Priusfreunde.de

marratj schrieb:
Bisweilen ist von einer Erhöhung der Wärmeabgabe um bis zu 50 % bei gleichbleibender Vorlauftemperatur die Rede.Diesen Wert halte ich schon für sehr optimistisch. Das kann vielleicht in Verbindung mit einer Heizkörpernische so sein, wo sich die Wärme zudem noch direkt unter dem Fensterbrett staut und damit eine Menge durch die dünne Außenwand abhaut.

Wenn einmal die Solltemperatur im Raum erreicht ist, können doch Lüfter nur noch recht wenig bewirken, außer es diffundiert an gewissen Stellen ein zu großer Anteil der Wärme nach außen.

Wenn es auch noch zum Erhalten der Solltemperatur einen Lüfter braucht, dann ist doch die Grunddimensionierung auf alle Fälle zu schwach und wenn man einen eigentlich zu schwachen HK dazu bringt, via Lüfter mehr Wärme abzugeben, wird diese Wärme ja trotzdem verbraucht und fließt in die Heizkostenrechnung ein.

eppf

Ich stimme dir zu, dass sich Heizfläche durch nichts ersetzen lässt, außer durch noch mehr Heizfläche.

Ich bin aber zu dem Schluss gelangt, dass ich mich an das Thema parallel trotzdem mal heranwagen will. Ich werde entsprechend von meinen Erfahrungen berichten.

Also, von der Physik her wird bei einer größeren Heizkörper Fläche mehr Wärme an die Raumluft abgegeben. Dadurch kühlt sich das Wasser mehr ab und die Luftzemperatur im Raum erhöht sich. Deshalb kann man das Heizungswasser weniger erwärmen um die nötige Raumtemperatur zu erzeugen. Dazu benötigt man weniger Energie, weil man weniger Verluste hat. Wenn man aber anstatt den Heizkörper zu vergrößern, einen Lüfter verwendet, dann kühlt der den Heizkörper mehr ab und erhöht die Raumtemperatur. Das ist erst einmal das Gleiche. Jetzt kommt aber der Haken. Der Lüfter kostet Strom während der größere Heizkörper keine Extraenergie benötigt.

Gerd

YarisGerd schrieb:
Jetzt kommt aber der Haken. Der Lüfter kostet Strom während der größere Heizkörper keine Extraenergie benötigt.
Gerd
Genau. Und jetzt kann man sich halt entsprechend ausrechnen und gegenüberstellen:

- Was kostet die Anschaffung und der Betrieb der Lüfter?
- Was kostet der Austausch der betroffenen Heizkörper?
- Was kostet die erhöhte Vorlauftemperatur, wenn ich weder Lüfter noch andere Heizkörper benutze?

Und bei mir kommt als Mieter noch die Frage hinzu: Falls Heizkörpertausch, erlaubt der Vermieter diesen und wenn ja, wer bezahlt den? Da die Heizkörper selber ja so wie sind, erst mal einwandfrei funktionieren, gibt es keinerlei Verpflichtung für den Vermieter, diese auszutauschen. Darf ich die also tauschen lassen, muss es aber selber bezahlen? Bezahlt der Vermieter den Tausch, erhöht dafür aber die Miete wegen Modernisierung? Oder trägt er die Kosten komplett?

Und wenn: wie schnell würde ein Austausch von statten gehen? Vielleicht erst nächstes Jahr und ich muss ein paar Monate mit erhöhter Vorlauftemperatur arbeiten, so dass die gesparten 50 EUR Anschaffung + 10 EUR Stromverbrauch fürs ganze Jahr vom Lüfter von dem Gasmehrverbrauch wieder direkt aufgefressen werden? Oder vielleicht bereits im November?

Alles Dinge, die ich in der nächsten Zeit klären sollte...

Absoluter Idealfall wäre, es würde sich herausstellen, dass ich bis auf die beiden kleinen Problemheizkörper hier tatsächlich mit 40-45 Grad Vorlauf über den kompletten Winter komme. So dass bei einem unweigerlichen Austausch der Gastherme in der Zukunft ich den Vermieter tatsächlich zu einer Wärmepumpe (dann natürlich auf jeden Fall mit Austausch der beiden Heizkörper) bewegen kann.

