Es wird ja viel Gutes über den neuen Jazz geschrieben und auch die Nörgler sind immer dabei.
Da die Beiträge wie üblich sehr subjektiv sind, dachte ich mir, mach mal selbst eine Probefahrt. Immer unter dem Gesichtspunkt meiner Prioritäten. Ich brauche ein Alltagsauto, das mich ohne Mucken stressfrei durch den Tag bringt, vor allem im Stadtverkehr. Also ohne viel Bedienungsaufwand (D einlegen, Gas geben, bremsen, kein zusätzliches Rumgefummel an irgendwelchen Schaltern oder Knöpfen). Dabei interessierten mich besonders die kleinen elektronischen Helferlein (Abstands-Tempomat, Geschwindigkeitsregler u.ä.).
Das Probefahrzeug war in der Ausstattung Executive, also mit allem Pipapo.
Als ich einstieg fühlte ich mich sofort heimisch. Alles ist übersichtlich, leicht zu finden und zu verstehen. Natürlich muss man sich etws anpassen.
Die Rundumsicht ist sehr gut, besser als bei meinem Yaris Style Selection.
Das Raumgefühl ebenfalls. Leider sitzt der Beifahrer etwas tief, oder ich habe die Höhenverstellung übersehen.
Ich wurde eingewiesen von einem netten Mitarbeiter, der offensichtlich was von der Hybridtechnik verstand, betonte allerdings, dass sie das Autochen erst seit ein paar Tagen haben (km-Stand 286 !). Er fuhr mit mir eine kleine Runde, wo er mir die grundlegenden Dinge erklärte. An seinem Fahrstil merkte ich, dass er Wert auf geringen Spritverbrauch legte, was mich ja wenig interessiert.
So ging ich dann selbst auf die Piste, wo ich meinen gewohnten Fahrstil pflegte, also zügiges Beschleunigen bis zur erlaubten oder verkehrsbedingt möglichen Geschwindigkeit. Dass man hier nicht überzieht, verdankt man den elektronischen Helferlein, natürlich nur wenn aktiviert. Sie bremsen einem schon rechtzeitig ein. Und das mit einer erstaunlichen Präzision und Sicherheit. Das war schon frappierend.
Ich bin eine reichliche Stunde gefahren, sowohl im dichten Berufsverkehr in der Stadt, auf Landstraßen außerhalb und auch einige km auf der BAB, ca 60km insgesamt.
Die Geräuschkulisse ist erstaunlich zurückhaltend, mein Yaris ist da lauter, betrifft sowohl Reifen- als auch Motorengeräusch. Ist wohl dem Umstand geschuldet, dass das Fahrzeug sehr viel elektrisch fährt, dann erst der Motor zugeschaltet wird, um einen Generator anzutreiben, der den E-Motor mit Strom versorgt. Erst bei über 80km/h (oder so ähnlich) wird eine direkte Verbindung von Verbrenner zu den Vorderrädern hergestellt. Dies geschieht völlig unauffällig, auch die Geräuschkulisse bleibt dezent, da bei diesen Geschwindigkeiten ja bekanntlich andere Geräusche in den Vordergrund drängen.
Es war ein sehr schönes Fahren und das Fahrzeug hat mich überzeugt, da es meinen Vorstellungen weitgehend entspricht. Natürlich ist das subjektiv, jeder sieht das anders. Ich äußere mich auch nicht zu Design und anderen Äußerlichkeiten, ist für mich nicht so wichtig, da Geschmackssache.
Für die Spritgeizer, die es als so wichtig erachten:
Kraftstoffverbrauch 4,4l/100km/h. Was mir sowas von egal ist.
Mein Resümee:
Ich behalte das Auto im Auge, habe aber noch den neuen Yaris 2020 und den Renault Clio Hybrid auf der Agenta.
Ja, ja, auch andere Mütter haben schöne Töchter.