Priusfreunde.de

Habt ihr auf'n Freitagabend nichts Schöneres zu tun?

Timo

Die Rechnung der Verbrennerlobby geht auf jeden Fall voll auf, wenn sich die Leute in polarisierender Art und Weise gegenseitig duellieren.

Dabei liegt es wie gesagt doch so eindeutig auf der Hand, wohin die Reise gehen MUSS, weil die Absenkung des Flottenverbrauchlimits um 37.5% ab 2030 nur noch solche kleinen Verbrenner-PKWs ermöglichen würde, welche die Autoindustrie gewiss nicht als Hauptabsatzträger haben will und sehr viele Autokunden ebenso nicht.

Irgendwie läuft es bei vielen BEV-Gegnern genauso wie bei den Kritikern von Windkraft und PV. Wenn man nachfragt, welche Alternativen man denn sonst angehen kann, um den notwendigen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen vollziehen zu können, kommt keine Antwort. Sondern man will schlicht und einfach irgendwie den nicht mehr zukunftsfähigen Status Quo erhalten.

Eine typische "weil nicht sein kann, was nicht sein darf" oder fast noch schlimmer "für mich reicht es noch" Denke.

Dabei ist es doch so sicher, wie das Amen in der Kirche, je später man sich vom nicht mehr verantwortbaren Status Quo verabschiedet, umso härter müssen die Gegenmaßnahmen ausfallen, um dieses Verschlafen auch nur noch halbwegs kompensieren zu können.

Dabei sind wir schon längst bei der Situation angekommen, dass nicht mehr zählt, was man ändern will, sondern was man ändern muss!

eppf

TF104 schrieb:
Nochmal, wenn ich etwas verbiete, verbiete ich Technologieoffenheit.
Ja, und? Wo ist das Problem, wenn man nicht der FDP-Religion anhängt?

Verbrenner-PKW hatten jetzt fast 150 Jahre Zeit,
- frei von CO2-Ausstoß zu werden,
- weniger Primärenergie zu nutzen als ein größengleiches EV,
- keine Stickoxide, unverbrannte Kohlenwasserstoffe, Ammoniak und Rußpartikel auszustoßen.

Es ist ihnen NICHT gelungen! Und nun will die Gesellschaft nicht mehr.

150 Jahre angebliche Technologieoffenheit mit Verbrenner- und Öllobbyismus sind genug.

Der alte Hut die Elektromobilität hatte vor 100 Jahren das Akkuproblem und sie hat es noch heute. 400kg Akku für 200km Reichweite ist Nonsens.
Nö, deine Aussage ist Nonsens. Es gab schon eine Versuchsfahrt beim Model 3 über mehr als 1.000 km mit einer Akkuladung. Mit schwerem Gasfuß kommst du trotzdem auf rd. 500 km.

Der elektrische Antrieb an sich ist fraglos der bessere Antrieb. Fahrbarkeit und Effizienz ist allem Überlegen.
Ach nee! Das ist ja mal ne tolle Erkenntnis.

Vielleicht sollte man angesichts knapper und ständig teurer werdender Energie sowie der Klimakrise mal über Energieeinsparung durch Elektromobilität und ein Verbot von Verbrennern nachdenken?

Aber wie man die Energie im Auto speichert und wie man sie hinein bekommt, das ist das Problem.
Welches?

500 km praktische Reichweite und Schnellader sind ein "Problem"?

Den reinen Verbrenner zu verbieten ist Blödsinn.
... richtig und vernünftig.

Siehd Blei, Benzol und Schwefel im Benzin, Chrom im Zement, Nitrat im Trinkwasser, Stickoxide und Feinstaub in der Atemluft und an Arbeitsplätzen, Asbest, Radium in Uhren, Cadmium, Strahlung am Arbeitsplatz für Schwangere...

