Das Stabis im Grunde nichts anderes als eine Versteifung der Karosserie sind ist mir auch bekannt. Was ich aber anderst gelernt habe ist die dynamische Radlastverteilung (oder reden wir an ein ander vorbei ?) Diese ist doch völlig unabhängig von Federn beim bremsen ??? Selbst bei Kurvenfahrt wird die Radlast doch erst durch die Unterbindung einer Schwerpunktverlagerung verändert. Also ist doch die Auswirkung eher auf den Schwerpunkt zu sehen oder ?
Weniger Grip durch Tieferlegung(eher die ansteigende Progressivität) wäre mir wirklich neu.
Evtl. hast du eine Formeloder Erklärung zum nachvollziehen?
der sog. stabi ist keine versteifung der karosserie. vielmehr ist es eine federnde verbindung beider räder einer achse. federt ein rad ein, wird das andere rad etwas mit angehoben.
fährt nun ein auto um die kurve, so ergibt sich eine radlastverlagerung von innen, nach außen. diese ist eigentlich nicht von den stabis und den federn abhängig, und schon gar nicht von einer verschiebung des schwerpunktes. der stabi wirkt nur den bewegungen des aufbaus in kurven entgegen. die radlastverschiebung bleibt jedoch gleich. niemand würde behaupten, ein gokart hätte keine dynamische radlastverschiebung, weil es keine federung hat.
grob betrachtet hängt es von masse, schwerpunkthöhe,spurweite und seitlicher beschleunigung ab, wieviel last verlagert wird. kleine effekte, wie verschiebungen des schwerpunktes durch radgeometrie oder felxibilitäten können wir getrost vernachlässigen.
hier mal ein paar zahlen für eine seitliche beschleunigung von 1,4g (leider englische einheiten):
radlast außen/radlast innen/h/spur
540/540/13"/60" (dies sind die 0g werte)
868/212/13"/60" (nun mit angenommenen 1,4g resultierend echte 1,3g)
847/233/13"/64" (spur verbreitert, 1,33g resultierend)
827/203/13"/60" (gewicht reduziert um 50lb, 1,32g)
842/238/12"/60" (schwerpunkt abgesenkt, 1,34g)
neben diesen mehr oder weniger konstanten radlastverschiebungen, kommt es auch zu effekten durch den untergrund. je härter die radführung, desto mehr schwankt die radlast. man kann sich vorstellen, wie der reifen mehr walkt, auf kopfsteinpflaster. daher sinkt die summe der übertragbaren kraft, also der grip.
nun hat ein fahrzeug relativ oft zwei achsen. was passiert, wenn ich den stabi nur an einer achse härter mache? sagen wir hinten wird der stabi stärker. er hält also den hinteren teil in der kurve aufrechter. der vordere stabi hat nun entsprechend weniger zu tun, der wagen stütz sich also mehr auf das hinterrad. die radlastverschiebung hinten wird stärker, vorne geringer, also mehr seitenführungskraft vorne, weniger dafür hinten, der wagen wird übersteuernder.
das gleiche geht auch mit den federn.
mache ich beide stabis gleichmäßig hart, so hat es erstmal keinen einfluß auf die querbeschleunigung. doch auch hier gelten die gesetze zur harten radführung. anders als bei federn kommt hier nur ein teil der stabikraft negativ zu tragen, zusätzlich ergeben sich aber effekte, durch übertragung von unebenheiten auf das eigentlich unbeteiligte rad.
trotzdem hätte ich sehr gern einen etwas härteren heckstabi für meinen prius! wer die dynamische radlastverschiebung optisch beurteilen will, kann man ein kurvenfoto machen. man sieht deutlich die unterschiede in der reifendeformation. danach habe ich meinen mx5 eingestellt und bin überrascht, wie gut es geworden ist.
hier mal ein bild serie, man sieht deutlich, dass das vorderrad die meiste last trägt:
<br><br>Posting geändert von: kurzer, am: 14/09/2009 14:04