Priusfreunde.de

@Woody: Danke dir

Glaubt ihr jetzt ernsthaft, ein Leserbrief hat derartigen Einfluss auf die Leser? Ich behaupte mal, 95% der Leser haben beim Umblättern eh schon vergessen, was da stand - von einem "Umdenken" ganz zu schweigen.

Tatsache ist, daß die in Tests angesprochenen Punkte bei näherer Betrachtung in den allermeisten Fällen absolut nachvollziehbar sind. Wer einen Hybriden kauft, verteidigt diesen gern bis aufs Blut - und verdrängt darüber, daß es eben auch genauso gute Gründe, keinen zu kaufen. Sei es der Antrieb selber oder eben das Auto, in dem er verbaut ist. Und da kann ich gut nachvollziehen, warum für viele eben kein Toyota oder Hybrid infrage kommt.

@Timico

Häufig lese ich die Leserbriefe zuerst, manchmal, wenn ich zb. in einem Wartezimmer sitze, lese ich auch nur die Leserbriefe.

In diesem Briefen hört man nämlich häufig mal die andere Seite. Diesmal war es z.B. auch interessant zu lesen, dass der Wiederverkaufswert eines Amarok, trotz Betrugsmotors, nicht gesunken und weiterhin sehr beliebt ist.

Zumindest auf mich haben Leserbriefe einen größeren Einfluss als jeder "Fachartikel".

E180 schrieb:
Wenn ich in der Redaktion von Auto Bild wäre, hätte ich solch einen Leserbrief auch gerne veröffentlicht. Den Brief kann man kurz so zusammenfassen: Alles Schlampen außer Mutti (Toyota HSD).
Dem habe ich im Geiste sofort zugestimmt. Einfach weil das ganz oft so ist und weil genau deshalb solche Leserbriefe von der Redaktion zur Veröffentlichung ausgewählt werden.

Nun aber konnte ich dank Woody den von der Redaktion gewählten Auszug lesen, und ich behaupte: In diesem Fall ist das nicht so. Im Test wurde etwas behauptet und jemand, der das Modell kennt, teilt mit, dass er das anderes empfindet. Auf mich wirkt das plausibel.

"Alles Schlampen außer Mutti"-Leserbriefe liest man in vielen Zeitschriften und Leserkommentaren zu Online-Beiträgen. Beim Thema "Apple oder Android" geht es ähnlich hoch her wie bei den Autos. Aber den Auszug hier aus dem Brief von Chris mag ich nicht in dieser Kategorie einordnen.

Grüße, Egon

Mir gefällts's!

Nun macht's doch nicht so spannend. Welcher Teil wurde denn nun abgedruckt?

Steht schon da, eine Seite zurück:

Hallo Zusammen,
ich finde, das Jaulen oder Aufheulen relativiert sich irgendwie mit der Zeit.
Als ich zum erstenmal Prius gefahren bin, kam es mir auch zuerst wie ein
Aufheulen in höherer Tonlage vor und ich nahm dann schnell das Gas zurück....
Mittlerweile empfinde ich das Geräusch beim Beschleunigen eher dunkler und
durchaus kernig oder kraftvoll - Gewöhnung oder Einbildung? Meine Frau sagt,
ich würde jetzt auch ganz anders fahren, irgendwie harmonischer...?

Trotzdem - bergauf oder paßfahren ist nicht die Domäne des Prius. Da wird es doch
recht laut! Sorry...

Gruß Martin

weinfux schrieb:
Hallo Zusammen,
ich finde, das Jaulen oder Aufheulen relativiert sich irgendwie mit der Zeit.
Als ich zum erstenmal Prius gefahren bin, kam es mir auch zuerst wie ein
Aufheulen in höherer Tonlage vor und ich nahm dann schnell das Gas zurück....
Ich hoffe auch auf diesen erzieherischen Effekt. Vielleicht sollte man es eher als Feature betrachten - der HSD-Antrieb bringt durch Akustik einen dazu, sparsam zu fahren. Andere Hersteller nutzen verschiedene Farben im Tachocluster, Toyota die Motorfrequenz: ist es zu nervig, trittst du zu stark auf das rechte Pedal.

Dem Leserbrief von Christian Hahn kann ich nur zustimmen.
Es ist ja nicht so, daß ein herkömmlicher Benziner mit Automatik nicht aufheult, wenn man auf's Gas tritt....

