Priusfreunde.de

Zitat:
Brennstäbe beschädigt
China gibt Probleme mit Atomreaktor zu

Als ausländische Medien über ein Leck in einem chinesischen Atomkraftwerk berichten, streitet Peking dies vehement ab. Die zuständige Atomaufsicht räumt nun doch Probleme ein - und gibt gleichzeitig Entwarnung.
- www.n-tv.de/politik/China-gibt-Probleme-...article22625084.html

Grüße, Egon

Kennt das jemand?

Dual Fluid Reaktor

"Falls eine vollständige Umwandlung des gesamten Urans in Transurane mit nachfolgender Spaltung gelingt, könnte ein solcher Reaktor aus dem ungenutzten Uran-238 eines typischen abgebrannten LWR-Brennelements (ca. 1 Tonne) etwa 2,5 Jahre lang eine thermische Leistung von 1 Gigawatt gewinnen"

de.wikipedia.org/wiki/Dual-Fluid-Reaktor

dual-fluid.com

Ich habe kürzlich einen Bericht darüber im TV gesehen, weiß aber nicht mehr wo.
Mein erster Gedanke war, damit könnte man das nötige H2 für FCEVs herstellen.
Mein zweiter, das wird wohl unter AKW eingestuft und in DE nicht genehmigt werden.

Gulfoss schrieb:
"Falls eine vollständige Umwandlung des gesamten Urans in Transurane mit nachfolgender Spaltung gelingt,..."

de.wikipedia.org/wiki/Dual-Fluid-Reaktor

Habe das wichtigste Wort im Zitat mal fett markiert.

Gruß
Helmut

Wenn man dann mal den Preis des mit diesen neuen Reaktoren gewonnene Stroms nachrechnet, kommt leider immer das selbe raus. Er ist teuerer als erneuerbare Energien.
Wichtig ist, dass man alles reinrechnet, also auch die Lagerkosten für hunderte von Jahren, Versicherungskosten, Abbaukosten. Versichern tut niemand eine kommerzielle Nuklearanlage zur Energiegewinnung und der Abbau wird gerne gegen Abschlagszahlung dem Staat=Steuerzahler aufgedrückt.
ein AKW in Greifswald wurde 1995 abgeschaltet. Dann wurde mit dem Abbau begonnen. Der ist bis heute noch nicht abgeschlossen und wird laut Wikipedia 3-5 Milliarden Euro kosten. Man antizipiert nun einen Abbau bis 2028. Real wird es dann 2035. Zum Glück werden Bauarbeiten mit den Jahren immer billiger. Genau wie der Atomstrom. Ich tippe mal, dass der Abbau bis zur grünen Wiese am Schluss eher 8-10 Milliarden kostet.

Früher war Atomstrom billig, da man die Kosten und Risiken den Steuerzahlern übertragen hat.


Wenn man das mal auf die kWh umrechnet, kommt man alleine bei den Abbaukosten schnell in den Bereich mehrer cent pro kWh. Das sind heutige Gestehungskosten von Wind- und PV-Anlagen.
Rechnet mal die Stromkosten basierend auf Betrieb und Abbau aus, kommt man in Regionen, die Wind/PV plus Batterie-Speicher heute erreichen ohne die wirklich lästigen Probleme aller Art.
Ich habe das im photovoltaikforum mal vorgerechnet und suche die Zahlen mal nochmal raus.

Frankreich wird in den kommenden Jahrzehnten ein MASSIVES Problem bekommen.
Die haben 60 AKWs. Bei grob 10 Milliarden Euro pro Anlage, gerne auch mehr, sind das alleine 600 Milliarden Euro. Wenn die in 20 Jahren anfangen abzubauen, wird es bis dahin eher das doppelte kosten, also über 1 Billion Euro. Ich sehe schon, welches Land sich dann mal beteiligen soll...

Man muss sich um neue AKWs nicht mehr so viel Kopf machen.
Rein betriebswirtschaftlich mutieren sie immer mehr zur teuersten Energiequelle. Bräuchte man nicht unbedingt in manchen Ländern den "Stoff" zu Verteidigungszwecken, würde man dort auch keine mehr bauen. Es ist ein Geldgrab ohne gleichen.

Es vereinfacht die Diskussion um AKWs ungemein. Atomstrom ist sehr teuer.

Aber ein AKW hat keinen "Propeller", über den man sich aufregen kann. Das ist für viele Leute Grund genug, auch weiterhin diese unsägliche Technik schönzureden.

eppf

Das Ding wäre ja als eine Art Resteverwerter ev. ein neues Geschäftsmodell. Was hat man von einem billigen Windrad, wenn man es nirgends aufstellen darf.

