haribo schrieb:
Wirklich?
Ich sprach von Energiesteuer!
Strom 2.05 Cent/kWh
Benzin 65,45Cent/Liter entspricht ca. 6,5 Cent/kWh
Diesel 47,04Cent/Liter entspricht ca. 4,7 Cent/kWh
Ich glaube nicht, dass es sich für meinen Geldbeutel unterschiedlich anfühlt, ob nun Steuern oder Abgaben daraus entnommen werden.
Sicherlich ist der Hauptposten bei den Abgaben die EEG-Umlage. Diese basiert aber heute längst nicht mehr durchgängig auf der höheren Einspeisevergütung für EE-Strom, sondern da ist ein gehöriger Batzen Umverteilung zu Lasten der Privathaushalte mitinbegriffen. Man denke hier z.B. neben der Befreiung der Industrie an den weiteren Schachzug der Politik, welche zum EEG-Paradoxon führte.
Die EEG-Umlage wäre zudem eine klassische Förderungsleistung, die aus Steuergeldern finanziert werden müsste, so wie man früher auch Kohle und Atom aus Steuergeldern förderte. Bei Atom jede bisher produzierte kWh mit ca. 4ct.
Dann gibt es auch noch eine gewisse Umverteilung bei den Netzentgeltkosten, die in meiner Rechnung von zuvor noch nicht inbegriffen waren. Hier gibt es auch noch eine massive Schieflage zu Lasten der Privatkunden und zu Gunsten der Industrie.
Schlussendlich wird also der private Stromkunde bei Steuern und INSBESONDERE Abgaben massiv abgezockt.
Es wäre mal eine interessante Rechnung, wo der Strompreis liegen würde, wenn die Privatkunden ihre Steuern und Abgaben nur anteilig zur tatsächlich bezogenen Strommenge aus der Gesamtstrommenge bezahlen müssten und bei den Netzentgelten eine faire Verteilung zwischen Privatkunden- und Industriestrom vorläge.
Nehmen wir z.B. das Jahr 2018:
Da zahlten die Haushalte für den Bezug von 129TWh ca. 10 Mrd. EUR Netzentgelte. Die Industrie für 227TWh ca. 5 Mrd. EUR. Das ist mit Großabnahme alleine nicht mehr zu rechtfertigen. Da ist sicherlich mit inbegriffen, dass man der Industrie noch einen halbwegs akzeptablen Strompreis anbieten muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Aber bitte nicht zu Lasten der Privathaushalte!
Auch bei der Stromsteuer gibt es eine ungerechte Behandlung. Gewerbe und Industrie können sich teilweise befreien lassen, der Privatkunde natürlich nicht. Also weg mit der im Jahr 1999 eingeführten Stromsteuer und her mit der MWST-Befreiung für die EEG-Umlage. Das würde für den Privatkunden den Strompreis schlagartig um ca. 3.7ct/kWh senken, ohne dass man an den anderen zuvor genannten Schieflagen etwas ändern müsste.
Eine zusätzliche Beseitigung des EEG-Paradoxons würde die Strompreise dann vermutlich schon in Summe um mehr als 5ct sinken lassen.
Das Fahren mit Strom ist extrem Energiesteuer begünstig. Wird das so bleiben?Ja, das wird so bleiben (müssen)! Der einzig sinnvolle Weg ist und bleibt, eine streckenbezogene Maut zu erheben und diese ist dann natürlich für alle Antriebsarten fällig.
Man kann Strom nicht wie Heizöl einfärben und ein Verbot von Heimladung wird schlicht und einfach nicht umsetzbar sein. Außerdem würde so ein Verbot die E-Mobilität komplett umbringen.
Ich hab's wirklich schon oft geschrieben:
Eine verantwortungsbewusste Politik würde sich schon lange hingesetzt haben, ein Zukunftskonzept mit einer streckenbezogenen Maut zu entwickeln, welche gleichzeitig die Datenschutzbelange berücksichtigt. Dass man so etwas in spätestens 10 Jahren brauchen wird, ist eigentlich total offensichtlich, aber es tut sich hier nichts, rein gar nichts und dann kommen wiederum nur Schwachsinnslösungen heraus.
eppf