Priusfreunde.de

Und jetzt erklärt mir bitte einer, warum man das in D nicht auch machen könnte...

Wäre mal interessant zu wissen, welche Parteien hierzulande Spenden von welchen Versorgern erhalten. Nein, ich denke da gewiss nicht alleine an die Gelbe.

eppf

Geht prinzipiell nicht in D, da viel zu unbürokratisch!

Die deutsche Politik hat noch nie die für die Bevölkerung vorteilhaften Dinge von anderen Ländern übernommen, sondern nur die der Lobby dienlichen.

Ich liebäugele auch schon länger mit einem dynamischen Stromtarif a la Tibber um von deutschlandweiten erneuerbaren Überkapazitäten profitieren zu können zumal die Installation einer größeren PV-Anlage auf meinem Reihenhaus nicht trivial zu lösen ist (Nachbarn, Denkmalschutz, Blitzschutz) und flächenmäßig auch nicht mehr als 3.5kWp draufpassen dürften.

Nachdem mir für mein Balkonkraftwerk eine moderne Messeinrichtung verpasst wurde und die Regierung den Preis auf 20EUR/Jahr gedeckelt hat (www.heise.de/tp/features/Bundesregierung...ufs-Gas-7446438.html) liegt es nahe, dieses auf "intelligent" nachzurüsten (mein neuer Stromzähler hat einen Einbauschacht für ein Smart Meter Gateway).


Aber der Weg dahin scheint noch nicht 100% ausgegoren zu sein, d.h. wo bekomme ich das SMGW her, kann ich es selber anstöpseln, wie bekomme ich Tibber dazu, dieses anzuzapfen.

Deshalb: falls jemand von Euch diesen Weg schon beschritten hat oder vorhat zu beschreiten, wäre ich an Erfahrungsaustausch interessiert!

PS: Tibber-Pulse möchte ich eigentlich nicht haben! Das Konzept sagt mir nicht richtig zu (Batterie nötig, Funkverbindung aus elektrisch abgeschirmten Zählergehäuse, etc.). Bin außerdem ganz zufrieden mit meiner Volkszähler-Bastellösung (Raspberry PI + USB-Infrarot-Interface). Für Leute die nicht basteln wollen oder die noch gar keine Strommessdatenauswertung haben ist Pulse natürlich praktisch und deshalb zu begrüßen.

Ich habe jetzt einen Vertrag bei Tibber abgeschlossen und einen Pulse bestellt.

Ärgere mich nur ein wenig, dass ich die Entscheidung ein paar Tage zu spät getroffen habe. Zum 31.12. hätte ich noch das Sonderkündigungsrecht wegen der Preiserhöhung gehabt, nun muss ich die Kündigungsfrist abwarten und kann damit erst zum 1. März wechseln.

Aber: das interessante bei Tibber ist, dass die Strompreisbremse ebenso greift. Den Vorjahresverbrauch, welcher ja auf dem Abschlag vom September 2022 basiert, bekommt Tibber vom alten Versorger, bzw. Messstellenbetreiber und nimmt diesen ebenso als Grundlage.

Ich kann also nur gewinnen. Sollte der durchschnittliche Preis für den monatlichen Stromverbrauch höher als 40 Ct/kWh sein, werden 80 % davon trotzdem gedeckelt. Bleibe ich allerdings 2-3 Monate darunter, ist die Ausgabe für den Pulse schon wieder eingespielt.

Ich bin gespannt und werde berichten.

Andi_K schrieb:
Ich liebäugele auch schon länger mit einem dynamischen Stromtarif a la Tibber um von deutschlandweiten erneuerbaren Überkapazitäten profitieren zu können

Tibber bietet auch einen allgemeinen Tarif, der sich monatlich an den durchschnittlichen Börsen Preisen orientiert. Dafür brauchst du keinen Pulse...

Jep, aber der allgemeine Tarif liegt - zumindest vom bisherigen Durchschnitt her - 13% über dem was mein Grundversorger haben will.

Generell finde ich vom Sparpotential mal ganz abgesehen so einen börsenpreis-orientierten stündlichen Tarif auch deshalb begrüßenswert, weil er global gesehen dazu führen dürfte dass Lastspitzen gedämpft und Überkapazitäten besser genutzt werden. Sprich: es führt zur Verhaltensänderung der Verbraucher, was der gesamten Energieversorgung zu Gute kommt.

