Hallöchen,
seit knapp 2 Wochen gehören wir, obwohl früher eher MY-Skeptiker, zu den ständig wachsenden Schar der MY-Besitzer.
Eigentlich wollten wir unser lieben "Blauwal" bis zur Ablauf der Garantieverlängerungsversicherung (und die Tesla-Garantie auf Akku und Antrieb) in März 2025 weiter fahren, aber der recht rapide fallende Reichweite drängte auf eine frühere Lösung hin.
Geplant war eigentlich ein Kia EV9, der wohl als Weihnachtsgeschenk kommen könnte, aber der Zweifel, ob wir das ziemlich große Fahrzeug ohne Kaltverformungen (oder größere bauliche Maßnahmen) in unsere Garage kriegen konnte war beträchtlich.
Am vergangenen 12. Juli sollten wir den "Blauwal" in das SeC für den vierten Wechsel der vorderen Antriebswellen abliefern, und bevor wir per (kostenlosen) ÖPNV den Heimweg antreten sollten möchte Frau @krouebi das stille Örtchen besuchen - ein Besuch mit Folgen, denn um dorthin zu kommen muss man durch die Ausstellung, wo bisher ein (für uns) eher langweiliges MY in Quicksilver stand. Das hätte sich dann geändert:
Das Blick von Frau @krouebi war ziemlich unmissverständlich - es folgte eine gründliche Probesitz-Session. So gründlich, dass ein Verkäufer auf den Weg zur Nespresso-Maschine im Warteraum sich tatsächlich für uns interessierte
- und wir ihn unser Wunsch nach einer Probefahrt mitteilen konnten. Am selben Tag leider nicht zu machen, aber bevor wir den instand gesetzten "Blauwal" am folgenden Tag abholen sollten, ist es uns gelungen eine Stunde mit den Vorführer, ein ziemlich abgenudeltes frühes Performance-Modell, zu verbringen.
Dessen Sitze waren für uns nicht wirklich akzeptabel, die von den Aussteller (aus Grünheide) schon, also schnell 250 EUR für eine Reservierung bezahlt, und gleichzeitig den "Treuerabatt" von 500 EUR erhalten. Der Aussteller würde uns eigentlich passen, und wir haben eine Note in unser Kundenkartei hinterlassen - aber es konnte lange Zeit vergehen, bis der Aussteller für den Verkauf freigegeben würde.
Eine Woche später stöberte ich beim Frühstück durch die sich ständig ändernde Liste von sofort erhältlichen Fahrzeugen, und sah ein rotes LR AWD, zwar ohne AHK (wie der Aussteller), dafür aber mit 1.700 EUR Preisanpassung
. Da der AHK + dazugehörigen Fahrradträger vom "Blauwal" noch nie in gut 6 Jahren Besitz angebaut oder gar ausgepackt wurde haben wir uns dazu entschlossen ein "jungfräuliches" Fahrzeug anstatt der immerhin monatelang probegesessener Aussteller zu nehmen. Schnell zu Tesla hin um um unsere Reservation mit dem Fahrzeug zu matchen, und den Bedarf den "Blauwal" einen neuen Eigentümer zu finden wurde jetzt sehr, sehr dringend - bisher haben wir weder bei WKDA, noch bei den luxemburgischen Pendant, Interessenten gefunden. Der Tesla-Zulassungs-Spezi gab uns dann einen guten Tipp (er hatte seinen eigenen MYP dorthin verkauft), und während der Wochenende kamen wir auf einen Preisangebot hin, die zwar nicht unsere Vorstellungen entsprach, aber immerhin weniger beleidigend war als was Tesla anbieten möchte. Nach Besichtigung wurde das Angebot dann leicht nach unten angepaßt, aber OK, es
ist ein Unfallfahrzeug, und da seid ihr in Deutschland pingeliger als anderswo.
Es folgte eine hektische Woche mit Übertragung vom alten Kennzeichen, Überführung von den Betrag usw, und am Freitag den 4. August haben wir dann unsere
"Mon Chéri" empfangen können (Ferrero, der Hersteller von den Pralinen, hat sein Verwaltungs-Hauptsitz hier). Die Auslieferung ging sehr schnell, aber freundlich vor sich - und es war sogar möglich den "Blauwal", auf die Grundeinstellungen zurückgesetzt, auf dem Hof bei Tesla stehen zu lassen - der Tesla-Zulassungs-Spezi hatte sich schon um die Abmeldung gekümmert, und kriegte dann die beiden Fobs, damit der Käufer das Fahrzeug später abholen konnte.
Der Aussteller ist mittlerweile auch verfügbar, mit "netten" 4.000 EUR Preisanpassung - ist
AAABER nachträglich mit FSD (7.500 EUR) "bereichert" worden - schlau sind die bei Tesla
.
