Priusfreunde.de

Golf4V5 schrieb:
Gegenseite bitte auch betrachten: Man darf das Auto bei nachweisbarem Mehrverbrauch zurückgeben. Somit sollten schon Veränderungen in Richtung weniger Verbrauch gemacht worden sein. Sollte es einzig eine Anpassung an den Testzyklus sein, könnte es ein Schuss ins eigene Knie sein, schon alleine wegen der Gefahr der schlechten Presse.Ohne die Theorie, dass es nur im NEFZ was hilft unterstützen zu wollen: Selbst wenn dem so wäre, dann wirst Du kaum einen Mehrverbrauch nachweisen können, denn der wird im NEFZ gemessen und da ist ja alles paletti.

Insgesamt: Von 87 auf 84 g/km CO2 sind immerhin 3,5% weniger. Da machen andere ganz andere Klimmzüge für als ein bißschen Feinabstimmung.

In der Praxis wird wohl kaum Jemand ein Auto wegen Mehrverbrauch zurückgeben können.

Dafür sind die Hürden einfach für die meisten Kunden zu hoch. Zudem aktzeptiert ein Großteil der Deutschen diese realitätsfremden Werte inzwischen.
Da haben die Hersteller gute Lobbyarbeit geleistet. Das Toyota nun daraufhin arbeitet ist auch klar.
Reelle Straßenwerte können nun mal mit Prüfstandwerten nicht mithalten. Zumal ja so einige Dinge da geschummelt werden um Traumwerte zu erreichen.
War ja letztens ein Thema mit anderen Reifen, Ölen und ausgebauter Ausstattung...

Und solange sowas nicht verboten ist...

Man begibt sich aber schön langsam auf's Glatteis. Die Rechtsprechung sagt ziemlich eindeutig, dass mehr als 10% Mehrverbrauch nicht akzeptiert werden muss. Dies natürlich bezogen auf den Normzyklus.

Bloß wenn vermehrt Leuten der Kragen platzt und sie diesbezüglich reklamieren, werden diese Fahrzeuge auch mehr und mehr gezielt unter den Normbedingungen nachgemessen, dann aber nicht durch den Hersteller, sondern durch unabhängige Prüfinstitute, welche die Reifen nicht aufblasen, die Lima nicht abschalten usw..

Spätestens dann, wenn diese 10% Mehrverbrauch alleine auf diese Tricks zurückzuführen sind, wird es für die Hersteller gefährlich. Lass dann ein Fahrzeugmodell von mehreren Leuten reklamieren und bei allen kommt eine Überschreitung von mehr als 10% raus, kann das schnell einen Grundsatzurteilcharakter für das jeweilige Modell bedeuten.

Es ist wie so oft, der Krug geht solange zum Brunnen, bis er "water gate".

eppf

Soweit muss es erstmal kommen.
Und ob das dann auf den jeweiligen Einzelfall zweifelsfrei übertragbar ist...

Viel Spielraum und so werden die allermeisten Kunden die realen 8L statt 6.3 schlucken und gut.

Allerdings dürfte rein technisch bedingt ein Hybrid wie ihn Toyota nutzt immer näher an den Werksangaben liegen als ein herkömmlicher Antrieb.

Aber vielleicht hat Toyota ja tatsächlich etwas geändert und wir lesen dann hier ab Juni von tatsächlich besseren Verbrauchswerten.

TF104 schrieb:
Allerdings dürfte rein technisch bedingt ein Hybrid wie ihn Toyota nutzt immer näher an den Werksangaben liegen als ein herkömmlicher Antrieb.

Da sprechen die Werte bei Spritmonitor aber eine ganz andere Sprache, außer du meinst die Absolutdifferenz. Schau, der Auris HSD liegt bei einem Mittelwert von 5.1l. Nimm meinetwegen die höhere Werksangabe von 3.9l als Referenz, das sind gute 30% Aufschlag.