Gibt's Tibber auch für Gas? Wäre ja der Hit.

Andi_K schrieb:
Sprich: es führt zur Verhaltensänderung der Verbraucher, was der gesamten Energieversorgung zu Gute kommt.
Sehe ich ähnlich. Vor allem ist das eine Chance, sich von der ideologischen Fixierung auf die heilige Grundlast zu lösen. Strom soll idealerweise dann bevorzugt verbraucht werden, wenn die Produktion möglichst hoch ist.

Eigentlich hatten wir genau diese Situation ja schon, nachdem so viele Atomkrafte für mehr Grundlast aus dem Boden gestampft wurden. Aufgrund der trägen Regelbarkeit und damit einhergehenden Überproduktion in den Nacht- und Wochenendstunden, hat man die Hoch- und Niedertarife eingeführt (und so Dinge wie Nachtspeicheröfen salonfähig gemacht).

Mit dem Tarif von Tibber würde sich aktuell ein Nachtspeicherofen sogar fast wieder rentieren. Der Strompreis ist dort inkl. aller Abgaben und Steuern die letzten paar Nächte jeweils für mehrere Stunden am Stück unter 15 Ct/kWh gefallen.

Für das BEV-Laden lohnen sich die Nachtpreise definitiv.

Ob es sich lohnt noch einen Speicherakku anzuschaffen, diesen nachts zu laden und tagsüber daraus den Strom zu ziehen ist natürlich fraglich...

Echt jetzt? Wir zahlen jetzt drauf weil wir zu viel Strom haben?

blackout-news.de/aktuelles/zu-viel-strom...ihren-strom-abnimmt/

Das System ist kaputt.

Negative Börsenpreise bei massiver Überproduktion sind jetzt aber auch nichts neues, das kam durchaus schon öfters vor die letzten Jahre.

Richtig, das ist alles andere als neu. Es zeigt aber auf, wie gewaltig man pennt, endlich überschüssigen Strom sinnvoll verwerten zu können.

Es gibt zwar solarbetriebene Kleinanlagen, um Wasserstoff zu erzeugen, überschüssige Gigawatt werden dagegen abgeschaltet (Windräder) oder falls nicht schnell genug regelbar bis hin zu Negativpreisen verramscht.

eppf

Bevor ich auf Tibber umsteige habe ich mir mal den Spaß gemacht anhand meiner Volkszähler-Daten und den bei www.smard.de/home/downloadcenter/download-marktdaten veröffentlichten Börsenpreisen auszurechnen was mir der stündliche Tibbertarif im letzen Jahr gebracht hätte.

Als Nebenkosten habe ich 20Cent pro kWh angesetzt da dies die ungefähre Differenz ist zwischen Börsenpreis und dem was mir die Tibber-App als Preis für meine Region ausspuckt.

Fazit:

1.) Der durchschnittliche Strompreis lag inkl. Nebenkosten bei 44.02Cent/kWh.
2.) Mit meinem Verbrauchsprofil hätte ich effektiv einen Durchschnitt von 43.94Cent/kWh erzielt und den Markt nur marginal geschlagen.

PS: 4-Personenhaushalt, ca 2500kWh jährlich rein für Haushaltsstrom, d.h. keine Wärmepumpe und kein BEV.

PSS: gezahlt habe ich letztes Jahr nur ca 24Cent/kWh

Naja. Tibber hat eine Kündigungsfrist von 2 Wochen und früher war unser Grundversorger (die lokalen Stadtwerke) auch immer einer der günstigsten Anbieter in der Gegend (mit 28 Ct/kWh). Letztere verlangen seit dem 01.01.2023 nun aber 53 Ct/kWh.

Sollte sich das Verhältnis irgendwann wieder umkehren, ist im Fall der Fälle ein Zurückwechseln auch kein großer Aufriss.

Laut der Tibber-App liegt bei uns der Aufschlag zum Börsenpreis bei knapp 16 Ct/kWh. Da ich bisher aber keine Volkszähler-Installation hatte (und mir die Stromzähler-PIN auch erst vor ein paar Wochen habe geben lassen), habe ich auch keinerlei historische Daten über meinen stündlichen Verbrauchsverlauf, da muss ich jetzt einfach die Zukunft abwarten.