Priusfreunde.de

Leider wird bei all diesen Themen um die Energiewende das Thema "Energie einsparen durch Verhaltensänderung" so gut wie überhaupt nicht behandelt!
Dies wäre die einfachste und zu 90% kostenlose Möglichkeit!

Ob Dämmen, Neukauf von "sparsameren" Haushaltsgeräten etc., das muss sich erst mal ökologisch rentieren! (Produktion)

So weit möglich sparen Tätigkeiten wie Wäsche waschen, Staubsaugen etc. an einem schönen sonnigen Tag viel primäre Energie da die Stromnetze gerade dann überwiegend Solarstrom und ev. Windstrom transferieren. Da muss der jeweilige Nutzer nicht selber eine PV besitzen!

(Wer abends Wäsche wäscht / trocknet obwohl er nicht dringend müsste handelt unsozial!)

Auch macht es Sinn dann Energie zu verbrauchen wenn bekannt ist das der Nachbar eine PV hat aber i.d.R. Tagüber nicht zuhause ist, denn dessen Überschuss verteilt sich am kürzesten Weg eben zum Nachbarn.

Dieser technischen Gegebenheiten sind leider der Masse unbekannt und werden auch nicht kommuniziert!

Naja .....

Das ist ein Punkt für dynamische Tarife (wie z.B. Tibber). Da ist der Strom eben dann billig(er), wenn viel davon im Netz ist.

Und die Kosten sind bei den allermeisten Leuten nunmal der Haupttreiber für Verhaltensänderungen. Aber klar, wenn ich 24h am Tag immer 35 Ct/kWh bezahle, ist es mir egal, ob ich morgens, mittags oder abends die Großverbraucher einschalte. Macht ja keinen Unterschied im Geldbeutel. Was außerhalb passiert, juckt mich dann auch nicht.

Priusbastler schrieb:
So weit möglich sparen Tätigkeiten wie Wäsche waschen, Staubsaugen etc. an einem schönen sonnigen Tag viel primäre Energie da die Stromnetze gerade dann überwiegend Solarstrom und ev. Windstrom transferieren. Da muss der jeweilige Nutzer nicht selber eine PV besitzen!

(Wer abends Wäsche wäscht / trocknet obwohl er nicht dringend müsste handelt unsozial!)
Das allein meiner Frau klar zu machen, ist eine Herausforderung. Und wir haben PV.

Das ist sicher richtig - das Potential allerdings begrenzt:

In dem Maße wie die tägliche Preisschwankung ausgenutzt wird, also mehr und mehr Leute Strom dann verbrauchen wenn er billiger ist, weil er "überschüssig" ist wird der Strom in diesen Zeiten teurer und dafür in der Hauptzeit gleichzeitig wieder günstiger.

Bin gespannt, wie das bei Tibber läuft.

In Kürze wird vermutlich der gesamte Bereich von 24h von Akku-Großspeichern verwaltet.

Man sieht ja schon an den "unterbrechbaren Tarifen" für WP/BEV das der Preisunterschied von Haupt- und Nebenzeit dann doch eher gering ist.

Spannend wird es erst, wenn tagsüber deutlich mehr als 100% EE anliegen. die Überschüsse sollen ja zu Methan verarbeitet werden, damit man dann in der Dunkelflaute Strom draus machen kann.

Damit das funktioniert, müssen diese Anlagen aber auch da stehen, wo der Strom überschüssig ist - ich kann mir vorstellen, das das nicht flächendeckend der Fall sein wird und daher lokal zu viel Strom im Netz sein könnte - reichlich Probleme das technisch und strommmarktmäßig zu lösen...

"Polen steigt in die Atomkraft ein"

www.tagesschau.de/ausland/europa/polen-atomenergie-103.html

Sprich wir steigen aus, sie steigen ein. Sind dann unsere künftiges Backup, bis wir den GWh Speicher installiert haben.

Die Synchronität hält sich doch sehr in Grenzen: Während Deutschland den Atomausstieg zum weitaus größten Teil längst vollzogen hat und in drei Wochen vollenden wird, wird polnische Atomkraft selbst bei -nicht zu erwartendem- reibungslosem Verlauf erst ab 2030 in ersten Teilen und ab 2040 im vollen Planungsumfang zur Verfügung stehen.
Es wird dann wohl eher so sein, dass Polen die deutschen Energieüberschüsse aus Wind- und Sonnenenergie als Back-Up bis zur fernen Realisierung seiner nuklearen Pläne benötigt.