Nur, weil Unwissende oder Lobbygesteuerte sowas noch kaufen oder zulassen würden spricht keine sogenannte "Technologieoffenheit" gegen ein Verbot. Sie ist richtig und vernünftig

Ich sehe in dem Verbrenner-Verbot nur den Versuch, die derzeitigen Verhältnisse im Individualverkehr für die Wohlhabenden noch eine Weile beibehalten zu können und der uns das wenige an Zeit stiehlt, das wir für eine richtige Kurswende in der Klimapolitik noch haben. Das Problem ist mMn. nicht die Nutzung von Benzin- oder Dieselmotoren, sondern die allgemeine Nutzung des Privat-PKW an sich. Wollten wir wirklich etwas tun, so müsste dessen Besitz verboten werden.

Ansonsten bleiben mir zu viele "Wies" bei der ganzen Fragestellung. Es sind noch 13 Jahre bis dahin, und noch immer sind zentrale Fragen nicht beantwortet:

1. Wie erzeugen wir in D unseren Strom nachhaltig?
2. Wie machen wir Elektromobilität für die breite Masse zugänglich?
3. Wie ertüchtigen wir die Netze?
4. Wie gehen wir das Thema Recycling an?

Und mit Sicherheit noch viele weitere Fragen. Und obendrüber steht die Hauptfrage:

Wie bezahlen wir das alles?

Einen schwerfälligen Tanker wie Deutschland in 13 Jahren auf diesen Kurs zu bringen, während wir innenpolitisch neue Herausforderungen zu bewältigen haben, ich bin da eher pessimistisch!

schrubber schrieb:
Ich sehe in dem Verbrenner-Verbot nur den Versuch, die derzeitigen Verhältnisse im Individualverkehr für die Wohlhabenden noch eine Weile beibehalten zu können und der uns das wenige an Zeit stiehlt, das wir für eine richtige Kurswende in der Klimapolitik noch haben. Das Problem ist mMn. nicht die Nutzung von Benzin- oder Dieselmotoren, sondern die allgemeine Nutzung des Privat-PKW an sich. Wollten wir wirklich etwas tun, so müsste dessen Besitz verboten werden. Da ist sie wieder, die totale schwarz/weiß-Denke, die keinerlei Mittelwege kennt.

Ja, die Autos müssen weniger werden, was hier abgelaufen ist, kann man nur als totale Fehlentwicklung bezeichnen. Nur ist der hier notwendige Wandel meilenweit davon entfernt, den Leuten die Individualmobiliät via eigenes Auto komplett wegnehmen zu müssen.

Wenn man aber über vernünftige Kompromisse diskutieren würde, dann könnte man die starke Polarisierung bei diesem Thema deutlich reduzieren und der von vielen Leuten an die Wand gemalte Teufel würde nicht mehr so verfangen.

Insbesondere Argumente, dass geplant sei, dass nur noch Wohlhabende weiterhin an der Individualmobilität teilhaben dürfen, entbehrt jeder Grundlage und sowas gießt nur zusätzlich Öl ins Feuer.

Dass die PKW-basierte Mobilität nicht mehr im vollen Maße wie bisher aufrecht erhalten werden kann, insbesondere in den Städten, ist keine allzu große Weisheit. Man ist schlichtweg gezwungen, den begrenzten Verkehrsraum auch anderen Verkehrsmitteln zuzuteilen und das geht unweigerlich zu Lasten des Autos.

Wenn es also zu einer Reduzierung der Individualmobilität via PKW kommt, dann hat das mit der Antriebsart rein gar nichts zu tun.

Wie bezahlen wir das alles?Eines kann man sicher festhalten, wenn man den Umstieg nicht angeht, dann wird es nur noch teurer. Schau z.B. beim Umweltbundesamt nach:

www.umweltbundesamt.de/daten/umwelt-wirt...es-umweltbundesamtes
Klimakosten von Treibhausgas-Emissionen
Emissionen von Kohlendioxid (CO2) sind der Hauptverursacher des Klimawandels. Das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) empfiehlt für im Jahr 2021 emittierte Treibhausgase einen Kostensatz von 201 Euro2021 pro Tonne Kohlendioxid (t CO2) zu verwenden (1% Zeitpräferenzrate). Bei einer Gleichgewichtung klimawandelverursachter Wohlfahrtseinbußen heutiger und zukünftiger Generationen (0% Zeitpräferenzrate) ergibt sich ein Kostensatz von 698 Euro2021 pro Tonne Kohlendioxid. Dabei bezeichnet Euro2021 jeweils die Kaufkraft des Euro im Jahr 2021

698 EUR pro Tonne wären alleine schlappe 1.80 EUR CO2-Abgabe pro Liter Benzin! Erkennst du jetzt, wie wir mit der Zukunft umgehen, wenn wir es wie bisher weiterlaufen lassen. Da ist eine Neiddebatte sowas von fehl am Platze.

eppf

Welchen Kompromiss willst du da vorschlagen? Nur noch Leute, die auf dem Land wohnen, dürfen Auto fahren?

