Priusfreunde.de

Zitat:
Empfehlung des Verkehrsgerichtstags

Wer wiederholt alkoholisiert Auto fährt, soll seinen Wagen verlieren können – das verlangt ein einflussreiches Expertengremium. [...] Bei Unfallflucht hat sich der Verkehrsgerichtstag gegen eine Herabstufung zu einer Ordnungswidrigkeit ausgesprochen. Der mit dem Thema befasste Arbeitskreis der Fachtagung empfahl »mit großer Mehrheit«, das unerlaubte Entfernen vom Unfallort auch bei Blechschäden weiterhin als Straftat zu werten.- www.spiegel.de/auto/alkohol-am-steuer-be...05-bbc0-6d4c04510d38

Grüße, Egon

Da wird die Gastronomiemafia... äh... lobby über die FDP schon sorgen, dass Alkohol im Straßenverkehr nicht härter bestraft wird. Hat selbstverständlich nur mit Freiheit, weniger Gängelung und weniger Bürokratie zu tun.

Das ist weniger eine Frage der Strafe, sondern vielmehr von der Kontrolldichte. Bei unserer Kontrolldichte traut sich niemand mehr, besoffen zu fahren, weil es die Frage einer sehr überschaubaren Zeit wäre, bis man den Lappen los ist.

Die paar wenigen, die es nicht glauben wollten, hat es nach und nach erwischt und die haben auch ihre Lektion gelernt.

Anderswo mag es zwar anders aussehen, aber die Polizeipräsenz in unserem Ort, im Zeitbereich, wo man üblicherweise die Wirtschaft verlässt, zeigt eindeutig ihre Wirkung.

Auch noch zur Unfallflucht:
Wenn ich lese
"das unerlaubte Entfernen vom Unfallort auch bei Blechschäden weiterhin als Straftat zu werten"
dann stimme ich durchaus überein.

Aber ist man wirklich so wenig kreativ, an der Definition zu arbeiten, was "unerlaubtes Entfernen" bedeutet? Da sprechen wir wohl schon wieder über das "Neuland" Deutschland. Was spräche dagegen, ein via Smartphone erreichbares Onlineportal zu etablieren, wo man noch an Ort und Stelle die Beschädigung meldet (mit allen erforderlichen Daten) und man nach dieser Meldung den Ort verlassen darf? Meinetwegen weiterhin mit einer Wartepflicht von 1/2h Stunde. Abhängig davon, ob diese Online-Meldung erfolgte, wird es dann zur Straftat oder eben nicht.

Wegfahren und sich noch 2 Tage lang überlegen dürfen, ob man den Schaden meldet, finde ich zugegeben auch nicht so prickelnd.

eppf

Servus.

"nicht so prickeld" finde ich da noch deutlichst untertrieben.

Bei Unfallflucht hat sich der Verkehrsgerichtstag gegen eine Herabstufung zu einer Ordnungswidrigkeit ausgesprochen. Der mit dem Thema befasste Arbeitskreis der Fachtagung empfahl »mit großer Mehrheit«, das unerlaubte Entfernen vom Unfallort auch bei Blechschäden weiterhin als Straftat zu werten.JA! Definitiv. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man auch nur auf die Idee kommen kann, das Strafmaß und -einstufung auch nur Ansatzweise herab setzen zu wollen. Ganz im Gegenteil, so oft wie ich Kunden da haben, deren Auto durch Unbekannt angefahren wurde würde ich hier wenn überhaupt nur eine Richtung sehen.


Grüße ~Shar~

Du hast anscheinend nicht richtig "eingepreist", welche Richtung ich angemessen finde. Von einer Rückstufung auf Ordnungswidrigkeit war bei mir nie die Rede. Nur sollte man es eben ermöglichen, nicht stundenlang bei dem geschädigtem Fahrzeug warten zu müssen, das kann es wahrlich nicht sein und auch die Polizei könnte sich anderen Dingen widmen, die wirklich wichtiger wären.

Ich vermute, eine Erleichterung beim Verlassen des Schadensortes könnte dazu führen, dass die Quote der vom Verursacher gemeldeten Schäden sogar ansteigt.

Unterschätze mal nicht den Anteil "ich habe jetzt keine Zeit, ich muss dringend weiter" und wenn nach 5 bis 10 Minuten der geschädigte Fahrzeugbesitzer nicht auftaucht, macht man die Fliege.

