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Die Pipelines dürften irreparabel sein, nachdem Meerwasser eingetreten ist, oder?

Ich bin ja gespannt, was mit der brandneuen Pipeline passiert, die von Nordeuropa aus nach Polen führt. Diese kreuzt die beiden Nordstreams. Wenn Putin es ernst meint, wäre sie das nächste Ziel.

Ich denk mal nach. Sabotage - Cui bono?

Biden fand NS2 nie toll:

Siehe seine Aussage im Februar:
twitter.com/i/status/1574979973802123264


Ernstgemeinte Frage: Warum wurde NS2 eigentlich gebaut? Läuft doch parallel zu NS1, war NS1 von der Kapazität nicht ausreichend?

Es gibt mehrere Verdächtige, die für diesen Anschlag, wenn es einer war, in Frage kommen. Ob Private Personen in Frage kommen, bezweifle ich. Wie soll man die Pipeline auf dem Meeresboden finden? Wer kommt also in Frage? Das könnten die USA, RUSSLAND, UKRAINE oder andere Staaten sein, denen diese Pipelines ein Dorn im Auge sind. Dieser Vorfall zeigt, wie empfindlich solch Energieimporte sind. Deshalb wäre es wünschenswert, Energie im eigenen Lad zu erzeugen.

Gerd

hybrid schrieb:
Das gilt natürlich bei Wärmepumpen, da diese der Außenluft Wärme entziehen.Wobei "die Verbraucherzentrale" für Sparmaßnahmen den Tauchsieder zum erhitzen von Wasser empfiehlt, im Gegensatz zur "offenen Gasflamme" mit dem Wassertopf.

Die genauen Verluste bzw. Einsparungen kenne ich allerdings nicht. Die Faustformel zum erhitzen von Wasser: 1 kWh Strom und Gas ergeben 1 kWh Wärme habe ich weiterhin im Kopf.

Gruß Hybridfan5

schrubber schrieb:
Die Pipelines dürften irreparabel sein, nachdem Meerwasser eingetreten ist, oder?
Irreparabel vielleicht nicht, nur wer soll da jetzt aktiv werden? Ich kann mir vorstellen dass der Aufwand für Unterwasser-Reparaturarbeiten da beträchtlich sein dürfte.

Jetzt mal egal wer das verursacht hat. Die Parteien an beiden Enden der Pipelines wollen da derzeit weder am einen Ende was einleiten, noch am andere was abnehmen.

Das Thema Nordstream (egal ob 1 oder 2) hat sich damit bis auf weiteres erledigt.

schrubber schrieb:
Ich bin ja gespannt, was mit der brandneuen Pipeline passiert, die von Nordeuropa aus nach Polen führt. Diese kreuzt die beiden Nordstreams. Wenn Putin es ernst meint, wäre sie das nächste Ziel.
In diesem Drohpotential sehe ich aktuell gerade den größten Nutzen für Putin.

Die Nordstream-Pipelines hatte er wahrscheinlich eh schon abgeschrieben, nachdem weder NS2 aufgemacht wurde, noch die immer stärkere Drosselung von NS1 den Westen umstimmen konnten endlich wieder "vernünftig" zu werden, die Sanktionen fallen zu lassen und brav wieder Gas aus Russland zu beziehen.

Auf dem Meeresgrund gezielt solche Leitungen zu beschädigen kann nicht jeder.

Gestern kam mir irgendwo ein Meme unter: Greta sei gutgelaunt vom Tauchurlaub in der Ostsee zurückgekehrt.

Aber Spaß beiseite, da kommen eher staatliche Akteure in Frage. Russland könnte an den beiden derzeit ungenutzten Pipelines erfolgreich getestet haben, dass es ihnen möglich ist auf diesem (welchen auch immer) Weg derartige Unterwasserleitungen zu zerstören. Die Aufregung im Westen hält sich in Grenzen, weil das Gas derzeit eh niemand haben will.

Und gleichzeitig weiß Putin jetzt dass er erfolgreich auch weitere Leitungen zerstören könnte. Und der Westen wiederum ahnt, dass dieses Damoklesschwert über der europäischen Gasversorgung schwebt.

Jetzt könnte Putin halt als weitere Eskalationsstufe auch sonstige Pipelines zerstören. Oder auch andere Arten von Unterwasserleitungen, z.B. Unterwasserkabel für Telefon oder Internet. Entsprechendes Chaos wäre vorprogrammiert. Und davon würde Putin-Russland in jedem Fall profitieren...

Die Gaspreise haben ja wohl gestern schon einen Satz nach oben gemacht...

Ein Test war es sicher nicht, das hätte er auch anders durchführen können ohne einen Schaden von 7Mrd. zu verursachen.

Aber der Gedanke, er könnte damit ein Drohpotential aufbauen, ist einleuchtend. Er könnte mit wenigen gezielten Sabotageakten den gesamten verhassten Westen dauerhaft lahmlegen. Und nun hat er gezeigt, dass er es auch tun würde.

helo schrieb:
Gestern kam mir irgendwo ein Meme unter: Greta sei gutgelaunt vom Tauchurlaub in der Ostsee zurückgekehrt.

Aber Spaß beiseite[...]
Du, es gibt tatsächlich Menschen, die ganz ernsthaft davon ausgehen, dass die "Klimabewegung" dahinter steckt und berufen sich auf die Aussage von Luisa Neubauer vom Juni, dass sie eine Pipeline in die Luft sprengen wolle.

