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Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber
(2 Leser) tom1963, (1) Besucher
Die Presse über den Prius, die Hybridtechnik, den Toyota-Konzern und andere interessante Themen.
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THEMA: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber
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#217567
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 13:42 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Ich verstehe diese Sichtweise, und auch die von ergoprox (anderer Thread, ähnliches Thema). Der Punkt ist nur:

- 09/2016 kommt Euro 6 verbindlich für alle Neuwagen.
- 11/2003 wurde Euro 6 bereits unterboten, bei einzelnen Schadstoffen um Faktor 3 und höher. Und es war kein Kleinwagen, dem das gelungen ist...

Seit zig Jahren lese ich nun schon von technischen, insbesondere innermotorischen Innovationen. Sie führen in der Breite aber offensichtlich nicht zu sparsamen Fahrzeugen und niedrigen Emissionen. Natürlich liegt das auch am Verhalten der Käufer, keine Frage.

Ich bin aber überzeugt, dass die Hersteller bei weitem nicht das tun, was sie könnten, denn das würde ihren Gewinn schmälern. Gleichzeitig arbeiten sie hinter den Kulissen sehr erfolgreich daran, dass sie möglichst lange auch schmutzige Fahrzeuge weiterhin verkaufen dürfen.

Rücken nach jahrelangem erfolgreichen Verzögern allmählich echte Konsequenzen in Sichtweite, wird die Arbeitsplatzkeule geschwungen und die Bundeskanzlerin wirft sich als Verhinderer heldenhaft vor die heimische Industrie, die es auf anderem Weg ganz offensichtlich nicht gebacken bekommt.

Siehe www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=12&id=163103

Hier sehe ich eine erhebliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen unstrittiger Innovationsfreude und Umsetzung in der Praxis.

Grüße, Egon
Egon
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Letzte Änderung: 12.08.2013 13:44 von Egon.Grund: Link korrigiert.
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#217568
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 13:43 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Sorry, aber Motoren mit variabler Ventilsteuerung auf der Einlassseite bietet Toyota bereits flächendeckend seit 1998 an. Variabele Ventilsteuerung auf der Auslassseite wird seit 2007 flächendeckend angeboten. Seit 2009 bietet Toyota zusätzlich zum VVT-i bzw. Dual-VVT-i Valvematic. Das System ist eine Weiterentwicklung der Dual-VVT-i-Technologie. Neben den Ein- und Auslasssteuerzeiten der Ventile variiert „Valvematic“ auf der Einlassseite kontinuierlich den Ventilhub, um die Menge und Geschwindigkeit des angesaugten Kraftstoff -/Luftgemischs optimal zu regeln. Das Resultat ist eine signifikante Steigerung der Verbrennungseffizienz, was sich in mehr Leistung bei weniger Kraftstoffverbrauch niederschlägt.
Toyota hat anno 2003 im Yaris den ersten Leichtmetall-Dieselmotor präsentiert. Seit Jahren werden flächendeckend Steuerketten verwendet, die hier i. d. R. ein Autoleben lang halten.
Es gibt auch bei Toyota eine Vielzahl innermotorischer Innovationen. Generell haben die Japaner sehr früh 16-V-Leichtmetallmotoren sogar in Kleinwagen eingebaut, als bei den deutschen Herstellern bestenfalls Sportversionen mit solchen Motoren ausgerüstet wurden.

Nebenbei: Der Verweis, dass die konventionellen Toyota-Motoren nicht besonders sparsam wären, ist doch völlig unerheblich, da es über fast sämtliche Baureihen hinweg sparsame und fortschrittliche Hybridalternativen gibt, die nicht einmal teurer in der Anschaffung sind.

