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Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid
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Hybrid-Fahrzeuge von Honda.
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THEMA: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid
#14009
Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 29.12.2006 18:38 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Heute nutze ich die Gelegenheit und lieh mir bei einem Hondahändler für eine Stunde einen Civic Hybrid aus. An dieser Stelle mein kurzer Erfahrungsbericht aus Sicht eines Priusfahrers.

Zum öffnen und starten gibt es einen ganz normalen Schlüssel mit Funkfernbedienung. Innen sieht der Civic aus wie ein ganz normales Auto, nichts aufregendes neues.

Die Lenksäule lässt sich sehr angenehm in Höhe und Länge verstellen.

Um den Motor zu starten macht man nichts anderes als bei jedem Auto: Schlüssel rein und drehen. Zum losfahren benötigt der Civic stets den Benzinmotor, einen rein elektrischen Anfahrmodus gibt es nicht.

Während der Fahrt verhält er sich wie ein normales Automatikauto. Man darf allerdings nicht bei langsamer Fahrt oder aus dem Stand heraus aufs Gas drücken und erwarten dass er sich wie ein Prius verhält. Sofort plärrt der Motor los und scheut sich nicht bis auf über 5.000 Umdrehungen zu gehen. Trotzdem fehlt der vom Prius bekannte bärenstarke Anzug.

Bei gemütlicher Fahrt nimmt der Motor jedoch dank des stufenlosen Automatikgetriebes niedrige und leise Drehzahlen an.

Im unteren Teil des Kombiinstrumentes befindet sich als einziges rundes Zeigerinstrument ein Drehzahlmesser. Die Geschwindigkeit zeigt eine Etage höher blickgünstig gelegen ein Digitaltacho mit weißen Ziffern auf blauem Hintergrund an.

Links neben dem Drehzalmesser befindet sich sie Hybridanzeige. Ein Leuchtband zeigt den Ladezustand der Batterie. Ein weiteres nach oben zeigendes weißes Leuchtband zeigt der Stärke des E-Motors an, ein nach unten gerichtetes Leuchtband zeigt die Stärke der Battrieladung beim rollen bzw. bremsen.

Während meiner Testfahrt trat das Hybridsystem wenig in Erscheinung. Oft blieben beide Leuchtanzeigen dunkel, der Ladezustand der Batterie änderte sich wenig.

Bei jedem Ampelstopp geht der Motor brav aus und springt sofort an wenn man das Bremspedal loslässt.

Da der (einzige) elektrische Motorgenerator auf der Kurbelwelle des Benzinmotors sitzt macht der Drehzahlmesser keine Aussage wann man im reinen Elektrobetrieb fährt, hierfür muss auf die Momentanverbrauchsanzeige blicken. Bei meiner Testfahrt schaffte ich reinen E-Betrieb nur bei ca. 30 km/h.

Das Fahrwerk des Civic ist wesentlich straßennäher gebaut als das des Prius. Jede Unebenheit der Fahrbahn kommt ungemindert an den Sitzen an. Verbunden mit der wesentlich höheren Sitzpoosition des Prius fühlt man sichim Prius wohler.

Die elektrische Servolenkung wirkt wie beim Prius synthetisch, was ich als angenehm empfinde.

Den Civic sanft abzubremsen ist schwierig, kurz vor Stillstand ist die Bremse etwas schwierig zu dosieren. Besonders im Stau ist es nicht einfach, den Civic 10 Zentimeter rollen zu lassen. Er reagiert so träge aus Gas und bremse dass kurze Bewegungen nur mit starkem rucken zu schaffen sind.

Wärend der Fahrt ist der Wechsel der beiden Antriebe immer durch einen leichten Ruck zu spüren. Vorallem den Übergang zum Schiebebetrieb beim Gasloslassen spüren die Insassen minimal.

Auf einem Parkplatz probierte ich stop and go in einem Stau aus. Da es kein elektrisches Anfahren gibt springt bei jeder Vorwärtsbewegung der Motor an, geht aber sofort wieder aus wenn man steht. Um den Civic nach einer Schleichfahrt ruckfrei anzuhalten benötigt man mehr Übung als ich während der kurzen Probefahrt aufbringen konnte.