Ich fand den Themenschwerpunkt Hybrid in der AB auch insgesamt in Ordnung.

Wir sehen es aus unserer "Brille". Wenn aber Autotester das ganze Spektrum an Autos aus dem Arbeitsalltag kennt und vergleicht und obendrein dem tatsächlichen Markt in D Rechnung trägt, kommen solche Einschätzungen zusammen.
Bin beruflich bedingt in VW DSG Autos einige male mitgefahren und muss leider neidlos anerkennen: das fährt sich wirlich sehr angenehm.

Hinzu kommt, dass die allgemeine Geräuschdämmung besser ist, das ganze Interieur-Finish wertiger wirkt, die Fahrwerke und der Abrollkomfort ausbalancierter ist, ja letztlich das ganze Auto konsequenter entwickelt wirkt. Dass dafür die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit nicht immer so hoch ist wie bei einem HSD ist natürlich ein anderer Aspekt.

Viele Autofahrer wollen einfach ein angenehmes Autos zu einem gegebenen Budget. Ohne sich weiters für technische Details zu interessieren, einschlägige Autopresse zu verfolgen oder gar regelmässig in Foren zu lesen, also eigentlich sich gar nicht mit Autos auskennend, hören sie mal dies und mal jenes. Und wenns sie dann einfach mal ein Auto probieren .... Ja, da fühlt es sich für die meisten halt mit einem HSD seltsam an.

Und darüber hinaus sind Deutsche auch Auto-Patrioten (VW, Audi, BMW usw.) und Schnäppchen-Jäger (Skoda und Seat sind VW´s zum Vorteilspreis, und wenns richtig billig sein soll: Dacia).
"und überhaupt: deutsche Technik in Frage stellen! Geht´s noch." Denke, viele ticken halt so.

In diesem mainstream bewegt sich die AB. Das ist nicht falsch, schliesslich müssen sie ja wie hier schon geschrieben, auch ein wirtschaftlichen Erfolg erzielen.

Für uns Fans einer speziellen Technologie, tolle Antriebe mit mittelmässigen Autos drumrum, ist es immer wieder wie "Liebensentzug", wenn wir unsere Meinung in den Medien nicht bestätigt bekommen.

Ob objektiv technisch gerechtfertigt oder nicht, die Hybride mit Schaltgetrieben werden wahrscheinlich mehr Erfolg haben. Sie fühlen sich konventioneller an und sind insgesamt mehrheitsfähiger ausgelegt.

Diese sogenannte Brille habe ich heute gerade mitbekommen. 19 Uhr, N-TV, PS-das Automagazin:
Bericht vom Autosalon, eigentlich wollte ich weiter, habe mir aber gedacht, na vielleicht zeigen die was von Toyota.

Tatsächlich, Porsche, Audi, BMW alles schön gezeigt und erklärt und dann der Schwenk rüber zu Toyota. Was soll ich sagen, gefühlte 5 Sekunden Blick, gerade das der Moderator noch sagen konnte, der neue RAVfour und......was jetzt, aus? Das war alles? Kein Prius, kein C-HR?

Also ich bekomme den Eindruck nicht los, das man Toyota und vielleicht auch andere östliche bewusst schneidet. Aber eigentlich nicht, denn den Subaru-SUV Prototypen haben die auch schön erklären lassen.
Sind wir Toyoten vielleicht so etwas wie schwarze Schafe oder haben wir Gehirnwäschen bekommen oder womit hat Toyota es verdient, so in Deutschland behandelt zu werden? Wie ein Weltmarktführer jedenfalls nicht. Da kommt mir wieder der Dieselgate in den Sinn, in dem ja die Amis von VW-Managern gesagt haben, dass die so stur und uneinsichtig seien.

Dass wir dann noch so umsichtig und werteneutral bei der Beurteilung der deutschen Motorjournalie-Ausdünstungen sind, sollten wir doch einmal für uns überdenken. Ich glaube, wir sind zu lasch.

haarthhoehe schrieb:
Tatsächlich, Porsche, Audi, BMW alles schön gezeigt und erklärt und dann der Schwenk rüber zu Toyota. ...