Viele Grüße

Christian
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#217569
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 13:50 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Außerdem noch andere Kleinigkeiten wie:
- "integriertes Grill-Blocking" durch bedarfsgerechte Kühlerluftzufuhr

- bedarfsgerechte Ankopplung der Lichtmaschine

- weitgehende Nutzung von LED im Innen- und Außenlicht zur Energieeinsparung

- Leichtbauinnovationen in Alu und Stahl in der Karosserie, beispielsweise mit B-Säulen die im oberen Teil sehr fest und im unteren sehr zäh sind ohne mehrere Bauteile zu verwenden, tailored blanke, etc.

- Einsatz von Schmiedefelgen in Serie

- Abkoppeln des Getriebes in Schubsituationen, auch "segeln" genannt

- ECO-Fahrmodi in allen Fahrzeugen, bei Toyota nur in der Hybrid-Palette (oder?)

- Schichtladeverfahren bei Benzinen

- Start-Stopp-Automatik

- Schaltempfehlung

- durchgehender Einsatz elektrischer Servolenkungen
Thomasgo
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#217571
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 13:51 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Zudem habe ich nochmal nachgelesen - eine Frühform des Routengesteuerten Antriebsmanagements ist bei BMW schon im heutigen ECO Pro Modus integriert - die besagten Empfehlungen, wann man vom Gas gehen und "segeln" sollte, etc.
Thomasgo
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#217572
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 13:58 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Priuschris schrieb:
Sorry, aber Motoren mit variabler Ventilsteuerung auf der Einlassseite bietet Toyota bereits flächendeckend seit 1998 an. Variabele Ventilsteuerung auf der Auslassseite wird seit 2007 flächendeckend angeboten. Seit 2009 bietet Toyota zusätzlich zum VVT-i bzw. Dual-VVT-i Valvematic. Das System ist eine Weiterentwicklung der Dual-VVT-i-Technologie. Neben den Ein- und Auslasssteuerzeiten der Ventile variiert „Valvematic“ auf der Einlassseite kontinuierlich den Ventilhub, um die Menge und Geschwindigkeit des angesaugten Kraftstoff -/Luftgemischs optimal zu regeln. Das Resultat ist eine signifikante Steigerung der Verbrennungseffizienz, was sich in mehr Leistung bei weniger Kraftstoffverbrauch niederschlägt.
Toyota hat anno 2003 im Yaris den ersten Leichtmetall-Dieselmotor präsentiert. Seit Jahren werden flächendeckend Steuerketten verwendet, die hier i. d. R. ein Autoleben lang halten.
Es gibt auch bei Toyota eine Vielzahl innermotorischer Innovationen. Generell haben die Japaner sehr früh 16-V-Leichtmetallmotoren sogar in Kleinwagen eingebaut, als bei den deutschen Herstellern bestenfalls Sportversionen mit solchen Motoren ausgerüstet wurden.

Nebenbei: Der Verweis, dass die konventionellen Toyota-Motoren nicht besonders sparsam wären, ist doch völlig unerheblich, da es über fast sämtliche Baureihen hinweg sparsame und fortschrittliche Hybridalternativen gibt, die nicht einmal teurer in der Anschaffung sind.

Viele Grüße

Christian


Naja, das ist eben Toyotas Hoffnung, dass die Hybrid-Alternativen den Innovationsstau bei konventionellen Antrieben überkompensieren.

Was die Ventilsteuerung betrifft, so geht es hier vor allem um die Auslassseite, das ist relativ neu. Zudem hat BMW als erstes Unternehmen Motoren entwickelt, die keine Drosselklappe mehr brauchen, weil alles über die Ventilsteuerung geregelt wird, nicht Toyota.

Ich möchte auch nicht behaupten, dass Toyota nichts entwickelt, das wäre wohl auch unsinnig. Aber die Innovationsfreude wird in der Regel über die Patentanmeldungen abgebildet und daran kann man eben nicht vorbeidiskutieren.

Zudem sieht man ja anhand den von mir aufgeführten Spritmonitorvergleichs, dass VW beim Spritverbrauch in den entsprechenden Fahrzeugkategorien nicht hintenan ist.