Wem das leute Kreischen deas Motors beim normalen beschleunigen nicht ausreicht kann den Automatikhebel auf Stellung "S" wie Sport umlegen. Da geht richtig die Post ab. Gas leicht antippen und sofort brüllt der Motor mit 6.000 Umdrehungen und gibt alles was er kann. Damit rückt das Beschleunigungsverhalten etwas an den Prius heran ohne es jedoch zu erreichen.

Die Benzinverbrauchsanzeige spricht allerdings für sich. Der Tank des vorführwagens war fast leer und der zeigte einen Druchschnitt von 5.4 l/100 km an. Ein respektabler Wert der den Vergleich mit dem Prius nicht zu scheuen braucht.

Das Radio und andere Extras zu testen fehlte leider die Zeit, im Vorführwagen war ein Radio mit 6fach CD-Wechsler verbaut. Eine Klimaautomatik gehört zur Serienausstattung.

Sehr sehr unangenehm ist die Lage des Handbremshebels. Während der Probefahrt stieß mein rechtes Knie ständig schmerzhaft an den Griff der Handbremse. Der Handbremshebel ist nämlich nicht hinter sondern nebem dem Automatikhebel angebracht und ragt ungewöhnlich weit nach vorne.

Fazit:

Der Honda Civic Hybrid ist ein schönes angenehmes Auto mit normal guten Fahreigenschaften, allerdings mit sehr straffen sportlich getrimmtem Fahrwerk. Die Geräuschentwicklung im Innenraum entspricht einem Kleinwagen oder der Unteruntergrenze der Mittelklasse. Der Antrieb des Civic ist gemütlich, Spurtkraft und Dynamik sind nicht seine Stärken.

Außer dem Digitaltacho gibt es keine für den Fahrer spürbare technische Innovation. Wer die Hybridtechnik spüren und erleben will kommt beim Civic nicht auf seine Kosten, hierfür werkelt der Motorgenerator viel zu unauffällig vor sich hin.

Den Anspruch von Sparsamkeit und Umweltfreundlichkeit erfüllt der Civic voll und ganz, in dieser Eigenschaft sind Civic und Prius ebenbürtige Konkurrenten.

Ich danke dem freundlichen Autohaus Honda Schmidt in Halle für die nette Beratung und die Möglichkeit der Probefahrt.

Holger
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#14012
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 29.12.2006 19:16 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Hallo Holger,

Danke für den Bericht

Mensch, hättest doch mal eher was gesagt, ich wollte das Dingens auch mal probieren (nein ich brauch Dich nicht dazu aber lustig wäre es gewesen )...und außerdem noch in der Nähe!!!


Gruß René
ex_MezzoL
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#14021
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 00:41 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
MezzoL schrieb:
...und außerdem noch in der Nähe!!!
Nähe? Jetzt bin ich neugierig geworden. Wo ist denn "Nähe"?

An dieser Stelle noch ein paar technische und andere Details zum Civic Hybrid.

Das Antriebskonzept des IMA-Systems von Honda ist ein völlig anderes.

Grundlage sind ein normaler Motor, ein Flüssigkeitswandler und ein Stufenloses Automatikgetriebe. Das Getriebe ist mit einem metallbesetzten Riemen der über zwei Kegelräder läuft realisiert. Im Prinzip könnte der Civic so schon fahren.

Der Hybridzusatz besteht aus einem 20 kW Motorgenerator auf der Schwungscheibe des Benzinmotors und einer Einrichtung zur Zylinderabschaltung. Die Zylinderabschaltung ermöglicht, dass sich der Verbrennungsmotor ohne Kompressionswiderstand durchdrehen lässt. Speicherbatterie und Steuerelektronik sind natürlich auch vorhanden.

Der Motorgenerator des Hybridsystems dreht sich immer mit der Drehzahl der Kurbelwelle, seine Kraft wird ebenfalls über Flüssigkeitswandler und Automatikgetriebe auf die Räder übertragen.