Was wir brauchen, ist ein radikaler Wandel. Wie viele Jahre bleiben uns noch, bis es zu spät ist? 15? Vielleicht 20? Wir haben leider schon ein Jahrzehnt verschlafen, in dem wir hatten handeln müssen. Das wäre genug Zeit gewesen, mithilfe eines Kompromisses das Ruder noch einmal herumzureißen. Inzwischen ist es zu spät! Der Individualverkehr verschleudert Unmengen an Ressourcen und damit meine ich nicht nur das Erdöl.

Manchmal muss man die Menschen auch einfach zwingen. Wäre unser CMax nicht kaputtgegangen, ich wäre nie darauf gekommen, ständig, also auch im Winter, mit dem Fahrrad an die Arbeit zu fahren. Mittlerweile stehe ich kurz davor, Lotti abzumelden. Das Motorrad geht bereits Ende des Monats. Und es fühlt sich gut an.

Ein Kompromiss wäre beispielsweise, dass in einer Nachbarschaft mit 30 Haushalten nicht mehr 40 Autos auf der Straße vor der Tür parken. Ich sehe das alleine bei uns in der Straße. Mittlerweile hauptsächlich Paare ohne Kinder (weil die schon lange aus dem Haus sind), Mann und Frau haben jeweils ein eigenes Auto, die Zweitwagen werden aber ziemlich selten bewegt. Einige der Nachbarn pendeln nur innerhalb der Stadt 4-5 km zur Arbeit.

Hier bräuchte es keine 40 Autos. Mit ein klein wenig Koordination (und der Tatsache, dass die Bushaltestelle 50 m entfernt ist) würde die Nachbarschaft locker mit nur 20 oder vielleicht sogar nur 10 Autos auskommen, die untereinander geteilt würden.

Das würde aber erfordern, dass die Leute nicht nur “ich, mein, mir, jetzt, sofort, haben wir schon immer so gemacht” im Kopf hätten. Und daran scheitert es leider bei vielen schon.

Timico - du hast vollkommem recht
wie hättest du reagiert wenn dir jemand diesen spruch hinwirft,
nur weil man anderer meinung ist.

Es macht also keinen Sinn sich mit dir auf dieser Basis zu duellieren, da du unbewaffnet bist.
die bedeutung dieses spruches dürfte den meisten hier bekannt sein.
die untergriffigen antworten von Daihatsu-Fahrer sind ja hinreichend bekannt
werden aber geduldet. im gegensatz zu anderen denen wegen geringfügigen "vergehen" eine auszeit verordnet wurde.
alle sind gleich, nur einige sind halt gleicher.



esox

esox schrieb:

die untergriffigen antworten von Daihatsu-Fahrer sind ja hinreichend bekannt
werden aber geduldet.

Stimmt. Seine und die ein paar anderer . Nicht gut für's Forumklima, dem man sich besser entzieht und nur noch wenig bis nicht mehr aussetzt, wenn nicht auf derartige Klimaverschlechterung gestanden wird. Typische Internetkommunikationsform, leider auch hier.

Als ich meinen Kommentar (kein moderativer Eingriff!) schrieb, wurde es von beiden Seiten "untergriffig". Danke übrigens für diesen Begriff, den kannte ich noch nicht, hab ihn aber gegooglet.

Timo

richtig, aber wenn mich einer auf die rechte wange schlägt, dann halte ich ihm nicht auch die andere hin - textabschnitt aus dem matthäusevangelium. ich bin aber atheist
esox

Verbrenner-Verbot - wer ist nervös, wer gelassen?