Meine Prognose ist, dass Erdgas als Kraftstoff in den kommenden zwei Jahrzehnten weltweit dramatisch an Bedeutung zunehmen wird. Dabei ist Toyota komplett außen vor und setzt allein auf Hybride.
Thomasgo
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#217574
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 14:07 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Nee, die setzen auf Brennstoffzelle (KLICK). Das habe ich bei BMW nicht verstanden, das habe ich bei Daimler nicht verstanden, und das verstehe ich bei Toyota auch nicht. Vermutlich mangelt es mir an Weitblick und Vorstellungskraft; allerdings gilt das auch für Erdgas in der Breite.

Grüße, Egon
Egon
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#217575
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 14:09 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
@Thomasgo:
Ich möchte deinen Beitrag nicht in allen Einzelheiten zitieren, das würde nur zu unübersichtlich.

Ja, es gibt durchaus Innovationen der deutschen Autoindustrie, du hast einige aufgezählt.
Ja, der herkömmliche Auris-Benziner säuft mehr als der Golf.
Ja, Toyota setzt verstärkt auf den Hybrid, ob das nun als „Ausruhen“ bei den herkömmlichen Antrieben zu werten ist, sei mal dahingestellt.

Aber man kann doch in keiner Weise daran vorbeisehen, dass die deutsche Autoindustrie immer mehr in Richtung Diesel abgleitet, weil der herkömmliche Benziner schlicht und einfach zu viel säuft. Genau diese Entwicklung in Richtung Dreckschleuder Diesel ist aber alles andere als wünschenswert. Wenn es deutsche Benziner gäbe, die mit dem Verbrauch eines Auris Hybrid oder Prius mithalten könnten, dies zu konkurrenzfähigen Preisen und ohne kastrierten Kofferraum wie beim Jetta Hybrid, könnte dieser unsägliche Dieselboom gebremst werden. Genau dieses Interesse scheint aber bei VW und Co. überhaupt nicht vorhanden zu sein.

Ich bemerke nur, dass im Forum eine gewisse Starrköpfigkeit hinsichtlich der Bewertung anderer Innovationsleistungen abseits des HSD vorherrscht.
Am besten wäre es wohl, wenn sich die deutsche Innovationsleistung und ein System wie HSD ergänzen würde. Solange aber deutsche (und auch japanische) Benziner um ca. 2l mehr saufen als ein HSD, sind für mich die von dir genannten deutschen Innovationen (sorry) schei..egal. Ich möchte vor allem ein Auto mit wenig Verbrauch, aber KEINEN Diesel, ohne auf heute übliche Komfortmerkmale verzichten zu müssen und da sehe ich nach wie vor keine Alternative zum HSD. Natürlich nur solange das Fahrzeug insgesamt zum Bedarf passt. Ohne den neuen Auris Touring gäbe es für mich nach wie vor keinen passenden Hybrid für meine grundsätzlichen Anforderungen an ein Familienauto. Der Prius war und ist für mich vom Kofferraum her gesehen einfach zu klein.

Ich kann es anders ausdrücken: Den Vorteil von Innovationen sehe ich nur dann gegeben, wenn unterm Strich auch etwas herauskommt und was kann das bei Autos sein?
a) Eine möglichst starke Motorisierung mit möglichst hoher Vmax
b) Ein möglichst niedriger Verbrauch
Was helfen mir all die deutschen Innovationen, wenn es mir auf den Punkt a) nicht ankommt? Und wir stimmen hoffentlich überein, dass der Punkt b) ungleich wichtiger ist als a)!

Innovationen, welche zwar vor Ingenieurskunst strotzen und sich beim Verbrauch vielleicht in der 2. oder 3. Nachkommastelle bemerkbar machen, können mich nicht in Jubelstimmung bringen, wenn es andere funktionierende Konzepte gibt, die auf die Stelle VOR dem Komma durchschlagen!

eppf
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#217576
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 14:13 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Egon schrieb:
Ich verstehe diese Sichtweise, und auch die von ergoprox (anderer Thread, ähnliches Thema). Der Punkt ist nur:

- 09/2016 kommt Euro 6 verbindlich für alle Neuwagen.
- 11/2003 wurde Euro 6 bereits unterboten, bei einzelnen Schadstoffen um Faktor 3 und höher. Und es war kein Kleinwagen, dem das gelungen ist...