(Dass sie dabei, im Scherz vermutlich, explizit die geplante EACO-Ölpipeline in Ostafrika erwähnt hat und damit meinte, den Baubeginn bereits im Planungsstadium verhindern zu wollen, geht dabei natürlich unter...)

schrubber schrieb:
Ein Test war es sicher nicht, das hätte er auch anders durchführen können ohne einen Schaden von 7Mrd. zu verursachen.
Korrekt.

Ich würde "Test" auch nicht in dem Sinne "geht es oder geht es nicht" verstanden wissen.
Das war eher eine Machtdemonstration. So wie wenn man als Atommacht in einem Test-Gebiet eine Atombombe hochgehen lässt.

Defakto (falls Russland dahinter steckt) haben sie ja nur "eigene" Infrastruktur zerstört (ja, ich weiß da dürfte genaugenommen auch viel deutsches Geld drin stecken - aber wir wollen ja eh kein Gas mehr von ihnen), also (so könnte Russland argumentieren) warum die Aufregung?

Jetzt wissen halt alle, dass sie es könn(t)en.

bgl-tom schrieb:
Wie kann eigentlich Gas beim Nordstream-1/2-Leck austretenDie Frage wurde zwar schon von @marratj beantwortet, aber genaueres findet sich hier:
Hybridfan5 schrieb:
Vom Rohr zur Pipeline - www.nord-stream.com/de/das-projekt/bau/ daraus:Nach Abschluss der Bauarbeiten wurden die drei Abschnitte der Pipeline mit Wasser geflutet und einer Druckprüfung unterzogen. Anschließend wurden sie unter Wasser aneinander geschweißt. Sobald die Pipeline zusammengefügt war, wurde das Wasser abgelassen, anschließend wurde sie getrocknet und mit Stickstoff gefüllt und erst dann das Erdgas sicher eingeleitet. Ob die Lecks jetzt "zufällig" an den Enden der 3 Abschnitte vorliegen, weiß ich natürlich nicht. Ironie: Dann wäre ja alles halb so schlimm. /Ironie. Gruß Hybridfan5

P.S.: Danke @KSR1 für die folgende, wichtige Ergänzung!

bgl-tom schrieb:
Wie kann eigentlich Gas beim Nordstream-1/2-Leck austreten, wenn Nordstream 2 nie in Betrieb ging und Anfang September Nordstream 1 auf Null reduziert wurde?
Lt. einer Aussage auf ZDF gestern Abend, hat Russland das bereits letzten Sommer gemacht, um die vorige Regierung noch vor den anstehenden Wahlen unter Druck zu setzten. "seht her, die Pipeline ist fertig, wir können und wollen sofort liefern, also hopp, macht ihr auch mal und kauft uns das Zeug ab".

LG
Klaus

Hier ein Bericht, gekürzt aus der Volksstimme:
(...)Die Fakten: Die Russen verfügen mit der „Loscharik“ über ein Spionage-U-Boot, das darauf spezialisiert ist, Seekabel anzuzapfen oder zu zerstören. Eine eigene Abteilung im Generalstab kümmert sich um solche „James-Bond-Aktionen“. Sie verfügen über sehr viel Erfahrung mit Spionagefahrten zwischen Stockholm, Gotland, Karlskrona und Bornholm. Schon lange besteht der Verdacht, dass Nordstream II mit einem hydroakustischen Überwachungssystem ausgestattet wurde. Gut bei Spionagefahrten. Und sie hätten neben der Verunsicherung der Gasmärkte ein starkes Motiv: Möglicherweise drohen die Russen uns nicht nur mit der Atombombe, sondern auch mit Sabotageakten, die weit schmerzhafter sein könnten als ein Leck in einer Pipeline, die nicht mehr liefert. Überall liegen Daten- und Energieleitungen im Meer.(...)Meine Vermutung wird hiermit bestätigt.

MfG Harzbube.

Je mehr man sich von anderen abhängig macht, umso härter kann bzw. wird es dann einen treffen, wenn jemand anders die Lieferwege torpediert.

Leider kochen jetzt auch innerhalb der EU immer mehr Staaten ihr eigenes Süppchen, anstelle endlich einmal die gemeinsamen Werte dieses Staatenbundes hochzuhalten und sich gegenseitig zu unterstützen, ohne immer nur den eigenen Vorteil im Blick zu haben. Das ist die einzige Chance, die wir als Europäer haben, um nicht gänzlich unter die Räder zu kommen.

eppf

Zitat:
Gaspreis steigt: Lecks an Nord Stream Pipelines und GAZPROM-Warnung treiben an

Neben den möglicherweise auf Sabotage zurückzuführenden Lecks an den beiden Nord Stream Pipelines und darauf folgenden Sorgen über die Sicherheit von Gasförderanlagen allgemein, treibt auch ein Rechtsstreit den europäischen Gaspreis (TTF) nach oben.
Aktuell liegt er nach dem kräftigen Anstieg am Vortag nochmals 8,5 Prozent höher bei 202 Euro je Megawattsunde
[..]
Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich, dass seit Mai weniger Gas durch die Ukraine fliesst. "Die von der Ukraine nicht geleisteten Dienste sollten und werden nicht bezahlt", verlautbarte GAZPROM.
Die Warnung impliziere ein stark wachsendes Risiko, dass der russische Gasfluss durch die Ukraine nach Europa vollständig unterbrochen wird, sagt Marktexperte Helge Andre Martinsen von DNB Markets. - www.finanzen.ch/nachrichten/rohstoffe/ga...reiben-an-1031769187

Hybridfan5

Und weiter gehts...

Gazprom droht mit Lieferstopp durch die Ukraine
Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz verlangt von Russlands Gazprom Strafzahlungen wegen nicht gelieferter Gasmengen. Nun stellt Gazprom Sanktionen in Aussicht – bis hin zum Lieferstopp nach Europa.