Keine neuen Autos mit Verbrennermotor ab 2035: Dieses Ziel des Europaparlaments sorgt in den EU-Staaten für ganz unterschiedliche Reaktionen. Warum? Das zeigt ein Blick nach Polen, Griechenland und Spanien.

www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtsch...rbot-europa-101.html

Die Entscheidung zum Verbrenner-Aus des EU-Parlaments ab dem Jahr 2035 wird von VW begrüßt. Das sei ein ambitioniertes, aber durchsetzbares Ziel, so der Konzern am Donnerstag.

Man habe einen solchen Beschluss schon erwartet. «Die Wende zur Elektromobilität ist unumkehrbar. Sie ist die ökologisch, technologisch und wirtschaftlich einzig sinnvolle Möglichkeit, um Verbrennungsmotoren schnellstmöglich zu ersetzen.»

autogazette.de/vw/verbrennner/unternehme...hrbar-989412993.html

Ambitioniert wirkt es nur, weil man es jahrzehntelang ignoriert hat.

Eigentlich sollte die EU als Vorbild voran gehen und schon 2025 dicht machen, 2035 dann nur noch eine Strafabwrackprämie wer dann immer noch ...

Schade, daß Daihatsu-Fahrer nichts weiter dazu gesagt hat. Ich hatte das "unbewaffnet bist" keineswegs auf den User als Person bezogen verstanden, sondern so, daß das Wissen hinsichtlich Akkus nicht aktuell ist, und daher schwer als Argument gegen BEV bzw. hier gegen ein mögliches Verbot von Neuzulassungen von Verbrennungsmotoren taugen kann.
Kobalt:
Verlinkt im Forum Mai 2018:
Nach den Laboranalysen, die der WirtschaftsWoche zugespielt wurden, bestehen die Kathoden der im neuen Tesla Model 3 verwendeten Panasonic-Zellen nur noch zu 2,8 Prozent aus Kobalt.
www.wiwo.de/technologie/mobilitaet/elekt...werfen/22625806.html

September 2021:
Musk: Batterien in den meisten Elektroautos von Tesla kommen bereits ohne Kobalt aus
teslamag.de/news/musk-batterien-meiste-t...on-ohne-kobalt-41478
Das liegt daran, daß die Zellchemie LFP (LiFePo) kein Kobalt benötigt.

Mir fällt nix Vernünftiges ein, warum man noch am Verbrenner festhalten sollte. Ein Verbot betrifft eh nur einen Teil der Hersteller, die sich nicht längst freiwillig vom Museum in die Gegenwart bewegen und bereits Daten für den Ausstieg 2030-2035 verkündet haben. Wenn überhaupt. Man kennt ja seit Dieselgate, daß Verbote nicht unbedingt geahndet werden.

Ah, nochwas zu Recycling (vs. "die bösen Rohstoffe von BEV") hatte ich ja kürzlich gepostet:
KSR1 schrieb:
Projekt „HVBatCycle“: Volkswagen will Batterien erstmals mehrfach recyceln
ecomento.de/2022/06/09/projekt-hvbatcycl...s-mehrfach-recyceln/

LG
Klaus

Der Verbrenner war halt schon immer Mist, aber es gab eben für die meisten Anwendungen nichts Besseres. Jetzt gibt es das aber mit E-Autos - es muss eben nur noch in alle Autoklassen vordringen (wie immer bei neuen Technologien) und das öffentliche Laden muss breiter aufgestellt werden.


Und an alle die die auf daihatsu-fahrer rumreiten:

Ich bin nun auch seit 2 Jahren E-Fahrer und wenn man fortwährend diesen ganzen Müll gegen E-Mobilität liest ist es wirklich langsam schwer die Fassung nicht zu verlieren. Informiert euch doch bitte mal und fahrt so ein Auto mal übers Wochenende. Ich verstehe jeden für den es momentan aus welchen Gründen auch immer noch nicht passt. Aber wenn wir weiter individuell fahren wollen führt da kein Weg dran vorbei. Und das Fahren damit ist nunmal wirklich viel besser als mit einem Verbrenner - da braucht sich keiner was anderes einzureden.