Seit zig Jahren lese ich nun schon von technischen, insbesondere innermotorischen Innovationen. Sie führen in der Breite aber offensichtlich nicht zu sparsamen Fahrzeugen und niedrigen Emissionen. Natürlich liegt das auch am Verhalten der Käufer, keine Frage.

Ich bin aber überzeugt, dass die Hersteller bei weitem nicht das tun, was sie könnten, denn das würde ihren Gewinn schmälern. Gleichzeitig arbeiten sie hinter den Kulissen sehr erfolgreich daran, dass sie möglichst lange auch schmutzige Fahrzeuge weiterhin verkaufen dürfen.

Rücken nach jahrelangem erfolgreichen Verzögern allmählich echte Konsequenzen in Sichtweite, wird die Arbeitsplatzkeule geschwungen und die Bundeskanzlerin wirft sich als Verhinderer heldenhaft vor die heimische Industrie, die es auf anderem Weg ganz offensichtlich nicht gebacken bekommt.

Siehe www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=12&id=163103

Hier sehe ich eine erhebliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen unstrittiger Innovationsfreude und Umsetzung in der Praxis.

Grüße, Egon


Das Abgasargument kann ich nachvollziehen und die Ansicht dazu teile ich vollkommen. Auch ein Grund, warum ich einen Hybrid fahre.

Was die Umsetzung in der Praxis angeht, so sind praktisch alle von mir angeführten Beispiele in den vergangenen paar Beiträgen jedoch bereits in der Praxis umgesetzt. Dass sich diese positiv auf den Energiebedarf der Fahrzeuge auswirken ist m.E. unstrittig. Dazu kommt aber auch ein stetiger Gewichtszuwachs der Fahrzeuge, Steigerung der Motorleistung, immer größere Räder mit breiteren Reifen, Größen- und Gewichtszuwachs der Fahrzeuge, etc.

Dadurch wird sehr viel Einsparpotential wieder vernichtet. Toyota bietet praktisch keine Oberklassenfahrzeuge an, Lexus nur wenige und im hohen Leistungsbereich praktisch keine, zumindest in Europa. Daher muss man anerkennen, dass es Audi, BMW oder Daimler schwerer fällt als Toyota oder Fiat, die Grenzwerte einzuhalten. Nun damit zu argumentieren, dass man den Konsumenten umerziehen müsse, halte ich für absurd. Im Wettbewerb untereinander, dem sich nun mal alle Hersteller stellen müssen, insbesondere bei teuren Fahrzeugen, kann nicht ernsthaft einer ausscheren und sagen: "So Leute, 150PS sind genug."
Daher muss die ganze Branche allmählich umschwenken und das dauert eben. Allerdings erkenne ich zumindest im NEFZ-Verbrauch eine deutlich beschleunigte Entwicklung seit 2008. Dies kann nicht nur auf NEFZ-Optimierung zurückzuführen sein, da gerade die deutschen Fahrzeuge auch in den USA verkauft werden und im nachgewiesenermaßen viel praxisnäheren Testzyklus der EPA auch sehr gut abschneiden.

Ich bin mal sehr gespannt, wie die Kundschaft des BMW i3 auf die 155/70 R19 Räder reagiert. Die Tendenz zu immer breiteren Reifen und immer schwereren Rädern ist ein großer Energiefresser. Schicke Räder mit schmalen Reifen würde ich sehr begrüßen.