Wie bei vielen Dingen, halten wir hierzulande zu sehr an alten Zöpfen fest, obwohl es bessere Lösungen gäbe. Aber alles, was in Richtung Digitalisierung geht, hat leider bei uns äußerst schlechte Chancen.

Ein Foto des geschädigten Fahrzeugs und des Verursacherfahrzeugs mit sichtbarem Kennzeichen auf ein überregionales Portal der Polizei geladen und zwar direkt nach dem Schadensereignis und dann in Ruhe am nächsten Tag zu einer beliebigen Polizeidienststelle gehen, um den Vorfall aufnehmen lassen, was spräche hier dagegen? Den Zettel unter dem Scheibenwischer kann man zusätzlich anbringen.

eppf

Servus.

Die, die sich wirklich melden wollen, hinterlassen mindestens einen Zettel am Wagen. Mir liegen logischer Weise keine belastbaren Daten vor um hier eine haltbare Einschätzung abgeben zu können aber wie oft bei mir Kunden mit Kasko-Schäden auftauchen, bei dem sich eben niemand gemeldet oder etwas hinterlassen hat, empfinde ich schon als nicht ohne und es nimmt von Jahr zu Jahr zu. Ebenso entsprechende Erläuterungen der Kunden zu von mir am Fahrzeug festgestellten Vorschäden ("ja, da ist mir jemand gegen das gep. Auto gefahren und abgehauen").
Wie oft haben mir auch Kunden erzählt, daß sie den Verursacher nur kennen, weil sie es vom z.B. Balkon beobachtet haben, eine DashCam-Aufnahme haben oder Zeugen den Vorfall mitbekommen haben - dabei wird mir auch häufig erzählt, daß derjenige sogar ausgestiegen, am Auto herum gewischt und dann gefahren ist.
Dazu kommt, daß mein Zimmerkollege und ich ebenfalls schon mehrmals Zeuge von Unfallflucht wurden.
Es hat eben einen Grund, warum es so ein Gesetzt gibt und warum die Gerichte bisher zu dem Entschluss gekommen sind, daß man dem Verursacher durchaus eine gewisse Wartezeit abverlangen kann.
Ich persönlich sehe hier ein sehr hohe Risiko, daß bei einer Aufweichung zu einem Anstieg von Unfallfluchten kommen könnte.

Stundenlang warten musst du nicht. Entweder die Polizei rufen oder eben vom Unfallort dort direkt zur nächsten Dienststelle fahren und den Unfall melden. Einen Zettel am geschädigten Fahrzeug zu hinterlassen ist meiner Kenntnis nach nicht ausreichend.
"Keine Zeit" sehe ich hier nicht als ausreichende Ausrede um seiner Pflicht nachzukommen. Schließlich hat derjenige einen Schaden verursacht und nicht der Geschädigte.

Mit der Idee, ein Foto vor Ort auf einer entsprechenden Internetseite der Polizei hoch zu laden und den Unfall dort so zu melden, könnte ich leben bzw. halte ich vom ersten Anschein nach für nicht verkehrt.


Grüße ~Shar~

Man sollte halt eine Lösung eintüten, bei der sich alle ausreichend gewürdigt finden. Nur wird hier leider momentan gleich mit der Keule Rückstufung von Straftat nach Ordnungswidrigkeit argumentiert, obwohl es darum eigentlich gar nicht geht, sofern man beim Lösungsansatz ein bisschen Hirnschmalz einfließen lässt.

Du sagst doch selbst, dass die Anzahl der Leute, welche einfach abhauen, eher mehr statt weniger werden. Also sollte man denen in gewisser Form zumindest ein vereinfachtes Angebot für die Meldung machen, schlechter kann es nicht mehr werden.

Der Mehrzahl der Geschädigten hilft es wenig weiter, wenn man die (wenigen) Leute, welche man doch erwischt, in die Pfanne haut, da ist jeder Versuch doch recht, wie man die Quote der Meldungen erhöhen kann. Ggf. zunächst durch einen Feldversuch, wenn sich nichts bessert, kann man den ja wieder stoppen.

Ich glaube sogar, dass ein erlaubtes Nachmelden bis zu 48h die Quote erhöhen könnte, weil man dadurch nochmals Bedenkzeit erhält, welchen Mist man gebaut hat, oder ggf. ein Familienangehöriger oder Bekannter sagt "du spinnst wohl, melde das sofort nach". Heute kommt so eine Nachmeldung sofort einer vollzogenen Fahrerflucht gleich und das macht dann niemand. Da wird dann nur gehofft, man werde nicht auffliegen.