Die Bremsanlage scheint wie beim Prius eine elektrohydraulisches System zu sein. Geräusch und Gefühl am Bremspedal sprechen dafür. Allerdings ist Hondas Bremse nicht so vollkommen, es ruckt manchmal am Pedal wenn man es lange tritt. Auf den letzten Metern ist die exakte Dosierung der Bremskraft schwierig und die Bremse scheint dem Pedaldruck um einen Augenschlag hinterherzuhinken.

Beim bremsen nutzt der Civic zunächst möglichst viel Bremskraft über den Motorgenerator und schaltet die hydraulische Bremse erst bei Bedarf zu. Unklar ist, ob der Benzinmotor dann Bremskraft beisteuert oder ob der sich per Zylinderabschaltung ausklinkt.

Der Getriebewählhebel besitzt jedenfalls eine Stellung L welche für bergiges Gelände vorgesehen ist.

Anzeigeinstrumente: Vorteilhaft ist, dass die Stärke des Stroms durch den Motorgenerator mit einer Balkenanzeige grob abgeschätzt werden kann. Weißer Balken nach oben bedeutet E-Motor treibt an, grüner Balken nach unten heißt Batterie wird aufgeladen. Der große runde Drehzalmesser ist hübsch anzuschauen. Ein Kühlwasserthermometer fehlt leider.

Im oberen Bereich des Kombiinstrumentes befinden sich die Anzeige für Momentanverbrauch, Geschwindigkeit und Tankfüllung. Die Ziffern des Tacho sind ungefähr so groß wie beim Prius. Verbauchsanzeige und Tankvorrat sind bogenförmige Balkenanzeigen. Der Momentanverbrauch wird zusätzlich noch digital angezeigt.

Im Unteren Teil des Kombiinstrumentes wird u.a. ständig der Druchschnittsverbauch angezeigt.

Klimaanlage: Die Klimaautomatik besitzt ein eigenes Bedienfeld mit Drucktasten, Drehknöpfen und Digitalanzeige.

Lenkrad: Im Lenkrad befinden sich Tasten für das Audiosystem und den Tempomat, welchen ich leider nicht ausprobieren konnte.

Sitze: Habe bequem drin gesessen, vermisste aber die hohe Sitzposition des Prius. Habe die Verstellmöglichkeiten nicht ausprobiert.

Wenn ich was vergessen habe fragt so lange ich mich noch daran erinnern kann. Oder fahrt den Civic selbst mal zur Probe und vergleicht Eure Eindrücke mit meinen.

Wer den Prius nicht kennt wird den Civic Hybrid toll finden und nur das brettharte Fahrwerk, den lauten Brüllmotor und die etwas schwachbrüstige Beschleunigung bemängeln. Erfahrene Priusfahrer werden nach der Probefahrt den gewaltigen innovativen Fortschritt des Prius und den flüsterleisen EV-Modus noch viel mehr zu schätzen wissen.

Ich persönlich habe vorallem die Beinfreiheit vor der Mittelkonsole schätzen gelernt.

Gruß Holger
Holger
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#14023
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 01:20 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Hallo Holger,

Holger schrieb:
MezzoL schrieb:
...und außerdem noch in der Nähe!!!
Nähe? Jetzt bin ich neugierig geworden. Wo ist denn "Nähe"?


Nähe ist geschätzt ca 50km(?) entfernt...oder Du schaust mal was ich im "Name habe" (kleine Hilfe-Du hast "zwei" und Halle gar "drei" davon" wo stehen!)


Gruß René

PS:Ich dacht ich bin der einzige Frühleser , ach ne stimmt ja auch ne...das bist trotzdem Du auch-ich erinnere mich an die Zeiten (Uhrzeiten) Deiner Beiträge BEIM Priustreffen <br><br>Posting ge&auml;ndert von: MezzoL, am: 30/12/2006 01:21
ex_MezzoL
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#14024
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 09:42 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Moin Holger,

wirklich sehr interessant. Hast du dir eigentlich auch mal den Kofferraum genauer angeschaut? Wie macht sich der im Vergleich zum Prius?
Die fehlende Möglichkeit, die Rückbank umzuklappen war bei mir damals der Grund, warum ich dem Civic-Hybrid nie eine Chance gab.

