Priusfreunde.de

Ich sehe vor allem das Problem, eine für seine Bedürfnisse möglichst gut passende Wärmepumpe zu finden und dann noch einen Heizungsbauer, der diese auch im Angebot hat.

Ich halte wenig von der Lösung, zum altbekannten Heizungsbauer zu gehen, der bisher z.B. nur Viessmann-Heizungen einbaute und bei Wärmepumpen jetzt ebenfalls nur Viessmann.

Nein, ich möchte keinesfalls sagen, dass Viessmann-Wärmepumpen nichts taugen, aber bei dieser Vorgehensweise bleibt schlicht und einfach die individuell beste Lösung auf der Strecke.

eppf

Es kann sich jeder im Vorfeld (Bekanntenkreis/Kollegen/ Internet) informieren und dann eine für ihn passende Lösung in Auftrag geben.
Das Handwerker nur das verbauen empfehlen was sie kennen ist leider so.Ein Kollege hat nur mit Glück einen Elektriker gefunden der auch das von mir verbaute Speichersystem ESS von Victron verbaut und in Betrieb nimmt !

Und das ist ja genau das Ding. Viele wollen sich gar nicht selber informieren. Die wollen einen Fachmann (den bezahlen sie schließlich dafür), der das ganze gegen Einwurf vieler kleiner Münzen für sie macht.

Dass es vielerlei Optimierungspotential gibt und viele Konstellationen, die trotz aller Unkenrufe auch einwandfrei funktionieren, bekommt der Ottonormal-Hausbesitzer ja gar nicht mit, wenn der teuer bezahlte Fachmann sagt: "Wärmepumpe taugt nix, viel zu teuer, rechnet sich nicht, geht im Altbau sowieso nicht und schon gar nicht ohne Fußbodenheizung".

Wie bei so vielen Themen ist es auch hier so: Eigenverantwortung und informierter Kunde sind nur hohle Phrasen. Dann müsste man ja selbst Zeit und Energie da reinstecken. Deswegen wird auch hier ohne entsprechende gesetzliche Vorgaben vieles nur sehr schleppend oder gar nicht vorangehen.

Sich selber das nötige Wissen anzueignen kann wie immer nicht schaden und würde ich definitiv auch machen (bzw. mache ich bereits...)


Aber die Frage ist auch ob man sich von nem Handwerker etwas verbauen lassen will das er zum ersten Mal oder wenn dann nur ganz selten verbaut....

Wenn derjenige schon viel Erfahrungen mit anderen ähnlichen Produkten hat - ok - aber ich hätte große Bauchschmerzen bei nem Elektriker der noch nie ne PV-Anlage installiert hat oder nem Heizungsmonteur der noch nie ne Wärmepumpe installiert hat.

Da fehlt dann einfach die Praxis-Erfahrung welche Komponenten gut zusammenspielen, wo Fallstricke lauern und wie das ganze Kram optimal auszulegen ist.

Mein Haus- und Hof-Elektriker macht bewusst keine PV. Weil um in diesem Bereich gut zu sein reicht es nicht, 1x im Jahr so ne Anlage zu bauen. Man muss es ständig machen, und auch bei technischen Entwicklungen auf dem neuesten Stand bleiben.

Selbiges auch bei Heizungsanlagen mit Wärmepumpe.

grisu69 schrieb:
Es kann sich jeder im Vorfeld (Bekanntenkreis/Kollegen/ Internet) informieren und dann eine für ihn passende Lösung in Auftrag geben.
Wenn aber weit verbreitet solche Meinungen von "Fachleuten" kursieren, wie sie marratj eben beschrieben hat:

marratj schrieb:
"Wärmepumpe taugt nix, viel zu teuer, rechnet sich nicht, geht im Altbau sowieso nicht und schon gar nicht ohne Fußbodenheizung".
... dann werden es nicht viele schaffen, sich diese Information in ausreichendem Umfang zu beschaffen, weil sie schlicht und einfach gar nicht mehr auf die Idee kommen.

Wenn es so einfach funktionieren würde, dass sich die Leute proaktiv selbst informieren, was wirklich energieeffizient ist, dann würden wohl in Deutschland zehnmal mehr HSDs herumfahren als es heute der Fall ist. Nur haben da auch die Fachjournalisten lange Zeit den Diesel als nonplusultra dargestellt, an dessen Verbrauch kein Benziner, egal welcher Bauart herankommen kann.