Also ich bekomme den Eindruck nicht los, das man Toyota und vielleicht auch andere östliche bewusst schneidet.
Glaube ich nicht. Ich würde eher auf Desinteresse tippen und kann die Begeisterung vieler für die großen, leistungsstarken und für die meisten unbezahlbaren Fahrzeuge o.g. deutscher Marken nicht verstehen. Aber schau mal in eine (deutsche) Automobilzeitschrift, welche Fahrzeuge präsentiert werden. Ich tippe, dass die Vernunftautos stark in der Minderheit sind. Vernunft ist halt für viele unsexy. Wir müssen uns wohl damit abfinden, eine Randgruppe zu sein.

ch-toy schrieb:
[quote]Ich fand den Themenschwerpunkt Hybrid in der AB auch insgesamt in Ordnung.

Wir sehen es aus unserer "Brille". Wenn aber Autotester das ganze Spektrum an Autos aus dem Arbeitsalltag kennt und vergleicht und obendrein dem tatsächlichen Markt in D Rechnung trägt, kommen solche Einschätzungen zusammen.
Bin beruflich bedingt in VW DSG Autos einige male mitgefahren und muss leider neidlos anerkennen: das fährt sich wirlich sehr angenehm.

Hinzu kommt, dass die allgemeine Geräuschdämmung besser ist, das ganze Interieur-Finish wertiger wirkt, die Fahrwerke und der Abrollkomfort ausbalancierter ist, ja letztlich das ganze Auto konsequenter entwickelt wirkt. Dass dafür die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit nicht immer so hoch ist wie bei einem HSD ist natürlich ein anderer Aspekt.

Viele Autofahrer wollen einfach ein angenehmes Autos zu einem gegebenen Budget.

Wirklich tolle Analyse - Klasse, ch-toy! Volle Zustimmung!

Gruß Martin

Hallo,

offen gestanden kann ich nicht nachvollziehen, wie man DSG-Getriebe angenehm finden kann.
Man muss sich gegenüber dem Anfahrruckeln, der harten Schaltvorgänge und der teilweise sinnfreien Schaltcharakteristik (Diesel-Fahrzeuge werden in Kombination mit DSG-Getriebe so untertourig betrieben, dass es ständig dröhnt und vibriert) schon extrem unsensibel zeigen, um damit zufrieden sein.
Der digitalen Fahrweise und der Anspruchslosigkeit der meisten deutschen Autofahrer wird das offensichtlich gerecht.
Dieses ständige Argument, wie anspruchsvoll der deutsche Markt sei, wirkt für mich wie Hohn.
Hierzulande ist es für die meisten normal regelmäßig zu Reparaturen in die Werkstatt zu fahren und Dieselnageln und Schaltrucke sind auch kein Problem. Vielmehr schaltet man noch gerne selbst, was für mich der Gipfel der Steinzeit ist. Für mich ist das seit jeher nicht normal und ich kann nur mit dem Kopf schütteln, was ich in meinem Bekanntenkreis mitbekomme.
Eine gute Wandlerautomatik ist bspw. weit komfortabler als das DSG, ein stufenloses Automatikgetriebe allemal. Hinzufügen muss ich allerdings, dass das DSG von Hyundai bspw. weitaus sanfter und angenehmer agiert.
Weiterhin kann ich dieses ständige Argument der Detailverliebtheit und "Wertigkeit" deutscher Autohersteller nicht nachvollziehen.
In meinen diversen VW-Leihwagen treffe ich regelmäßig auf einen hohen Hartplastikanteil, schiefe Passungen, lieblose Gestaltung und Kunststoffe, die weder von der Struktur noch von der Farbe zueinander passen.
Und: Nein, ich bin weder vernunftsorientiert noch scharf auf Minimalverbräuche. Für mich ist das HSD eine komfortable und ruckfreie Fortbewegung, die zudem zuverlässig und langlebig ist.
Weiterhin kann die Abgasbilanz überzeugen und der niedrige Verbrauch ist ein angenehmer Nebeneffekt- mehr nicht.
Ich halte meine Verbräuche nicht nach und versuche nicht den letzten Verbrauch noch um ein Zehntel zu unterbieten. Ich freue mich einfach über den genialen Antrieb.
Und immer wenn ich Autos aus dem VAG-Konzern als Leihwagen habe (fast wöchentlich!), frage ich mich wie so etwas liebloses und altertümliches als Nonplusultra so hohe Nachfrage genießen kann.

So, nun schlagt auf mich ein. Aber das ist eben meine Meinung und gibt meine regelmäßigen Eindrücke wieder.

Vermutlich komme ich von einem anderen Stern, aber ich genieße es.

Viele Grüße,
Christian