Priusfreunde.de

Das ist eine interessante Frage - wenn ich jetzt wegen Stromausfall für den absoluten Notfall/vorübergehend wieder einen Kamin anschließe, werde ich sicher nicht warten bis der Kaminkehrer den freigegeben hat. (Wahrscheinlicher ist allerdings, das ich mir eine Camping-Heizung in den Keller stelle.)

PS: Aktuelle Kamine bedürfen eines Feinstaubfilters + Ventilators im Kamin (gut wenn man den im Notfall einfach rausreißt wird man sicher auch nicht gehängt) und auch die Pelletheizung braucht Strom.

Bin gespannt wie sich die Pelletpreise entwickeln - d.h. welcher Preisabstand sich zu Gas/Heizöl einstellt.

Frage eines Unwissenden:
Wo in etwa liegen die vergleichbaren Kosten (Cent/kWh) für Pellets im Vergleich zu Öl und Gas?

Zum Vergleich vielleicht:
Öl ca. 9 - 11 ct. / kWh
Gas auch ca. 8 - 12 ct. / kWh
Pellets?

Danke!
Gruß Thorsten

Schau mal hier vorbei:
www.oekofen.com/de-de/aktueller-pelletspreis/

Da ist der Preis im Juni 2022 schon bei 8.63ct/kWh angekommen.

eppf

Dass sich die Preise langfristig angleichen, ist auch irgendwo klar. Wenn vermehrt auf die “günstigere” Variante umgestiegen wird und damit deren Nachfrage steigt, wird auch hier irgendwann eine Sättigung des Angebots einsetzen, das dann auf Dauer auch nicht ohne Kostensteigerungen erhöht werden kann. Zumal auch Brennholz als Rohstoff nicht unendlich zur Verfügung steht, schon gar nicht, wenn es tatsächlich nachhaltig genutzt werden soll.

Richtig, deshalb lautet der größte Hebel immer noch Energie sparen.
Und auch einen möglichst großen Anteil selbst erzeugen via PV bzw. Solarthermie.

eppf

Danke, eppf!
Also aktuell alles recht ähnlich - und in der Zukunft? Wahrscheinlich alles ähnlich noch teurer.

Gut, wer eine eigene Ölquelle, ein Stück Wald oder eine PV-Anlage hat!

Gruß Thorsten

Wenn ich einen Altbau hätte, würde ich vermutlich als erstes an Dämmung denken, bevor ich die Heizung ersetze. Ich rechne damit, dass Fenster die am schlechtesten gedämmten Bereiche sind, aber über Wände/Decken allein durch die großen Oberflächen viel Energie verloren geht. Ein Hausbauer meinte mal, dass Wärmedämmung am sinnvollsten nach dem Fensterwechsel sei (nicht andersrum).

Wärmedämmung ist vorhanden, daher kommen wir ja bisher schon mit 50° Vorlauftemperatur aus.
Festbrennstoffe für mich lieber nicht. Ich schimpfe schon seit Jahren darüber, daß die Holzheizungen der Nachbarschaft jeden Morgen die Nachbarschaft in eine NOx-Wolke hüllen, sehr unschön. Ich weiß auch nicht ob es nachhaltig ist, Bäume in CO2 zu verwandeln mit dem Argument, daß in 50 Jahren ja wieder ein neuer Baum gewachsen ist. Die Vorstellung, im Westerwald könne man mit Rohstoffen aus der Region öklogisch heizen klingt romantisch. Aber nach den letzten trockenen Jahren mit viel Borkenkäfer frage ich mal "welcher Wald?". Der größte Teil des Bestandes war Fichte und davon lebt der größte Teil nicht mehr. Es stehen nur noch einzelne Inseln Laubwald, aber auch die Buchenbestände wurde dezimiert.

LG
Klaus

Das mit der nachträglichen Dämmung bringt häufig deutlich weniger Ersparnis als versprochen.

Natürlich sollte man als erstes alte Fenster mit einem unterirdischen Ug-Wert rauswerfen.

Wenn man aber meint, eine Fassadendämmung bringe per Definition einen großen Schluck aus der Pulle, dann irrt man gewaltig.

Ich sehe es ja an unserem Haus. Der vordere Teil aus Anfang der 50er Jahre (Betonsteine) wurde nachträglich gedämmt, der hintere Teil, in dem ich wohne, mit 30cm Hochlochziegeln nicht. Ich kann keinen relevanten Unterschied beim Energiebedarf erkennen, wenn ich im Heizungsraum die beiden zugehörigen Wärmemengenzähler ablese.