Und Millionen Leute, darunter auch viele Rentner, die mit Mühe und Not noch 5000km pro Jahr zusammenbringen, kamen gar nicht mehr auf die Idee, hier etwas zu hinterfragen.

eppf

Momentan ist es bei uns den ganzen Tag neblig, nasskalt knapp über oder unter 0°C.

Somit saugt das Außengerät viel nasskalte Luft an, die in den Lamellen gefriert:






Das bedeutet derzeit, das alle 3-4 Stunden im Innengerät der Hinweis "dF" erscheint - Defrosting.

Wie alle Splitklimageräte macht er das über Heißgasabtauen.

Das Innengebläse reduziert das Gebläse auf Minimum und schaltet für ca. 10 Minuten auf "Sommerbetrieb". Sprich das Außengerät erwärmt sich, misst man mit dem IR-Thermometer, so hat dann der Wärmetauscher am Innengerät statt ~40°C Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Das Außengerät taut ab und benötigt dabei ca. 300 Watt, 10 Minuten lang.

Wie erkennt er das?

Es gibt wohl optische(Lichtschranke) und mechanische (Taster) verfahren, Samsung berechnet das über die Außentemperatur und die Temperaturdifferenz, wann es wieder so weit ist abzutauen.

Sehr gut beschrieben! Interessant finde ich die Kondenswassermenge, die da unten rausläuft. Kommt doch was zusammen beim Abtauen - freut sich die kleine Hecke, die ich als Sichtschutz gepflanz habe!

Gasheizung bleibt weiter aus! Es fängt an, sich zu lohnen:
Nov. 2021: 2200 kWh für Heizung und WW
Nov. 2022: 301 kWh Strom für LLWP + 75 kWh für BWWP

Gruß Thorsten

Ich habe auch gerade mal grob überschlagen.

Im November 2022 haben wir jetzt 134 m³ Gas verbraucht (Nov. 21: 168 m³), für Heizung + WW.

Ganz grob aufgerundet sind das etwa 1.500 kWh. Jetzt sind wir mal weiterhin großzügig und unterstellen der 20 Jahre alten atmosphärischen Gastherme (kein Brennwertgerät), dass sie unter perfekten Bedingungen läuft und nur die vom Schornsteinfeger gemessenen 10 % Abgasverlust hat. Blieben 1.350 kWh Wärmeenergie, die ins Haus gegangen sind.

Macht für den November 2022 rein rechnerisch 45 kWh/Tag. Unsere Nachtabsenkung ist relativ moderat, wir halten im Haus eine Temperatur von 19-21 Grad, der Heizbedarf schwankt also nicht extrem. 45 kWh auf 24h runtergebrochen wären eine durchgehende Heizlast von knapp 1,9 kW.

Ich kann also zumindest grob überschlagen festhalten, dass für den November 2022 eine klein dimensionierte Wärmepumpe mit 5 kW Heizleistung locker ausgereicht hätte. Wenn wir dann noch davon ausgehen, dass in den errechneten 1.350 kWh Heizenergie trotzdem noch einiges an Effizienzverlusten steckte (da die Therme kein Brennwertgerät ist), komme ich auf ähnlich niedrige Zahlen wie priusb78, die wir im November mit einer Wärmepumpe an Strom zum Heizen gebraucht hätten.

Ich sammle weiter Argumente für unseren Vermieter, wenn es nächstes Jahr in die Diskussion zur Zukunft der Heizungsanlage hier im Haus geht.

Bei Temperaturen um die 0 bis 2 Grad
und Schneeregen ist meine Mitsubishi Klimaanlage gestern bestimmt 15 Mal eingefroren.
Um dann mit einem Stromverbrauch zwischen 70 und 100 Watt und ziemlichem Rattern wieder aufzutauen.
Bin mal gespannt, wenn die Außentemperatur deutlich in den Minusbereich fällt.
Gruß Jörg

Unsere zwei Daikin Emura die wir im EG zum heizen nutzen laufen absolut ruhig und unaufgällig.Ich frage mich ob die nie abtauen müssen oder ich es nur nicht mitkriege.
Haben im November im Vergleich zu den Vorjahren 50% Gas und ca.30% Strom gespart was aber auch auf den milden November und Umstellung unserer PV auf Eigenverbrauch mit 10kwh Speicher zurückzuführen sein wird.

