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Meine Bordbatterie ist etwas schwach geworden. Klar im Winter. Aber wenn die Standheizung nicht mehr anspringt, dann ist es wohl Zeit. Scangauge zeigt 9,5V an. Wie lange hält bei euch eine Bordbatterie und was kostet eine neue?
Servas Florian

Vielleicht ist eine Zelle defekt? Ist noch Garantie drauf?

Nach drei Jahren wohl nicht mehr

fsksol schrieb:
Meine Bordbatterie ist etwas schwach geworden. Klar im Winter. Aber wenn die Standheizung nicht mehr anspringt, dann ist es wohl Zeit. Scangauge zeigt 9,5V an. Wie lange hält bei euch eine Bordbatterie und was kostet eine neue?
Servas Florian

Hallo Florian,

es sieht ganz so aus, dass Deine Energiebilanz nicht mehr stimmt, d.h., der Akku muss mehr Energie liefern als er wieder speichern kann.

Kalte Akkus nehmen wesentlich weniger Strom auf bei gleicher Fahrzeit wie im Sommer. Wer also z.B. mit täglichem Standheizungsbetrieb und anschließenden relativ kurzen Fahrzeiten nicht wenigstens einmal wöchentlich eine längere (Lade-)Fahrt absolviert, sollte stattdessen eine sogenannte Ausgleichsladung vornehmen (,wenn er kann). Ausgleichsladung heißt: Akku ans Ladergerät und wenn möglich bei "angenehmen" Temperaturen vollladen. "Angenehm" heißt im wörtlichen Sinn, er nimmt bei 20Grad auch wieder vernünftig Strom an

wernerundbritta schrieb:
...es sieht ganz so aus, dass Deine Energiebilanz nicht mehr stimmt, d.h., der Akku muss mehr Energie liefern als er wieder speichern kann.

Hallo,

offensichtlich ist dies ein allgemeines Problem bei den Priusfahrern.

MfG Paule

Also hier die Antwort:

Die Bordbatterie hat €116,50 gekostet.

Der Händler hat die alte nachgemessen und hat eine "verminderte Kapazität" festgestellt. D.h. Nachladen lohnt sich auf Dauer nicht. Es sei denn, es würde jetzt nicht mehr kalt.
Danke für eure Beiträge
Gruß Florian

119,60 €, ist 30 mm länger und hat 45 Ah, original
Toyota Aufkleber.
Gruß exe

Ich weiß nicht, von welcher Art die Hilfsbatterie ist, weil es ja keine Starterbatterie im herkömmlichen Sinne ist. Eine Starterbatterie ist so ausgelegt, daß sie in sehr kurzer Zeit extreme Ströme abgeben kann, während z. B. Solarbatterien oder Rollstuhlbatterien so ausgelegt sind, daß sie weniger Leistung, dies aber dafür länger konstant abgeben können. Sowas wäre z. B. für eine Standheizung und für die Hilfsbatterie des Prius ideal. Starterbatterien mögen es nicht nicht besonders, wenn sie über einen längeren Zeitraum (damit sind Zeiten ab 30 Minuten bis eine Stunde und länger gemeint) Energie abgeben müssen. Die Batterien unterscheiden sich in der Konstruktion der Bleiplatten voneinander, egal ob Gel- oder Naßbatterie.

Eine leere Bleibatterie nimmt nur sehr wenig Energie auf und der Laderegler gibt der Batterie nur etwa 4 A. Je voller die Batterie wird, desto höher wird der Ladestrom. Wenn die Batterie richtig leer ist, muß das Ladegerät u. U. die Batterie erst mal etwa einen ganzen Tag lang "kitzeln", bis Energie aufgenommen wird. Was das bedeutet, wenn man eine leere Batterie durch Fahren laden will, kann sich jeder denken. Wenn ich mit 4 A Ladestrom zwei Stunden fahre, wurden etwa 6 Ah eingeladen (Verluste nicht vergessen).

Das ist ein Mitgrund, warum mein Prius keine Standheizung hat. Das Energieniveau der Hilfsbatterie ist dafür zu gering, weil die Standheizung die Batterie recht schnell so weit leert, daß nur mit einem sehr geringen Ladestrom geladen wird. Das reicht dann nicht, um die Hilfsbatterie voll zu halten.

