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www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Ko...mpfpreis/515567.html

Erstaunlich, wie billig die Autos in Japan sind.

Bank schrieb:
www.ftd.de/unternehmen/autoindustrie/:Ko...mpfpreis/515567.html

Erstaunlich, wie billig die Autos in Japan sind.
Klar, und wir Europäer dürfen dafür die Apothekerpreise zahlen ...

Klar, und wir Europäer dürfen dafür die Apothekerpreise zahlen ...
O-Ton eines (deutschen) Automobilherstellers: Wir nehmen marktgerechte Preise. <br><br>Posting ge&auml;ndert von: snmich, am: 19/05/2009 08:43

Äh, das überrascht doch jetzt niemand wirklich, oder? Ein Kennzeichen unseres Wirtschaftssystems ist es ja gerade, dass sich der Handelswert einer Ware eben nicht über ihren tatsächlichen &quot;Wert&quot; definiert. Sondern darüber, was im Umfeld des Produkts (also unter Berücksichtigung von Konkurrenzsituation, Nachfrage, Kaufkraft der Zielgruppe etc.) herauszuholen ist. Das bedeutet: Wert ist ein Produkt genau den Betrag, den jemand bereit ist, dafür zu bezahlen. Wenn man ein Produkt für 100 Euro verkaufen kann, dann wird es nicht für 90 verkauft, selbst wenn es im Einkauf oder in der Herstellung vielleicht nur 30 gekostet hat. Es gibt auch andere Wirtschaftssysteme, aber bei uns läuft eben dieser Film, auch wenn ich das nun extrem vereinfacht und plakativ dargestellt habe.

Von daher kann ich auch das regelmäßige Gejammer über das Verhalten der Mineralölkonzerne nicht verstehen: Selbstverständlich holen die alles raus, was rauszuholen ist, das ist doch ihre Mission! Dazu gehört beispielsweise Lobbyarbeit, um effektive Maßnahmen zum Einschränken des Mineralölverbrauchs möglichst lange hinauszuzögern. Und dazu gehören selbstverständlich auch Preiserhöhungen dann, wenn die Kunden keine Wahl haben - etwa vor langen Wochendenen oder Schulferien. Preiserhöhungen zu anderen Zeiten wären weniger effektiv.

Sich darüber zu wundern, erstaunt mich. Sich darüber zu ärgern oder das nicht gut zu finden, kann ich zwar prima nachvollziehen, aber es ärgert eben auch nur diejenigen, die keine Anteile an diesen Unternehmen besitzen. So läuft das, und wohin das langfristig führt, kann man momentan ansatzweise erahnen. Regierung und Wirtschaft werden nun alles tun, um den alten Zustand möglichst schnell wieder herzustellen. Und das wird viele freuen, ganz sicher.

Einschränkend muss man noch dazu sagen, dass sich Preise in anderen Ländern nicht einfach so per Wechselkurs vergleichen lassen. Um das richtig einordnen zu können, braucht man immer noch einen praktischen Wert, etwa das durchschnittliche Nettojahreseinkommen eines Berufstätigen oder dergleichen.

Grüße, Egon