Auf meiner alten Arbeitsstelle hab ich das mit dem PC Lüfter am Heizkörper gemacht. Allerdings genau anders herum. Also oben Luft ansaugend und nach unten pustend. Dazu hatte ich mit einem Pappstreifen im Heizkörper einen Kanal gebastelt der genau Lüfter Breite hatte damit unten warme Luft raus kommt.
Grund war bei mir nicht die zu geringe Vorlauftemperatur oder ein zu kalter Raum, Mein Arbeitstisch stand in der Raumecke direkt vor dem Fenster am Heizkörper und da war es sehr Fußkalt. Mit Einsatz des Lüfters hat sich das deutlich gebessert. Allerdings schnurrte das Ding auch gut vor sich hin und das Schnurren hat sich auf den Heizkörper übertragen. Dort auf Arbeit ging es, das Radio hats übertönt, zuhause würde ich das nicht haben wollen.
Dazu muss man sagen, wenn der/die Lüfter nach oben pusten und somit nur die normale Thermik unterstützen brauchen sie auch nicht die Leistung wie in meinem Fall. Da tut es dann sicher auch ein extra leises Modell mit wenig Drehzahl. Ich hatte meinen Lüfter mit ca. 6-7V laufen.

@ eppf
@ Yaris Gerd
@ marratj
@ focki

Bitte am Thema Heizkörperlüfter unbedingt hier dran bleiben. Auch in meinem Haus sind die Heizkörper in Heizkörpernischen unter den Fenstern angebracht. Der Gasverbrauch dem entsprechend hoch. Wir sind schon vom großen Wohnzimmer in ein kleines Kinderzimmer umgezogen. Hier wird es wunderbar Warm. Jedoch tauchen hier ungeahnte neue Probleme auf.


@ Harzbube, ich erzähle sie Dir per PM

Resi schrieb:
...in ein kleines Kinderzimmer umgezogen. Hier wird es wunderbar Warm. Jedoch tauchen hier ungeahnte neue Probleme auf. ...und die wären?

Das Thema Heizkörpernische hat sich bei mir schon seit ein paar Jahren erledigt.

Eine der 3 Nischen wurde zugemauert und der ohnehin in der Küche nie aufgedrehte HK wurde dabei entfernt, bei der zweiten grenzt direkt der neue Wintergarten an, über den ich üblicherweise durch die Sonne hereinheizen lasse und den HK in der 3. Nische drehe ich so gut wie gar nicht mehr auf, das kann der große HK im Wohnzimmer mit übernehmen.

Auch das Thema Lüfter stellt sich bei mir nicht, der einzige HK, bei dem es theoretisch Sinn machen würde, ist der im Wohnzimmer (falls keine Sonnenwärme aus dem Wintergarten kommt), eine 33er-Ausführung mit 240cm Länge und da ist wohl alleine schon die Länge das KO-Kriterium.

eppf

Nischen haben halt den Nachteil, das die Wand hinter dem Heizkörper dünner ist (Altbau) und dann auch noch die Wärme direkt durch das Fenster darüber flöten geht - wenn es hart auf hart kommt, würde ich das Fenster mit einem dicken Block Polystyrolschaum oder wenigstens einer Pappe zustellen (eine Bekannte hatte mich gefragt was man als Mieter noch machen könnte, kein Rolladen vorhanden.).

Wieviel wohl diese Reflexions/Isolationsfolien hinter dem Heizkörper bringen würden, kann mir nicht vorstellen das das viel ausmacht...

Bzgl. Lüfter noch die Anmerkung, das nur ein Lüfter (vor allem bei breiten Heizkörpern) nicht optimal ist - man möchte ja an jedem Stück Blech ja möglichst die gleiche Luftgeschwindigkeit haben.

Meine Experimente hatten mäßigen Erfolg weil ich um den Lüfter herum nicht alles abgedichtet hatte.

Wäre noch die "gefühlte Kälte" - Wände mit einer geringeren Oberflächentemperatur - sitze hier neben einer verputzten Betonwand, im Winter stelle ich mir da auch ein paar Polystyrolplatten davor, sonst würde ich selbst bei 22°C Raumtemperatur noch frieren, weil die Wand mich mit 18-19°C "anstrahlt".
Da könnte man baulich sicher was machen, Wärmedämmputz (Kellenschlagputz mit Schaumpolystyrolanteil) ist da aber schon drauf.

