3 habe, einen P4 und den Kia Optima probegefahren bin, muss ich mich wohl langsam mit der entsetzlichen Inneneinrichtung des P4 und dem verkorksten Heck anfreunden... der P4 wäre dann mein 4. Toyota und 6. Japaner. Hmmm.

Na, dann kauf den Prius IV doch trotz des Designs.

Halbstarker, Du spielst mit dem Gedanken, Deinen P3 gegen einen Diesel einzutauschen? Wie ist denn Dein Fahrprofil und Deine jährliche Kilometerleistung?

Ich verkaufe aktuell meine drei Jahre alte Mazda 6 Limousine, weil sich mein Fahrprofil sowie jährliche Kilometerleistung gravierend geändert haben, und meiner Frau die 4,87 m zu lang zum Einkaufen sind. Vielleicht wäre das was für Dich?

In folgenden Punkten unterscheidet er sich von dem von Dir gefahrenen Kia Optima Diesel:
* modernster Euro 6-Diesel mit 150 PS und zwei Turboladern
* intelligente 6-Stufen-Automatik
* kein "Steinzeitgefühl" beim Anlassen, sondern auf Knopfdruck angenehmes Grummeln
* im Stadtverkehr keine Vibrationen, der Filter verstopft nicht und der Nachbar fällt beim Anlassen nicht aus dem Bett
* das Drehmoment von 380 Nm drückt Dich in den Sitz
* mein Verbrauch: 4,4 L/100 km berechnet über die Gesamtdistanz von 38.700 km
* butterweiches Anfahren mit perfekter Start-/Stop-Automatik
* sehr guter cw-Wert (0,26), kaum Wind- und Abrollgeräusche

Und im Vergleich zum P3 EXE/P4:
* kein LED sondern "nur" Xenon-Licht, aber mitlenkendes Kurvenlicht!
* alle Helferlein wie Spurhaltewarner, Toterwinkelwarner, Regen- und Lichtsensor an Bord
* ebenfalls duale KlimaAutomatik
* TomTom-Navigation
* zweiflutiges Auspuffsystem mit zwei Endrohren
* 17-Zoll-AluFelgen mit passivem RDKS

Mehr fällt mir im Moment nicht ein.
Obwohl er wie neu ist, biete ich ihn für 15.000 Euro unter dem damaligen Listen-Neupreis an. Bei Interesse schick' mir einfach 'ne PM.

Danke für die Einschätzung zum Kia Optima Diesel.
Für mich bestätigt es den Eindruck, dass eben jedes Konzept seine Stärken und Schwächen hat.
Letzlich ist der Kia aber auch nur eine "Stichprobe". Da gibt es wirklich Autos auf dem Markt, die in Sachen Diesel kompetenter sind und die entsprechenden Hersteller eine Abstimmung gefunden haben, welche auch bei geringeren Geschwindigkeiten verträglich ist.

Zum Schnellfahren, vor allem mit ständig wechselnden Geschwindigkeiten, sind die meisten drehmomentstarker Diesel die angenehmere Antriebsquelle.
Bei geringeren Geschwindigkeit und begrenzter Lastanforderung geht nichts über das Hybridsystem á la Toyota / Lexus.
Wer nicht mehrheitlich Autobahnkilometer fressen muss und Instandhaltung / -setzung selber zahlen muss, ist mit dem Hybrid auf Dauer klar besser bedient (wenns die "Schere" im Kopf zulässt)

@ThomasBernhard, es gibt hier einen thread "Biete und Suche". Noch erfolgversrechender für den Verkauf deiner Chlor-Essig Rüttelplatte wäre doch mobile.de.

"modernster Euro 6 Diesel" - moderne Dreckschleuder

Euro 6 ist doch ein Witz!

Auch wenn Du augenscheinlich 'militanter' Dieselgegner bist, solltest Du Deine Worte hier etwas zügeln.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern schafft es Mazda, ohne Harnstoffeinspritzung und ohne zu tricksen, die scharfen Euro 6 Anforderungen zu erfüllen.

