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Es gibt da einen gewissen Konflikt: unser Wirtschaftssystem misst Unternehmen nur am Umsatz und am Profit, am besten nach Quartalen oder noch feiner.

Tesla möchte aber nicht nur Geld verdienen, sondern auch eine Veränderung der Mobilität erreichen.

Aus diesen unterschiedlichen Motivlagen entstehen Konflikte.

@santosha

Es gibt da einen gewissen Konflikt: unser Wirtschaftssystem misst Unternehmen nur am Umsatz und am Profit, am besten nach Quartalen oder noch feiner.

Teilweise. Mittlerweile werden Unternehmen verstärkt aufgrund ihrer evtl. Zukunftsaussichten bewertet. Schnell werden Unternehmen vollkommen überbewertet weil Aktionäre einen evtl. riesen Gewinn des Unternehmens in der Zukunft sehen. Tesla wurde zwischenzeitlich mit 250 Euro je Aktie bewertet (07/2015) Zur gleichen Zeit hatte die BMW Aktie einen Wert von 90 Euro, Mercedes 80 Euro. Allein vom realen Wert des Unternehmens haut das natürlich nicht hin. Die Anleger haben gewettet.

Tesla möchte aber nicht nur Geld verdienen, sondern auch eine Veränderung der Mobilität erreichen.

Auf Musk trifft das sicherlich zu, aber auf den Rest der Führungsebene evtl. nicht und ganz sicher nicht auf die Aktionäre.

alupo schrieb:
Ohne mir die Bilanz von Tesla angeschaut zu haben (so arg interessiert sie mich nicht) will ich doch stark vermuten dass eine Aussage über die Wirtschaftlichkeit des Model S mit den Veröffentlichten Zahlen m.M.n. überhaupt nicht möglich ist...

Allerdings kann man nach einem Blick in die Bilanz einer Firma sagen, ob sie bisher profitabel gewerkelt hat oder nicht. Tesla hat das bisher nicht (verlangt auch keiner), das weiß man. Was die Zukunft bringt, weiß man andererseits nicht. Aber natürlich gibt es Leute, die so tun als ob.

Was man in einer Bilanz nicht unbedingt sieht ist doch in welchem Ausmaß sie ihre zweifellos vorhandenen Ausgaben für langlebige Wirtschaftsgüter in Richtung Kosten gedrückt haben. Sie haben vermutlich auch Personal welches mit den Projekten wie der Gigafactory zu tun hat nicht mit in die Kosten reingenommen sondern es auf der Projektkostenstelle für die spätere Aktivierung und anschließenden Abschreibung gesammelt. Aber in welchem Ausmaß das passiert ist, keine Ahnung.

Um eine Bilanz wirklich zu verstehen bedarf es m.M.n. auch dem Wissen wie sie zustande gekommen ist. IFRS ist ja auslegungsfähig. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Es würde mich nur interessieren auf welche Seite sich das Tesla Management bilanzpolitisch festgelegt hat:
Soviel wie möglich sofort in die Kosten zu Lasten des aktuellen Ergebnisses reinzubuttern da die Aktionäre vor 2020 sowieso keine Dividende erwarten um in Zukunft dann einen tollen Aufstieg (sofern der Absatz und die Margen stimmen) zu zeigen
oder
eben heute schon die allerbestens möglichen Zahlen zu präsentieren und dann später eben keinen so positiven Verlauf zeigen zu können. Die auf die Zukunft "verschobenen" Kosten auf Basis heutiger Ausgaben kommen sowieso. Die Frage ist nur "heute" oder "in Zukunft".

Mit der Rechnung "EBIT" / "Absatz" hat man sicher eine Zahl, nur gibt sie mir kein Gefühl dafür ob ich als Aktionär Angst haben sollte.

Beim RWE, EoN, VW oder der "Deutschen Bank" fühle ich mich leider deutlich sicherer in meiner subjektiven Meinung.

Gruß alupo

@Alupo

Ich würde behaupten, selbst wenn du Insider wärst wüsstest du nicht wie sicher du dich fühlen kannst. Es ist ein Versuch, Musk selbst hatte mit dem Scheitern Teslas kalkuliert. So einen Fall wie Tesla hat es noch nie gegeben, von daher sind es zuviele Variablen um die Sicherheit zu berechnen.
Ich wünsche Tesla, dass es gut geht weil ich den Mut und den Innovationsgeist sehr bewundere. Ein Versagen führt nur zu: "Haben wir ja gesagt" und zum Bremsen zukünftiger Anläufe anderer Unternehmen.
Unsere Gesellschaft ist es schon zu unmutig, es muss solche Vorbilder geben!

Zurück zur Messlatte:

For most of their history, electric vehicles have had little romance to them. They could promise to cover the ground of daily routines. Drive to work. Drive to the store. Drive to meet friends. Drive home. An electric car could take you down familiar roads, but they couldn’t escape. Zoom out of town, on whatever road promised release–and an EV could take you only so far before it needed hours to recharge.

Now, though, car companies are rapidly building a whole new system of infrastructure, which could one day replace the network of gas stations that have supported car travel for the past 100 years. Three year ago, Tesla had only a handful of Superchargers in place; today there are more than 270. Rival car companies are spooling out their own networks of fast-charging stations, too. By the end of the year, Tesla promises, its drivers will be able to use the Supercharger network to drive through every state in the continental U.S.

In March, Tesla has promised to unveil its Model 3, which, at $35,000, will be the first Tesla that’s not ridiculously expensive. But perhaps more importantly, because of Tesla’s charger network, it’ll be the first one that will require no compromise from owners on how far their car might take them.

www.atlasobscura.com/articles/the-massiv...iding-in-plain-sight

Diejenigen, die die erste Eisenbahn in Amerika von der Ost-Küste zur Westküste gebaut haben, diejenigen, die ein Unterseekabel auf dem Grund des Atlantik verlegt haben oder diejenigen, die Städte mit Strom versorgt haben oder Wechselstrom eingeführt haben, waren auch Visionäre. Auch sie wurden von ihren Geldgebern bewertet.

Die Hälfte hat's unter eigenem Namen geschafft, die andere Hälfte flog aus dem eigenen Unternehmen... und ganz wenige, ironischerweise Nicola Tesla(!!!), haben die Welt verbessern wollen, haben auf die Nutzung Ihrer Patente mit Milliardenwert verzichtet, diese allgemein zugänglich gemacht und dann als Berater für die Konkurrenz gearbeitet.

Manche wurden dabei reich, andere verarmten... Nutznießer war die Menschheit einige Jahre später.

Die Ladeinfrastruktur wird noch in 10 oder 20 Jahren wegweisend sein, was aus einem Visionär wird, kann man nicht vorhersagen.