Zu dem Dual-Fluid-Reaktor nur mal eines:
Es gibt derzeit (Stand Dezember 2019) noch keinen Prototypen des Reaktors und es ist völlig unklar, ob Flüssigsalzreaktoren auch im Dauerbetrieb wie gewünscht und zuverlässig funktionieren.
In den 60ern glaubte "man", wir würden in ein paar Jahren später alle mit atomgetriebenen Flugzeugen fliegen, wie wir seitdem Auto fahren. Schon damals wussten die Ölkonzerne, welche Folgen es haben wird, wenn wir "weiter so" Öl verbrennen. Die Quelle wurde im Forum verlinkt
Was hat sich in den 60 Jahren seitdem getan?
- wir haben eine Menge fossiler Stoffe verbrannt und haben inzwischen ein Klima Problem
- seit gefühlt 20 Jahren schürt man wieder Hoffnungen, daß es "schon bald" eine bessere Atomtechnik, wie z.B. Fusionsreaktoren, und elektrische Energie im Überfluß geben wird.
- seit gefühlt 20 Jahren schürt man Hoffnungen, daß es "schon bald" bessere Akkus für Batterie-Elektrische Autos geben wird. Bloß jetzt nicht wechseln.
- seit gefühlt 15 Jahren redet man von "Bio"-Kraftstoffen und seit ein paar Jahren von synthetischen Kraftstoffen mit Strom aus einem imaginären Überschuss hergestellt
Kurz: nichts von diesen Träumen wurde im Laufe der Jahrzehnte Realität.
Was gibt es inzwischen wirklich?
+ richtig gute Batterie-Elektrische Autos, nicht zuletzt dank Elon Musk
+ dank der dafür entwickelten Akkus auch gute Speichermöglichkeiten für Stromnetze, wie die Berichte im Forum zu Hybridkraftwerken zeigen.
+ recht brauchbar funktionierende Anlagen zur Erzeugung von EE-Strom, danke Initiative vieler, eher bescheidener Einzelinitiativen.
Was folgere ich pers. daraus? Es wäre töricht weitere Jahrzehnte mit irgendwelchen "schon bald"-Hoffnungen zu verplempern! Umsetzen was da ist, was gut funktioniert und weder CO2 noch Gifte als Nebenprodukt hat. Jetzt! Nicht "schon bald", jetzt.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
- seit gefühlt 20 Jahren schürt man wieder Hoffnungen, daß es "schon bald" eine bessere Atomtechnik, wie z.B. Fusionsreaktoren, und elektrische Energie im Überfluß geben wird.Bei den Fusionsreaktoren trügt dein Gefühl, die genannten Jahre kannst du glatt verdoppeln, die Zeitangabe, wie lange es noch dauern wird, ist aber gleichgeblieben.

- seit gefühlt 20 Jahren schürt man Hoffnungen, daß es "schon bald" bessere Akkus für Batterie-Elektrische Autos geben wird. Bloß jetzt nicht wechseln.Hier gab es aber im Gegensatz zur Entwicklung von Fusionsreaktoren zwischenzeitlich eine vorsätzliche Behinderung durch die Ölmultis. Diese haben nämlich mit Erscheinen des EV1 die E-Mobilität als unliebsame Konkurrenz empfunden und es wurden Batterie-Patente aufgekauft, um die sich daraus ergebende Nutzungsmöglichkeit einzuschränken.

eppf

Aber wenn damit die Reststrahlung von abgebrannten Brennstäben reduzieren kann, wäre das doch gar nicht so übel oder? Dann wäre das Thema Endlager vielleicht auch leichter zu lösen?

Wenn dann - genau. Wann dann? Nochmal 20 Jahre? Oder 40? 60? Oder eventuell nie? Nix dagegen, parallel zu dem, das man jetzt handelt, noch in andere Richtungen forscht. Aber bitte nicht "es lohnt sich noch nicht, abwarten ist sinnvoller". Falls wir mal irgendwann die ultimative Energiequelle gefunden haben, Dual-Fluid-Reaktoren oder was auch immer sinnvoll einsetzten können, wird Recycling von alten Windrädern (für mich) sicher ein sehr geringes Problem sein in Bezug auf das, was seit 100 Jahren Atommüll ist. Und wir haben den Trend schon vorher umgekehrt.

LG
Klaus

Der Dual Fluid Reaktor wurde entwickelt am Institut für Festkörper-Kernphysik in Berlin.
Das Start-Up, das zum Prototypenbau und zur Serie führen soll, wurde in Kanada gegründet.
Soweit zur Attraktivität des Standortes hierzulande.

@Klaus:
Du bringst es im Prinzip genau auf den Punkt.
Es gibt keinen Spielraum mehr für abwarten!

Alles, was in 10 oder 20 Jahren oder noch später kommt, hilft bei der akuten Problemsituation keinen Deut weiter.

eppf

Zitat:
Fukushima
AKW-Betreiber Tepco will »aufbereitetes« Wasser über einen Tunnel ins Meer entsorgen

Über eine einen Kilometer lange Leitung direkt ins Meer – so möchte der Fukushima-Betreiber Abwasser ableiten. Die Lagerkapazitäten auf dem Gelände seien ab Herbst 2022 ausgeschöpft.
- www.spiegel.de/wissenschaft/technik/fuku...10-b095-11c96c885e69

Grüße, Egon

Zitat:
Sorge in Deutschland
Polen plant Atomkraftwerke nahe Ostsee

Aus der Kohle will Polen aussteigen - dafür will das Land nun massiv auf Atomenergie setzen. Unweit der Ostsee sollen in den kommenden Jahren zwei Atomkraftwerke gebaut werden. In Deutschland bereiten die Pläne Unbehagen. Denn ein Unfall könnte auch für die Nachbarländer schwere Folgen haben.
- www.n-tv.de/politik/Polen-plant-Atomkraf...article22785837.html

Grüße, Egon