Bei einer normalen Starterbatterie mit 60 oder 75 Ah leert die Standheizung die Batterie nicht so weit, weshalb beim Fahren ein höherer Ladestrom ansteht und die Batterie auch bei relativ kurzen Strecken wieder voll wird. Als Faustregel sagt man bei herkömmlichen Autos, daß die Heizzeit der Standheizung der anschließenden Fahrzeit entsprechen soll, damit die Batterie voll bleibt. Beim Prius würde ich sagen, daß die anschließende Fahrzeit gut das Doppelte der vorangegangenen Heizzeit betragen soll.

60 ah sind normal? oh man die letzten jahrzehnte automobilbau sind ja total an mit vorbeigegangen. ich hab überall 36ah benutzt. allerdings ohne standheizung...

Nun, der ganze elektrische Spielkram muß ja irgendwie versorgt werden. Wer dann im Stand mit dem DVD-Navi, dem Fernseher, dem Nachtsichtgerät oder der Audioanlage rumspielt, wird mit 36 Ah nicht weit kommen. Dann kommt noch solcher Unsinn wie elektrische Heckklappen und "Türzuziehhilfen" dazu, die allesamt auf Batteriestrom laufen. Man muß bedenken, daß dafür die komplette Autoelektronik mit Energie versorgt werden muß.

Wenn man nur ein einfaches Radio und eine kleine Innenraumleuchte im Stand versorgen muß, reichen die 36 Ah dicke. Schon mein uralter Kadett, Baujahr 1979, hatte 45 Ah. Mein Kadett aus 1990 kam schon mit 56 Ah daher. Und so ging das weiter.

Die popelige 12-Volt-Spannung aus einer zum Verbrauch verhältnismäßig schlappen Batterie ist oft der Grund, weshalb deutsche Autos so unzuverlässig sind. So kann man z. B. den Tuareg deutlich zuverlässiger machen, wenn man sich ein 12-Volt-Solarladegerät reinlegt, welches ständig Strom nachliefert. Sowas gibt es sogar als Schiebedach zum Nachrüsten.

Dampfnudel schrieb:

Danke für den informativen Beitrag!

Ich weiß nicht, von welcher Art die Hilfsbatterie ist, weil es ja keine Starterbatterie im herkömmlichen Sinne ist.

In meinem P1 ist es eine herkömmliche Nassbatterie, nicht zyklenfest...


Eine leere Bleibatterie nimmt nur sehr wenig Energie auf und der Laderegler gibt der Batterie nur etwa 4 A. Im Prius gibts einen Ladestrombegrenzer? In meinem P1 ist jedenfalls keiner verbaut. Nach dem Start geht die Akku-Spannung sofort auf 14V, da wird einfach "geknüppelt". Spannungsbegrenzung, sonst nix, egal ob Sommer oder Winter. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass bei Frost trotz 14V so gut wie nix in den Akku zurückfließt.

Überhaupt wird der eigentlich erforderliche Temperatur-Koeffizient bisher überhaupt nicht beachtet:

Im Sommer kann im tagsüber in der prallen Sonne geparkten Auto der Akku auf locker 40 Grad kommen. Fährt man dann 1 bis 2 Stunden, kann sie bei der Masse, die sie hat, nicht schnell genug runterkühlen. Die ständig anliegenden 14V sorgen dann für muntere "Luftblasen" bzw. langsam aber stetigen Wasserverlust.

Im Winter dagegen siehts genau umgekehrt aus. Nicht nur, dass der Akku bei Frost kaum Strom annimmt, nein, dieses verdammte Ding wird auch nach 12Stunden Fahrt nicht voll , denn dann müssten satte 15V statt 14V anliegen. Max.80% SOC bei Minusgraden, mehr geht auch beim Prius nicht.

Wenn ich eine Standheizung hätte, würde ich im Winter folgende 28kg (oder ähnliche) in den Kofferraum legen:

cgi.ebay.de/BLEI-GEL-AKKU-12V-70AH-BATTE...QQrdZ1QQcmdZViewItem

Ist zwar inzwischen nicht mehr das Fragethema ( was kostet eine neue 12 V -Batterie ), aber da wieder die Standheizung ein Thema ist, kurz zu meiner Erfahrung nach drei "Wintern". Die Originalbatterie hielt 3 1/2 Jahre, dann sank die Spannung nach Nutzung der Standheizung auf unter 11 V. Das war mir zu riskant, deshalb die neue für 119,60 €.
Diese hat ja nun 45 Ah, schon mal 20% mehr Kapazität.
Die Heizung nutze ich 10 min, es ist die Top P mit 5,5 kW Leistung. Diese Zeit reichte bisher bis auf vielleicht 5 Fälle pro Jahr, die Frontscheibe und die vorderen Türfenster abzutauen, Eiskratzen ist also für mich kein Thema mehr. Dazu kommt, das die ersten 5 km statt 7,5 nur 5,5 l im Schnitt benötigen, also durchaus eine Kompensation des vorher verheizten Treibstoffs durch die Standheizung. Auf diesen Komfort möchte ich in keiner Weise mehr verzichten.

