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Der finale Text ist nun online verfügbar
https://www.europarl.europa.eu/doceo/doc...-9-2023-0039_DE.html

Als PDF - hier der direkte Link
Legislative Entschließung des Europäischen Parlaments vom 14. Februar 2023 zu dem
Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung
der Verordnung (EU) 2019/631 im Hinblick auf eine Verschärfung der CO 2 -Emissionsnormen
für neue Personenkraftwagen und für neue leichte Nutzfahrzeuge im Einklang mit den
ehrgeizigeren Klimazielen der Union (COM(2021)0556 – C9-0322/2021 – 2021/0197(COD))


VG
priusnovice

@eppf Was macht dein Popcorn?

Technologie-Professor: EU geht CO2-Bilanzbetrug auf den Leim
Der Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Prof. Thomas Koch, beklagt nach dem beschlossenen EU-Gesetz zum Verbrenner-Aus einen „CO2-Bilanzbetrug“ sowie einen „Angriff auf die individuelle Mobilität“. Das sagte er in einem Interview mit Automobil Industrie. „Es wird behauptet, dass die Entscheidung aus Klimaschutzgründen notwendig sei. Dies ist aber ein vorgeschobenes und nicht belastbares Argument“, sagte Koch.
[...]
„Die Energiefachleute und Bilanzexperten haben aber darauf hingewiesen und genau erläutert, dass eine CO2-Einsparung mittels Elektromobilität in vielen Ländern Europas nicht erreicht werden kann. Und so verstößt die EU-Strategie mindestens fahrlässig gegen die Empfehlung des Weltklimarates, das CO2-Restbudget der Menschheit zu schonen“, ist Koch erzürnt.
www.elektroauto-news.net/2023/technologi...zbetrug-auf-den-leim

Zur Erinnerung: Hr. Koch leitet das Institut für Kolbenmaschinen Link und ist der, der uns bei Dieselgate ab 2015 unermüdlich erklärt hat, Diesel-Pkw seien nicht für Schafstoffprobleme in Städten verantwortlich, sondern würden die Luft reinigen, die hinter einem Diesel-Pkw sauberer sei als davor.

LG
Klaus

Naja, er hat schon nicht ganz unrecht, wenn er sagt
dass eine CO2-Einsparung mittels Elektromobilität in vielen Ländern Europas nicht erreicht werden kann
Den nächsten logischen Schritt, nämlich zu sagen, dass der motorisierte Individualverkehr für dieses Ziel grundsätzlich massiv reduziert werden müsste, schafft er dann aber gedanklich nicht mehr.

Oder wenigstens ein vernünftiges Tempolimit in D.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
[
Zur Erinnerung: Hr. Koch leitet das Institut für Kolbenmaschinen [url=https://www.ifkm.kit.edu/207.php]Link[/url] und ist der, der uns bei Dieselgate ab 2015 unermüdlich erklärt hat, Diesel-Pkw seien nicht für Schafstoffprobleme in Städten verantwortlich, sondern würden die Luft reinigen, die hinter einem Diesel-Pkw sauberer sei als davor.

LG
Klaus

Gibt es da einen Link zu?
Ich kenne diese Aussage nur bzgl. des Mirai der Luft filtern muss um sie im Prozess zu nutzen und somit tatsächlich sauberer Luft hinten raus kommt als man ansaugt.
Wie will man dies beim Diesel technisch erklären?

Such Dir die vielen Links, die wir im Forum hatten, bitte selbst raus: www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...showcat&catid=62
"Erklärte" man durch die Abgasreinigung, durch die die angesaugte Luft ja durch muß.

LG
Klaus

marratj schrieb:


Den nächsten logischen Schritt, nämlich zu sagen, dass der motorisierte Individualverkehr für dieses Ziel grundsätzlich massiv reduziert werden müsste, schafft er dann aber gedanklich nicht mehr.

Der "nächst logische Schritt" birgt aber auch jede Menge sozialen Sprengstoff in sich.
Das Autofahren nur besser betuchten zu ermöglichen ist gefährlich für den sozialen Frieden!

Was hat "Individualverkehr reduzieren" mit "Autofahren nur besser betuchten zu ermöglichen" zu tun?

Diesen Zusammenhang würde ich gerne kennenlernen wollen...