Auch ich habe zu anfangs den Mazda6-Werbespot belächelt, wo eine fein gekleidete Dame ihren weißen Chiffon-Schal bei laufendem Motor vor den Auspuff hält, und der tatsächlich weiß blieb.
Ich wollte es genau wissen und hab's kürzlich mit einem Tempotaschentuch wiederholt: Kein bißchen Ruß.

Jede Antriebsart hat ihre Vor- und Nachteile. Wie Du meinem Avatar entnehmen kannst, spreche ich - im Gegensatz zu Dir (?) - aus Erfahrung.

Welches Fahrzeug fährst Du eigentlich?

ThomasBernhard schrieb:
...
Ich wollte es genau wissen und hab's kürzlich mit einem Tempotaschentuch wiederholt: Kein bißchen Ruß.
...
Das ist ja das Fiese: den Feinststaub sieht man nicht. Geht durch die Nasenschleimhäute quasi direkt ins Gehirn. Ob da ein Tempo oder ein Schal eine geeignete Barriere ist?

Nichts desto trotz, @Alle: bitte trotz des hitzigen Themas sachlich und respektvoll bleiben! Wir Moderatoren haben auch so genug zu tun. Und Hilfestellungen sind ein dankbarerer Job als Restriktionen. Das möchte ich nur präventiv gesagt haben, danke Euch.

LG
Klaus

ThomasBernhard schrieb:
Auch wenn Du augenscheinlich 'militanter' Dieselgegner bist, solltest Du Deine Worte hier etwas zügeln.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern schafft es Mazda, ohne Harnstoffeinspritzung und ohne zu tricksen, die scharfen Euro 6 Anforderungen zu erfüllen.

Auch ich habe zu anfangs den Mazda6-Werbespot belächelt, wo eine fein gekleidete Dame ihren weißen Chiffon-Schal bei laufendem Motor vor den Auspuff hält, und der tatsächlich weiß blieb.
Ich wollte es genau wissen und hab's kürzlich mit einem Tempotaschentuch wiederholt: Kein bißchen Ruß.

Jede Antriebsart hat ihre Vor- und Nachteile. Wie Du meinem Avatar entnehmen kannst, spreche ich - im Gegensatz zu Dir (?) - aus Erfahrung.

Welches Fahrzeug fährst Du eigentlich?

Hallo Thomas,

den Mazda 6 hatte ich lange Zeit gar nicht auf dem Schirm, scheint aber ein wirklich gutes Auto zu sein. Inwiefern der Diesel "modern" oder "sparsam" sein soll, erschließt sich mir nicht: Bereits auf dem Papier stößt er über 130 g CO2 aus und wird mit "A" eingestuft, das entspricht der Einstufung des Ford Mondeo und liegt im Durchschnitt. Laut Werksangabe frisst er in der Stadt volle 6 Liter, da liegen Ford und Kia drunter, der Kia Optima mit ähnlichen Fahrleistungen ist mit A+ eingestuft. Auf www.spritmonitor.de zeigt sich dann ein ernüchterndes Bild: der Automatik Diesel frisst hier knapp über 7 Liter im Schnitt und liegt damit deutlich höher als der Handschalter (das Problem hat Ford übrigens auch mit seinem "powershift". Noch interessanter: der Mazda Benziner hat laut Spritmonitor praktisch den gleichen Durchschnittsverbrauch wie der Diesel. Ich spreche hier nicht aus Erfahrung, sondern kann nur wiedergeben, was ich gelesen habe. Vielleicht ist dein Mazda 6 auch nur deshalb so sparsam, weil du als alter Prius Hase einfach das sparsame Gleiten im Blut hast?

Liebe Grüße, ich werde den Mazda dennoch im Auge behalten.