Zudem werden Autos seit einer Weile wieder leichter - siehe alle auf dem modularen Querbaukasten basierende Fahrzeuge im VW-Konzern. - Was (der MQB) im Übrigen auch eine große Innovation ist, die Toyota nun ausdrücklich kopieren will
Thomasgo
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Letzte Änderung: 12.08.2013 14:13 von Thomasgo.
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#217582
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 15:01 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Thomasgo schrieb:
Außerdem noch andere Kleinigkeiten wie:
- "integriertes Grill-Blocking" durch bedarfsgerechte Kühlerluftzufuhr
- bedarfsgerechte Ankopplung der Lichtmaschine
- weitgehende Nutzung von LED im Innen- und Außenlicht zur Energieeinsparung
- Leichtbauinnovationen in Alu und Stahl in der Karosserie, beispielsweise mit B-Säulen die im oberen Teil sehr fest und im unteren sehr zäh sind ohne mehrere Bauteile zu verwenden, tailored blanke, etc.
- Einsatz von Schmiedefelgen in Serie
- Abkoppeln des Getriebes in Schubsituationen, auch "segeln" genannt
- ECO-Fahrmodi in allen Fahrzeugen, bei Toyota nur in der Hybrid-Palette (oder?)
- Schichtladeverfahren bei Benzinen
- Start-Stopp-Automatik
- Schaltempfehlung
- durchgehender Einsatz elektrischer Servolenkungen

Eine Menge von Einzelmaßnahmen, die in der Summe vielleicht 0,2 bis 0,3l Ersparnis bringen, dem Autofahrer aber auch nicht unerheblich Geld kosten können.

Man nehme z.B.:
Start-Stopp-Automatik:
Die möchte ich nicht geschenkt haben. Ich warte schon auf eine verstärkte Ausfallrate bei Anlassern und Batterien. Alleine die erhöhten Kosten für eine AGM-Batterie werden durch diese Automatik wohl kaum hereinkommen.

Bedarfsgerechte Ankopplung der Lichtmaschine:
Welche Verbrauchsersparnis bringt das? Mehr als 0.001l/100km?
Korrigiere mich, aber braucht es dazu nicht auch eine AGM-Batterie?

Rundherum LED-Leuchten:
Naja, ich habe schon viele ausgefallene LED-Leuchten gesehen. Irgendwie ist das Ganze noch nicht so richtig ausgereift, oder es wird wieder am falschen Ende gespart und eine zugehörige Billigelektronik gibt den Geist auf. Ich hab‘ mir jetzt die einzelne LED-Einheiten der verschiedenen Fahrzeugtypen noch nicht so richtig angesehen, aber man wird wohl immer z.B. die ganze Rückleuchteneinheit tauschen müssen, wenn eine LED bzw. die Ansteuerung den Geist aufgibt? Korrigiere mich bitte auch hier, sollte ich falsch liegen.

Wie viele solcher Maßnahmen wird es noch brauchen, um bei Beibehaltung des herkömmlichen, fast immer übermotorisierten Benzinantriebs um die 2l Verbrauch herunterzukommen, wie es ein HSD heute schon bietet?

Wenn man nicht bereit ist, bei der überzogenen Motorleistung und der Vmax abzuspecken, kann es nichts werden…

eppf
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#217584
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 15:07 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
eppf schrieb:
@Thomasgo:
Ich möchte deinen Beitrag nicht in allen Einzelheiten zitieren, das würde nur zu unübersichtlich.

Ja, es gibt durchaus Innovationen der deutschen Autoindustrie, du hast einige aufgezählt.
Ja, der herkömmliche Auris-Benziner säuft mehr als der Golf.
Ja, Toyota setzt verstärkt auf den Hybrid, ob das nun als „Ausruhen“ bei den herkömmlichen Antrieben zu werten ist, sei mal dahingestellt.