Gulfoss schrieb:
"Polen steigt in die Atomkraft ein"Übersetzt heißt das folgendes: Polen versenkt Abermilliarden an EUR in eine Technik, die auch vollkommen ungeachtet der Risiken und vollkommen ungeklärten Endlagerfrage viel zu spät kommen wird und die zudem viel teurer ist als ein EE-Aufbau.

Leider gehen immer mehr Länder der Atomlobby auf den Leim und wertvolles Geld, das man dringend für einen EE-Aufbau bräuchte, wird anderweitig gebunden.

Hast du dich schon einmal mit Baukosten und Bauzeiten von AKWs befasst, wenn keine Schrottreaktoren wie Temelin herauskommen sollen? Selbst an diesem Schrott-AKW, wo beide Blöcke im Durchschnitt gerade einmal auf 70% "operating factor" kommen, hat man 13 Jahre hingebaut und die weiteren 2 ursprünglichen Blöcke hat man mangels Rentabilität erst gar nicht gebaut.

Im Vergleich zu 1987 bis 2000 (Bauzeit von Temelin) haben sich die Baukosten von AKW nochmals deutlich nach oben verschoben.

Noch ein Beispiel gefällig?
Flamanville 3, das einzige derzeit im Bau befindliche AKW in Frankreich hat einen Baubeginn in 2007, eine geplante Fertigstellung in 2013 bei veranschlagten Baukosten von 3.3 Mrd. EUR.

Tja, nach mehrmaligen Verschiebungen soll jetzt die Inbetriebnahme im ersten Quartal 2024 erfolgen, bei Baukosten von 13.2 Mrd. EUR.

Und das jetzt in Frankreich, wo man eigentlich Erfahrung mit AKWs haben sollte. Für diese 13.2 Mrd. EUR könnte man etwa 9000MW an Windkraftleistung aufbauen, das AKW hat 1600MW, rechnen wir mit (hohen) 95% Einsatzzeit, dann sind es effektiv 1500MW. D.h. lächerliche 1460 Volllaststunden pro Jahr (8760/9000x1500) würden bereits ausreichen, dass die Windkraft günstiger kommt, dies ohne Risiken, ohne Brennstoffkosten, ohne Endlagerproblem.

Das 10-Jahresmittel von 2016 liegt bei Onshore in D bei 1651 Volllaststunden. Offshore-Anlagen hatten schon vor über 10 Jahren 2500 bis über 4000 Volllaststunden.

Armes Polen kann ich da nur sagen...

eppf

P.S.: Zahlen zu Temelin, Flamanville und Betriebszeiten der Windkraft aus Wikipedia übernommen.

@KSR1

Sagt dir extra-3 etwas? Das ist Stephan Fritz!


"Deuschlandgeschwindigkeit und Ebergiewende"

Gerd

Zitat:
Wärmeenergie aus Flusswasser
Mannheims Riesenpumpe
Im Herbst geht Deutschlands größte Flusswärmepumpe in Betrieb. Die Nischentechnologie könnte ein wichtiger Bestandteil der Energiewende werden.

Es wäre ein guter Tag, um einen Werbefilm für die Energiewende zu drehen. An einem Mittwoch Ende März blicken sechs gut gelaunte Männer bei strahlendem Sonnenschein zwischen Containern, Industrieschornsteinen und pipelinegroßen Rohren in den Frühlingshimmel. Sie tragen dunkle Anzughosen, gelbe Westen und überdimensionierte Sicherheitsbrillen auf der Nase. Aus der Ferne unterscheiden sie sich nur durch ihre Helme: vier tragen Gelb, zwei von ihnen Weiß.

Stolz präsentieren die Männer das, worauf sie seit Monaten hinarbeiten: die neue Flusswärmepumpe, die vorerst größte Deutschlands. Sie soll in Mannheim direkt am Rhein zusammengesetzt werden und ab Herbst Fernwärme produzieren.„Die Einzelteile sind gestern aus Schweden gekommen“, erzählt Rolf Scheinost. - Link zur TAZ

Zitat:
Wie klimakonform wirtschaften Unternehmen und Staaten? Und wie würde sich die Erde erhitzen, wenn wir weitermachen wie bisher? Ein Startup hat ein Modell entwickelt, um Antworten auf diese Fragen zu liefern. Deutschland schneidet dabei nicht sonderlich gut ab.