Gruß Jan-Erik
janman666
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#14027
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 10:23 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
In den Kofferraum konnte ich nicht schauen, das Auto stand mir ganze 50 Minuten zur Verfügung. Der Vorführwagen ist so ausgebucht, dass man minutengenau im Autohaus losfahren und wieder zurückkommen muss.
Holger
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#14029
Wo ist Nähe? 30.12.2006 12:12 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
MezzoL schrieb:
Nähe ist geschätzt ca 50km(?) entfernt...oder Du schaust mal was ich im &quot;Name habe&quot; (kleine Hilfe-Du hast &quot;zwei&quot; und Halle gar &quot;drei&quot; davon&quot; wo stehen!)

Halle hat drei Buchstaben im Kennzeichen, Hamburg nur zwei. Zu den Städten mit einem Buchstaben in der Nähe von Halle gehört z.B. ...

Leipzig.

Wäre das nicht ein Grund für ein kleines Neujahrs-Priustreffen zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt?
Holger
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#14030
Re: Wo ist Nähe? 30.12.2006 12:19 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Na das war doch gar nicht schwer was?
(hast wohl im Profil geschaut was?)

Treffen (SO WER AUS DER GEGEND MACHT NOCH MIT???) ist ne Überlegung wert,nur weiß ich nicht wie das zeitmäßig mit dem 31 passt/passen wird, da ich nicht weiß wann ich zurückkomme... <br><br>Posting ge&auml;ndert von: MezzoL, am: 30/12/2006 12:22
ex_MezzoL
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#14031
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 12:48 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Danke - Holger für den Bericht.
Jetzt löchern sie Dich alle mit Fragen....
-
Ich werde auch mal eine Probefahrt mit dem Honda vereinbaren. Gleich im neuen Jahr.

Mich interessieren :
* Klima-Anlage auch elektrisch ?(läuft so richtig im Stand - ohne Motor)
* Arbeit der Hinterachse...
Ist sie stabiler, ruhiger, nimmt sie Quer-Stöße besser auf ?

easyroller


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Prius III....


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#14032
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 16:05 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Da kann ich sowit bestätigen, da meine Erfahrungen mit dem Civic ähnlich waren.

Was ich allerdings nicht als Innovation sehe, sind Digitaltachos. Im Gegenteil - diese Dinger sind aus ergonomischer Sicht ein totaler Rückschritt. Während bei einem analogen Tacho ein flüchtiger Blick reicht, weil man schon anhand der Stellung des Zeigers weiß, wie schnell man ist, muß man beim Digitaltacho die Zahl richtig erfassen. Das trifft auch auf digitale Tankanzeigen und überhaupt alle Instrumente ohne Zeiger zu. Bei einer analogen Uhr reicht auch ein flüchtiger Blick, um zu wissen, ob es 14:30, 15:40 oder 15:45 ist.

Es gibt viele Untersuchungen über dieses Thema. Und alle kommen zum gleichen Ergebnis. Die Digitalinstrumente sind unergonomisch, lenken den Fahrer mehr vom Verkehr ab, weil er mehr Aufmerksamkeit zum Ablesen braucht. Es spricht genau ein Grund für digitale Instrumente - der Preis. Solche Dinger sind deutlich billiger als ein richtiges Instrumentarium.
Dampfnudel
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#14034
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 17:04 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Mmm, bei der Uhr sehe ich das ja noch ein, obwohl man auch bei 15~45 Stunde schon mal einen Zug verpassen kann, weil es eben mehr als &quot;45&quot; waren.

Beim Tacho ist das noch bedenklicher:

Man schaut flüchtig drauf und sieht den Zeiger irgendwo stehen und &quot;schätzt&quot; die Geschwindigkeit sicher schnell ein.

Um eine Aussage darüber zu treffen ob man schon zu schnell ist (und evtl. geblitzt wird), muß man jedoch zusätzlich noch ein oder zwei Zahlen auf der Skala ablesen und die Zeigerposition interpolieren. Hinzu kommt, das viele Zeigerinstrumente sehr träge sind, ich habe es schon hinbekommen, das ich aufgehört habe zu beschleunigen (also runter vom Gas), der Zeiger vom Tacho aber noch lustig weiter steigt.

