Priusfreunde.de

Genau - nicht mal einen Stromzähler kriegt man

Frage mich, wie die das mit Neubauten machen, gibts dafür auch keine Geräte und keine Elektroinstallation?

Gulfoss schrieb:
Mein nächstes Projekt ist (zumindest im Sommer) die Brauchwassererwärmung mit einem elektrischen Durchlauferhitzer durchzuführen.
[...]
Eine WP macht bei den derzeitigen Preisen keinen Sinn. Für mich zumindest.

Warum nicht über eine separate Brauchwasserwärmepumpe? Die sind mit Speicher ab 100 L Fassungsvermögen schon für um die 1.000 EUR zu bekommen und völlig autark für eine Innenaufstellung geeignet. Anschluss ist prinzipiell genauso einfach wie bei einem Durchlauferhitzer.

Und den Rest der Heizung Stück für Stück mit Split-Klimas abfangen.

So würde ich das wohl machen, wenn ich Wohneigentum hätte. Da würde ich auf eine wasserführende Heizung in Zukunft wohl so weit wie möglich verzichten.

So Warmwasser (Brauchwasser) wird nun (zumindest im Sommer) elektrisch erzeugt.

Den Wechselrichter habe ich so programmiert und verdrahtet, das er über einen potentialfreien Kontakt ein externes Schütz ansteuert, welches dann über einen elektrischen Zuheizer meinen Warmwasserspeicher erwärmt.

Er schaltet ab 2 kW Überschuss ein, was derzeit etwa ab 10 Uhr der Fall ist.

Normalerweise brauche ich am Tag etwa 5 kWh Gas. Also in etwa 0,5m³.

Seit ich meinem elektrischen "Kesselbypass" installiert habe, noch gar nichts.

Dafür ist mein PV-Einspeiseertrag um ca. 6 kWh täglich gesunken. Logisch.


Kosten für den Umbau 300€.


Bei der derzeitigen Wetterlage ist an 12 Uhr mittags der Speicher auf 60-65°C erwärmt.

Die Nachfrage nach Wärmepumpen und Dämmsystemen ist einem Medienbericht zufolge im ersten Halbjahr des laufenden Jahres deutlich zurückgegangen.
www.spiegel.de/wirtschaft/service/nachfr...c8-b65e-bf736d52ea15

Irgendwie kann ich die Leute nicht verstehen. Erwarten da wirklich welche, dass Energie wieder billig wie vor 10 Jahren wird? Wenn ich eine alte, unsanierte Bude hätte, würde ich mich schon um eine zeitnahe Dämmung und Fenstertausch kümmern. Jetzt ist der beste Zeitpunkt.

Wir haben vom Wärmepumpen-Mensch, der letztes Jahr vor Ort war und uns dann ein Angebot machen wollte, seitdem nichts mehr gehört. Keine Nachfrage - oder aufgegeben wegen Unwilligkeit der Heizungsbauer? Die mit Desinteresse reagieren oder einen wenigstens noch auf eine Hybrid-Lösung mit Gasbrenner beraten wollen?

LG
Klaus

Vielleicht können es sich die Leute nicht mehr leisten.

Smoothie schrieb:
Vielleicht können es sich die Leute nicht mehr leisten.An dem liegt es vermutlich auch, aber anders, als du es wohl meinst.

Wer kauft sich eine Wärmepumpe, von Neubauten einmal abgesehen?
Doch nur Leute, die ohnehin eine neue Heizung brauchen, weil die alte demnächst den Geist aufgibt oder bereits hinüber ist.

Dann wäre es ein Unding, nochmals einen reinen fossilen Verbrenner in den Keller zu stellen, weil man sich das langfristig tatsächlich nicht mehr leisten kann. Diese neue fossile Heizung fliegt auch nicht umsonst in den Keller und auf die Wärmepumpe gibt es 35% staatliche Förderung.

Momentan werden zwar teilweise irrational hohe WP-Preise aufgerufen, weil man meint, die Leute abzocken zu können, da trägt wohl auch die staatliche Förderung dazu bei, aber das wird der Markt schon regeln.

