Vampire Drain habe ich beobachtet, kann ihn aber nicht vernünftig quantifizieren, da stark schwankend. Es besteht offenbar eine Abhängigkeit vom eingestellten Modus (
"Energie sparen",
"Immer verbunden"). alupo ist am Rechnen.
Vielen Dank für Eure nützlichen Tipps.
www.goingelectric.de / Wattfinder auf dem Tablet und
abetterrouteplanner.com nutze ich bereits.
Gestern hatte ich nun wie angekündigt den ersten Härtetest mit dem Tesla. Mit mehreren Passagieren den ganzen Tag kreuz und quer durch die Republik, bei Dauerregen und 14 Grad, teilweise in abgelegenen Regionen und in der Nacht, etwas über 400 Kilometer waren es zum Schluss. Allerdings bin ich mit nur 70% SOC gestartet, mit 100% hätte es wohl ohne Laden gereicht.
Probleme gab es keine. Nötigenfalls hätte ich Umwege zum jeweils nächsten Supercharger in Kauf nehmen können, aber das war gar nicht nötig. Viele Ladestationen anderer Anbieter befinden sich im kostenfreien Testbetrieb und funktionieren ohne Identifikation, also einfach hinfahren und laden. Das wird sich natürlich in den nächsten Monaten und Jahren nach und nach ändern (siehe auch
KLICK).
Ich hätte gestern nur
einmal nachladen müssen, habe es aber
zweimal gemacht, um bestehenden Leerlauf - ich musste auf meine Passagiere warten - sinnvoll zu nutzen. Einige Erkenntnisse:
Manche Ladesäulen sind sehr auskunftsfreudig
Andere - auch die Supercharger - haben nicht mal ein Display
Das macht die korrekte Erfassung der geladenen Strommengen zu einem reinen Glücksspiel, es sei denn, man benutzt ausschließlich auskunftsfreudige Stromquellen wie beispielsweise die heimische PV-Anlage. Ansonsten muss man sehr aufwändig Buch führen und berechnen (so wie alupo es macht), um auf der halbwegs sicheren Seite zu sein.
Das ist mir ehrlich gesagt zu viel Act. Ich trage im Spritmonitor die verbrauchte Strommenge laut BC ein und weise im Begleittext darauf hin, dass Ladeverluste hinzuzurechnen sind.
Ich versuche, immer auf 80 Prozent zu laden. Das hat jetzt aber schon zweimal nicht geklappt: Einmal brauchte ich mehr Reichweite (90%), einmal musste ich den Ladevorgang aus zeitlichen Gründen schon bei 68% abbrechen. Das manifestiert sich im Spritmonitor durch erhebliche Schwankungen zwischen den einzelnen Ladungen. Ich versuche, das mit der
Teilbetankungs-Funktion von spritmonitor.de zu kompensieren, bin aber noch am Experimentieren.
Hier probiere ich erstmals meinen schweineteuren Chademo-Adapter aus, und zwar auf dem Kundenparkplatz vom "Kaufland" in Frankfurt/Main-Ost. Natürlich im sintflutartigen Regen, klar.
Im Gegensatz zu Tankstellen sind Ladesäulen meist nicht überdacht; dafür hat man allerdings auch nichts mit aromatischen Kohlenwasserstoffen zu tun.
Freilich ist das ein schwacher Trost in jenem Moment, in dem man klatschnass und fluchend mit klammen Fingern mit diesem sauschweren, unhandlichen Adpater im strömenden Regen herumhantieren muss. Hat man alles richtig gemacht, freut man sich über eine hohe Strommenge in kurzer Zeit. Die Assoziation einer schweren erektilen Dysfunktion will aber dennoch nicht schwinden.
Der Tesla öffnet mitunter etwas unwillig seine Ladeklappe, ein bekanntes Problem bei den Vor-Facelift-Modellen (die Facelift-Modelle haben einen geänderten Ladeport). Mitunter braucht es mehrere Versuche, bis der Magnet die Klappe freigibt. Bei Feuchtigkeit ist dieser Effekt noch ausgeprägter.
Die Kontroll-LED des Adapters (also nicht die hier sichtbaren drei vom Fahrzeug) ist winzig, trübe, und ungünstig positioniert, ich habe sie nur schwer lokalisieren können. Aber alles funktionierte auf Anhieb.
50 kW ist schon ein Wort. Wenn die Chademo-Ladestation mitspielt (es gibt auch Chademo mit 20 KW), dann steigert sich der Ladestand doch erfreulich zügig. Die Ladung begann mit 42 kW Leistung, steigerte sich dann innerhalb von 10 Minuten auf 49 kW und dabei blieb es auch, bis mein eingestelltes Ladelimit erreicht war.
Beim zweiten Leg des Tages hatte ich eine längere Wartezeit auf eine charmante Passagierin zu überbrücken, aber Frau Egon ist natürlich aller Mühen wert.
Blöderweise war das aber in der rheinhessischen Diaspora und weiterhin bei Dauerregen.
Zunächst machte ich noch ein paar umfangreichere Einkäufe in einem benachbarten Supermarkt. Die Raumnutzung des Model S (Wir erinnern uns: Ein großes Sportcoupé) mag kritikwürdig sein, der Kofferraum ist es nicht. Immer rein damit, und wenn's immer noch nicht reicht, gibt es einen großen Keller. Goil!
Als alles verstaut war, suchte ich mir in der Datenbank von
www.goingelectric.de die nächstgelegene freie Ladestation. Gelandet bin ich im entzückenden Innenhof der acht Kilometer entfernten Volksbank Nackenheim. Ein Inplace, ein Must, da wollte ich doch schon immer mal hin:
Die Parkordnung habe ich der Bequemlichkeit halber ohne schlechtes Gewissen ignoriert - es war schon nach 20 Uhr und kein Mensch nutzte diesen völlig abgelegenen Parkplatz bar jeglicher nennenswerter Infrastruktur.
Ich stöpselte also mein Typ2-Kabel in die Ladesäule, und weil es sich um Wechselspannung handelt bekamen meine beiden Lader an Bord erstmals etwas zu tun.
Auf dem Display vor dem Lenkrad sieht das übrigens so aus, wenn man an Bord ist...
...und so, wenn man das Fahrzeug verlässt. Dann kann man von draußen durch die Scheibe hindurch gut erkennen, was gerade Sache ist. Da hat jemand mitgedacht.
Zwischendurch wurde ohne erkennbaren Grund die Ladeleistung für einige Minuten auf 10 kW reduziert (Strom 2 x 15 A), aber ich weiß nicht, warum. Jedenfalls ist zwischen 50 kW-Chademo und 11/16,5/22 kW-Typ2 (je nach Bordlader) schon ein himmelweiter Unterschied, was die Ladedauer angeht.
Wenn man nichts anderes zu tun hat oder wie ich bei Nacht am Ende der Welt rumsteht und auf eine Telefonanruf wartet, lässt sich die Wartezeit im angenehm klimatisierten Model S gut überbrücken.
Zum Abschluss des Tages wartete dann noch folgende Überraschung auf mich:
Ich habe die Installation für 2:30 Uhr heute Morgen autorisiert. Die App hat mir heute Morgen mitgeteilt, alles sei ok und Version
2017.28.4 cf44833 installiert. Jetzt bin ich gespannt, was es im Auto Neues gibt.
Grüße, Egon