Gruß Exe
6,1 l bei über 46.000 km

Eine Gelbatterie braucht eine höhere Ladespannung als eine Naßbatterie. Darum darf man eine Naßbatterie keinesfalls durch eine Gelbatterie austauschen, da die Gelbatterie nie richtig voll werden würde. Naßbatterien haben irgendwas um die 13,x Volt Ladespannung, Gelbatterien brauchen 14,4 Volt. Wenn man dann eine Gelbatterie durch eine Naßbatterie ersetzt, möchte ich keinesfalls in der Nähe sein, wenn die Batterie geladen wird

Die Lichtmaschine eines herkömmlichen Autos stellt durchaus Ströme von etwa 20 bis 30 A zum Laden bereit. Aber wenn's die schlappe Batterie nicht aufnimmt, hat es keinen Sinn. Darum gibt es den Regler, welcher den Strom an die Batterie liefert, der auch aufgenommen werden kann. Das wird beim Prius nicht anders sein.

Gelbatterien sind zwar deutlich teurer als Naßbatterien, haben aber einige handfeste Vorteile. Gelbatterien sind gegenüber Tiefentladung toleranter, nehmen im entladenen Zustand mehr Strom auf und haben eine andere Kennlinie, fallen also bei gleicher Kapazität unter Belastung nicht so schnell zusammen. Außerdem sind Gelbatterien wartungsfrei.

Im Wohnmobil haben wir eine Bordbatterie (Gelbatterie) mit 95 Ah. Das ist ein ziemlicher Prügel. Solche Bordbatterien haben eine Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren. So ein Ding kostet aber auch etwa 250 Euro

Nun, 10 Minuten Heizen ist nicht die Welt und sollten, sofern die anschließende Fahrt 20 Minuten dauert, kein Problem sein. Ich habe eine Garage, in der es im Winter vier Grad hat. Der Verbrauch im Winter pendelt sich bei 5,0 bis 5,2 Litern ein, im Sommer sind es 4,1 bis 4,7 Liter. Komischerweise ist die Spanne im Sommer größer...

Dampfnudel schrieb:
Eine Gelbatterie braucht eine höhere Ladespannung als eine Naßbatterie. Darum darf man eine Naßbatterie keinesfalls durch eine Gelbatterie austauschen

Halt, halt! Du meinst wahrscheinlich Vlies-Batterien! Diese brauchen im Zyklenbetrieb tatsächlich eine höhere Schlussspannung (ca. 14,8V bei max.25Grad).
Die meisten Gel-Typen dagegen sind fast genauso zu behandeln wie Starter-Batterien. Idealerweise sollten Starter-Batterien (Nass-Typen) für einige Minuten auf knapp 15V bei 20Grad gebracht werden, um durch die dabei stattfindende Gasung die Säure-Schichtung zu vermeiden, und danach wieder auf 13,8V abfallen. Gute (teure) Ladegeräte berücksichtigen dies.

Wenn man dann eine Gelbatterie durch eine Naßbatterie ersetzt, möchte ich keinesfalls in der Nähe sein, wenn die Batterie geladen wird

Keine Bange also, da passiert garnix (s.o.)

Im Wohnmobil haben wir eine Bordbatterie (Gelbatterie) mit 95 Ah.

Na, dann hast Du ja Nass- und Gelbatterie parallel, geht doch . Wenns wirklich ein Geltyp ist, wird sie ähnlich voll werden wie die Starterbatterie (wenn die Ladezeit lang genug ist)

Leider werden Vliesbatterien immer wieder teils aus Unkenntnis, teils bewusst als Gelbatterien bezeichnet bzw. verkauft, denn echte Geltypen sind teurer...

Ergänzung: für Wohnmobilfahrer vielleicht ein interessanter link

www.microcharge.de/index.html<br><br>Posting ge&auml;ndert von: wernerundbritta, am: 11/01/2008 22:36

@EXE
danke für Deine letzten Ausführungen. Du hast mir die Tipparbeit abgenommen. Genau das trifft für mich zu.
Noch eine Ergänzung: meine Neue ist auch eine &quot;Nass&quot;-Batterie.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: fsksol, am: 11/01/2008 23:19