Dann ging's zum Reifenhändler um GJR (Continental) aufziehen zu lassen - und die Originalreifen wurden mit immerhin 80 EUR/Stück gutgeschrieben anstatt in die Tonne zu gehen. Danach gleich nach Deutschlands älteste Stadt Trier um einige Einkäufe zu machen - alles Paletti, abgesehen von der etwas hektisch hin- und herzappelnden Scheibenwischer - aber OK, das kann sich ja mit der Zeit verbessern. Erster Eindruck richtig gut, obwohl die Panoramascheibe mich persönlich etwas fehlen wird - Frau @krouebi etwas weniger.
Am Sonntag dann unsere übliche 500+ km nach Gent und zurück, in STRÖMENDEN Regen (was für den Verbrauch nicht gut ist). Aber immerhin, den SuC Aalst (246 km) haben wir seit Monaten nicht mit dem "Blauwal" erreichen können, und mit
"Mon Chéri" sind wir mit 26% angekommen
. Der Komfort schien uns, trotz fehlender Luftfederung, einen Tick besser als beim "Blauwal" zu sein. Wir haben diesmal auf EAP/FSD verzichtet (obwohl wir es sogar vom "Blauwal" hätten mitnehmen können - aber der Käufer möchte dann nochmals 3.000 EUR vom Verkaufspreis abziehen
), und es ist erheblich leichter SELBST die Fahrspur zu wechseln als mit FSD, der ständig einen Ausweg gefunden hätte warum es nicht möglich war.
Das Fahrzeug ist im Innenraum moderner (aber wir hätten trotzdem gerne Echtleder-Bezüge gehabt) und vor allem SEHR viel praktischer: Es gibt zwei Induktions-Ladeplätze für Mobiltelefone, es gibt eine Mittelarmlehne hinten, und es gibt tatsächlich auch eine Gepäckraumabdeckung ! Das Infotainment ist um Welten schneller, und obwohl die Ladepausen viel, viel kürzer sind ist es interessant YouTube/Netflix usw. ansehen zu können. Es ist auch sehr komfortabel und beruhigend die Wächter-Funktion in vollem Umfang zu haben, obwohl Gent eher ruhig ist. Tesla Vision fungiert bei unser Fahrzeug überraschend gut, obwohl es natürlich besser wäre, wenn rundum Kameras wären. Aber beim "Blauwal" hatten wir ja nur EINE Kamera, und nicht drei, also ein Fortschritt.
Wegen dem Regen usw. habe ich keine besondere Bedeutung an den Verbrauch bei dieser ersten längeren Strecke gemacht - aber der vergangene Sonntag machte es deutlich, dass Regen in diesem Umfang einen ziemlichen Unterschied macht:
Die Strecke Luxemburg-Aalst ist wie oben geschrieben genau 246 km, wenn man die kürzeste Strecke wählt (die ganz am Anfang eine scharfe Steigung hat). Es geht durch den belgischen Ardennen, also ziemlich viel Höhenunterschied. Abgesehen von die Dauerbaustelle nördlich von Namur und den Brüsseler Ring sind wir stur 120 km/h (GPS) gefahren, und haben dabei 44 kWh zu je 0,18 EUR in 2 Stunden 20 Minuten gebraucht. Unter 8 EUR für knapp 250 km würde auch für den sparsamsten Turbodiesel-Fahrer schwer zu schaffen sein.
Wir haben unser Frühstück so genossen, daß wir 80% geladen hatten und bei der Abfahrt aus Gent am Nachmittag meinte das MY sogar mit 76% Restladung die Strecke schaffen zu können, was theoretisch auch möglich gewesen wäre.
Nur wollte ich nicht die Dauerbaustelle bei Namur bei Sonntagsverkehr durchfahren, und wir sind deshalb westlich um Brüssel gefahren, was ein wenig länger ist - also 10 Minuten bei Aalst geladen (etwas teurer, weil neben dem SuC ein Designer-Outlet ist
). Am frühen Morgen hatte ich gesehen, dass die südliche Fahrspur der Autobahn viele Kilometer lang einspurig war, also auf die alte Nationalstraße ausgewichen (die ist etwas kürzer und man darf mehrheitlich genau so schnell wie auf der Autobahn fahren):
266 km mit 47 kWh = 175 Wh/km! Also ein Tagespensum von 512 km für insgesamt 35,40 EUR = knapp 7 EUR pro 100 km! Das würde einen Verbrenner-Verbrauch (Diesel oder Eurosuper) von 4,27 l/100 km entsprechen - und das möchte ich gerne sehen.....