Halbstark schrieb:
(…) Vielleicht ist dein Mazda 6 auch nur deshalb so sparsam, weil du als alter Prius Hase einfach das sparsame Gleiten im Blut hast?
Da ist wohl was Wahres dran. Aber sind letztlich nicht ausnahmslos alle Normverbräuche nur durch "sparsames Gleiten" erzielbar?

Ich bin seinerzeit in meinem Bekanntenkreis überwiegend auf Unverständnis gestoßen, weshalb ich mir als Langstreckenfahrzeug eigentlich einen "Hybrid" zulegte. Der sei doch dafür überhaupt nicht geeignet bzw. würde sein Potential doch nur in der Stadt ausschöpfen. Die Frage ist zweifellos berechtigt. Mich hat einfach das HSD-Prinzip begeistert!

Der bereits damals hohe Wirkungsgrad der Prius-Motoren (Atkinson-Zyklus) und der gute cw-Wert hatten wohl erheblichen Anteil daran, dass ich im Langstreckenbetrieb bei zumeist Tempomat 120 km/h einen Gesamtverbrauch von 4,6 L/100 km erzielen konnte. Mit dem P2 und dem P3.

Weil ich künftig nur noch selten so lange Strecken fahre, wir unseren Zweitwagen (eine kleine "Einkaufskiste") verkaufen wollen und hauptsächlich in Stadt und auf Landstraßen unterwegs sein werden, halten wir nunmehr den P4 für das geeignetere Fahrzeug.

Gruß, Thomas

ThomasBernhard schrieb:
Ich bin seinerzeit in meinem Bekanntenkreis überwiegend auf Unverständnis gestoßen, weshalb ich mir als Langstreckenfahrzeug eigentlich einen "Hybrid" zulegte. Der sei doch dafür überhaupt nicht geeignet bzw. würde sein Potential doch nur in der Stadt ausschöpfen. Die Frage ist zweifellos berechtigt. Mich hat einfach das HSD-Prinzip begeistert!

Hallo,

mir ging es ganz ähnlich: Ich fahre täglich 70 KM Autobahn und wollte daher einen Diesel. Der Hybrid hatte mich rein technisch fasziniert, und Toyota hatte ich vorher schon 2 Stück, aber auch ich dachte, ein Hybrid taugt nichts für die Autobahn. Zum Glück bin ich dann aber doch vom Diesel abgekommen, vor allem wegen der deutlich höheren Gesamtkosten/ Steuer und dem Problem, dass die Automatikdiesel (und ich wollte als staugeplagter NRWler auf jeden Fall Automatik) nochmal deutlich mehr verbrauchen als die Manuellen. So kam ich dann über Umwege zum Prius, der mich bei einer Probefahrt umgehauen hat: Hey, ich gleite lautlos mit einer Raumfähre durchs All.

Tatsächlich ist der Hybrid die beste Wahl gewesen, wenn man als Pendler in den typischen Tempo 80-140 Bereichen unterwegs ist, wie das hier dank linksgrüner Verkehrspolitik (Dauerbaustellen, an denen nicht gebaut wird) eben üblich ist.

Der E-Motor unterstützt viel häufiger, als man meint, betrachtet man mal das Display. Gerade auf der Autobahn kann man bis 120 Km/h richtig gute Werte herausfahren und im Stau/ Stopp and Go elektrisch fahren.

Nur auf vollgepackten Urlaubsfahrten (Österreich, ganze Familie, Tempo 150-170) frisst mein P3 dann gute 7 Liter, allerdings niemals mehr. Und immerhin: da habe ich 5 Menschen und Gepäck transportiert und bin nebenbei auch noch recht zügig (selten unter 140) gefahren. So gesehen auch ein recht guter Wert.

ThomasBernhard schrieb:
Weil ich künftig nur noch selten so lange Strecken fahre, wir unseren Zweitwagen (eine kleine "Einkaufskiste") verkaufen wollen und hauptsächlich in Stadt und auf Landstraßen unterwegs sein werden, halten wir nunmehr den P4 für das geeignetere Fahrzeug.