Gerade beim Hybrid wird man dafür sorgen, mit einem proppenvollen Akku zu starten, was sich beim relativ kurzen Normzyklus überproportional positiv auswirkt.

epp4

Zum Beitrag von zuvor noch eine Ergänzung.
Wenn man es beim Test eines Prius schafft, mit vollem Akku anzufangen und mit dem minimal möglichen Ladezustand aufzuhören, dann hat man 0.4 bis 0.5 kWh „gewonnen“, ohne diese über Benzinverbrennung erzeugen zu müssen. Das entspricht in etwa der Energiemenge von 50ml Benzin, wobei man hier noch den Motorwirkungsgrad von ca. 40% berücksichtigen muss. Also ergeben sich 125ml Benzin.

Der Normzyklus ist etwa 11km lang. Eine Ersparnis von 125ml hochgerechnet auf 100km ergibt dann 1.13l. D.h., falls die Differenz des Akkufüllstands zwischen Teststart und Testende nicht berücksichtigt wird (wovon ich ausgehe), kann man den Hybrid besser vorkonditionieren als herkömmliche Antriebe.

Jetzt lasse die Elektronik (auf welchem Wege auch immer) erkennen, dass man sich auf einer Normzyklusrunde auf dem Rollenprüfstand befindet. Dann wird man garantiert dafür sorgen, dass die beiden letzten Beschleunigungsphasen auf 100kmh bzw. 120kmh weitestgehend zu Lasten des Akkus gehen und schon ist der Normverbrauch massiv geschönt.

eppf

Hallo,

als bisher stiller Mitleser (hab viele Informationen hier aus dem Forum gezogen) meld ich mich jetzt mal zu Wort. Wir haben uns im März einen Auris Hybrid als Executive bestellt und nach diesem Thread hier hab ich gleich mal meinen Freundlichen kontaktiert.

Bisher siehts so aus:
Alle ab Juni 2013 produzierten Auris Hybrid Life 5-Türer erhalten an den Seiten der Heckscheibe je eine Finne zur aerodynamischen Verbesserung.
Alle anderen Versionen des Auris bleiben unverändert.

In manchen Videos aus anderen Ländern auf Youtube kann man das z.B. sehen.

Chappi

Kannst du mal ein solches Video verlinken, würde mich interessieren.

@ eppf

Ich meine das schon so das man beim Prius (und den anderen Hybriden)ja den Motor nicht unwirtschaftlich hochdrehen lassen kann. Man hat darauf im Gegensatz zu herkömmlichen Motoren keinen Einfluß.
Bei einer tagtäglichen Fahrt einfach 1000rpm später schalten als es auf dem Rollenprüfstand passiert, versaut schon den Verbrauch. Ebenso ein Vollgas Überholmanöver. Das lässt auch im HSD den Verbrauch ansteigen, nur dreht da der Motor eben diese festgelegten Umdrehungen, während ein Überholmanöver im herkömmlichen Auto schon mal den einzelnen Gang bis zum Begrenzer drehen lassen kann.
Und allein deshalb ist es für die allermeisten unmöglich den NEFZ zu schaffen.Es sei denn es gibt im NEFZ eben diese Verkehrssituation (überholen eines langsameren Fahrzeugs).

Zitat Toyota:


"Um die Führungsrolle des Auris Hybrid in puncto Effizienz in der Kompaktklasse weiter zu
festigen, wurde der fünftürige Auris Hybrid Life leicht modifiziert.
Diese Modifikation manifestiert sich in einer zusätzlichen, dezent integrierten „Finne“ an den
Seiten der Heckscheibe, die zu einer Verbesserung der aerodynamischen Eigenschaften führt.
Zusammen mit einem erhöhten Reifenluftdruck führt dies zu dem neuen durchschnittlichen
Gesamtverbrauch von 3,6 Liter pro 100km und CO2-Emissionen von 84g pro km.
! § Diese Modifikationen beziehen sich einzig auf den 5-Türer und dort nur auf den
Auris Hybrid Life.
§ Alle anderen Versionen bleiben ohne Modifikationen und in ihren Verbrauchs-
und CO2 Werten unverändert.
§ Ab der Produktion Juni 2013 werden alle fünf-türigen Auris Hybrid Life mit
dieser Modifikation serienmäßig ausgeliefert."

