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Genau genommen handelt es sich um einen Ersatzneubau, und das von zwei Brücken.

Die erste hat vier Jahre gebraucht, die zweite wurde danach erst angefangen und hat etwas länger gebraucht, weil sich zwischenzeitlich an der alten Brücke ein Pfeiler gesenkt hatte. Das hat man ursprünglich gemacht, um den Verkehr jeweils über die andere Brückenseite umzuleiten. Wenn man alles gesperrt hätte, wäre es also doppelt so schnell gegangen. Nur das wollte man den Pendlern und den Anwohnern nicht zumuten. Die Chinesen hätten das einfach gemacht.

schrubber schrieb:
Die erste hat vier Jahre gebraucht, ...Das ist aber auch schon die 4-fache Bauzeit wie in Genua und alleine durch den Unterschied 24/7 nicht zu erklären.

eppf

Deswegen meine Vermutung, dass der neuen Brücke in Genua eine nicht überdurchschnittliche Lebensdauer gewährt sein wird. Genaueres wissen wir in 30/40 Jahren.

Darüber hinaus war sie ein Symbol und der Wiederaufbau ein nationaler Kraftakt, ähnlich dem in Notre Dame.

"Genaueres wissen wir in 30/40 Jahren."

d.h., ich werde es nie erfahren

Sag niemals nie.

schrubber schrieb:
Deswegen meine Vermutung, dass der neuen Brücke in Genua eine nicht überdurchschnittliche Lebensdauer gewährt sein wird.Die Qualität eines Bauwerks hat weniger mit der Bauzeit zu tun, sondern hängt vielmehr von der Qualität des verwendeten Materials ab.

Darüber hinaus war sie ein Symbol und der Wiederaufbau ein nationaler Kraftakt, ähnlich dem in Notre Dame.Der zeitliche Unterschied zu unseren Schnarchbaustellen ist aber immer noch viel zu groß.

Es machte sich auch nicht so gut, wenn z.B. an Autobahnbaustellen eine Bauzeitangabe stand, die bereits um 2 Jahre überschritten wurde. Deshalb verzichtet man wohl in letzter Zeit immer häufiger auf diese Angabe auf den Baustellenschildern.

Natürlich liegt es bei uns auch daran, dass man viel zu lange auf Verschleiß gefahren ist und für die nun nötigen Instandsetzungen die Kapazität fehlt. Nur an zu vielen Stellen parallel anfangen und nur in Zeitlupe zu bauen, ist gewiss noch ineffizienter, als seriell vorzugehen.

eppf

Vom Material und der Art, wie man baut. Bspw. kann man bei einer Autobahn einen gründlichen Unterbau machen, das dauert und kostet. Oder man gestaltet diesen ein wenig einfacher, das geht schneller und kostet weniger, hält aber auch nicht so lange.

Es geht übrigens auch in D deutlich schneller. Hier in Bensheim sanieren sie gerade die Hauptausfallsstraße über die Ferien, in einem Tempo, dass einem schwindelig wird. Jeden Tag eine andere Verkehrsführung.

Ein gründlicher und besserer Unterbau kostet natürlich seine Zeit, nur bei Brücken ist das eher nicht der entscheidende Faktor.

Wie lange die neue Morandibrücke hält, wird sich zeigen. Bloß wenn die Lebensdauer nicht so üppig ausfallen wird, dann liegt es garantiert weniger an der Bauzeit als am Geld, das man dafür ausgeben wollte. Wenn man bei der Bauausführung allzu sehr spart, macht es wenig Unterschied, ob man schneller oder langsamer fertig wird.

eppf

Hier auf Öland in Schweden ist gerade die Touristensaison vorbei und man beginnt die ohnehin schon sehr guten Straßen (unbefestigte Nebenstraßen entsprechen dem "deutschen Standart" für Hauptstrassen, also befahrbar, aber hier und da Buckelpiste - Hauptstrassen sind nahezu perfekt, hier und da leicht wellig) auszubessern, jedoch nicht mit Flickschusterei wie in Deutschland, sondern mit komplett neuer Deckschicht. Und nein, das dauert keine Wochen oder Monate wie in good oldschool Germany, sondern abschnittsweise, ohne Vollsperrung, innerhalb eines Tages.

Deutschland ist so traurig - the grass is realy greener on the other side...

