Priusfreunde.de

Mit dem Model S macht man ja gern mal das, was man auch mit dem Prius macht:

"Oh, mein Kleinstwagen ist aber umweltfreundlicher weil..."

Das Model S wird dann gern bei der Umwelt-Amortisation mit einem sparsamen Kleinwagen verglichen.

Heute morgen für ein RS6 vor mir durch den Stadtverkehr und ich hab mich gefragt "Hat der denn jetzt kein schlechtes Gewissen 20 Liter durchzujagen?!" ... dabei geht es ja nicht nur um "Weil ich es mir leisten kann" sondern auch um eine Gewisse Maßlosigkeit.
Wenn also jemand PS liebt und trotzdem nicht Maßlos sein will, bleibt im Grunde nur ein Model S.

Nun frag ich mich: Wann hat sich ein Model S P85D gegenüber einem Audi RS6 amortisiert?

Und dabei meine ich eben auch die Betrachtung der Batterieherstellung.

Vielleicht möchte der RS6 Fahrer einen Kombi und den gibt es bei Tesla ja noch nicht. Auch wenn er dank seiner zwei Ladeabteile und Heckklappe wahrscheinlich im Nutzwert dem RS6 in nichts nachsteht.
Deine Ansichten mit dem schlechten Gewissen teile ich nicht, viel eher kann z.B. der Radfahrer aus Umweltsicht auf den Tesla-Fahrer herabblicken, weil er Maßlosigkeit zeigt. Wie du siehst, kommt es immer auf den Blickwinkel an. Außerdem interessiert sich die Umwelt nicht für relative Verbräuche auf 100km, sondern nur für absolute Verbräuche. Also kann der RS6 weniger umweltzerstörend sein, wenn er entsprechend weniger fährt, als der Tesla Fahrer oder einfach durch sonstige Maßnahmen (Verzicht auf Flüge, weniger Energieverschwendung beim Heizen des Hauses) in seinem Leben weniger Energie verbraucht.
Als Autofahrer sollte man sich generell nicht als Umweltapostel aufspielen!

@enuman

Die Einstellung mag ich und kommt auch endlich wieder der lokalen Autoindustrie zu gute! "Egal was ich fahr, es macht eh alles was kaputt" erlaubt endlich wieder, dass wir diesen ganzen Aufwand mit der Abgasreinigung lassen und mal ehrlich: Ob 5 Liter oder 20 ist doch dann auch egal, macht doch eh alles was kaputt.
Her mit den Spritschleudern für uns alle!

Entschuldigung, aber das habe ich überhaupt nicht so gesagt. Ich bin auch dafür, effiziente Technik zu nutzen. Nur spiele ich mich nicht gegenüber anderen auf, nur weil ich ein Auto fahre, das etwas weniger verbraucht.

P.S. Mein Durchschnittsverbrauch ist niedriger als Deiner

Ich weiß, ich überspitz ja auch nur um klar zu machen, dass das nicht das Ziel der Frage war. Es geht nicht darum sich aufzuspielen. Ich bin der Meinung, dass wenn man die Möglichkeit hat einen PS-Starken Wagen zu fahren, der eben nicht 15-20 Liter auf 100 km braucht, dann sollte man da mal drüber nachdenken. Mit der Meinung "Alles Mist" kann man auch alles ohne nachdenken fahren.

In diesem Fall geht es darum, wie viel umweltfreundlicher ein Tesla ggü einem vergleichbaren Fahrzeug ist und eben nicht gegen ein anderes umweltfreundliches, nicht vergleichbares, Fahrzeug wie der Prius.

frufus schrieb:
In diesem Fall geht es darum, wie viel umweltfreundlicher ein Tesla ggü einem vergleichbaren Fahrzeug ist und eben nicht gegen ein anderes umweltfreundliches, nicht vergleichbares, Fahrzeug wie der Prius.Ich gehe davon aus, dass ein kg Motorblock eines Verbrenners oder eines Getriebes mehr Energie bei der Produktion benötigen als 1 kg Akku.

Der Grund ist m.M.n. ganz einfach: in jedem Akku sind Kunststoffe oder Graphit enthalten. Wenn man dann schon einmal einen Hochofen bzw. die dazugehörige Kokerei eines Stahlwerks besichtigt hat (vom Bergwerk ganz zu schweigen), dann bekommt man schon eine Vorstellung über deren gigantischen Energieverbrauch.

Zum Elektronikschrott: Steuergeräte gibt es in jedem Auto. Ob diese nun etwas anders verdrahtet sind ist egal, alle haben mehrere Bordcomputer. Hinzu kommen nur mindestens 6 Leistungstransistoren für den DC-AC-DC-Wandler. Dafür habe ich noch mein Smartphone seit 6 Jahren noch nicht gewechselt .

Insofern glaube ich inzwischen keiner Statistik deren Basis ich nicht kenne. Und beim Akkubashing ist das der Fall.

Gruß alupo

Die Frage ist doch, welches Fahrzeug man mit dem Tesla vergleichen möchte. Der Tesla hat eine sehr hohe Spitzenleistung, die aber nur begrenzt abrufbar ist, da einige Komponenten bei Überhitzungsgefahr gedrosselt werden, in Extremfällen ist das schon nach einigen Minuten der Fall. Der Tesla S hat im Fahrzeugschein eine Leistung von 69 kW eingetragen.
Ein Verbrenner kann die Leistung länger liefern, da werden die Limits auf freier Strecke meist durch Bremsanlage und manchmal Öltemperatur des Getriebes gesetzt. Das kann für einen sehr "sportlichen" Fahrer schon mal ein Argument sein.
Ich würde für einen Vergleich daher kein Auto heranziehen, das die gleiche Spitzenleistung hat, sonder eher einige Stufen darunter.
Der P85D ist von 0-200 so schnell wie ein BMW 550iX. Der BMW braucht so 14l, der kaum langsamere 550d 10,6l. Unterm Strich ist der Fall bei der Bewertung der Umweltkosten im Betrieb aber trotzdem relativ einfach, da ein Verbrenner im Vergleich zum Elektromotor ineffizient ist.
Die Umweltkosten bei der Herstellung bleiben ein Geheimnis, da es auch darauf ankommt, wie die Energie hergestellt wird und mit Abwasser und Müll verfahren wird. Ich denke die Produktion eines E-Autos ist zunächst einmal genauso umweltschädlich wie die eines konventionellen. Die große Unbekannte ist die Herstellung der Akkus, glaube dabei allerdings nicht, dass es die Umweltbilanz verhagelt, da Akkus auch gut recycelt oder weiterverwendet werden können.
www.springerprofessional.de/forscher-erm...s-12302/3948546.html