Resi schrieb:
Bitte am Thema Heizkörperlüfter unbedingt hier dran bleiben.

Den ersten Prototypen habe ich jetzt schon mal gebaut. Allerdings brauche ich momentan nicht wirklich groß damit rumprobieren, die Außentemperatur steigt gerade wieder und wird die nächsten Tage auch bei uns um die 18 Grad erreichen.

Unter solchen Bedingungen bringt das aktuell nichts, genauso wie man sich da um einen hydraulischen Abgleich nicht bemühen muss...

Aber ich werde weiter berichten, wenn die Temperaturen wieder sinken.

eppf schrieb:

Auch das Thema Lüfter stellt sich bei mir nicht, der einzige HK, bei dem es theoretisch Sinn machen würde, ist der im Wohnzimmer (falls keine Sonnenwärme aus dem Wintergarten kommt), eine 33er-Ausführung mit 240cm Länge und da ist wohl alleine schon die Länge das KO-Kriterium.
Warum? Ich denke, wenn du im Bereich des Zulaufs 1-2 Lüfter unter setzt und die im Abstand bissel schräg in Richtung Mitte pusten lässt, dann beschleunigst du dir Durchströmung der Luft im wärmsten Bereich was zur Folge hat, das du die Luft im Raum schneller umwälzt. Das bringt schon ne bessere Heizleistung.
Und so nebenbei, bei einem Brennwertkessel kühlst du so den Rücklauf runter was den Wirkungsgrad des Kessels erhöht.
Ich hab hier im Haus "an so vielen kleinen "Schrauben" gedreht" das brachte im Einzelnen immer recht wenig, aber in der Summe der Optimierungen macht sich das schon deutlich bemerkbar.

Wie kann man solche Lüfter ansteuern und mit Strom versorgen? Ich habe mal gesehen, die haben 3-4 Pins, also nicht nur plus und minus.

LG
Klaus

focki schrieb:
Warum? Ich denke, wenn du im Bereich des Zulaufs 1-2 Lüfter unter setzt und die im Abstand bissel schräg in Richtung Mitte pusten lässt, dann beschleunigst du dir Durchströmung der Luft im wärmsten Bereich was zur Folge hat, das du die Luft im Raum schneller umwälzt.Bei 240cm Länge und 40cm Höhe stelle ich mir hier aber den Erfolg recht begrenzt vor.
Und so nebenbei, bei einem Brennwertkessel kühlst du so den Rücklauf runter was den Wirkungsgrad des Kessels erhöht. Brennwertkessel, welcher Brennwertkessel? (Leider) nicht bei mir.
..in der Summe der Optimierungen macht sich das schon deutlich bemerkbarDie beste "Optimierung" ist bei mir immer noch der vor ein paar Jahren angedockte Wintergarten. Da kann es draußen deutliche Minusgrade haben und wenn die Sonne scheint, heize ich damit dennoch tagsüber mein ganzes Erdgeschoss bei abgedrehten Heizkörpern.

eppf

Wie der Erfolg bei deinem 2,40m langen Heizkörper ist kannst du nur duch ausprobieren raus bekommen. Auf jeden Fall erhöht ein nach oben blasender Lüfter den Luftdurchsatz im Heizkörper. Und da bewegte Luft die Luft in der Umgebung mit reißt wird es gegenüber normaler Konvektion schon zu einer Verbesserung kommen.

Kein Brennwertkessel - schade. Denn hier kannst du dem Abgas um so mehr wärme entziehen je kälter der Rücklauf des Heizkreises ist.
KSR1 schrieb:
Wie kann man solche Lüfter ansteuern und mit Strom versorgen? Ich habe mal gesehen, die haben 3-4 Pins, also nicht nur plus und minus.
Einfach an ein Netzteil anschließen. Schwarz ist Minus und rot Plus. Der gelbe ist Tacho und uninteressant. Bei Lüftern die 4 Polig angeschlossen werden ist der 4. Anschluss die Drehzahlsteuerung über ein PWM Signal. Das wird etwas aufwändiger und in unserem Fall würde ich darauf verzichten da zu Aufwändig und zu einem Lüfter mit 2 oder 3 Anschlüssen greifen.
Bei meinen Bastelein hab ich die Drehzahl einfach über 3-4-5 in Reihe geschaltete Dioden eingestellt.

Danke focki!

LG
Klaus