So, nachdem es vorgestern Nacht -15 Grad Außentemperatur hatte, die dann tagsüber auch lange nicht über -10 Grad geklettert ist (gestern Nachmittag waren es dann -7 Höchsttemperatur) und es auch letzte Nacht auf -10 abgekühlt hatte, weiß ich jetzt:

Bei längerer Außentemperatur um die -10 Grad reichen 45 Grad Vorlauftemperatur mit unseren Heizkörpern völlig aus (selbst ohne Lüftermod), um die ganze Bude angenehm warm zwischen 20-21 Grad Raumtemperatur zu halten. Rein technisch sollte also einer Wärmepumpe nichts im Wege stehen.

Bleibt die Diskussion mit dem Vermieter und den Nachbarn, wo am Reihenmittelhaus das Außengerät einer Wärmepumpe stehen darf. Die Rentner neben uns sind, wie ich sie einschätze, aus Prinzip dagegen. Bliebe also nur näher Richtung der anderen Nachbarin, unserer SPD-Stadträtin, damit die 3m Abstand zur anderen Seite gewahrt bleiben.

Die Außengeräte habe ich weit entfernt von Nachbargrundstücken und geschützt vor Wetter montiert.

Eine gute Entscheidung, bei Temperaturen um die -10°C arbeiten sie noch problemlos, aber deutlich hörbarer.

Logisch, weniger Energie in der Luft, Lüfter und Kompressor müssen schneller laufen.

Ich würde sagen wie ein Auto im Sommer im Stau, bei dem die Klima und der Kühlerlüfter auf voller Stufe laufen.

Auch bei diesen Temperaturen haben sie keine Probleme auf T-Shirt Niveau
zu heizen.




Hier mal wieder ein Update bzgl. Energieverbrauch:

Etwaige Einsparungen durch die PV (Strompreis) habe ich nicht berücksichtigt.

Leider kann ich nur Daten mit der Gaszentralheizung von -4°C vs. Wärmepumpe bei -8°C (Tagesdurchschnittstemperatur) direkt vergleichen.

Sprich der Vorteil für die Wärmepumpe ist besser, da bei -8°C auch mehr Gas verbraucht werden würde.

Gestern hat die Wärmepumpe 16 kWh Strom benötigt. Für Warmwasser und Frostschutz Heizkreislauf (Vorlauf auf 30°C) habe ich 5 m³ Gas benötigt.

Gerechnet mit den Preisen ab 1.1.2023 macht das:

16 kWh *0,65€ + 5 m³ * 11,27 * 0,20€ = 21, 67€/Tag

2022 habe ich bei reinem Gasbetrieb bei -4°C 10 m³ verbraucht:

10 m³ * 11,27 * 0,20€ = 22,54€/Tag

Umgerechnet auf -8°C (Erfahrungswerte) hätte ich bei -8°C ca. 15 m³ benötigt:

15 m³ * 11,27 * 0,20€ = 33,81€/Tag


Mein Solarstrom (gerechnet auf 20 Jahre) kostet ca. 12,7 Cent*.

16 kWh *0,127€ + 5 m³ * 11,27 * 0,20€ = 13 €/Tag

*DGS-Franken

@marratj: Es gibt auch richtig leise Geräte, u.a. von Vaillant. Die werden ggF. locker vom städtischen Hintergrundrauschen übertönt.

Ja, auch die CHA-Serie von Wolf wirbt damit, dass sie im Nachtmodus in 3m Entfernung gerade noch 34 dB hat und damit unter der Lärmgrenze für Wohngebiete in der Nacht liegt. Letztere liegt bei 35 dB.

EDIT: Interessant wäre auch die Biblock-Serie von Weishaupt. Die sieht zwar um einiges teurer aus als ein reiner Monoblock, ist aber auch auf "Flüsterbetrieb" ausgerichtet, da im Außengerät nur noch der Ventilator, der Verdampfer und der Wärmetauscher sitzen; der Kompressor sitzt im Innengerät, welches ja im Heizungskeller stehen würde.

34 dB?

gibt noch leisere:
www.idm-energie.at/wp-content/uploads/20...nzelseiten_net-2.pdf
Seite 4: bei 5/10 Meter 28/22 dB (die ALM 6-15 die ich habe)