Aber man kann doch in keiner Weise daran vorbeisehen, dass die deutsche Autoindustrie immer mehr in Richtung Diesel abgleitet, weil der herkömmliche Benziner schlicht und einfach zu viel säuft. Genau diese Entwicklung in Richtung Dreckschleuder Diesel ist aber alles andere als wünschenswert. Wenn es deutsche Benziner gäbe, die mit dem Verbrauch eines Auris Hybrid oder Prius mithalten könnten, dies zu konkurrenzfähigen Preisen und ohne kastrierten Kofferraum wie beim Jetta Hybrid, könnte dieser unsägliche Dieselboom gebremst werden. Genau dieses Interesse scheint aber bei VW und Co. überhaupt nicht vorhanden zu sein.

Ich bemerke nur, dass im Forum eine gewisse Starrköpfigkeit hinsichtlich der Bewertung anderer Innovationsleistungen abseits des HSD vorherrscht.
Am besten wäre es wohl, wenn sich die deutsche Innovationsleistung und ein System wie HSD ergänzen würde. Solange aber deutsche (und auch japanische) Benziner um ca. 2l mehr saufen als ein HSD, sind für mich die von dir genannten deutschen Innovationen (sorry) schei..egal. Ich möchte vor allem ein Auto mit wenig Verbrauch, aber KEINEN Diesel, ohne auf heute übliche Komfortmerkmale verzichten zu müssen und da sehe ich nach wie vor keine Alternative zum HSD. Natürlich nur solange das Fahrzeug insgesamt zum Bedarf passt. Ohne den neuen Auris Touring gäbe es für mich nach wie vor keinen passenden Hybrid für meine grundsätzlichen Anforderungen an ein Familienauto. Der Prius war und ist für mich vom Kofferraum her gesehen einfach zu klein.

Ich kann es anders ausdrücken: Den Vorteil von Innovationen sehe ich nur dann gegeben, wenn unterm Strich auch etwas herauskommt und was kann das bei Autos sein?
a) Eine möglichst starke Motorisierung mit möglichst hoher Vmax
b) Ein möglichst niedriger Verbrauch
Was helfen mir all die deutschen Innovationen, wenn es mir auf den Punkt a) nicht ankommt? Und wir stimmen hoffentlich überein, dass der Punkt b) ungleich wichtiger ist als a)!

Innovationen, welche zwar vor Ingenieurskunst strotzen und sich beim Verbrauch vielleicht in der 2. oder 3. Nachkommastelle bemerkbar machen, können mich nicht in Jubelstimmung bringen, wenn es andere funktionierende Konzepte gibt, die auf die Stelle VOR dem Komma durchschlagen!

eppf


Lieber eppf,

zum Thema Diesel teile ich alle Vorbehalte mit Egon oder Dir und würde mir auch selbst niemals einen kaufen. Dennoch gilt hier zumindest m.E. in Teilen auch:"Don't hate the player, hate the game." In Deutschland wird Dieselkraftstoff deutlich niedriger besteuert, was momentan vor allem der Mineralölwirtschaft in die Tasche fließt und m.E. schon immer hochgradig unverständlich war und ist.
Dennoch hat das natürlich die Spielregeln auf dem Markt verändert. Gleiches ist in Frankreich (noch viel extremer) zu beobachten. Im Rest der Welt hat der Diesel im PKW kaum eine Chance und wenn überhaupt, dann vor allem in Oberklassefahrzeugen, Dickschiffen und Light Trucks.
Die Politik hat die Weichen gestellt, in den frühen 90ern, als es noch gar keine Hybride gab, kam durch Direkteinspritzung und Aufladung der große Durchbruch für den PKW-Diesel und ich erinnere mich an die damalige Euphorie, obwohl ich noch Teenager war und weit weg vom Führerschein.
Solange sich die Situation in Deutschland nicht ändert, wird der Diesel einen Kostenvorteil aufweisen, selbst wenn dieser sich immer mehr in der nostalgischen Erinnerung der Käufer abspielt.