Gruß, Thomas

Hallo nochmal,

da wollte ich nachfragen: gerade bei viel Kurzstrecke dürfte doch ein Diesel eher nachteilig sein, weil er länger braucht, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Sehe ich das richtig? Ich frage, weil du mit dem Mazda den direkten Vergleich hast. Der Prius kommt ja dank ausgeklügleter Technik und kleinem Hubraum ziemlich schnell auf Temperatur - erstaunlicherweise sogar im Winter, wo er sich bereits nach 2 Ampeln nach Kaltstart abschaltet.

Genau so ist es. Durch den relativ hohen, thermischen Wirkungsgrad moderner Diesel benötigen die sogar eine elektrische Zusatzheizung, um bei winterlichen Temperaturen innerhalb einer akzeptablen Zeit den Innenraum aufheizen zu können.

Bereits der P3 hat ja um den Auspuffstrang Heizschlangen, um das Kühlwasser schneller zu erhitzen. Damit kommt der Motor früher auf Betriebstemperatur, andererseits wird es bei Bedarf im Innenraum schneller warm. Der P4 hat hier eine noch ausgeklügeltere Technologie.

"Bereits 2 Ampeln nach Kaltstart" schaltet er jedoch nur dann den Motor ab, wenn man bei tiefen Außen- und Innentemperaturen nicht gleich die volle Heizleistung abfordert. Wo soll ohne elektrische Zuatzheizung die Wärme denn herkommen? Alte Hasen warten mit der Innenraumaufheizung daher lieber etwas länger, bis der Motor (und damit auch das Kühl-/Heizwasser) durch normalen Fahrbetrieb seine Betriebstemperatur erreicht hat

Um auf Betriebstemperatur zu kommen, braucht ein Diesel seine 20km, manchmal sogar mehr. Um die richtige Temperatur zum Freibrennen des DPF zu erreichen, sind schon 30km und mehr nötig. Kurzstreckenbetrieb belastet den Dieselmotor über die Maßen hinaus und führt zu vorzeitig verstopften DPF. Dank des elektrischen Zuheizers ist der Innenraum schnell warm, das täuscht aber darüber hinweg, dass der Motor noch kalt ist.

Halbstark schrieb:
ThomasBernhard schrieb:
Ich bin seinerzeit in meinem Bekanntenkreis überwiegend auf Unverständnis gestoßen, weshalb ich mir als Langstreckenfahrzeug eigentlich einen "Hybrid" zulegte. Der sei doch dafür überhaupt nicht geeignet bzw. würde sein Potential doch nur in der Stadt ausschöpfen. Die Frage ist zweifellos berechtigt. Mich hat einfach das HSD-Prinzip begeistert!

...

Tatsächlich ist der Hybrid die beste Wahl gewesen, wenn man als Pendler in den typischen Tempo 80-140 Bereichen unterwegs ist, wie das hier dank linksgrüner Verkehrspolitik (Dauerbaustellen, an denen nicht gebaut wird) eben üblich ist.

Der E-Motor unterstützt viel häufiger, als man meint, betrachtet man mal das Display. Gerade auf der Autobahn kann man bis 120 Km/h richtig gute Werte herausfahren und im Stau/ Stopp and Go elektrisch fahren.
...


Genau, gerade heute habe ich nochmal diese Erfahrungen weitergegeben und damit Werbung für HSD gemacht!

Gruß!
JoAHa

Halbstark schrieb:
linksgrüner Verkehrspolitik (Dauerbaustellen, an denen nicht gebaut wird)Interessante These. Gibt es dazu Belege? Ich hätte da andere Erklärungen: www.tagesspiegel.de/weltspiegel/warum-au...rbeitet/1011222.html
www.swr.de/swr2/wissen/baustellenwahnsin...4/1ugju83/index.html