Priusfreunde.de

Thorson schrieb:
... ein wichtiger Aspekt beim Ökostrom ist allerdings auch wo er herkommt. Es nutzt der Welt nichts, wenn wir ohnehin vorhandenen "Öko"-Strom aus norwegischen Wasserkraftwerken einkaufen und die Leute, die den Strom bislang bezogen haben im Austausch Dreckschleuder-Strom bekommen.
Völlig richtig ...

Entscheidend ist es daher, dass der Strom nicht nur CO2-frei ist, sondern auch aus neuen Anlagen kommt, die extra gebaut wurden, um die erhöhte Nachfrage nach Öko-Strom zu befriedigen. Nur dann kann dann auch irgendwann mal eine Dreckschleuder oder ein Atomkraftwerk komplett vom Netz gehen.
So isses, und deshalb bin ich auch Kunde bei Greenpeace Energy, die genau dieses Ziel verfolgen.

Hallo zusammen,
@gshybrid, @XHeck, das Problem ist ja, daß wir den Strommix wie eh und je aus der selben Steckdose bekommen, aber wer garantiert denn, daß die Einnahmen für den teureren Ökotarif, der auch ggf. an den alten Anbieter zu zahlen ist, wirklich für die Erzeugung von Ökostrom oder Schaffung der Infrastruktur verwendet wird und nicht anderweitig im Konzern verbraucht oder gar "verzockt" wird ??
Das Papier ist sehr geduldig, auf dem das "Zertifikat" gedruckt wird .
Deshalb glaube ich nicht daran.
mfG schwarzvogel<br><br>Posting ge&auml;ndert von: schwarzvogel, am: 21/03/2009 11:30

schwarzvogel schrieb:
Hallo zusammen,
@gshybrid, @XHeck, das Problem ist ja, daß wir den Strommix wie eh und je aus der selben Steckdose bekommen, aber wer garantiert denn, daß die Einnahmen für den teureren Ökotarif, der auch ggf. an den alten Anbieter zu zahlen ist, wirklich für die Erzeugung von Ökostrom oder Schaffung der Infrastruktur verwendet wird und nicht anderweitig im Konzern verbraucht oder gar &quot;verzockt&quot; wird ??
Das Papier ist sehr geduldig, auf dem das &quot;Zertifikat&quot; gedruckt wird .
Deshalb glaube ich nicht daran.
Deine Einwände zeigen mir, dass du dich mit dem Thema noch nicht wirklich näher befasst hast. Solltest du aber tun.

Ökotarife sind - wie bereits erwähnt - vielerorts sogar billiger als die Normaltarife. In der Regel sind die Ökostrom-Anbieter mittelständische Unternehmen, die mit E.ON und Co. nix zu tun haben, z.B. Lichtblick oder Naturstrom. Von Ökotarifen bei E.ON &amp; Co. würde ich eher die Finger lassen.

Natürlich muss man sich den Anbieter seiner Wahl genau anschauen und entsprechende Erkundigungen einziehen, ggf. zusätzliche Erklärungen einfordern. Außerdem gibt es die Stiftung Warentest oder die Zeitschrift Ökotest, die u.a. alternative Stromanbieter auf den Prüfstand gestellt haben. Heutzutage kein Problem, an die Infos zu kommen.

Letztlich ist alles Vertrauenssache. Allerdings vertraue ich einem genossenschaftlich organisierten Anbieter wie Greenpeace Energy oder den in Bürgerhand befindlichen Elektrizitätswerken Schönau mehr als einem Monopolisten wie E.ON, RWE, Vattenfall oder EnBW. Die haben schon genug Dreck am Stecken.

Greenpeace Energy z.B. baut über die Tochtergesellschaft Planet-Energy eigene Kraftwerke für Regenerativstrom.

gshybrid schrieb:

...
Deine Einwände zeigen mir, dass du dich mit dem Thema noch nicht wirklich näher befasst hast. Solltest du aber tun.
...


Danke für die Diskussion, ich werde mir das auf jeden Fall mal ansehen.
mfG schwarzvogel

Zu diesem Thema eine Seite aus verivox.de: www.verivox.de/power/article.aspx?i=27748
Ganz unten findet man eine interessante Grafik, wo man den Schieber von rot auf grün bewegen kann.

Um mal auf den Ursprung der Diskussion zurückzukommen, warum Toyota die Stromtankstellen mit der EDF macht.

Ich habe mal in einem meiner Hybridbücher oder in einem Artikel gelesen, daß Toyota einen Partner zum Aufbau eines europaweiten Stromtankstellennetzes gesucht hat, der die entsprechende Grundinfrastruktur hat.

Die Mineralölkonzerne zeigten kein Interesse. Strom an der Tankstelle und dafür weniger Sprit? Obwohl die ja auch ihren Solarenergiezweig haben...

Die großen Energiekonzerne bzw. Netzbetreiber aus D hatten auch kein Interesse. Angeblich wegen zu hoher Investitionen und zu wenig (schnellem) Ertrag . Nur die EDF aus F war zu so etwas bereit.

Woody schrieb:
Zu diesem Thema eine Seite aus verivox.de: www.verivox.de/power/article.aspx?i=27748
Ganz unten findet man eine interessante Grafik, wo man den Schieber von rot auf grün bewegen kann.
Danke, Woody! Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ...

Energiebewusste Priusfahrer sollten auch Vorreiter bei den regenerativen Energien sein. Passt einfach besser zu ihnen als &quot;Scheißegal-Strom&quot;...

