Vorletzte Woche hat Tesla per OTA-Update nach langer Zeit mal wieder die Darstellung auf dem kleinen Fahrerdisplay der Modelle S und X optimiert, auch bei meinem schon etwas älteren Fahrzeug mit der MCU der ersten Generation. In den Foren wurde das Ergebnis kritisiert, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Durch einen schlankeren/größeren Font (Zeichensatz) ist die aktuelle Geschwindigkeit noch besser ablesbar, das Gesamtbild durch eine etwas andere Anordnung harmonischer und im Detail übersichtlicher geworden.
Ich wollte Euch das zeigen, aber trotz Autopilot nicht beim Fahren fotografieren. Das hat Frau Egon übernommen und ich habe die Bilder nachträglich mit einer Grafiksoftware perspektivisch ausgerichtet und soweit optimiert, dass man möglichst viel erkennen kann. Leider ist trotz aller Mühe alles ein wenig unscharf geworden und hat einen Blaustich. So ist beispielsweise das Akkusymbol kräftig Grün, auf dem Bild aber Blau. In Wirklichkeit sind Darstellung und Farben brillant.
So sieht das Display
beim Fahren jetzt beispielsweise aus (im Stand und beim Laden gibt es auch völlig andere Darstellungen):
Im linken Bereich habe ich normalerweise die Analoguhr eingeblendet. Ist die Routenführung aktiv, erscheint dort zusätzlich zum großen Navi-Display noch eine kleine weich animierte Darstellung, ausgerichtet in Fahrtrichtung. Vor Abbiegevorgängen und in anderen Situationen werden im unteren Bereich weitere Zusatzinformationen und Fahrspuren eingeblendet, was aber nicht vernünftig zu fotografieren war.
Im linken oder rechten Bereich kann man auch andere Dinge einblenden, beispielsweise die animierte Energie-/Rekuperations-Anzeige, die selbsterklärend ist. Für den Graph kann man letzte 10, 25 oder 50 Kilometer auswählen. Alternativ gehen auch Reifendruck, Tripcomputer und anderes.
In der Mitte sieht man gerade folgende Situation: Das Auto hat einen LKW auf der eigenen Fahrspur bemerkt und passt seine Geschwindigkeit allmählich an. Der LKW wird von einem anderen PKW links überholt. Die Fahrbahnbegrenzung rechts ist nahe, der hintere Seitensensor zeigt eine erste Vorwarnstufe (das ist der hellgraue Viertelkreis).
Die Elemente im unteren Bereich rechts/links haben ihren Platz getauscht. Das bringt aus meiner Sicht weder Vor- noch Nachteile. Ist der Autopilot aktiv, ändert sich die Farbe des D (für die aktive Fahrstufe "Drive") auf Blau, ansonsten ist sie weiß.
Ganz neu ist die Gestaltung im wichtigen Bereich Mitte oben. Die Geschwindigkeitsanzeige hat nun schlankere und größere Zahlen. Die Symbole sind neu angeordnet und grafisch anders.
Von links nach rechts:
- Autopilot (Lenkrad wenn verfügbar, blau unterlegt wenn aktiv)
- Eingestellte oder übernommene Maximalgeschwindigkeigt
- Aktuell gefahrene Geschwindigkeit
- Erkanntes Tempolimit (Verkehrsschild oder Navi-Daten)
"LÄSSIG" steht bei deutscher Sprache für aktiven Chillmode. Bei diesem Modell sind das ungefähr Minus 150 PS, die sich per Menü wegschalten lassen.
Auf dem Hauptdisplay ist die Navidarstellung wesentlich ausgefeilter und die reine Freude. Beim Fahren schaue ich da aber selten drauf, das kleine Display vor dem Fahrer reicht völlig.
Das große ist aber für viele andere Dinge sinnvoll, beispielsweise wenn man nach Neuigkeiten schauen oder auf Spotify nach Musik suchen möchte. Der ziemlich lahmarschige Browser läuft geschmeidiger, seit ich der MCU einen neuen und größeren Speicherchip spendiert habe.
Hier noch ein aktueller Schnappschuss vom seit letztem Jahr elektrifizierten Wanderparkplatz am Rand vom Pfälzer Wald, ausnahmsweise bei geschlossenem Dach:
Zum Vergrößern auf die Bilder klicken.
Dass Tesla das Auto weiterhin mit neuen Funktionen versorgt und vorhandene (Sprachsteuerung, Ladeplaner etc.) immer weiter optimiert, ist ein echter Bonus. Wie am ersten Tag macht es Spaß, dieses Auto zu fahren. Sei es wegen des genialen Fahrgefühls, der enormen Fahrleistungen, dem in jedem Detail ausgefeilten E-Antrieb, dem faktisch noch immer konkurrenzlosen Softwarekonzept oder dem grandiosen hauseigenen Schnelllade-Netzwerk.
Fast schade, dass wir mittlerweile nur noch selten Bedarf an so einem großen Schiff haben und es wohl demnächst durch ein kleineres E-Auto ersetzen werden; mittelfristig vielleicht sogar durch zwei. Durch diesen Schritt wird dann mindestens ein weiterer Verbrenner aus der großen Familie Egon verschwinden. Wir haben noch immer zu viele davon und wenn ich damit fahren muss, macht mir das jedesmal Gefühle wie als Tourist an Bord eines dampfgetriebenen Museumszugs.
Grüße, Egon