Gruss Thomas

TF104 schrieb:
Ich meine das schon so das man beim Prius (und den anderen Hybriden)ja den Motor nicht unwirtschaftlich hochdrehen lassen kann. Man hat darauf im Gegensatz zu herkömmlichen Motoren keinen Einfluß. ...

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Bloß ging es ja darum, ob der Hybrid mit dem Normverbrauch näher an der Wirklichkeit dran ist und genau das glaube ich nicht bzw. die Zahlen bei spritmonitor.de belegen das ziemlich eindeutig. Dass der Hybrid absolut gesehen um eine ganze Ecke weniger verbraucht, steht dagegen außer Zweifel.

Aber warum sollte Toyota bei der Normverbrauchsbestimmung nicht den Akku ausnutzen, um besser wegzukommen? Die anderen Hersteller führen doch auch alle denklichen und auch undenklichen Änderungen, eigentlich schon Manipulationen durch, um den Normwert zu senken. Ein voller Akku am Anfang ist da eine ganz leichte und auch plausible Übung.

Wie ich es rechnerisch zuvor kurz überschlagen habe, bringt aber diese einzelne Maßnahme gleich einen ganzen Liter weniger Normverbrauch, dazu müssen sich die Hersteller von herkömmlichen Antrieben einen ganzen Sack voll Kreativmaßnahmen ausdenken, um diesen Liter zu gewinnen.

Solange der Normverbrauch nicht praxisgerecht und auf eine längere Strecke ausgedehnt wird, ist und bleibt er Beschiss, egal bei welchem Antriebskonzept!

Schau der Prius Plug-In kommt sogar auf nur 49g/km. Was soll denn der Käse, als ob ein Auto nur im Sommer und nicht über weitere Strecken als 20km betrieben wird?

eppf

TF104 schrieb:
...
Bei einer tagtäglichen Fahrt einfach 1000rpm später schalten als es auf dem Rollenprüfstand passiert, versaut schon den Verbrauch. Ebenso ein Vollgas Überholmanöver. Das lässt auch im HSD den Verbrauch ansteigen, nur dreht da der Motor eben diese festgelegten Umdrehungen, während ein Überholmanöver im herkömmlichen Auto schon mal den einzelnen Gang bis zum Begrenzer drehen lassen kann. ...

Ich wünsche Dir, daß es bald den RAV als Hybriden bzw. E-Mobil gibt.
Ich drehe den PII (ICE) auch manchmal an den Begrenzer. Und? Dafür wurde der gebaut. Genau wie die MG, deren Drehzahl die wenigsten im Auge haben (können). Was ich beim Überholmanöver zuerst Pulse, das Glide ich anschließend.

LG
Klaus

eppf schrieb:
Wie ich es rechnerisch zuvor kurz überschlagen habe, bringt aber diese einzelne Maßnahme gleich einen ganzen Liter weniger Normverbrauch

So einfach ist es nicht, es gibt einen Korrekturwert, der die genutzte elektrische Energie mit einbezieht.

Jeri schrieb:
Kannst du mal ein solches Video verlinken, würde mich interessieren.




Gut zu erkennen bei den Bildern des stehenden Hybrid etwa ab der Mitte.

TornadoRot schrieb:
So einfach ist es nicht, es gibt einen Korrekturwert, der die genutzte elektrische Energie mit einbezieht.
Gibt es diesen Korrekturwert auch für den normalen Prius, also ohne Steckdosenanschluss?
Hättest du dazu eine Quelle? Wäre interessant zu wissen.

eppf