Möglicherweise haben die Studien nur eines gemessen: jemand der vertraut mit einem analogen Instrument ist, kann dessen Wert schneller abschätzen als von einem ihm bis dato wenig vertrauten Digitalinstrument.
Eine korrekte Studie müßte das also auch mit Menschen vergleichen, die von Kindesbeinen an nur Digitalanzeigen kennen.

noch ein Gegenbeispiel:
Nimm ein analoges Voltmeter und lies die angezeigte Spannung auf 2 Nachkommastellen genau ab (das geht, haben wir im Unterricht gelernt) - jetzt lies die Spannung auf einen Digitalvoltmeter ab (mit 3 Nachkommastellen). Was geht schneller? (Manche Digitalvoltmeter haben zusätzlich tatsächlich eine Balkenanzeige.)
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#14036
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 17:21 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Hallo,

ich würde mal sagen da scheiden sich die Geister dran-das ist wie die Meinungen über Design.


Gruß René
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#14037
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 17:23 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Man muß die Geschwindigkeit nicht auf 2 Kommastellen wissen Außerdem sind die Skalen auf solchen Geräten sehr klein beschriftet. Dazu kommt, daß das eine ein Fahrzeug und das andere ein technisches Meßinstrument, mit den jeweils daran gebundenen Anforderungen, ist. Äpfel und Birnen und so...

Warum man auf einem analogen Tacho nur einen flüchtigen Blick braucht?

- die Zahlen sind groß und kontrastreich geschrieben
- deutliche Markierungen bei 30 und 50 km/h
- man wechselt jeden Tag die U-Hose (ich zumindest), aber selten das Auto

Und somit kennt man seinen Tacho und weiß recht genau, wo der Zeiger bei bestimmten Geschwindigkeiten steht. Ist also 80 die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit, weiß man durch einen schnellen Blick, ob der Zeiger bei 85 (also schon in Richtung 90) steht, oder nicht.

Bei einem digitalen Instrument muß man immer die Zahl genau erfassen, egal wie lange man das Auto hat. Das ist einfach systembedingt.

Wenn der Zeiger der tatsächlichen Geschwindigkeit nachhängt, ist was defekt, weil das auch in Beschleunigungsphasen nicht sein darf und demzufolge verboten ist. Ein Geschwindigkeitsmesser darf *niemals* nachgehen.
Dampfnudel
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#14039
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 17:31 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Hallo Dampfnudel,

Dampfnudel schrieb:

Wenn der Zeiger der tatsächlichen Geschwindigkeit nachhängt, ist was defekt, weil das auch in Beschleunigungsphasen nicht sein darf und demzufolge verboten ist. Ein Geschwindigkeitsmesser darf *niemals* nachgehen.


So wie ich das verstehe meint es gcf andersherum

gcf schrieb:
...das ich aufgehört habe zu beschleunigen (also runter vom Gas), der Zeiger vom Tacho aber noch lustig weiter steigt...

Gruß René
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#14040
Re: Ein Priusfahrer testet Honda Civic Hybrid 30.12.2006 18:43 - vor 17 Jahren, 4 Monaten  
Nein, ich meinte es schon so, das der Tacho nachgeht, das entspricht schlicht einem Tiefpaßverhalten/Trägheit und war natürlich auch beim Bremsen zu bemerken.

Solche Dinge werden wohl von den Meß-Vorschriften nicht erfaßt - gemessen wird ja statisch und nicht dynamisch wenn solche Tachos geeicht+genehmigt werden.
(Hier gilt natürlich: Wenn man nachfragen würde, wäre es natürlich nicht erlaubt, aber praktisch ist das halt eine &quot;Komfortfunktion&quot; damit der Zeiger nicht so zittert, ich glaube nicht das da was defekt ist, immerhin zeigt der Prius-Digitaltacho auch an, das man sich noch mit 4km/h bewegt, während man gerade das Rucken des Stillstandes bemerkt hat, und dann geht der Tacho mit 3 Zwischenschritten erst langsam auf 0.)

Anderes Beispiel:

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen (Straßenschilder) sind alle &quot;digital&quot;, ich habe jedenfalls noch nie eines mit Zeiger gesehen
gcf
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