Mit einer funktionierenden Gas- oder Ölheizung heute in Panik zu verfallen, ist kein bisschen angebracht. Beim WP-Markt wird sich noch viel tun in Richtung Preissenkung. Problematisch ist es natürlich für unsanierte Altbauten, aber es führt auch hier kein Weg vorbei, bis 2045 eine passende Lösung ohne Öl und Gas zu finden.

Es bleibt aber dabei, egal wie man es dreht und wendet. Gas- und Ölheizungen werden immer mehr zum Kostentreiber mutieren und die entsprechende CO2-Bepreisung ist auch notwendig, wenn man die Klimaziele erreichen will.

Hier muss der deutsche Michel endlich einmal umdenken und darf sich nicht weiter von der Gaslobby beeinflussen lassen. Der WP-Anteil in D ist schlichtweg unterirdisch. Ich will erst gar nicht von den Platzhirschen Norwegen und Finnland reden, wenn aber selbst Polen eine über doppelt so hohe WP-Quote hat wie D, dann ist offenkundig etwas gewaltig falsch gelaufen.

Das Hauptproblem, um endlich in die Gänge zu kommen, dürfte tatsächlich im Fachkräftemangel liegen. Ich kenne auch Heizungsbauer, die es strikt ablehnen, sich mit einer WP überhaupt zu befassen, das macht es umso schlimmer.

eppf

Wenn ich das gleiche Geld verdienen könnte, würde ich überlegen umzuschulen. Elektriker mit Ausrichtung Wärmepumpen und Klimaanlagen, Solar und Wallboxen.

LG
Klaus

Smoothie schrieb:
Vielleicht können es sich die Leute nicht mehr leisten.
Dann können sie es sich morgen erst recht nicht leisten. Manchmal muss man investieren, um in der Zukunft zu sparen. Manche sehen das ein, andere nicht, wieder andere können es nicht.

eppf schrieb:
Wer kauft sich eine Wärmepumpe, von Neubauten einmal abgesehen?
Doch nur Leute, die ohnehin eine neue Heizung brauchen, weil die alte demnächst den Geist aufgibt oder bereits hinüber ist.

Mein Arbeitskollege hat vor lauter (von FDP und BLÖD geschürter) Panik seine seine ziemliche junge Gasheizung rausgeworfen und eine neue gekauft um in nächster Zeit nicht in eine Wärmepumpe investieren zu müssen. Solche muss es halt auch geben...

Es gab schon immer Leute, die genau das Gegenteil tun von dem, was sinnvoll wäre. Vielleicht glauben sie sogar, schlauer zu sein als andere. Jeder ist seines Glückes Schmied, schuld sind immer die anderen, z.B. die Grünen.

In Frankreich dürfen Wohnungen mit dem schlechtesten Energiestandard nicht mehr (neu) vermietet werden.

www.handelsblatt.com/politik/internation...bringt/29199786.html

bgl-tom schrieb:
Es gab schon immer Leute, die genau das Gegenteil tun von dem, was sinnvoll wäre....Dein Beitrag bringt es sehr schön auf den Punkt.

Wenn die Quelle dieses Handelns ggf. auf die Blödzeitung zurückzuführen ist, hält sich mein Mitleid in ziemlich engen Grenzen.

Bei der Kombination aus "ahnungslos" und "selbst alles besser wissen wollen" ist man leider machtlos.

eppf

Weil die fossile Heizung nach der Sommerpause nicht rund lief, war nochmal der Heizungsbauer bei Mutter. Sie sprach ihn nochmal auf das Thema Wärmepumpe an. Seine Antwort bestand aus einem Hinweis auf den hohen Stromverbrauch. Nicht mehr, nicht weniger. Wir werden uns wohl nach jahrzehntelanger Kundschaft nach jemand Anderem umsehen müssen. Schade. Ich hatte gehofft, sie hätten sich seit letztem Jahr weiter entwickelt.

LG
Klaus