Marode Schienen, Brücken, Straßen: 372 Milliarden Euro Investitionsbedarf
Um die Schienennetze, Straßen und Brücken in Städten, Landkreisen und Gemeinden zu erhalten, müssten laut einer Studie bis 2030 rund 372 Milliarden Euro investiert werden. Das sei nötig, um die Kommunen für die Verkehrswende zu präparieren, schreibt das Deutsche Institut für Urbanistik (DfU). Es hat im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), des ADAC und des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie erstmals den Umfang des kommunalen Verkehrsnetzes bestehend aus Straßen und ÖPNV-Infrastruktur sowie dessen Zustand erhoben.
www.heise.de/news/Marode-Schienen-Brueck...sbedarf-9290213.html

LG
Klaus

Deshalb muss bei Brückenschäden langsam gefahren werden
Immer mehr Autos und vor allem Lastwagen setzen der Moseltalbrücke bei Winningen zu. Experten entdeckten Risse. Bis zur Sanierung heißt es langsam fahren und viel Abstand halten.
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/wa...-baustellen-100.html

Blöd nur, das es zumindest nachts keinen interessiert und niemand kontrolliert. Ich konnte es diese Woche wieder während der Nachtschicht sehen. Die Lkw fahren statt der erlaubten 60 km/h mindestens 80 km/h und einzelne Lkw überholen dann trotz Überholverbot noch zügig, das sind wohl um die 100 km/h. Mit mindestens 50 Metern Abstand ist da also auch nichts. Ja, sie sind deutlich schneller als tagsüber Pkw, die dort 80 km/h fahren dürfen. Aber klar, wir wollen ja heute was im Internet bestellen, das am nächsten Tag geliefert wird. Und da es auch hier Personalmangel gibt, muß das wohl so sein.

LG
Klaus

Marode Brücke in Frankfurt und Bahnstrecke gesperrt
Messergebnisse haben "ernsthafte Zweifel" an der Standfestigkeit der Omegabrücke in Frankfurt ergeben. Die Brücke am Bahnhof Griesheim wurde gesperrt - das wird sich auch auf den S-Bahn-Verkehr auswirken.
[...]
Unter der Brücken verkehren normalerweise die S-Bahnlinien S1 zwischen Wiesbaden und Rödermark (Offenbach) und S2 zwischen Niedernhausen (Rheingau-Taunus) und Dietzenbach (Offenbach).
www.hessenschau.de/panorama/marode-bruec...ega-bruecke-100.html

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Deshalb muss bei Brückenschäden langsam gefahren werden
Immer mehr Autos und vor allem Lastwagen setzen der Moseltalbrücke bei Winningen zu. Experten entdeckten Risse. Bis zur Sanierung heißt es langsam fahren und viel Abstand halten.
www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/wa...-baustellen-100.html

Blöd nur, das es zumindest nachts keinen interessiert und niemand kontrolliert. Ich konnte es diese Woche wieder während der Nachtschicht sehen. Die Lkw fahren statt der erlaubten 60 km/h mindestens 80 km/h
Das "durfte" ich heute mal selbst erleben, ca. 9-10 Uhr vormittags. Ich fuhr in Fahrtrichtung Norden vor der Brücke auf die Autobahn, vor mir schon auf dem Zubringer ein Lastzug. Der fuhr vor mir halt nur 60 km/h, das was ein paar 100 Meter weiter ohnehin Höchstgeschwindigkeit für Lkw ist. Ich hatte den Rückspiegel im Auge. Der Lkw hinter mir wechselte gut 100-510 Meter hinter mir auf die Linke Spur. Ich kam bis dahin wegen der Pkw nicht nach links. Aber dann habe ich ein neues Gefühl kennen gelernt. Hinter einem Lkw mit 60 km/h auf maroder Brücke und links ballert ein Sattelschlepper mit 30 km/h mehr vorbei, mit einem John Deere auf dem Tieflader, dessen Reifen auf jeder Seite locker 30 cm überstanden. Eine spannende Erfahrung, die ich nicht freiwillig machen wollte.
Nach mir und 3 Lkw ist der Tieflader rechts rüber um paar noch eiligere Pkw vorbei zu lassen, Spurwechsel wie ein Pkw. Jedenfalls wurde er auf 60-70 ausgebremst. Erstaunlich wie schnell die Fuhre danach wieder auf der linken Spur zügig an weiteren Lkw vorbei fuhr.

LG
Klaus

Im Raum HH gibt es Brücken wo zuvor mit Beschilderung auf ein eindeutiges Abstand halten in Meterangabe für hintereinanderfahrende LKW hingewiesen wird. Ich bin erstaunt, wenn bei baufälligen Brücken nur langsam gefahren werden soll, die Traglast aber "ignoriert" wird. Die Bauingenieure werden es wohl wissen ..... Gruß Hybridfan5

Tja, wenn halt nicht kontrolliert wird. Was interessieren den Fahrer aus Osteuropa unsere Brücken?