Ich denke, dass sich das Dieselproblem dort erledigen wird, wo es sich zum Problem entwickelt hat - bei den Firmenwagenflotten. Dort wird als erstes Erdgas in großem Stil Anwendung finden, weil es sich dort am meisten lohnt und da am meisten rumgerechnet wird. Von Fuhrparks über Dienstwagen wird sich die Akzeptanz bis in die Haushalte ausbreiten und in Zukunft fahren wir vor allem Benzin-Hybride und Erdgas-Fahrzeuge

Zum Thema Innovationen: Zu sagen, dass sich diese auf die zweite Nachkommastelle auswirken, finde ich sehr polemisch. Ein moderner Benziner ist viel günstiger zu produzieren als ein HSD-System und durch die zahlreichen Innovationen sind konventionelle Benziner in den vergangenen Jahren deutlich sparsamer geworden, hat also mit viel geringerem Einsatz ein beachtliches Sparpotential entfaltet. Sicher reichen sie nicht an die HSD-Antriebe heran, aber es wäre unsinnig, das zu vergleichen, weil konventionelle Antriebe viel verbreiteter sind und eine 10%ige Einsparung bei 75% der Antriebe weltweit eben sehr viel bringt. Zudem ist diese Einsparung der günstig zu realisieren.
Ein HSD-Antrieb ist bestimmt doppelt, wenn nicht dreimal so teuer wie ein konventioneller Benziner und kann in weiten Teilen der Welt überhaupt nicht sinnvoll in großen Stückzahlen vermarktet werden. Selbst in Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt greifen viele Käufer zu weit günstigeren Automobilen und kaufen sich statt dem YHSD eben ein anderes Produkt mit 75PS Benziner, welches dann ein paar Tausender günstiger ausfällt oder statt eines HSD einen einfachen Antrieb, dafür aber eine viel bessere Ausstattung hat.

Toyota hat nicht die eierlegende Wollmilchsau im Angebot, weil der HSD eben doch ins Geld geht. Ein Polo mit 80PS zum gleichen Preis wie ein YHSD hat eine viel bessere Ausstattung als letzterer, bessere Materialien, mehr Umfang und mehr Technologie. Das zumindest habe ich bei der Suche nach dem Nachfolger für meinen Aygo selbst intensiv recherchiert und auch erlebt.
Thomasgo
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#217585
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 15:09 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Thomasgo schrieb:
Toyota bietet praktisch keine Oberklassenfahrzeuge an, Lexus nur wenige und im hohen Leistungsbereich praktisch keine, zumindest in Europa. Daher muss man anerkennen, dass es Audi, BMW oder Daimler schwerer fällt als Toyota oder Fiat, die Grenzwerte einzuhalten.

Lexus LS 600h (Vollhybrid) -> 445 PS Systemleistung
Lexus LS 460 -> 387 PS
......
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#217588
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 15:30 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Thomasgo schrieb:
Toyota hat nicht die eierlegende Wollmilchsau im Angebot, weil der HSD eben doch ins Geld geht. Ein Polo mit 80PS zum gleichen Preis wie ein YHSD hat eine viel bessere Ausstattung als letzterer, bessere Materialien, mehr Umfang und mehr Technologie. Was meinst du denn mit mehr Umfang und mehr Technolgie und wo liegt der Vorteil?

Habe mal verglichen: Yaris HSD Life mit Polo 1.2 TSI Trendline mit 7-Gang-DSG.

Klimatronic 320 Euro
4 Türen 770 Euro
Multifunktionslederlenkrad 325 Euro
Audiosystem RCD 210 325 Euro
TFL 51 Euro
Nebelscheinwerfer 185 Euro.

Damit kostet der Polo 19.521 Euro. Also ganze 1.200 Euro mehr als der 18.300 Euro teure Yaris HSD. Letzterer bietet aber noch ein Multimedia-System mit Rückfahrkamera.