Schoettker schrieb:
Die großen Energiekonzerne bzw. Netzbetreiber aus D hatten auch kein Interesse. Angeblich wegen zu hoher Investitionen und zu wenig (schnellem) Ertrag . Nur die EDF aus F war zu so etwas bereit.
EDF ist übrigens auch in GB aktiv, siehe hier.

gshybrid schrieb:

www.verivox.de/power/article.aspx?i=27748
Danke, Woody! Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ...
Energiebewusste Priusfahrer sollten auch Vorreiter bei den regenerativen Energien sein. Passt einfach besser zu ihnen als &quot;Scheißegal-Strom&quot;...
Genau!
Deswegen ist unser Strom von einem aus dieser Liste!

Zitat:
&quot;Zu den bekanntesten Ökostromanbietern in Deutschland zählen Lichtblick, Greenpeace Energy, EW Schönau und die Strommixer. Mittlerweile haben jedoch fast alle größeren Stromanbieter Ökostromtarife in ihr Angebot mit aufgenommen.&quot;<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Woody, am: 23/03/2009 18:02

Hallo,

für ganz Kassel gibt es schon seit einiger Zeit &quot;100% Naturstrom OHNE Aufpreis&quot;!

Ich finde, dass diese Aktion zumindest richtungsweisend für eine zukünftige ökologische Stromerzeugung ist.

Hier kann man zusätzlich Geld finden --&gt; LINK Energiespartipps.


MfG Paule

Paule schrieb:
Hallo,

für ganz Kassel gibt es schon seit einiger Zeit &quot;100% Naturstrom OHNE Aufpreis&quot;!

Ich finde, dass diese Aktion zumindest richtungsweisend für eine zukünftige ökologische Stromerzeugung ist.


Sorry Paule, das sehe ich anders:
Wasserkraft aus Skandinavien ist kein ökologischer Strom. Die Wasserkraftwerke sind Kraftwerke die seit vielen Jahren CO2 freien Stom erzeugen. Diesen Strom bekommen alle Skandinavier und auch einige Mitteleuropäer im Rahmen ihres normalen Strommixes schon seit Ewigkeiten geliefert.
Nun gibt es ein paar ganz clevere Stromeinkäufer, die den Strom in Skandinavien einkaufen und als Ökostrom verkaufen. Was meinst Du, was nun im Gegenzug der Schwede für Stom bekommt?
Bestimmt keinen Windkraftstrom aus Ostfriesland, sondern schmutzigen Atomstrom aus Forsmark. Und was hat jetzt die Aktion der Stadtwerke Kassel bewirkt? Nichts! - Ausser dass der gemeine Kasselaner sich gemütlich zurücklehnen und sagen kann: &quot;ich bin sauber!&quot;.

Gruss,
Thorsten

Richtig, Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.

Wie ich bereits zuvor schrieb, muss man sich über seinen Ökostrom-Lieferanten schon sehr genau kundig machen und sich zwangsläufig auch mit der Materie intensiver beschäftigen.

Seriös sind Anbieter, die selber neue Anlagen zubauen und damit das Angebot an Regenerativstrom vergrößern.

Außerdem sollte der Anbieter möglichst zeitgleich zur Stromnachfrage einspeisen. Die regenerative Kraftwerksleistung muss also jederzeit so groß sein, dass sie die aktuelle Nachfrage befriedigen kann.

Des Weiteren dürfen keine Zertikate (wie RECS) eingesetzt werden, die es erlauben, dass Atom- oder Kohlestrom zu Ökostrom &quot;umetikettiert&quot; wird.

Deswegen bin ich bei Greenpeace Energy, wo die o.a. Kriterien detailliert festgelegt sind.

Die großen können ihren Strom aber auch nur begrenzt grün färben - somit ist die steigende Gesamtnachfrage so oder so ein Faktor.

Mein lokaler Anbieter produziert leider Dreckstrom 30% dreckiger als der deutsche Durchschnitt (!!) - wie er nach neuestem Recht auch noch via Postbrief bei jedem Kunden selbst anzeigen muß.

Hallo Thorsten,

Du hast durchaus Recht, den &quot;gemeinen Kasseler/Kasselaner/Kasseläner&quot; interessiert es bestimmt nicht, woher &quot;sein&quot; Strom kommt. Wichtig ist in allererster Linie wie konstant der Strom zur Verfügung steht und was er kostet.

Zugegeben, ein gewisser Verdrängungs- oder auch Umleitungseffekt wird dabei auch nicht ausgeschlossen.

Wie @gcf schon schrieb, kann man nicht allen Strom grün färben, er muss auch irgendwo grün erzeugt werden. Wenn grüner Strom künftig besser verkauft werden kann, weil der Käufer dies so entscheidet, bleibt den Stromproduzenten nichts anderes mehr übrig, als die unsaubere Stromerzeugung einzudämmen und grünen Strom zu produzieren - nur anfangen muss man einmal!

MfG Paule

Ich habe noch einen Artikel bei Telepolis zum Thema gefunden, in den u.a. auch auf die Stadtwerke Kassel eingegangen wird.

Ich finde diese Diskussion hier sehr wichtig. Viele Priusfahrer hier fahren Prius, weil sie dies für das ökologisch geringere Übel halten. Wenn wir dann demnächst auf einen Plug-In-Hybrid umsteigen (um auf unser Thema zurückzukommen), sollten wir dafür sorgen, dass wir damit nicht &quot;den Bock zum Gärtner&quot; machen.

Gruß,
Thorsten