Seit ich meinen Wintergarten habe, bin ich sogar klar im Vorteil, weil dieser soviel Wärme einfährt, dass ich an vielen Tagen der Heizsaison dadurch mein Untergeschoss beheizen kann.

eppf

KSR1 schrieb:
Ich weiß auch nicht ob es nachhaltig ist, Bäume in CO2 zu verwandeln mit dem Argument, daß in 50 Jahren ja wieder ein neuer Baum gewachsen ist.
Gibt auch schnell nachwachsende Bäume! Z.B. Pappeln. Die muss man auch nicht komplett fällen sondern erntet nur die Ruten die dann wieder nachwachsen. Google mal nach Energiewald und Hackschnitzel. Im Prinzip ist das ein natürlicher Energiespeicher und bei einer guten Heizung (Holzvergaser) bleibt auch nicht viel Asche übrig die dann wieder auf's Feld kann als Dünger. Und idealerweise sind die Transportwege zum Endverbraucher klein. Fehlt nur noch dass die Erntemaschine mit grünem Strom fährt...

Die spannende Frage lautet jedoch: wieviel Fläche braucht man um wieviele Haushalte zu versorgen.

Hier steht was von 11..30t Ertrag pro Hektar: de.wikipedia.org/wiki/Kurzumtriebsplantage

=> 4..10 Haushalte pro Hektar?

Genau, das Flächenargument ist nämlich nicht zu verachten. Schadstoffausstoß von Holzheizungen mal außen vor gelassen, sollte es ja das Ziel sein, dass man sich möglichst autark mit (Heiz-)Energie versorgen kann.

Wenn dann der Bedarf an Energieholz so stark ansteigen würde, dass man trotzdem zur Hälfte auf Importe angewiesen bleibt, ist am Ende auch nicht allzu viel gewonnen.

Man sollte vielleicht aus einem ganz anderen Grund nicht daran denken, im großen Stil mit Holz heizen zu wollen. Das ist immer noch eine Verbrennung mit Schadstoffemissionen, insbesondere Feinstaub.

Ich möchte es mir besser gar nicht vorstellen, was es bezüglich der Emissionen bedeuten würde, wenn jetzt alle Häuser mit Gasheizung in unserem Ort eine Pelletheizung bekämen.

Klar kann man beim heutigen Energiehunger nicht alles via Strom abhandeln, so schnell kann der EE-Zubau beim besten Willen nicht erfolgen. Eine verstärkte Goldgräberstimmung bei den Befürwortern von Holzheizungen sollte aber besser nicht aufkommen. Ein gewisser Anteil ist dagegen sicherlich im Gesamtenergiemix erforderlich.

eppf

Ja, das wollte ich auch gar nicht vorschlagen. Ich bin selbst "Geschädigter" von nachbarschaftlichen Kaminöfen und würde daher selbst niemals mit Holz heizen wollen.

Mir gefällt es jetzt selbst auch nicht, wenn unser Holzofen für den Notbetrieb wieder in Betrieb genommen wird. Man sollte aber in der aktuellen Notlage Gas einsparen, wo es möglich ist.

Ich hoffe, dass sich der Einsatz dieses Ofens auf die nächste Heizperiode beschränken wird. Warmwasser können wir zum Glück weitgehend über die Solarthermie abdecken.

eppf

denke egal welche Energiequelle gewählt wird oder gerade genutzt wird ist doch das A und O möglichst wenig davon zu verbrauchen, das wird in Wohngebäuden hauptsächlich über Dämmerung der Aussenhülle geschehen, nur muss man auch bedenken das damit auch neue Probleme entstehen können wie zu geringer Luftaustausch damit hohe Luftfeuchte sprich dort muss man dann also wieder ran und dafür sorgen in Form von regelmäßig lüften, Lüftungsanlagen oder Fenster"dauer"lüftungen.
im gesamten ist das ein sehr komplexes Thema, aber zu erst den Verbrauch senken und dann die passende Heizung mit passender Heizleistung anschaffen. Welche Quelle kann wohl keiner Vorhersagen wie es in 10, 15 oder 20 Jahren aussieht, vll. haben wir dann alles Mini-AKW´s, oder Windräder auf dem Dach oder das Dach sind nur noch Solarzellen, keiner weiß es.