Nebenbei sind die HSD-Fahrzeuge garantiert nicht 2-3 mal teurer in der Produktion als konventionelle Benziner. Sonst wäre Toyota angesichts seiner Hybridisierung vermutlich schon pleite.
Sicherlich gibt es zusätzliche Komponenten (die beiden MG, Traktionsbatterie). Dafür entfallen aber auch viele kostspielige Dinge wie aufwändiges Getriebe, Kupplung, Abgasreinigungssysteme, Keilriemen, Lichtmaschine, etc.

Viele Grüße

Christian
ex_Priuschris
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Letzte Änderung: 12.08.2013 15:33 von ex_Priuschris.
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#217589
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 15:35 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Mit 80PS meint er aber den 1.4er und nicht den 1.2er TSI!
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Ich liebe Menschen für die es nur schwarz oder weiß gibt.
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#217600
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 16:21 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
A3 , Golf und vorallem die A Klasse sollen die innovativsten Autos sein die 2012 auf den Markt gekommen sind Gut wenn es darum geht wer die meiste Plastik im Innenraum silbern angepinselt hat, dann stimmts natürlich
Dresden-Hybrid
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#217601
Aw: Deutsche Autobauer sind Innovationstreiber 12.08.2013 16:45 - vor 10 Jahren, 9 Monaten  
Hallo Thomasgo,

Du hast mit vielem wahrscheinlich recht und geforscht wird viel, gerade in Deutschland. Aber ich stimme Egon zu
Egon schrieb:
... Ich bin aber überzeugt, dass die Hersteller bei weitem nicht das tun, was sie könnten, denn das würde ihren Gewinn schmälern. ...
Mir hat mal vor rund 4 Jahren ein indirekter Beschäftigter von BMW gesagt: "die deutschen Hersteller bauen doch sparsame Autos, seit sie es überhaupt wollen!. Lt. Werbung wollten sie es schon mindestens 2Jahrzehnte! länger...

Thomasgo schrieb:
Außerdem noch andere Kleinigkeiten wie:
- "integriertes Grill-Blocking" durch bedarfsgerechte Kühlerluftzufuhr

Sehr wünschenswert - gerade beim PII.

- bedarfsgerechte Ankopplung der Lichtmaschine
Ja, und das Ganze dann Hybrid nennen.

- weitgehende Nutzung von LED im Innen- und Außenlicht zur Energieeinsparung
Scheint mir recht sinnvoll.

- Leichtbauinnovationen in Alu und Stahl in der Karosserie, beispielsweise mit B-Säulen die im oberen Teil sehr fest und im unteren sehr zäh sind ohne mehrere Bauteile zu verwenden, tailored blanke, etc.
Bedingt löblich. Sieh Dir Instandsetzungskosten einer Alukarosse nach einem Unfall an. Und frag mal die Feuerwehrleute, was sie von modernen Sandwichrahmen halten. Mir sagte mal einer "da siehst Du mit der Rettungsschere alt aus!".

- Einsatz von Schmiedefelgen in Serie
Guter Ansatz.

- Abkoppeln des Getriebes in Schubsituationen, auch "segeln" genannt
Ok, wenns nicht anders geht.

- Start-Stopp-Automatik
Eigentlich nicht schlecht. Aber aktuell wohl 30Jahre nach der Erfindung noch nicht ausgereift.

- Schaltempfehlung
Meine Meinung dazu hatte ich schon woanders geäußert: wenn mir das Auto was zu empfehlen weiß, dann sollte es das auch tun! Und nicht mich mit Lämpchen oder Pfeilanzeigen nerven. Btw. ist unser Diesel-Firmen-Poolfahrzeug ein müder Eimer, wenn ich mich daran halte.

- durchgehender Einsatz elektrischer Servolenkungen
Hei jo, hat unser Fiat Punto von 2001 auch. Das Gleiche bitte für die Klima und dann kommt unter dem Strich was nennenswertes raus.

Mein Gesamteindruck ist, daß man an zahlreichen klitzekleinen Stellen "herumbastelt" und forscht, weil einem der Große Wurf nicht gelingt. Das macht mich sehr traurig.

LG
Klaus
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