[...]
Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein, Deutschland will das bis 2045 schaffen. Kroatien und Zypern schneiden laut der Berechnung unter den EU-Ländern am besten ab. Würde die ganze Welt so wirtschaften wie die beiden Staaten, läge die Erderwärmung bis 2100 demnach bei 3,1 Grad. Für Deutschland liegt der Wert bei 4,4 Grad, etwas besser als Luxemburg (5,3), Tschechien (5,2) und Estland (5,2). Für Frankreich und Italien wurden je 3,7 Grad errechnet und für Spanien 3,5 Grad. - www.n-tv.de/wirtschaft/EU-Staaten-hinken...article24042676.html

Na, das wär doch gelacht, wenn wir die 4,4 Grad nicht einhalten.

Hybridfan5

Es ist ja die Woche des Ausstiegs. Mal sehen was dann die Last der AKW ersetzt.

Allerdings frage ich mich ernsthaft wie gestört unser Wirtschaftsminister ist. Wir hier schalten ab weil Atomkraft gefährlich ist und unsere AKW im Kriegsfall ein mögliches Ziel wären, während Habeck bei Welt TV im Interview tatsächlich von sich gibt das er die AKW in der Ukraine für sicher hält und es völlig okay ist das die Ukraine weiterhin auf Atomkraft setzt.

Tschernobyl hat ja eine Geschichte. Und der Krieg rund um Tschernobyl ist noch keine Geschichte. Das hält er für sicher, während unsere eine potentielle Gefahr darstellen? Wie absurd ist solche Ansicht bitte?

eppf schrieb:
Gulfoss schrieb:
"Polen steigt in die Atomkraft ein"Übersetzt heißt das folgendes: Polen versenkt Abermilliarden an EUR in eine Technik, die auch vollkommen ungeachtet der Risiken und vollkommen ungeklärten Endlagerfrage viel zu spät kommen wird und die zudem viel teurer ist als ein EE-Aufbau.
Sehe ich genau so. Ein AKW baut man nicht mal so schnell. Wenn man statt dessen das gleiche in EE investieren würde, hätte man a) schneller den ersten nicht-fossilen Strom, b) weniger Abhängigkeiten (bei AKW braucht es auch Zulieferer und vor allem Wasser zum Kühlen), c) weniger Risiken eines Unfalls oder der Endlagerung, und d) wäre dezentraler aufgebaut. Mit der Idee von EE ist nicht Deutschland allein auf der Welt. Auch China investiert auf diesem Gebiet MASSIV.

Außerdem kommen die Brennstäbe hauptsächlich von einem russischen Konzern!

Gerd

Gestern habe ich eine Grafik gesehen, die den Anteil der Kernenergie auf 4,5% bezifferte.
Glaubt denn einer im Ernst, dass uns die 4,5% bei einer Dunkelflaute weiter helfen würde?
Man redet von schmutziger Kohleenergie, die die Kernkraft nun ersetzt.
Das sind aber auch nur die 4,5% die ersetzt werden müssen.
Erst heute steht bei uns in der Zeitung (NWZ), dass Gas und Strom eingespart wurde. Es geht also.
Dort ist doch das Einsparpotenzial.

Gruß
Helmut

YarisGerd schrieb:
Außerdem kommen die Brennstäbe hauptsächlich von einem russischen Konzern!
Falsch!

Tremelin wird ab 2024 aus Frankreich und den USA versorgt!

deutsch.radio.cz/akw-temelin-wird-brenne...usa-beziehen-8747575

Und da die neuen AKWs in Polen vom US-Konzern Westinghouse gebaut werden wäre es sehr verwunderlich wenn Polen sich die dann aus Russland beliefern lassen würde.

Andi_K schrieb:
Tremelin wird ab 2024 aus Frankreich und den USA versorgt!Die zu lange Lieferzeit, um unsere AKWs ggf. noch weiterlaufen zu lassen, wird dadurch aber auch nicht behoben.

Außerdem müsste man sich ehrlich machen und bei einem Weiterbetrieb von 4 Jahren aufwärts ausgehen. Kein Betreiber kauft sich neue Brennelemente für 1 bis 2 Jahre, wenn diese doppelt und dreifach so lange halten.

Ich verstehe wirklich nicht, warum man unseren ohnehin nochmals verschoben Ausstieg jetzt nicht "in Frieden lässt", bloß weil sich ein paar Politiker populistisch profilieren wollen.

Und da die neuen AKWs in Polen vom US-Konzern Westinghouse gebaut werden wäre es sehr verwunderlich wenn Polen sich die dann aus Russland beliefern lassen würde.Da reden wir aber bei realistischer Betrachtung vom Jahr 2040, wenn man nicht ohnehin vorher die Notbremse zieht. Bloß befürchte ich, dass in Polen ähnliche Knebelverträge im Spiel sein werden, wie bei Hinkley Point in England.

eppf