Ohne Nachmeldung ganz klar Straftatbestand, darüber möchte auch ich nicht diskutieren.

eppf

Man sollte halt ein Onlineportal anbieten in dem man sich per Smartphone durcharbeitet und entsprechend Fotos, Beschreibung usw. hochlädt und schreibt oder spricht was vorgefallen ist (tippen ist Mist auf eine Smartphone). Wenn man das gemacht hat sollte man ohne weitere Wartezeit weiterfahren können. Wer das online nicht machen will oder Datenschutzfetischist ist soll halt wie bisher warten und die Polizei rufen. Nur Deutschland, Digitalisierung und Datenschutz funktioniert halt nicht.

Ja, dein letzter Satz ist wohl das Hauptproblem.

eppf

Servus.

Auch wenn die Datenhausierer gerne unken, sollten wir froh sein, daß es so etwas wie Datenschutz hier überhaupt gibt, entgegen dem mitunter praktisch nicht vorhandenen in zig anderen Ländern.
Davon unabhängig, Datenschutz und eine derartige Onlineschnittstelle sollten sich grundsätzlich nicht zwangsläufig gegeneinander ausschließen. Da ist dann eher die Datenschleuder in Form des Handy der Datenhausierer das Problem und eben weniger so ein Onlineportal mit entsprechender Datensicherheit.


Grüße ~Shar~

Shar schrieb:
sollten wir froh sein, daß es so etwas wie Datenschutz hier überhaupt gibt, Ich muss hier kurz OT werden. In privaten Firmen als auch in öffentlichen "Betrieben" gibt es für das Personal inzw. verbindende Datenschutzschulungen. Bei einem persönlichen Austausch im privaten Umfeld über das Verhalten von "Personal" bei solchen elektronisch durchgeführten Schulungen ergab sich: junges bis jüngeres Personal schert sich einen Kehricht darum, älteres versucht gewissenhaft die Schulung zu absolvieren. Das ist zum einen nur eine quasi einzelne Beobachtung die zum anderen folgendermaßen verstanden werden muss: Die "Jungen" gehen direkt zu den Schulungsabfragen ohne die Schulungstexte gelesen zu haben und klicken sich solange durch die möglichen Antworten, bis das richtige Ergebnis erzielt wurde. Solange keine Überprüfung und Bewertung solcher Handhabung erfolgt, ist das als "für die Katz" einzuschätzen.
"Überprüfung und Bewertung" fällt derzeit unter "Datenschutz"!

Hybridfan5

Streckenradar "Section Control" in Niedersachsen nicht mehr im Betrieb
Eine Anlage von Jenoptik hat nach Überzeugung dafür gesorgt, dass auf der B6 der Verkehr sicherer wurde. Nun baut der Hersteller sie ab
www.heise.de/news/Streckenradar-Section-...Betrieb-9608718.html

LG
Klaus

Der eingestellte Alkoholgenuss hat dafür gesorgt, dass die Leberwerte wieder gut sind.
Also kann der Patient wieder anfangen zu saufen.

Tolle Logik.
Ähnlich dem: Seit dem Aufbau der Fußgängerampel wurden keine Schüler mehr überfahren.
Das sieht gut aus, wir können die Ampel wieder abbauen.

Gruß
Helmut

Mit Vollgas in den Tod: Das mörderische Rasen auf deutschen Straßen
die story - WDR
Illegale Autorennen und Raserei sind ein lebensgefährliches Problem auf deutschen Straßen. Ob Ampel-Duelle in der Innenstadt oder verbotenes Kräftemessen auf der Autobahn – das Rasen findet kein Ende.
www.ardmediathek.de/video/die-story/mit-...YTYtZjRhYmNiOWQ3Y2I4
Sinngemäße Aussage:
Verleihpraxis ist eine der Hauptursachen für Rennen

LG
Klaus

EU-weite Fahrverbote sollen möglich werden
Mehr Sicherheit auf Europas Straßen, das ist das große Ziel. Ein Ansatz: Rasern soll künftig bei deutlichen Verstößen EU-weit der Führerschein entzogen werden. Das EU-Parlament könnte heute den Anstoß geben.
www.tagesschau.de/ausland/europa/fuehrer...-eu-strafen-100.html

LG
Klaus