Die Eliten sind stets mit ihrem Einfluss darauf bedacht, ihre Vorteile zu bewahren. Wenn also der Individualverkehr reduziert wird, dann bestimmt nicht dort.

Das liegt aber völlig unabhängig davon im Kern der Sache, dass sich die Gutbetuchten einfach mehr leisten können als Leute mit weniger Geld. Das ist nicht nur bei der Mobilität so. Reiche können sich auch größere Häuser leisten als Arme. Sollen wir deswegen jedem Bürger ein eigenes Einfamilienhaus garantieren? Wäre schön, aber sowohl platz- als auch klimatechnisch eher uncool.

Deswegen muss der Motorisierte Individualverkehr (Betonung auf motorisiert - also im Sinne von: jeder fährt alleine mit seinem privaten PKW da rum) logischerweise für alle entsprechend gleichartig eingeschränkt werden. Nehmen wir den ewigen Streitpunkt "autofreie Innenstädte": Besser als eine einfache Citymaut (ich zahle X Euro und darf dafür dann trotzdem mit meinem Auto da reinfahren) wäre halt die generelle Ansage "private Autos bleiben draußen" - das würde dann arm und reich gleichermaßen treffen.

Die ganze Thematik ist komplex, das bestreitet niemand. aber mit dem Totschlagargument "ihr wollt den Armen das Autofahren verbieten" das Thema einfach komplett auszusitzen, bringt auch niemanden weiter.

Vielmehr meine ich (korrigiert mich gerne, wenn ich mich irre) eher einen gewissen Unterton bei den vielen Gegenargumenten rauslesen zu können. Und zwar: "Waaas? ICH soll weniger Auto fahren? Sollen doch bitte auch die anderen erst mal, dann sehe ich mal zu, was ich vielleicht auch bereit bin, einzuschränken."

Dein letzter Satz bringt es sehr gut auf den Punkt. Auch hier das St.-Florians-Prinzip, die anderen sollen anfangen.

Zu den Innenstädten:
Was spräche z.B. dagegen, hier neben der Schadstoffklasse auch verstärkt die Fahrzeuggröße zu beschränken? Da gibt es der StVO schon längst passende Verkehrszeichen wie z.B. VZ264 (Breitenbeschränkung), mit dem Zusatz wie z.B. "Anlieger und Lieferdienste frei".

Bei den Anliegern könnte man dann in den Anliegerzonen die jährliche Parkgebühr deutlich nach Größe staffeln.

Alles Maßnahmen, die dem Mann mit dem kleinen Geldbeutel, der sich kein großes Auto leisten kann, nicht wehtun.

Man muss nur etwas kreativ sein (wollen). Dass der aus dem Ruder gelaufene Autoverkehr zuallererst in den Städten eingedämmt werden muss, steht doch eindeutig fest und da wäre eine nach und nach eintretende Verkleinerung der dort verkehrenden Fahrzeuge ein erster wichtiger Schritt. Die Kombination aus mehr und größer war es nämlich, was das Fass endgültig zum Überlaufen brachte.

eppf

Die Eliten sind stets mit ihrem Einfluss darauf bedacht, ihre Vorteile zu bewahren. Wenn also der Individualverkehr reduziert wird, dann bestimmt nicht dort.

Das liegt aber völlig unabhängig davon im Kern der Sache, dass sich die Gutbetuchten einfach mehr leisten können als Leute mit weniger Geld.

OK, also wenn die Städte sagen, dass PKW-Verkehr draußen bleibt, dann nützt den Gutbetuchten das Geld nochmal inwieweit weiter um am Status Quo festzuhalten?

Man muß auch dann Gut-Betucht sein, insbesondere als Gut-Betuchter:

Vor ein paar Tagen wurde wieder ein Senior auf dem Stuttgarter Haupt-Bahnhof ausgeraubt (22:30, 30€ Beute).

Wer sich also keine Bodyguards leisten kann, wird wohl in Zukunft auch auf nicht-motorisierten Individualverkehr weitgehend verzichten müssen.

Mögliche Überfälle auf öffentlichen Plätzen als Argument gegen eine Reduktion des innerstädtischen motorisierten Individualverkehrs anzuführen ist aus meiner Sicht allerdings schon reichlich weit am Thema vorbei.

Vielleicht sollten wir in Zukunft alle nur noch in Gated Communities leben?